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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Geist gemacht / durch Gottes Wort in der vereinigung der Christlichen Kirchen / so sind wir doch nimmer ohne Sünde / vnsers Fleisches halben / so wir noch am Hals tragen.

Darumb ist alles in der Christenheit dazu geordnet / daß manTägliche vergebung der Christenheit. da täglich eytel Vergebung der Sünden durch Wort vnd Zeichen hole / vnser Gewissen zu trösten / vnd auffzurichten / so lange wir hie leben / Also machet der Heilig Geist / daß / ob wir gleich Sünde haben / doch sie vns nicht schaden kan / weil wir in der Christenheit sind / da eytel Vergebung der Sünde ist / beyde daß vns Gott vergibt / vnd wir vnter einander vergeben / tragen / vnd auffhelffen. Ausser der Christenheit aber / da das Euangelium nicht ist / ist auch kein Vergebung nicht / wie auch keine Heiligkeit da seyn kan. Darumb haben sich alle selbs heraus geworffen / vnd gesondert / die nicht durchs Euangelium vnd Vergebung der Sünde / sondern durch jhre Wercke / Heiligkeit suchen / vnd verdienen wöllen.

In deß aber / weil die Heiligkeit angefangen ist / vnd täglich zunimpt / warten wir / daß vnser Fleisch hingerichtet / vnd mit allem Vnflat bescharret werde / Aber herrlich herfür komme / vnd aufferstehe zu gantzer vnd völliger Heiligkeit / in einem newen Ewigen Leben. Denn jetzt bleiben wir halb vnd halb rein vnd heilig / auff daß der heilige Geist jmmer an vns arbeite / durch das Wort / vnd täglich Vergebung außtheile / bis in jenes Leben / da nicht mehr Vergebung wird seyn / sondern gantz vnd gar rein / vnd heilige Menschen / voller Frömkeit vnd Gerechtigkeit / entnommen vnd ledig von Sünd / Tod / vnd allem Vnglück / in einem newen vnsterblichen / vnd verklerten Leib.

Siehe / das alles sol des heiligen Geistes Ampt vnd Werck seyn /Ampt des heiligen Geistes. daß er auff Erden die Heiligkeit anfahe / vnd täglich mehre / durch die zwey Stück / Christliche Kirche / vnd Vergebung der Sünde / wenn wir aber verwesen / wird Ers gantz auff einem Augenblick volführen / vnd vns ewig dabey erhalten / durch die letzten zwey.

Daß aber hie stehet / Aufferstehung des Fleisches / ist auch nichtAufferstehung des Fleisches. wol Teutsch geredt / Denn wo wir Teutschen Fleisch hören / dencken wir nicht weiter / denn in die Schärren. Auff recht Teutsch aber würden wir also reden / Aufferstehung des Leibs oder Leichnams / doch ligt nicht grosse macht daran / so mann nur die Wort recht verstehet.

DAs ist nu der Artickel / der da jmerdar im WerckDes heiligen Geists werck gehet jmmerdar. gehen / vnd bleiben muß / Denn die Schöpffung haben wir nu hinweg / so ist die Erlösung auch außgerichtet / aber der heilig Geist

Geist gemacht / durch Gottes Wort in der vereinigung der Christlichen Kirchen / so sind wir doch nimmer ohne Sünde / vnsers Fleisches halben / so wir noch am Hals tragen.

Darumb ist alles in der Christenheit dazu geordnet / daß manTägliche vergebung der Christenheit. da täglich eytel Vergebung der Sünden durch Wort vnd Zeichen hole / vnser Gewissen zu trösten / vnd auffzurichten / so lange wir hie leben / Also machet der Heilig Geist / daß / ob wir gleich Sünde haben / doch sie vns nicht schaden kan / weil wir in der Christenheit sind / da eytel Vergebung der Sünde ist / beyde daß vns Gott vergibt / vnd wir vnter einander vergeben / tragen / vnd auffhelffen. Ausser der Christenheit aber / da das Euangelium nicht ist / ist auch kein Vergebung nicht / wie auch keine Heiligkeit da seyn kan. Darumb haben sich alle selbs heraus geworffen / vnd gesondert / die nicht durchs Euangelium vnd Vergebung der Sünde / sondern durch jhre Wercke / Heiligkeit suchen / vnd verdienen wöllen.

In deß aber / weil die Heiligkeit angefangen ist / vnd täglich zunimpt / warten wir / daß vnser Fleisch hingerichtet / vnd mit allem Vnflat bescharret werde / Aber herrlich herfür kom̃e / vnd aufferstehe zu gantzer vnd völliger Heiligkeit / in einem newen Ewigen Leben. Denn jetzt bleiben wir halb vnd halb rein vnd heilig / auff daß der heilige Geist jm̃er an vns arbeite / durch das Wort / vnd täglich Vergebung außtheile / bis in jenes Leben / da nicht mehr Vergebung wird seyn / sondern gantz vnd gar rein / vnd heilige Menschen / voller Frömkeit vnd Gerechtigkeit / entnommen vnd ledig von Sünd / Tod / vnd allem Vnglück / in einem newen vnsterblichen / vnd verklerten Leib.

Siehe / das alles sol des heiligen Geistes Ampt vnd Werck seyn /Ampt des heiligen Geistes. daß er auff Erden die Heiligkeit anfahe / vnd täglich mehre / durch die zwey Stück / Christliche Kirche / vnd Vergebung der Sünde / wenn wir aber verwesen / wird Ers gantz auff einem Augenblick volführen / vnd vns ewig dabey erhalten / durch die letzten zwey.

Daß aber hie stehet / Aufferstehung des Fleisches / ist auch nichtAufferstehung des Fleisches. wol Teutsch geredt / Denn wo wir Teutschen Fleisch hören / dencken wir nicht weiter / denn in die Schärren. Auff recht Teutsch aber würden wir also reden / Aufferstehung des Leibs oder Leichnams / doch ligt nicht grosse macht daran / so mann nur die Wort recht verstehet.

DAs ist nu der Artickel / der da jmerdar im WerckDes heiligen Geists werck gehet jmmerdar. gehen / vnd bleiben muß / Denn die Schöpffung haben wir nu hinweg / so ist die Erlösung auch außgerichtet / aber der heilig Geist

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[116/0257] Geist gemacht / durch Gottes Wort in der vereinigung der Christlichen Kirchen / so sind wir doch nimmer ohne Sünde / vnsers Fleisches halben / so wir noch am Hals tragen. Darumb ist alles in der Christenheit dazu geordnet / daß man da täglich eytel Vergebung der Sünden durch Wort vnd Zeichen hole / vnser Gewissen zu trösten / vnd auffzurichten / so lange wir hie leben / Also machet der Heilig Geist / daß / ob wir gleich Sünde haben / doch sie vns nicht schaden kan / weil wir in der Christenheit sind / da eytel Vergebung der Sünde ist / beyde daß vns Gott vergibt / vnd wir vnter einander vergeben / tragen / vnd auffhelffen. Ausser der Christenheit aber / da das Euangelium nicht ist / ist auch kein Vergebung nicht / wie auch keine Heiligkeit da seyn kan. Darumb haben sich alle selbs heraus geworffen / vnd gesondert / die nicht durchs Euangelium vnd Vergebung der Sünde / sondern durch jhre Wercke / Heiligkeit suchen / vnd verdienen wöllen. Tägliche vergebung der Christenheit. In deß aber / weil die Heiligkeit angefangen ist / vnd täglich zunimpt / warten wir / daß vnser Fleisch hingerichtet / vnd mit allem Vnflat bescharret werde / Aber herrlich herfür kom̃e / vnd aufferstehe zu gantzer vnd völliger Heiligkeit / in einem newen Ewigen Leben. Denn jetzt bleiben wir halb vnd halb rein vnd heilig / auff daß der heilige Geist jm̃er an vns arbeite / durch das Wort / vnd täglich Vergebung außtheile / bis in jenes Leben / da nicht mehr Vergebung wird seyn / sondern gantz vnd gar rein / vnd heilige Menschen / voller Frömkeit vnd Gerechtigkeit / entnommen vnd ledig von Sünd / Tod / vnd allem Vnglück / in einem newen vnsterblichen / vnd verklerten Leib. Siehe / das alles sol des heiligen Geistes Ampt vnd Werck seyn / daß er auff Erden die Heiligkeit anfahe / vnd täglich mehre / durch die zwey Stück / Christliche Kirche / vnd Vergebung der Sünde / wenn wir aber verwesen / wird Ers gantz auff einem Augenblick volführen / vnd vns ewig dabey erhalten / durch die letzten zwey. Ampt des heiligen Geistes. Daß aber hie stehet / Aufferstehung des Fleisches / ist auch nicht wol Teutsch geredt / Denn wo wir Teutschen Fleisch hören / dencken wir nicht weiter / denn in die Schärren. Auff recht Teutsch aber würden wir also reden / Aufferstehung des Leibs oder Leichnams / doch ligt nicht grosse macht daran / so mann nur die Wort recht verstehet. Aufferstehung des Fleisches. DAs ist nu der Artickel / der da jmerdar im Werck gehen / vnd bleiben muß / Denn die Schöpffung haben wir nu hinweg / so ist die Erlösung auch außgerichtet / aber der heilig Geist Des heiligen Geists werck gehet jmmerdar.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/257>, abgerufen am 22.11.2024.