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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Siegel willen / so sollen wir die Tauffe viel höher vnd köstlicher halten / weil es GOtt befohlen hat / dazu in seinem Nahmen geschicht / Denn also lauten die Wort: Gehet hin teuffet / Aber nicht in ewerm / sondern in Gottes Nahmen.

Tauffe in Gottes Namen.

Denn in Gottes Nahmen getaufft werden / ist nicht von Menschen / Sondern / von Gott selbs getaufft werden / Darumb / ob es gleich durch des Menschen Hand geschicht / so ist es doch warhafftig Gottes eigen Werck. Daraus ein jeglicher selbs wol schliessen kan / daß es viel höher ist / denn kein Werck von einem Menschen / oder Heiligen gethan / Denn was kan man für Werck grösser machen / denn Gottes Werck? Aber hie hat der Teuffel zu schaffen / daß er vns mit falschem schein blende / vnd von Gottes Werck auff vnsere falscher schein Menschlicher Werck.Werck führe / Denn das hat viel einen köstlichern schein / daß ein Cartheuser viel schwere / grosse Werck thut / Vnd halten alle mehr dauon / das wir selbs thun vnd verdienen. Aber die Schrifft lehret also / Wenn man gleich aller Münche Wercke auff einen hauffen schlüge / wie köstlich sie gleissen mögen / so weren sie doch nicht so edel vnd gut / als wenn GOTT ein Strohalm auffhübe. Warumb? Darumb / daß die Person edler vnd besser ist / Nu muß man hie nicht die Person nach den Wercken / Sondern die Werck nach der Person achten / von welcher sie jhren Adel nehmen müssen / Aber hie fellet die tolle Vernunfft zu / Vnd weil es nicht gleisset / wie die Wercke / so wir thun / so sol es nichts gelten.

Was die Tauffe sey.

AVs diesem lerne nu ein richtigen Verstand fassen / vnd antworten auff die Frage / Was die Tauffe sey / Nemlich also / Daß sie nicht ein blos schlecht Wasser ist / sondern ein Wasser in Gottes Wort vnd Gebot gefasset / vnd dadurch geheiliget / Daß nicht anders ist / denn ein Gottes Wasser / Nicht / daß das Wasser an jhm selbs edler sey / denn ander Wasser / Sondern / daß Gottes Rottengeister reissen Gottes wort von der Tauffe.Wort vnd Gebot dazu kömpt. Darumb ists ein lauter Bubenstücke / vnd des Teuffels gespötte / daß jetzt vnsere newe Geister die Tauffe zu lestern / GOttes Wort vnd Ordnung dauon lassen / vnd nicht anders ansehen / denn das Wasser / das man aus dem Brunnen schepffet / vnd darnach daher geiffern / Was solt ein Hand voll Wassers der Seelen helffen? Ja lieber / wer weis das nicht / wenn es vonander trennens sol gelten / daß Wasser Wasser ist? Wie tharstu aber so in Gottes Ordnung greiffen / vnd das beste Kleinot dauon reissen / damit es Gott verbunden vnd eingefasset hat / vnd nicht wil getrennet haben? Denn das ist der Kern in dem Wasser / Got-

Siegel willen / so sollen wir die Tauffe viel höher vnd köstlicher halten / weil es GOtt befohlen hat / dazu in seinem Nahmen geschicht / Denn also lauten die Wort: Gehet hin teuffet / Aber nicht in ewerm / sondern in Gottes Nahmen.

Tauffe in Gottes Namen.

Denn in Gottes Nahmen getaufft werden / ist nicht von Menschen / Sondern / von Gott selbs getaufft werden / Darumb / ob es gleich durch des Menschen Hand geschicht / so ist es doch warhafftig Gottes eigen Werck. Daraus ein jeglicher selbs wol schliessen kan / daß es viel höher ist / denn kein Werck von einem Menschen / oder Heiligen gethan / Denn was kan man für Werck grösser machen / denn Gottes Werck? Aber hie hat der Teuffel zu schaffen / daß er vns mit falschem schein blende / vnd von Gottes Werck auff vnsere falscher schein Menschlicher Werck.Werck führe / Denn das hat viel einen köstlichern schein / daß ein Cartheuser viel schwere / grosse Werck thut / Vnd halten alle mehr dauon / das wir selbs thun vnd verdienen. Aber die Schrifft lehret also / Wenn man gleich aller Münche Wercke auff einen hauffen schlüge / wie köstlich sie gleissen mögen / so weren sie doch nicht so edel vnd gut / als wenn GOTT ein Strohalm auffhübe. Warumb? Darumb / daß die Person edler vnd besser ist / Nu muß man hie nicht die Person nach den Wercken / Sondern die Werck nach der Person achten / von welcher sie jhren Adel nehmen müssen / Aber hie fellet die tolle Vernunfft zu / Vnd weil es nicht gleisset / wie die Wercke / so wir thun / so sol es nichts gelten.

Was die Tauffe sey.

AVs diesem lerne nu ein richtigen Verstand fassen / vnd antworten auff die Frage / Was die Tauffe sey / Nemlich also / Daß sie nicht ein blos schlecht Wasser ist / sondern ein Wasser in Gottes Wort vnd Gebot gefasset / vnd dadurch geheiliget / Daß nicht anders ist / denn ein Gottes Wasser / Nicht / daß das Wasser an jhm selbs edler sey / denn ander Wasser / Sondern / daß Gottes Rottengeister reissen Gottes wort von der Tauffe.Wort vnd Gebot dazu kömpt. Darumb ists ein lauter Bubenstücke / vnd des Teuffels gespötte / daß jetzt vnsere newe Geister die Tauffe zu lestern / GOttes Wort vnd Ordnung dauon lassen / vnd nicht anders ansehen / denn das Wasser / das man aus dem Brunnen schepffet / vnd darnach daher geiffern / Was solt ein Hand voll Wassers der Seelen helffen? Ja lieber / wer weis das nicht / wenn es vonander trennens sol gelten / daß Wasser Wasser ist? Wie tharstu aber so in Gottes Ordnung greiffen / vnd das beste Kleinot dauon reissen / damit es Gott verbunden vnd eingefasset hat / vnd nicht wil getrennet haben? Denn das ist der Kern in dem Wasser / Got-

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[0288] Siegel willen / so sollen wir die Tauffe viel höher vnd köstlicher halten / weil es GOtt befohlen hat / dazu in seinem Nahmen geschicht / Denn also lauten die Wort: Gehet hin teuffet / Aber nicht in ewerm / sondern in Gottes Nahmen. Denn in Gottes Nahmen getaufft werden / ist nicht von Menschen / Sondern / von Gott selbs getaufft werden / Darumb / ob es gleich durch des Menschen Hand geschicht / so ist es doch warhafftig Gottes eigen Werck. Daraus ein jeglicher selbs wol schliessen kan / daß es viel höher ist / denn kein Werck von einem Menschen / oder Heiligen gethan / Denn was kan man für Werck grösser machen / denn Gottes Werck? Aber hie hat der Teuffel zu schaffen / daß er vns mit falschem schein blende / vnd von Gottes Werck auff vnsere Werck führe / Denn das hat viel einen köstlichern schein / daß ein Cartheuser viel schwere / grosse Werck thut / Vnd halten alle mehr dauon / das wir selbs thun vnd verdienen. Aber die Schrifft lehret also / Wenn man gleich aller Münche Wercke auff einen hauffen schlüge / wie köstlich sie gleissen mögen / so weren sie doch nicht so edel vnd gut / als wenn GOTT ein Strohalm auffhübe. Warumb? Darumb / daß die Person edler vnd besser ist / Nu muß man hie nicht die Person nach den Wercken / Sondern die Werck nach der Person achten / von welcher sie jhren Adel nehmen müssen / Aber hie fellet die tolle Vernunfft zu / Vnd weil es nicht gleisset / wie die Wercke / so wir thun / so sol es nichts gelten. falscher schein Menschlicher Werck. AVs diesem lerne nu ein richtigen Verstand fassen / vnd antworten auff die Frage / Was die Tauffe sey / Nemlich also / Daß sie nicht ein blos schlecht Wasser ist / sondern ein Wasser in Gottes Wort vnd Gebot gefasset / vnd dadurch geheiliget / Daß nicht anders ist / denn ein Gottes Wasser / Nicht / daß das Wasser an jhm selbs edler sey / denn ander Wasser / Sondern / daß Gottes Wort vnd Gebot dazu kömpt. Darumb ists ein lauter Bubenstücke / vnd des Teuffels gespötte / daß jetzt vnsere newe Geister die Tauffe zu lestern / GOttes Wort vnd Ordnung dauon lassen / vnd nicht anders ansehen / denn das Wasser / das man aus dem Brunnen schepffet / vnd darnach daher geiffern / Was solt ein Hand voll Wassers der Seelen helffen? Ja lieber / wer weis das nicht / wenn es vonander trennens sol gelten / daß Wasser Wasser ist? Wie tharstu aber so in Gottes Ordnung greiffen / vnd das beste Kleinot dauon reissen / damit es Gott verbunden vnd eingefasset hat / vnd nicht wil getrennet haben? Denn das ist der Kern in dem Wasser / Got- Rottengeister reissen Gottes wort von der Tauffe.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/288>, abgerufen am 22.11.2024.