[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.HIe lernen wir die andere Person der Gottheit kennen / daß wir sehen / was wir vber die vörigen zeitlichen Güter von Gott haben / Nemlich / wie Er sich gantz vnd gar außgeschüttet hat / vnd nichts behalten / das er nicht vns gegeben habe. Dieser Artickel ist nu sehr reich / vnd weit / Aber daß wirs auch kurtz vnd Kindlich handeln / wöllen wir ein Wort für vns nehmen / vnd darinne die gantze Summa dauon fassen / Nemlich (wie gesagt) daß man hieraus lerne / wie wir erlöset sind / Vnd sol stehen auff diesen Worten: An Jesum Christum vnsern HERRN. Wenn man nun fragt / Was gleubstu im andern Artickel von JEsu Christo? Antwort auffs kürtzte. Ich gleube / daß JEsus Christus warhafftiger Gottes Sohn / sey mein HERR worden.Christus vnser HERR. Was ist nu das / Ein HErr werden? Das ists / daß Er mich erlöset hat / von Sünde / vom Teuffel / vom Tode / vnd allem Vnglück. Denn zuuor habe ich keinen HErrn noch König gehabt / Sondern vnter des Teuffels Gewalt gefangen / zu dem Tod verdampt / in der Sünde vnd Blindheit verstrickt gewesen. Denn da wir geschaffen waren / vnd allerley Guts von GOttTeuffels Reich vnd Gewalt. dem Vater empfangen hatten / kam der Teuffel / vnd bracht vns in Vngehorsam / Sünde / Tod / vnd alle Vnglück / daß wir in seinem Zorn vnd Vngnad lagen / zu ewigem Verdamnis verurtheilet / wie wir verwircket vnd verdienet hatten. Da war kein Raht / Hülffe / noch Trost / bis daß sich dieser einige vnd Ewige Gottes Sohn / vnsers Jammers vnd Elends / aus grundloser Güte erbarmte / vnd von Himel kam vns zu helffen. Also sind nu jene Tyrannen vnd Stockmeister alle vertrieben / vnnd ist an jhre stat getretten JESVS Christus / der HERR des Lebens / Gerechtigkeit / alles Guts / vnd Seligkeit / vnd hat vns arme verlorne Menschen aus der Hellen Rachen gerissen / gewonnen / frey gemacht / vnd wiederbracht in des Vaters Huld vnd Gnade / vnd als sein Eigenthumb vnter seinen Schirm vnd Schutz genommen / daß Er vns regiere durch seine Gerechtigkeit / Weißheit / Gewalt / Leben vnd Seligkeit. DAs sey nun die Summa dieses Artickels / Daß das Wörtlein / HERR / auffs einfeltigste so viel heisse / als ein Erlöser / das ist / der vns vom Teuffel zu Gotte / vom Tod zum Leben / von Sünde zur Gerechtigkeit bracht hat / vnd dabey erhelt. DieWie vnd wo durch die Erlösung geschehen. Stücke aber / so nach einander in diesem Artickel folgen / thun nichts anders / denn daß sie solche Erlösung erklehren vnd außdrücken / wie vnd wodurch sie geschehen sey / das ist / was Ihn gestanden / vnd was HIe lernen wir die andere Person der Gottheit kennen / daß wir sehen / was wir vber die vörigen zeitlichen Güter von Gott haben / Nemlich / wie Er sich gantz vnd gar außgeschüttet hat / vnd nichts behalten / das er nicht vns gegeben habe. Dieser Artickel ist nu sehr reich / vnd weit / Aber daß wirs auch kurtz vnd Kindlich handeln / wöllen wir ein Wort für vns nehmen / vnd darinne die gantze Summa dauon fassen / Nemlich (wie gesagt) daß man hieraus lerne / wie wir erlöset sind / Vnd sol stehen auff diesen Worten: An Jesum Christum vnsern HERRN. Wenn man nun fragt / Was gleubstu im andern Artickel von JEsu Christo? Antwort auffs kürtzte. Ich gleube / daß JEsus Christus warhafftiger Gottes Sohn / sey mein HERR worden.Christus vnser HERR. Was ist nu das / Ein HErr werden? Das ists / daß Er mich erlöset hat / von Sünde / vom Teuffel / vom Tode / vnd allem Vnglück. Denn zuuor habe ich keinen HErrn noch König gehabt / Sondern vnter des Teuffels Gewalt gefangen / zu dem Tod verdampt / in der Sünde vnd Blindheit verstrickt gewesen. Denn da wir geschaffen waren / vnd allerley Guts von GOttTeuffels Reich vnd Gewalt. dem Vater empfangen hatten / kam der Teuffel / vnd bracht vns in Vngehorsam / Sünde / Tod / vnd alle Vnglück / daß wir in seinem Zorn vnd Vngnad lagen / zu ewigem Verdamnis verurtheilet / wie wir verwircket vnd verdienet hatten. Da war kein Raht / Hülffe / noch Trost / bis daß sich dieser einige vnd Ewige Gottes Sohn / vnsers Jammers vnd Elends / aus grundloser Güte erbarmte / vnd von Himel kam vns zu helffen. Also sind nu jene Tyrannen vnd Stockmeister alle vertrieben / vnnd ist an jhre stat getretten JESVS Christus / der HERR des Lebens / Gerechtigkeit / alles Guts / vnd Seligkeit / vnd hat vns arme verlorne Menschen aus der Hellen Rachen gerissen / gewonnen / frey gemacht / vnd wiederbracht in des Vaters Huld vnd Gnade / vnd als sein Eigenthumb vnter seinen Schirm vnd Schutz genommen / daß Er vns regiere durch seine Gerechtigkeit / Weißheit / Gewalt / Leben vnd Seligkeit. DAs sey nun die Summa dieses Artickels / Daß das Wörtlein / HERR / auffs einfeltigste so viel heisse / als ein Erlöser / das ist / der vns vom Teuffel zu Gotte / vom Tod zum Leben / von Sünde zur Gerechtigkeit bracht hat / vnd dabey erhelt. DieWie vnd wo durch die Erlösung geschehen. Stücke aber / so nach einander in diesem Artickel folgen / thun nichts anders / denn daß sie solche Erlösung erklehren vnd außdrücken / wie vnd wodurch sie geschehen sey / das ist / was Ihn gestanden / vnd was <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0251" n="113"/> <p>HIe lernen wir die andere Person der Gottheit kennen / daß wir sehen / was wir vber die vörigen zeitlichen Güter von Gott haben / Nemlich / wie Er sich gantz vnd gar außgeschüttet hat / vnd nichts behalten / das er nicht vns gegeben habe. Dieser Artickel ist nu sehr reich / vnd weit / Aber daß wirs auch kurtz vnd Kindlich handeln / wöllen wir ein Wort für vns nehmen / vnd darinne die gantze Summa dauon fassen / Nemlich (wie gesagt) daß man hieraus lerne / wie wir erlöset sind / Vnd sol stehen auff diesen Worten: An Jesum Christum vnsern HERRN.</p> <p>Wenn man nun fragt / Was gleubstu im andern Artickel von JEsu Christo? Antwort auffs kürtzte. Ich gleube / daß JEsus Christus warhafftiger Gottes Sohn / sey mein HERR worden.<note place="right">Christus vnser HERR.</note> Was ist nu das / Ein HErr werden? Das ists / daß Er mich erlöset hat / von Sünde / vom Teuffel / vom Tode / vnd allem Vnglück. Denn zuuor habe ich keinen HErrn noch König gehabt / Sondern vnter des Teuffels Gewalt gefangen / zu dem Tod verdampt / in der Sünde vnd Blindheit verstrickt gewesen.</p> <p>Denn da wir geschaffen waren / vnd allerley Guts von GOtt<note place="right">Teuffels Reich vnd Gewalt.</note> dem Vater empfangen hatten / kam der Teuffel / vnd bracht vns in Vngehorsam / Sünde / Tod / vnd alle Vnglück / daß wir in seinem Zorn vnd Vngnad lagen / zu ewigem Verdamnis verurtheilet / wie wir verwircket vnd verdienet hatten. Da war kein Raht / Hülffe / noch Trost / bis daß sich dieser einige vnd Ewige Gottes Sohn / vnsers Jammers vnd Elends / aus grundloser Güte erbarmte / vnd von Himel kam vns zu helffen. Also sind nu jene Tyrannen vnd Stockmeister alle vertrieben / vnnd ist an jhre stat getretten JESVS Christus / der HERR des Lebens / Gerechtigkeit / alles Guts / vnd Seligkeit / vnd hat vns arme verlorne Menschen aus der Hellen Rachen gerissen / gewonnen / frey gemacht / vnd wiederbracht in des Vaters Huld vnd Gnade / vnd als sein Eigenthumb vnter seinen Schirm vnd Schutz genommen / daß Er vns regiere durch seine Gerechtigkeit / Weißheit / Gewalt / Leben vnd Seligkeit.</p> <p>DAs sey nun die Summa dieses Artickels / Daß das Wörtlein / HERR / auffs einfeltigste so viel heisse / als ein Erlöser / das ist / der vns vom Teuffel zu Gotte / vom Tod zum Leben / von Sünde zur Gerechtigkeit bracht hat / vnd dabey erhelt. Die<note place="right">Wie vnd wo durch die Erlösung geschehen.</note> Stücke aber / so nach einander in diesem Artickel folgen / thun nichts anders / denn daß sie solche Erlösung erklehren vnd außdrücken / wie vnd wodurch sie geschehen sey / das ist / was Ihn gestanden / vnd was </p> </div> </body> </text> </TEI> [113/0251]
HIe lernen wir die andere Person der Gottheit kennen / daß wir sehen / was wir vber die vörigen zeitlichen Güter von Gott haben / Nemlich / wie Er sich gantz vnd gar außgeschüttet hat / vnd nichts behalten / das er nicht vns gegeben habe. Dieser Artickel ist nu sehr reich / vnd weit / Aber daß wirs auch kurtz vnd Kindlich handeln / wöllen wir ein Wort für vns nehmen / vnd darinne die gantze Summa dauon fassen / Nemlich (wie gesagt) daß man hieraus lerne / wie wir erlöset sind / Vnd sol stehen auff diesen Worten: An Jesum Christum vnsern HERRN.
Wenn man nun fragt / Was gleubstu im andern Artickel von JEsu Christo? Antwort auffs kürtzte. Ich gleube / daß JEsus Christus warhafftiger Gottes Sohn / sey mein HERR worden. Was ist nu das / Ein HErr werden? Das ists / daß Er mich erlöset hat / von Sünde / vom Teuffel / vom Tode / vnd allem Vnglück. Denn zuuor habe ich keinen HErrn noch König gehabt / Sondern vnter des Teuffels Gewalt gefangen / zu dem Tod verdampt / in der Sünde vnd Blindheit verstrickt gewesen.
Christus vnser HERR. Denn da wir geschaffen waren / vnd allerley Guts von GOtt dem Vater empfangen hatten / kam der Teuffel / vnd bracht vns in Vngehorsam / Sünde / Tod / vnd alle Vnglück / daß wir in seinem Zorn vnd Vngnad lagen / zu ewigem Verdamnis verurtheilet / wie wir verwircket vnd verdienet hatten. Da war kein Raht / Hülffe / noch Trost / bis daß sich dieser einige vnd Ewige Gottes Sohn / vnsers Jammers vnd Elends / aus grundloser Güte erbarmte / vnd von Himel kam vns zu helffen. Also sind nu jene Tyrannen vnd Stockmeister alle vertrieben / vnnd ist an jhre stat getretten JESVS Christus / der HERR des Lebens / Gerechtigkeit / alles Guts / vnd Seligkeit / vnd hat vns arme verlorne Menschen aus der Hellen Rachen gerissen / gewonnen / frey gemacht / vnd wiederbracht in des Vaters Huld vnd Gnade / vnd als sein Eigenthumb vnter seinen Schirm vnd Schutz genommen / daß Er vns regiere durch seine Gerechtigkeit / Weißheit / Gewalt / Leben vnd Seligkeit.
Teuffels Reich vnd Gewalt. DAs sey nun die Summa dieses Artickels / Daß das Wörtlein / HERR / auffs einfeltigste so viel heisse / als ein Erlöser / das ist / der vns vom Teuffel zu Gotte / vom Tod zum Leben / von Sünde zur Gerechtigkeit bracht hat / vnd dabey erhelt. Die Stücke aber / so nach einander in diesem Artickel folgen / thun nichts anders / denn daß sie solche Erlösung erklehren vnd außdrücken / wie vnd wodurch sie geschehen sey / das ist / was Ihn gestanden / vnd was
Wie vnd wo durch die Erlösung geschehen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |