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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Gesetzen gehorsam zu seyn / in allem / so ohn Sünde geschehen mag. Denn so der Obrigkeit Gebot ohn Sünde nicht geschehen mag / sol man Gott mehr gehorsam seyn / denn den Menschen / Act. 4.

Der Siebenzehende.

AVch wird gelehrt / Daß vnser HERR JEsus Christus am Jüngsten Tage kommen wird / zu richten / vnd alle Todten aufferwecken / Den Außerwelten vnd Gerechten / ewigs Leben / vnd ewige Frewde geben / Die Gottlosen Menschen aber / vnd die Teuffel in die Hell vnd ewig Straff verdammen.

Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / so lehren / Daß die Teuffel vnd verdampte Menschen / nicht ewige Pein vnd Quaal haben werden.

Item / Hie werden verworffen etliche Jüdische Lehre / die sich auch jetzund ereugen / daß für der Aufferstehung der Todten / eytel Heilige / Fromme / ein Weltlich Reich haben / vnd alle Gottlosen vertilgen werden.

Der Achtzehende.

VOm Freyen Willen wird also gelehret / Daß der Mensche etlicher masse einen Freyen willen hat / eusserlich Erbar zu leben / vnd zu wehlen vnter denen dingen / so die Vernunfft begreifft / aber ohn gnad / hülff / vnd wirckung des heiligen Geistes / vermag der Mensch nit Gott gefellig zu werden / Gott hertzlich zu fürchten / zu lieben / oder zu gleuben / oder die angeborne böse Lust aus dem Hertzen zu werffen / sondern solchs geschicht durch den heiligen Geist / welcher durch Gottes Wort geben wird / Denn Paulus spricht / 1. Corinth. 2. Der natürliche Mensch vernimpt nichts vom Geist Gottes.

Vnd damit man erkennen möge / daß hierinn kein Newigkeit gelehrt wird / so sind das die klaren wort Augustini vom Freyen willen / hiebey geschrieben aus dem dritten Buch Hypognosticon: Wir bekennen / daß in allen Menschen ein Freyer Wille ist / Denn sie haben ja alle natürlich angeborne Verstand vnd Vernunfft / nicht daß sie etwas vermügen mit Gott zu handeln / als Gott von Hertzen zu lieben / zu fürchten / Sondern allein in eusserlichen Wercken dieses Lebens / haben sie Freyheit / guts oder böses zu wehlen / Gut meyn ich / das die Natur vermag / als auff dem Acker zu arbeiten / oder nicht / zu essen / zu trincken / zu einem Freund zu gehen oder nicht / ein Kleid an oder außzuthun / zu bawen / ein Weib zu nehmen / ein Handwerck zu treiben / vnd dergleichen etwas nützlichs vnd guts zu thun / welchs alles doch ohn Gott nicht ist noch bestehet / Sondern alles aus Ihm /

Gesetzen gehorsam zu seyn / in allem / so ohn Sünde geschehen mag. Denn so der Obrigkeit Gebot ohn Sünde nicht geschehen mag / sol man Gott mehr gehorsam seyn / denn den Menschen / Act. 4.

Der Siebenzehende.

AVch wird gelehrt / Daß vnser HERR JEsus Christus am Jüngsten Tage kommen wird / zu richten / vnd alle Todten aufferwecken / Den Außerwelten vnd Gerechten / ewigs Leben / vnd ewige Frewde geben / Die Gottlosen Menschen aber / vnd die Teuffel in die Hell vnd ewig Straff verdammen.

Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / so lehren / Daß die Teuffel vnd verdampte Menschen / nicht ewige Pein vnd Quaal haben werden.

Item / Hie werden verworffen etliche Jüdische Lehre / die sich auch jetzund ereugen / daß für der Aufferstehung der Todten / eytel Heilige / Fromme / ein Weltlich Reich haben / vnd alle Gottlosen vertilgen werden.

Der Achtzehende.

VOm Freyen Willen wird also gelehret / Daß der Mensche etlicher masse einen Freyen willen hat / eusserlich Erbar zu leben / vnd zu wehlen vnter denen dingen / so die Vernunfft begreifft / aber ohn gnad / hülff / vnd wirckung des heiligen Geistes / vermag der Mensch nit Gott gefellig zu werden / Gott hertzlich zu fürchten / zu lieben / oder zu gleuben / oder die angeborne böse Lust aus dem Hertzen zu werffen / sondern solchs geschicht durch den heiligen Geist / welcher durch Gottes Wort geben wird / Deñ Paulus spricht / 1. Corinth. 2. Der natürliche Mensch vernimpt nichts vom Geist Gottes.

Vnd damit man erkennen möge / daß hierinn kein Newigkeit gelehrt wird / so sind das die klaren wort Augustini vom Freyen willen / hiebey geschrieben aus dem dritten Buch Hypognosticon: Wir bekennen / daß in allen Menschen ein Freyer Wille ist / Denn sie haben ja alle natürlich angeborne Verstand vnd Vernunfft / nicht daß sie etwas vermügen mit Gott zu handeln / als Gott von Hertzen zu lieben / zu fürchten / Sondern allein in eusserlichen Wercken dieses Lebens / haben sie Freyheit / guts oder böses zu wehlen / Gut meyn ich / das die Natur vermag / als auff dem Acker zu arbeiten / oder nicht / zu essen / zu trincken / zu einem Freund zu gehen oder nicht / ein Kleid an oder außzuthun / zu bawen / ein Weib zu nehmen / ein Handwerck zu treiben / vnd dergleichen etwas nützlichs vnd guts zu thun / welchs alles doch ohn Gott nicht ist noch bestehet / Sondern alles aus Ihm /

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[150/0325] Gesetzen gehorsam zu seyn / in allem / so ohn Sünde geschehen mag. Denn so der Obrigkeit Gebot ohn Sünde nicht geschehen mag / sol man Gott mehr gehorsam seyn / denn den Menschen / Act. 4. Der Siebenzehende. AVch wird gelehrt / Daß vnser HERR JEsus Christus am Jüngsten Tage kommen wird / zu richten / vnd alle Todten aufferwecken / Den Außerwelten vnd Gerechten / ewigs Leben / vnd ewige Frewde geben / Die Gottlosen Menschen aber / vnd die Teuffel in die Hell vnd ewig Straff verdammen. Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / so lehren / Daß die Teuffel vnd verdampte Menschen / nicht ewige Pein vnd Quaal haben werden. Item / Hie werden verworffen etliche Jüdische Lehre / die sich auch jetzund ereugen / daß für der Aufferstehung der Todten / eytel Heilige / Fromme / ein Weltlich Reich haben / vnd alle Gottlosen vertilgen werden. Der Achtzehende. VOm Freyen Willen wird also gelehret / Daß der Mensche etlicher masse einen Freyen willen hat / eusserlich Erbar zu leben / vnd zu wehlen vnter denen dingen / so die Vernunfft begreifft / aber ohn gnad / hülff / vnd wirckung des heiligen Geistes / vermag der Mensch nit Gott gefellig zu werden / Gott hertzlich zu fürchten / zu lieben / oder zu gleuben / oder die angeborne böse Lust aus dem Hertzen zu werffen / sondern solchs geschicht durch den heiligen Geist / welcher durch Gottes Wort geben wird / Deñ Paulus spricht / 1. Corinth. 2. Der natürliche Mensch vernimpt nichts vom Geist Gottes. Vnd damit man erkennen möge / daß hierinn kein Newigkeit gelehrt wird / so sind das die klaren wort Augustini vom Freyen willen / hiebey geschrieben aus dem dritten Buch Hypognosticon: Wir bekennen / daß in allen Menschen ein Freyer Wille ist / Denn sie haben ja alle natürlich angeborne Verstand vnd Vernunfft / nicht daß sie etwas vermügen mit Gott zu handeln / als Gott von Hertzen zu lieben / zu fürchten / Sondern allein in eusserlichen Wercken dieses Lebens / haben sie Freyheit / guts oder böses zu wehlen / Gut meyn ich / das die Natur vermag / als auff dem Acker zu arbeiten / oder nicht / zu essen / zu trincken / zu einem Freund zu gehen oder nicht / ein Kleid an oder außzuthun / zu bawen / ein Weib zu nehmen / ein Handwerck zu treiben / vnd dergleichen etwas nützlichs vnd guts zu thun / welchs alles doch ohn Gott nicht ist noch bestehet / Sondern alles aus Ihm /

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/325>, abgerufen am 22.11.2024.