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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Hertzlich fürchten sollen / Daß wir vns gewis in vnsern Hertzen sollen darauff verlassen / GOTT sey nicht ferne / erhöre vnser Gebet / etc.

Nu sind wir / ehe wir durch den heiligen Geist new geborn werden / alle der art aus Adam / daß vnser Hertz in Sicherheit / Gottes Zorn / Vrtheil vnd drewen verachtet / seinen Vrtheil vnd Straffen gehessig vnd feind ist. So nu alle Adams Kinder in so grossen Sünden geborn werden / daß wir alle von art GOtt verachten / sein Wort / sein Verheissung / vnd drewen in zweiffel setzen / So müssen warlich vnser besten gute Werck / die wir thun / ehe wir durch den heiligen Geist new geboren werden / Sündlich vnnd Verdampt Werck für GOTT seyn / Wenn sie gleich für der Welt schön seyn / Denn sie gehen auß einem bösen / Gottlosen / vnreinen Hertzen / wie Paulus sagt Rom. am 14. Was nicht auß dem Glauben gehet / das ist Sünde. Denn alle solche Werckheiligen thun Wercke ohn Glauben / Verachten GOtt im Hertzen / vnd gleuben als wenig / Daß GOtt sich jhrer anneme / als Epicurus gleubt hat. Die Verachtung GOttes inwendig / muß je die Werck vnfletig vnd Sündlich machen / Wenn sie gleich für den Leuten schön sind / denn GOtt forschet die Hertzen.

Zu letzt / so ist je das auch auffs nerrischt / vnd vngeschickest von den Wiedersachern geredt / Daß die Menschen / die auch ewiges zorns schüldig seyn / vergebung der Sünden erlangen / durch die Liebe oder actum elicitum dilectionis, So es doch vnmüglich ist / Gott zu lieben / wenn das Hertz nicht erst / durch den Glauben vergebung der Sünden ergriffen hat.

Denn es kan je ein Hertz / das in engsten ist / Gottes Zorn recht fühlet / Gott nicht lieben / Er gebe denn dem Hertzen lufft / er tröste vnd erzeige sich denn wieder gnedig. Denn dieweil er schrecket / vnd also vns angreifft / als wölle er vns in ewiger Vngnade / in den ewigen Todt / von sich stossen / So muß der armen schwachen Natur / das Hertz vnd Muth entfallen / Vnd muß je für so grossem Zorn erzittern / der so grewlich schreckt vnd strafft / Vnd kan je als denn / ehe Gott selbs tröstet / kein füncklin Liebe fühlen.

Müssige vnd vnerfarne Leute / mügen jhnen wol selbs ein Trawm von der Liebe ertichten / Darumb reden sie auch so Kindisch dauon / daß einer / der gleich einer Todsünde schüldig ist / könne gleichwol Gott vber alles lieben / Denn sie wissen noch nicht recht / was Sünd für ein Last / was es für ein grosse Quaal sey / Gottes Zorn fühlen.

Hertzlich fürchten sollen / Daß wir vns gewis in vnsern Hertzen sollen darauff verlassen / GOTT sey nicht ferne / erhöre vnser Gebet / etc.

Nu sind wir / ehe wir durch den heiligen Geist new geborn werden / alle der art aus Adam / daß vnser Hertz in Sicherheit / Gottes Zorn / Vrtheil vnd drewen verachtet / seinen Vrtheil vnd Straffen gehessig vnd feind ist. So nu alle Adams Kinder in so grossen Sünden geborn werden / daß wir alle von art GOtt verachten / sein Wort / sein Verheissung / vnd drewen in zweiffel setzen / So müssen warlich vnser besten gute Werck / die wir thun / ehe wir durch den heiligen Geist new geboren werden / Sündlich vnnd Verdampt Werck für GOTT seyn / Wenn sie gleich für der Welt schön seyn / Denn sie gehen auß einem bösen / Gottlosen / vnreinen Hertzen / wie Paulus sagt Rom. am 14. Was nicht auß dem Glauben gehet / das ist Sünde. Denn alle solche Werckheiligen thun Wercke ohn Glauben / Verachten GOtt im Hertzen / vnd gleuben als wenig / Daß GOtt sich jhrer anneme / als Epicurus gleubt hat. Die Verachtung GOttes inwendig / muß je die Werck vnfletig vnd Sündlich machen / Wenn sie gleich für den Leuten schön sind / denn GOtt forschet die Hertzen.

Zu letzt / so ist je das auch auffs nerrischt / vnd vngeschickest von den Wiedersachern geredt / Daß die Menschen / die auch ewiges zorns schüldig seyn / vergebung der Sünden erlangen / durch die Liebe oder actum elicitum dilectionis, So es doch vnmüglich ist / Gott zu lieben / wenn das Hertz nicht erst / durch den Glauben vergebung der Sünden ergriffen hat.

Denn es kan je ein Hertz / das in engsten ist / Gottes Zorn recht fühlet / Gott nicht lieben / Er gebe denn dem Hertzen lufft / er tröste vnd erzeige sich denn wieder gnedig. Denn dieweil er schrecket / vnd also vns angreifft / als wölle er vns in ewiger Vngnade / in den ewigen Todt / von sich stossen / So muß der armen schwachen Natur / das Hertz vnd Muth entfallen / Vnd muß je für so grossem Zorn erzittern / der so grewlich schreckt vnd strafft / Vnd kan je als denn / ehe Gott selbs tröstet / kein füncklin Liebe fühlen.

Müssige vnd vnerfarne Leute / mügen jhnen wol selbs ein Trawm von der Liebe ertichten / Darumb reden sie auch so Kindisch dauon / daß einer / der gleich einer Todsünde schüldig ist / könne gleichwol Gott vber alles lieben / Denn sie wissen noch nicht recht / was Sünd für ein Last / was es für ein grosse Quaal sey / Gottes Zorn fühlen.

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[0388] Hertzlich fürchten sollen / Daß wir vns gewis in vnsern Hertzen sollen darauff verlassen / GOTT sey nicht ferne / erhöre vnser Gebet / etc. Nu sind wir / ehe wir durch den heiligen Geist new geborn werden / alle der art aus Adam / daß vnser Hertz in Sicherheit / Gottes Zorn / Vrtheil vnd drewen verachtet / seinen Vrtheil vnd Straffen gehessig vnd feind ist. So nu alle Adams Kinder in so grossen Sünden geborn werden / daß wir alle von art GOtt verachten / sein Wort / sein Verheissung / vnd drewen in zweiffel setzen / So müssen warlich vnser besten gute Werck / die wir thun / ehe wir durch den heiligen Geist new geboren werden / Sündlich vnnd Verdampt Werck für GOTT seyn / Wenn sie gleich für der Welt schön seyn / Denn sie gehen auß einem bösen / Gottlosen / vnreinen Hertzen / wie Paulus sagt Rom. am 14. Was nicht auß dem Glauben gehet / das ist Sünde. Denn alle solche Werckheiligen thun Wercke ohn Glauben / Verachten GOtt im Hertzen / vnd gleuben als wenig / Daß GOtt sich jhrer anneme / als Epicurus gleubt hat. Die Verachtung GOttes inwendig / muß je die Werck vnfletig vnd Sündlich machen / Wenn sie gleich für den Leuten schön sind / denn GOtt forschet die Hertzen. Zu letzt / so ist je das auch auffs nerrischt / vnd vngeschickest von den Wiedersachern geredt / Daß die Menschen / die auch ewiges zorns schüldig seyn / vergebung der Sünden erlangen / durch die Liebe oder actum elicitum dilectionis, So es doch vnmüglich ist / Gott zu lieben / wenn das Hertz nicht erst / durch den Glauben vergebung der Sünden ergriffen hat. Denn es kan je ein Hertz / das in engsten ist / Gottes Zorn recht fühlet / Gott nicht lieben / Er gebe denn dem Hertzen lufft / er tröste vnd erzeige sich denn wieder gnedig. Denn dieweil er schrecket / vnd also vns angreifft / als wölle er vns in ewiger Vngnade / in den ewigen Todt / von sich stossen / So muß der armen schwachen Natur / das Hertz vnd Muth entfallen / Vnd muß je für so grossem Zorn erzittern / der so grewlich schreckt vnd strafft / Vnd kan je als denn / ehe Gott selbs tröstet / kein füncklin Liebe fühlen. Müssige vnd vnerfarne Leute / mügen jhnen wol selbs ein Trawm von der Liebe ertichten / Darumb reden sie auch so Kindisch dauon / daß einer / der gleich einer Todsünde schüldig ist / könne gleichwol Gott vber alles lieben / Denn sie wissen noch nicht recht / was Sünd für ein Last / was es für ein grosse Quaal sey / Gottes Zorn fühlen.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/388>, abgerufen am 22.11.2024.