[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.dürffen / Denn das ist eben die Sünde / so man bißher vnter die Todsünde gezehlet hat / Vnd heisset: Akidia, Das ist / Tragheit oderTragheit oder vberdrus. Vberdruß / ein feindselige / schedliche Plage / damit der Teuffel vieler Hertzen bezeubert vnd betreugt / auff daß er vns vbereile / vnd das Wort Gottes wieder heimlich entziehe. Denn das lasse dir gesagt seyn / ob du es gleich auffs beste küntest / vnd aller dinge Meister werest / so bistu doch täglich vnter des Teuffels Reich / der weder Tag noch Nacht ruget dich zu beschleichen / daß er in deinem Hertzen / Vnglauben / vnd böse Gedancken / wieder die vorigen vnd alle Gebot / anzünde / Darumb mustu jmmerdar Gottes Wort im Hertzen / Mund / vnd für den Ohren haben / Wo aber das Hertz müssig stehet / vnd das Wort nicht klinget / so bricht er ein / vnd hat den Schaden gethan / ehe mans gewahr wird. Wiederumb hat es die Krafft / wo mans mit ernst betrachtet / höretKrafft Gottes Worts. vnd handelt / daß es nimmer ohne Frucht abgehet / Sondern alle zeit newen Verstand / Lust / vnd Andacht erwecket / rein Hertz vnd Gedancken machet / Denn es sind nicht faule noch todte / sondern schefftige lebendige Wort. Vnd ob vns gleich kein ander Nutz vnd noth triebe / so solt doch das jederman dazu reitzen / daß dadurch der Teuffel gescheucht vnd verjagt / dazu diß Gebot erfüllet wird / vnd Gott gefelliger ist / denn alle andere gleissende Heuchelwerck. dürffen / Denn das ist eben die Sünde / so man bißher vnter die Todsünde gezehlet hat / Vnd heisset: Akidia, Das ist / Tragheit oderTragheit oder vberdrus. Vberdruß / ein feindselige / schedliche Plage / damit der Teuffel vieler Hertzen bezeubert vnd betreugt / auff daß er vns vbereile / vnd das Wort Gottes wieder heimlich entziehe. Denn das lasse dir gesagt seyn / ob du es gleich auffs beste küntest☞ / vnd aller dinge Meister werest / so bistu doch täglich vnter des Teuffels Reich / der weder Tag noch Nacht ruget dich zu beschleichen / daß er in deinem Hertzen / Vnglauben / vnd böse Gedancken / wieder die vorigen vnd alle Gebot / anzünde / Darumb mustu jmmerdar Gottes Wort im Hertzen / Mund / vnd für den Ohren haben / Wo aber das Hertz müssig stehet / vnd das Wort nicht klinget / so bricht er ein / vnd hat den Schaden gethan / ehe mans gewahr wird. Wiederumb hat es die Krafft / wo mans mit ernst betrachtet / höretKrafft Gottes Worts. vnd handelt / daß es nimmer ohne Frucht abgehet / Sondern alle zeit newen Verstand / Lust / vnd Andacht erwecket / rein Hertz vnd Gedancken machet / Denn es sind nicht faule noch todte / sondern schefftige lebendige Wort. Vnd ob vns gleich kein ander Nutz vnd noth triebe / so solt doch das jederman dazu reitzen / daß dadurch der Teuffel gescheucht vnd verjagt / dazu diß Gebot erfüllet wird / vnd Gott gefelliger ist / denn alle andere gleissende Heuchelwerck. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0203" n="89"/> dürffen / Denn das ist eben die Sünde / so man bißher vnter die Todsünde gezehlet hat / Vnd heisset: <hi rendition="#i">Akidia,</hi> Das ist / Tragheit oder<note place="right">Tragheit oder vberdrus.</note> Vberdruß / ein feindselige / schedliche Plage / damit der Teuffel vieler Hertzen bezeubert vnd betreugt / auff daß er vns vbereile / vnd das Wort Gottes wieder heimlich entziehe.</p> <p>Denn das lasse dir gesagt seyn / ob du es gleich auffs beste küntest<note place="right">☞</note> / vnd aller dinge Meister werest / so bistu doch täglich vnter des Teuffels Reich / der weder Tag noch Nacht ruget dich zu beschleichen / daß er in deinem Hertzen / Vnglauben / vnd böse Gedancken / wieder die vorigen vnd alle Gebot / anzünde / Darumb mustu jmmerdar Gottes Wort im Hertzen / Mund / vnd für den Ohren haben / Wo aber das Hertz müssig stehet / vnd das Wort nicht klinget / so bricht er ein / vnd hat den Schaden gethan / ehe mans gewahr wird. Wiederumb hat es die Krafft / wo mans mit ernst betrachtet / höret<note place="right">Krafft Gottes Worts.</note> vnd handelt / daß es nimmer ohne Frucht abgehet / Sondern alle zeit newen Verstand / Lust / vnd Andacht erwecket / rein Hertz vnd Gedancken machet / Denn es sind nicht faule noch todte / sondern schefftige lebendige Wort. Vnd ob vns gleich kein ander Nutz vnd noth triebe / so solt doch das jederman dazu reitzen / daß dadurch der Teuffel gescheucht vnd verjagt / dazu diß Gebot erfüllet wird / vnd Gott gefelliger ist / denn alle andere gleissende Heuchelwerck.</p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0203]
dürffen / Denn das ist eben die Sünde / so man bißher vnter die Todsünde gezehlet hat / Vnd heisset: Akidia, Das ist / Tragheit oder Vberdruß / ein feindselige / schedliche Plage / damit der Teuffel vieler Hertzen bezeubert vnd betreugt / auff daß er vns vbereile / vnd das Wort Gottes wieder heimlich entziehe.
Tragheit oder vberdrus. Denn das lasse dir gesagt seyn / ob du es gleich auffs beste küntest / vnd aller dinge Meister werest / so bistu doch täglich vnter des Teuffels Reich / der weder Tag noch Nacht ruget dich zu beschleichen / daß er in deinem Hertzen / Vnglauben / vnd böse Gedancken / wieder die vorigen vnd alle Gebot / anzünde / Darumb mustu jmmerdar Gottes Wort im Hertzen / Mund / vnd für den Ohren haben / Wo aber das Hertz müssig stehet / vnd das Wort nicht klinget / so bricht er ein / vnd hat den Schaden gethan / ehe mans gewahr wird. Wiederumb hat es die Krafft / wo mans mit ernst betrachtet / höret vnd handelt / daß es nimmer ohne Frucht abgehet / Sondern alle zeit newen Verstand / Lust / vnd Andacht erwecket / rein Hertz vnd Gedancken machet / Denn es sind nicht faule noch todte / sondern schefftige lebendige Wort. Vnd ob vns gleich kein ander Nutz vnd noth triebe / so solt doch das jederman dazu reitzen / daß dadurch der Teuffel gescheucht vnd verjagt / dazu diß Gebot erfüllet wird / vnd Gott gefelliger ist / denn alle andere gleissende Heuchelwerck.
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Krafft Gottes Worts.
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/203>, abgerufen am 16.02.2025. |