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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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mit gutem Gewissen gegen Gott stehen / daß er vns nicht lasse zu rück fallen / vnd der Anfechtung oder Versuchung weichen. Die Versuchung Versuchung oder Bekörung dreyerley.aber / oder (wie es vnsere Sachsen von alters her nennen) Beköringe ist dreyerley / des Fleisches / der Welt vnd deß Teuffels / denn im Fleisch wohnen wir / vnd tragen den alten Adam am Hals / der Vuser fleisch.reget sich / vnd reitzet vns täglich zur Vnzucht / Faulheit / Fressen vnd Sauffen / Geitz vnd Teuscherey / den Nehesten zu betriegen vnd vbersetzen / Vnd Summa / allerley böse Lüste / so vns von Natur ankleben / vnd dazu erregt werden / durch ander Leute Geselschafft / Exempel / hören vnd schen / welche offtmals auch ein vnschüldiges Hertz verwunden vnd entzünden.

Die Welt.

Darnach ist die Welt / so vns mit worten vnd wercken beleidiget / vnd treibet zu Zorn vnd vngedult / Summa / da ist nichts denn Haß vnd Neid / Feindschafft / Gewalt vnd vnrecht / vntrew / rechen / fluchen / schelten / affterreden / Hoffart vnd stoltz / mit vberflüssigem Schmuck / Ehre / Rhum / vnd Gewalt / da niemand wil der geringste seyn / sondern oben an sitzen / vnd für jederman gesehen seyn.

Der Teuffel.

Dazu kömpt nu der Teuffel / hetzet vnd bleset auch allenthalben zu / Aber sonderlich treibet er / was das Gewissen vnd Geistliche Sachen betrifft / Nemlich / daß man beyde GOttes Wort vnd Werck in Wind schlahe / vnd verachte / daß er vns vom Glauben / Hoffnung vnd Liebe reisse / vnd bringe zu Mißglauben / falscher vermessenheit vnd verstockung / Oder wiederumb zur Verzweiffelung / Gottes verleugnung vnd lesterung / vnd andern vnzehligen grewlichen stücken. Das sind nu die Stricke vnd Netze / ja die rechten fewrigen Pfeile / die nicht Fleisch vnd Blut / sondern der Teuffel auffs aller gifftigste ins Hertze scheusset.

Das sind je grosse schwere Fahr vnd Anfechtung / so ein jeglicher Christ tragen muß / wenn auch jegliche für sich alleine were / auff daß wir je getrieben werden / alle Stunde zu ruffen vnd bitten / weil wir in dem schendlichen Leben sind / da man vns auff allen seiten zusetzet / jagt vnd treibet / Daß vns Gott nicht lasse matt vnd müde werden / vnd wieder zu rück fallen / in Sünde / Schande vnd Vnglauben / Denn sonst ists vnmüglich / auch die aller geringsten Anfechtung zu vberwinden.

Nicht einfüren in Versuchung.

Solchs heisset nu nicht einführen in Versuchunge / wenn Er vns Krafft vnd stercke gibt zu wiederstehen / Doch die Anfechtung nicht weg genommen / noch auffgehaben / Denn Versuchung vnd reitzunge kan niemand vmbgehen / weil wir im Fleisch leben / vnd den Teuffel vmb vns haben / Vnd wird nicht anders daraus / Wir müssen An-

mit gutem Gewissen gegen Gott stehen / daß er vns nicht lasse zu rück fallen / vnd der Anfechtung oder Versuchung weichen. Die Versuchung Versuchung oder Bekörung dreyerley.aber / oder (wie es vnsere Sachsen von alters her nennen) Beköringe ist dreyerley / des Fleisches / der Welt vnd deß Teuffels / denn im Fleisch wohnen wir / vnd tragen den alten Adam am Hals / der Vuser fleisch.reget sich / vnd reitzet vns täglich zur Vnzucht / Faulheit / Fressen vnd Sauffen / Geitz vnd Teuscherey / den Nehesten zu betriegen vnd vbersetzen / Vnd Summa / allerley böse Lüste / so vns von Natur ankleben / vnd dazu erregt werden / durch ander Leute Geselschafft / Exempel / hören vnd schen / welche offtmals auch ein vnschüldiges Hertz verwunden vnd entzünden.

Die Welt.

Darnach ist die Welt / so vns mit worten vnd wercken beleidiget / vnd treibet zu Zorn vnd vngedult / Summa / da ist nichts denn Haß vnd Neid / Feindschafft / Gewalt vnd vnrecht / vntrew / rechen / fluchen / schelten / affterreden / Hoffart vnd stoltz / mit vberflüssigem Schmuck / Ehre / Rhum / vnd Gewalt / da niemand wil der geringste seyn / sondern oben an sitzen / vnd für jederman gesehen seyn.

Der Teuffel.

Dazu kömpt nu der Teuffel / hetzet vnd bleset auch allenthalben zu / Aber sonderlich treibet er / was das Gewissen vnd Geistliche Sachen betrifft / Nemlich / daß man beyde GOttes Wort vnd Werck in Wind schlahe / vnd verachte / daß er vns vom Glauben / Hoffnung vnd Liebe reisse / vnd bringe zu Mißglauben / falscher vermessenheit vnd verstockung / Oder wiederumb zur Verzweiffelung / Gottes verleugnung vnd lesterung / vnd andern vnzehligen grewlichen stücken. Das sind nu die Stricke vnd Netze / ja die rechten fewrigen Pfeile / die nicht Fleisch vnd Blut / sondern der Teuffel auffs aller gifftigste ins Hertze scheusset.

Das sind je grosse schwere Fahr vnd Anfechtung / so ein jeglicher Christ tragen muß / wenn auch jegliche für sich alleine were / auff daß wir je getrieben werden / alle Stunde zu ruffen vnd bitten / weil wir in dem schendlichen Leben sind / da man vns auff allen seiten zusetzet / jagt vnd treibet / Daß vns Gott nicht lasse matt vnd müde werden / vnd wieder zu rück fallen / in Sünde / Schande vnd Vnglauben / Denn sonst ists vnmüglich / auch die aller geringsten Anfechtung zu vberwinden.

Nicht einfüren in Versuchung.

Solchs heisset nu nicht einführen in Versuchunge / wenn Er vns Krafft vnd stercke gibt zu wiederstehen / Doch die Anfechtung nicht weg genom̃en / noch auffgehaben / Denn Versuchung vnd reitzunge kan niemand vmbgehen / weil wir im Fleisch leben / vnd den Teuffel vmb vns haben / Vnd wird nicht anders daraus / Wir müssen An-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/282>, abgerufen am 22.11.2024.