[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.ist / denn die Zehen Gebot / Denn jene lehret wol / was wir thun sollenVnterscheid des Glaubenn vnd der Zehen Gebot. / diese aber sagt / was vns Gott thue vnd gebe / die Zehen Gebot sind auch sonst in aller Menschen Hertzen geschrieben / den Glauben aber kan keine Menschliche Klugheit begreiffen / vnd muß allein vom heiligen Geist gelehret werden. Darumb machet jene Lehre noch keinen Christen / denn es bleibt noch jmmer Gottes Zorn vnd Vngnad vber vns / weil wirs nicht halten können / was Gott von vns foddert / Aber diese bringet eytel Gnade / machet vns fromm / vnd Gott angenehme / Denn durch diese Erkentnis krigen wir Lust / vnd Liebe zu allen Geboten GOttes / weil wir hie sehen / wie sich Gott gantz vnd gar / mit allem / das er hat vnd vermag / vns gibt / zu hülffe vnd stewer die Zehen Gebot zu halten / der Vater alle Creaturen / Christus alle seine Werck / der Heilig Geist alle seine Gaben. Das sey jetzt gnug vom Glauben / ein Grund zu legen für die Einfeltigen / daß man sie nicht vberlade / Auff daß / wenn sie die Summa dauon verstehen / darnach selbs weiter nachtrachten / vnd was sie in der Schrifft lernen / hieher ziehen / vnd jmmerdar in reicherm Verstand zunehmen vnd wachsen / denn wir haben doch täglich / so lang wir hie leben / daran zu predigen vnd zu lernen. ist / denn die Zehen Gebot / Denn jene lehret wol / was wir thun sollenVnterscheid des Glaubẽn vnd der Zehen Gebot. / diese aber sagt / was vns Gott thue vnd gebe / die Zehen Gebot sind auch sonst in aller Menschen Hertzen geschrieben / den Glauben aber kan keine Menschliche Klugheit begreiffen / vnd muß allein vom heiligen Geist gelehret werden. Darumb machet jene Lehre noch keinen Christen / denn es bleibt noch jm̃er Gottes Zorn vnd Vngnad vber vns / weil wirs nicht halten können / was Gott von vns foddert / Aber diese bringet eytel Gnade / machet vns from̃ / vnd Gott angenehme / Denn durch diese Erkentnis krigen wir Lust / vnd Liebe zu allen Geboten GOttes / weil wir hie sehen / wie sich Gott gantz vnd gar / mit allem / das er hat vnd vermag / vns gibt / zu hülffe vnd stewer die Zehen Gebot zu halten / der Vater alle Creaturen / Christus alle seine Werck / der Heilig Geist alle seine Gaben. Das sey jetzt gnug vom Glauben / ein Grund zu legen für die Einfeltigen / daß man sie nicht vberlade / Auff daß / wenn sie die Summa dauon verstehen / darnach selbs weiter nachtrachten / vnd was sie in der Schrifft lernen / hieher ziehen / vnd jmmerdar in reicherm Verstand zunehmen vnd wachsen / denn wir haben doch täglich / so lang wir hie leben / daran zu predigen vnd zu lernen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0259" n="117"/> ist / denn die Zehen Gebot / Denn jene lehret wol / was wir thun sollen<note place="right">Vnterscheid des Glaubẽn vnd der Zehen Gebot.</note> / diese aber sagt / was vns Gott thue vnd gebe / die Zehen Gebot sind auch sonst in aller Menschen Hertzen geschrieben / den Glauben aber kan keine Menschliche Klugheit begreiffen / vnd muß allein vom heiligen Geist gelehret werden. Darumb machet jene Lehre noch keinen Christen / denn es bleibt noch jm̃er Gottes Zorn vnd Vngnad vber vns / weil wirs nicht halten können / was Gott von vns foddert / Aber diese bringet eytel Gnade / machet vns from̃ / vnd Gott angenehme / Denn durch diese Erkentnis krigen wir Lust / vnd Liebe zu allen Geboten GOttes / weil wir hie sehen / wie sich Gott gantz vnd gar / mit allem / das er hat vnd vermag / vns gibt / zu hülffe vnd stewer die Zehen Gebot zu halten / der Vater alle Creaturen / Christus alle seine Werck / der Heilig Geist alle seine Gaben. Das sey jetzt gnug vom Glauben / ein Grund zu legen für die Einfeltigen / daß man sie nicht vberlade / Auff daß / wenn sie die Summa dauon verstehen / darnach selbs weiter nachtrachten / vnd was sie in der Schrifft lernen / hieher ziehen / vnd jmmerdar in reicherm Verstand zunehmen vnd wachsen / denn wir haben doch täglich / so lang wir hie leben / daran zu predigen vnd zu lernen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0259]
ist / denn die Zehen Gebot / Denn jene lehret wol / was wir thun sollen / diese aber sagt / was vns Gott thue vnd gebe / die Zehen Gebot sind auch sonst in aller Menschen Hertzen geschrieben / den Glauben aber kan keine Menschliche Klugheit begreiffen / vnd muß allein vom heiligen Geist gelehret werden. Darumb machet jene Lehre noch keinen Christen / denn es bleibt noch jm̃er Gottes Zorn vnd Vngnad vber vns / weil wirs nicht halten können / was Gott von vns foddert / Aber diese bringet eytel Gnade / machet vns from̃ / vnd Gott angenehme / Denn durch diese Erkentnis krigen wir Lust / vnd Liebe zu allen Geboten GOttes / weil wir hie sehen / wie sich Gott gantz vnd gar / mit allem / das er hat vnd vermag / vns gibt / zu hülffe vnd stewer die Zehen Gebot zu halten / der Vater alle Creaturen / Christus alle seine Werck / der Heilig Geist alle seine Gaben. Das sey jetzt gnug vom Glauben / ein Grund zu legen für die Einfeltigen / daß man sie nicht vberlade / Auff daß / wenn sie die Summa dauon verstehen / darnach selbs weiter nachtrachten / vnd was sie in der Schrifft lernen / hieher ziehen / vnd jmmerdar in reicherm Verstand zunehmen vnd wachsen / denn wir haben doch täglich / so lang wir hie leben / daran zu predigen vnd zu lernen.
Vnterscheid des Glaubẽn vnd der Zehen Gebot.
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