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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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So ist das Argument leicht auffzulösen / daß man spricht / Die Teuffel gleuben auch / sind dennoch nicht gerecht. Antwort. Gleuben heist hie nicht die Historien allein wissen / Sondern es heist den Artickel gleuben / Vergebung der Sünde. Diesen Artickel gleuben die Teuffel / vnd Gottlosen nicht. Also heist hie gleuben / in schrecken des Gewissens / sich getrost verlassen auff Gottes zusage / Daß Er vmb Christus willen / gnedig seyn wölle. Vnd das gleuben sol also verstanden werden / Nicht die Historien allein wissen / sondern Gottes Verheissung ergreiffen / lehret S. Paulus klar / Roman. 4. da er spricht / Darumb werde man gerecht / durch Glauben / daß die Verheissung nicht vntüchtig werde. Darumb wil er / daß man durch Glauben / die Verheissung Gottes ergreiffen müsse. So schreibet auch Augustinus, Daß man Glauben also verstehen sol wie wir dauon reden.

Das man Gute Werck sol vnd müsse thun / vnd wie man sie könne thun / Vnd wie sie Gott gefellig seyn.

SOlcher Glaube / so er das erschrocken Hertz tröstet / empfehet den Heiligen Geist / der fehet an in den jenigen / so Gottes Kinder worden sind / zu wircken / wie Paulus spricht / Roma. 8. Diß sind Kinder Gottes / welche der Geist Gottes leitet. So wircket nu der heilige Geist / Erkentniß der Sünde / vnd Glauben / daß wir die hohe vnd grosse Barmhertzigkeit in Christo zugesagt / für vnd für klerer erkennen / vnd stercker gleuben / vnd ewigen Trost vnd Leben daraus schöpffen. Darnach wircket der heilige Geist auch andere Tugend / Nemlich / die Gott geboten hat / in den Zehen Geboten / Gott fürchten / lieben / dancken / anruffen / ehren / den Nehesten lieben / gedültig / keusch seyn / die Obrigkeit / als Gottes Ordnung / erkennen vnd ehren / etc. Denn wir lehren / daß wir Gottes Gebot / welche vns auffgelegt sind / sollen vnd müssen thun.

So ist das Argument leicht auffzulösen / daß man spricht / Die Teuffel gleuben auch / sind dennoch nicht gerecht. Antwort. Gleuben heist hie nicht die Historien allein wissen / Sondern es heist den Artickel gleuben / Vergebung der Sünde. Diesen Artickel gleuben die Teuffel / vnd Gottlosen nicht. Also heist hie gleuben / in schrecken des Gewissens / sich getrost verlassen auff Gottes zusage / Daß Er vmb Christus willen / gnedig seyn wölle. Vnd das gleuben sol also verstanden werden / Nicht die Historien allein wissen / sondern Gottes Verheissung ergreiffen / lehret S. Paulus klar / Roman. 4. da er spricht / Darumb werde man gerecht / durch Glauben / daß die Verheissung nicht vntüchtig werde. Darumb wil er / daß man durch Glauben / die Verheissung Gottes ergreiffen müsse. So schreibet auch Augustinus, Daß man Glauben also verstehen sol wie wir dauon reden.

Das man Gute Werck sol vnd müsse thun / vnd wie man sie könne thun / Vnd wie sie Gott gefellig seyn.

SOlcher Glaube / so er das erschrocken Hertz tröstet / empfehet den Heiligen Geist / der fehet an in den jenigen / so Gottes Kinder worden sind / zu wircken / wie Paulus spricht / Roma. 8. Diß sind Kinder Gottes / welche der Geist Gottes leitet. So wircket nu der heilige Geist / Erkentniß der Sünde / vnd Glauben / daß wir die hohe vnd grosse Barmhertzigkeit in Christo zugesagt / für vnd für klerer erkennen / vnd stercker gleuben / vnd ewigen Trost vnd Leben daraus schöpffen. Darnach wircket der heilige Geist auch andere Tugend / Nemlich / die Gott geboten hat / in den Zehen Geboten / Gott fürchten / lieben / dancken / anruffen / ehren / den Nehesten lieben / gedültig / keusch seyn / die Obrigkeit / als Gottes Ordnung / erkennen vnd ehren / etc. Denn wir lehren / daß wir Gottes Gebot / welche vns auffgelegt sind / sollen vnd müssen thun.

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[152/0329] So ist das Argument leicht auffzulösen / daß man spricht / Die Teuffel gleuben auch / sind dennoch nicht gerecht. Antwort. Gleuben heist hie nicht die Historien allein wissen / Sondern es heist den Artickel gleuben / Vergebung der Sünde. Diesen Artickel gleuben die Teuffel / vnd Gottlosen nicht. Also heist hie gleuben / in schrecken des Gewissens / sich getrost verlassen auff Gottes zusage / Daß Er vmb Christus willen / gnedig seyn wölle. Vnd das gleuben sol also verstanden werden / Nicht die Historien allein wissen / sondern Gottes Verheissung ergreiffen / lehret S. Paulus klar / Roman. 4. da er spricht / Darumb werde man gerecht / durch Glauben / daß die Verheissung nicht vntüchtig werde. Darumb wil er / daß man durch Glauben / die Verheissung Gottes ergreiffen müsse. So schreibet auch Augustinus, Daß man Glauben also verstehen sol wie wir dauon reden. Das man Gute Werck sol vnd müsse thun / vnd wie man sie könne thun / Vnd wie sie Gott gefellig seyn. SOlcher Glaube / so er das erschrocken Hertz tröstet / empfehet den Heiligen Geist / der fehet an in den jenigen / so Gottes Kinder worden sind / zu wircken / wie Paulus spricht / Roma. 8. Diß sind Kinder Gottes / welche der Geist Gottes leitet. So wircket nu der heilige Geist / Erkentniß der Sünde / vnd Glauben / daß wir die hohe vnd grosse Barmhertzigkeit in Christo zugesagt / für vnd für klerer erkennen / vnd stercker gleuben / vnd ewigen Trost vnd Leben daraus schöpffen. Darnach wircket der heilige Geist auch andere Tugend / Nemlich / die Gott geboten hat / in den Zehen Geboten / Gott fürchten / lieben / dancken / anruffen / ehren / den Nehesten lieben / gedültig / keusch seyn / die Obrigkeit / als Gottes Ordnung / erkennen vnd ehren / etc. Denn wir lehren / daß wir Gottes Gebot / welche vns auffgelegt sind / sollen vnd müssen thun.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/329>, abgerufen am 22.11.2024.