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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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warhafftiglich gleubet / der erlanget Vergebung der Sünde / wird Gott angenehme / vnd für Gott gerecht geschetzt / vmb Christus willen / Rom. 3. vnd 4.

Der Fünffte.

GOlchen Glauben zu erlangen / hat Gott das Predigampt eingesetzt / Euangelium vnd Sacramenta geben / dadurch / als durch Mittel / der heilig Geist wirckt / vnd die Hertzen tröstet / vnd Glauben gibt / wo / vnd wenn Er wil / in denen / so das Euangelion hören / welchs lehret / Daß wir durch Christus Verdienst einen gnedigen Gott haben / so wir solchs gleuben. Vnd werden verdammet die Wiederteuffer / vnd andere / so lehren / Daß wir ohn das Leibliche Wort des Euangelij den heiligen Geist / durch eigene Bereitung vnd Werck verdienen.

Der Sechste.

AVch wird gelehret / daß solcher Glaub / gute frücht vnd gute Werck bringen sol / vnd daß man müsse gute Werck thun / allerley so Gott geboten hat / vmb Gottes willen / doch nicht auff solche Werck zu vertrawen / daß wir durch vnsere Werck Gottes Gesetz gnug thun / oder von wegen vnser Werck / gerecht geschetzet werden. Denn wir empfahen Vergebung der Sünden / vnd werden gerecht geschetzt / durch den Glauben / vmb Christus willen / wie Christus spricht: So jhr das alles gethan habt / solt jhr sprechen / Wir sind vntüchtige Knecht. Also lehren auch die Väter: Denn Ambrosius spricht: Also ists beschlossen bey Gott / Daß / wer an Christum gleubt / selig sey / vnd nicht durch Werck / Sondern allein durch den Glauben / ohn verdienst / vergebung der Sünden habe.

Der Siebende.

ES wird auch gelehret / daß alle zeit müsse ein heilige Christliche Kirche seyn vnd bleiben / welche ist die Versamlung aller Gleubigen / bey welchen das Euangelium rein gepredigt / vnd die heiligen Sacrament / laut des Euangelij / gereicht werden.

Denn dieses ist gnug zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß da eintrechtiglich / nach reinem Verstand / das Euangelium geprediget / vnd die Sacrament / dem Göttlichen Wort gemeß / gereicht werden. Vnd ist nicht noth zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß allenthalben gleichförmige Ceremonien / von Menschen eingesetzt / gehalten werden / wie S. Paulus spricht /

warhafftiglich gleubet / der erlanget Vergebung der Sünde / wird Gott angenehme / vnd für Gott gerecht geschetzt / vmb Christus willen / Rom. 3. vnd 4.

Der Fünffte.

GOlchen Glauben zu erlangen / hat Gott das Predigampt eingesetzt / Euangelium vnd Sacramenta geben / dadurch / als durch Mittel / der heilig Geist wirckt / vnd die Hertzen tröstet / vnd Glauben gibt / wo / vnd wenn Er wil / in denen / so das Euangelion hören / welchs lehret / Daß wir durch Christus Verdienst einen gnedigen Gott haben / so wir solchs gleuben. Vnd werden verdammet die Wiederteuffer / vnd andere / so lehren / Daß wir ohn das Leibliche Wort des Euangelij den heiligen Geist / durch eigene Bereitung vnd Werck verdienen.

Der Sechste.

AVch wird gelehret / daß solcher Glaub / gute frücht vnd gute Werck bringen sol / vnd daß man müsse gute Werck thun / allerley so Gott geboten hat / vmb Gottes willen / doch nicht auff solche Werck zu vertrawen / daß wir durch vnsere Werck Gottes Gesetz gnug thun / oder von wegen vnser Werck / gerecht geschetzet werden. Denn wir empfahen Vergebung der Sünden / vnd werden gerecht geschetzt / durch den Glauben / vmb Christus willen / wie Christus spricht: So jhr das alles gethan habt / solt jhr sprechen / Wir sind vntüchtige Knecht. Also lehren auch die Väter: Denn Ambrosius spricht: Also ists beschlossen bey Gott / Daß / wer an Christum gleubt / selig sey / vnd nicht durch Werck / Sondern allein durch den Glauben / ohn verdienst / vergebung der Sünden habe.

Der Siebende.

ES wird auch gelehret / daß alle zeit müsse ein heilige Christliche Kirche seyn vnd bleiben / welche ist die Versamlung aller Gleubigen / bey welchen das Euangelium rein gepredigt / vnd die heiligen Sacrament / laut des Euangelij / gereicht werden.

Denn dieses ist gnug zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß da eintrechtiglich / nach reinem Verstand / das Euangelium geprediget / vnd die Sacrament / dem Göttlichen Wort gemeß / gereicht werden. Vnd ist nicht noth zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß allenthalben gleichförmige Ceremonien / von Menschen eingesetzt / gehalten werden / wie S. Paulus spricht /

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[148/0321] warhafftiglich gleubet / der erlanget Vergebung der Sünde / wird Gott angenehme / vnd für Gott gerecht geschetzt / vmb Christus willen / Rom. 3. vnd 4. Der Fünffte. GOlchen Glauben zu erlangen / hat Gott das Predigampt eingesetzt / Euangelium vnd Sacramenta geben / dadurch / als durch Mittel / der heilig Geist wirckt / vnd die Hertzen tröstet / vnd Glauben gibt / wo / vnd wenn Er wil / in denen / so das Euangelion hören / welchs lehret / Daß wir durch Christus Verdienst einen gnedigen Gott haben / so wir solchs gleuben. Vnd werden verdammet die Wiederteuffer / vnd andere / so lehren / Daß wir ohn das Leibliche Wort des Euangelij den heiligen Geist / durch eigene Bereitung vnd Werck verdienen. Der Sechste. AVch wird gelehret / daß solcher Glaub / gute frücht vnd gute Werck bringen sol / vnd daß man müsse gute Werck thun / allerley so Gott geboten hat / vmb Gottes willen / doch nicht auff solche Werck zu vertrawen / daß wir durch vnsere Werck Gottes Gesetz gnug thun / oder von wegen vnser Werck / gerecht geschetzet werden. Denn wir empfahen Vergebung der Sünden / vnd werden gerecht geschetzt / durch den Glauben / vmb Christus willen / wie Christus spricht: So jhr das alles gethan habt / solt jhr sprechen / Wir sind vntüchtige Knecht. Also lehren auch die Väter: Denn Ambrosius spricht: Also ists beschlossen bey Gott / Daß / wer an Christum gleubt / selig sey / vnd nicht durch Werck / Sondern allein durch den Glauben / ohn verdienst / vergebung der Sünden habe. Der Siebende. ES wird auch gelehret / daß alle zeit müsse ein heilige Christliche Kirche seyn vnd bleiben / welche ist die Versamlung aller Gleubigen / bey welchen das Euangelium rein gepredigt / vnd die heiligen Sacrament / laut des Euangelij / gereicht werden. Denn dieses ist gnug zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß da eintrechtiglich / nach reinem Verstand / das Euangelium geprediget / vnd die Sacrament / dem Göttlichen Wort gemeß / gereicht werden. Vnd ist nicht noth zu wahrer Einigkeit der Christlichen Kirchen / daß allenthalben gleichförmige Ceremonien / von Menschen eingesetzt / gehalten werden / wie S. Paulus spricht /

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/321>, abgerufen am 22.11.2024.