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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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der Aposteln am 15.) durch den Glauben / Vnd setzt dazu von eusserlicher Reinigkeit: Gebet Allmosen von dem / das jhr vbrig habt / so wird euch alles rein seyn.

Die Wiedersacher führen nicht recht ein / das wort (Alles) denn Christus setzt den Beschluß auff beyde stücke / auff die jnnerliche vnd eusserliche Reinigkeit / vnd sagt / Alles wird euch rein seyn / das ist / Wenn jhr euch nicht allein leiblich badet / sondern Gott gleubet / vnd also inwendig rein seyd / vnd außwendig Allmosen gebet / So wird euch alles rein seyn. Vnd zeigt an / daß auch die rechte eusserliche Reinigkeit stehe in den Wercken / welche Gott geboten habe / vnd nicht in Menschlichen Satzungen / als da waren dieselbigen traditiones Pharisaeorum, &c. Vnd wie bey vnser zeit ist das besprützen vnd sprengen des Weihewassers / die Schneeweissen Mönchskleider / die vnterscheid der Speis / vnd dergleichen.

Die Wiedersacher aber ziehen diß signum vniuersale, Nemlich / das wort (Alles) Sophistisch allein auff ein theil / vnd sagen / Alles wird euch rein seyn / wenn jhr Allmosen gebet / etc. Als wenn einer saget / Andreas ist da / darumb seyn alle Apostel da / darumb im Antecedent oder vorgehend stücke dieses Spruchs / sol beydes beyeinander bleiben / Gleubet vnd gebet Allmosen / denn darauff gehet die gantze Sendung / das gantze Ampt Christi / darumb ist er da / daß sie gleuben sollen. Wenn nu beyde stücke zusamen gefasset werden / vnd Eleemosynen geben / so folget recht / daß Alles rein sey / das Hertz durch Glauben / der eusserliche Wandel durch gute Werck. Also sol man die Predigt gantz fassen / vnd nicht das ein stück vmbkehren / vnd deuten / daß das Hertz von Sünden rein wird / durch vnser Eleemosynen.

Es sind auch wol etliche / die da meynen / daß es wieder die Phariseer von Christo Ironice, oder spöttisch geredt sey / als solt er sagen / Ja lieben Junckern / raubet vnd stelet / vnd gehet darnach hin / gebt Allmosen / so werd jhr bald rein seyn / Daß also Christus etwas herbe vnd hönisch ansteche jhre Phariseische Heucheley / Denn wiewol sie voll Vnglaubens / voll Geitz vnd alles argen waren / so hielten sie doch jhr Reinigung / gaben Allmosen / vnd meineten sie weren gar rein zarte Heiligen / Die Außlegung ist dem Text daselbs nicht entgegen.

Was nu auff ander dergleichen mehr Sprüch zu antworten sey / ist leichtlich abzunehmen aus diesem / so wir erklehret haben / Denn die Regel leget aus alle Sprüch von guten Wercken / daß sie ausser Christo für Gott nichts gelten / sondern das Hertz muß zuuor Christum haben / vnd gleuben / daß es Gott gefalle vmb Christus willen / nicht von wegen eigener Werck.

der Aposteln am 15.) durch den Glauben / Vnd setzt dazu von eusserlicher Reinigkeit: Gebet Allmosen von dem / das jhr vbrig habt / so wird euch alles rein seyn.

Die Wiedersacher führen nicht recht ein / das wort (Alles) denn Christus setzt den Beschluß auff beyde stücke / auff die jnnerliche vnd eusserliche Reinigkeit / vnd sagt / Alles wird euch rein seyn / das ist / Wenn jhr euch nicht allein leiblich badet / sondern Gott gleubet / vnd also inwendig rein seyd / vnd außwendig Allmosen gebet / So wird euch alles rein seyn. Vnd zeigt an / daß auch die rechte eusserliche Reinigkeit stehe in den Wercken / welche Gott geboten habe / vnd nicht in Menschlichen Satzungen / als da waren dieselbigen traditiones Pharisaeorum, &c. Vnd wie bey vnser zeit ist das besprützen vnd sprengen des Weihewassers / die Schneeweissen Mönchskleider / die vnterscheid der Speis / vnd dergleichen.

Die Wiedersacher aber ziehen diß signum vniuersale, Nemlich / das wort (Alles) Sophistisch allein auff ein theil / vnd sagen / Alles wird euch rein seyn / wenn jhr Allmosen gebet / etc. Als wenn einer saget / Andreas ist da / darumb seyn alle Apostel da / darumb im Antecedent oder vorgehend stücke dieses Spruchs / sol beydes beyeinander bleiben / Gleubet vnd gebet Allmosen / deñ darauff gehet die gantze Sendung / das gantze Ampt Christi / darumb ist er da / daß sie gleuben sollen. Wenn nu beyde stücke zusamen gefasset werden / vnd Eleemosynen geben / so folget recht / daß Alles rein sey / das Hertz durch Glauben / der eusserliche Wandel durch gute Werck. Also sol man die Predigt gantz fassen / vnd nicht das ein stück vmbkehren / vnd deuten / daß das Hertz von Sünden rein wird / durch vnser Eleemosynen.

Es sind auch wol etliche / die da meynen / daß es wieder die Phariseer von Christo Ironice, oder spöttisch geredt sey / als solt er sagen / Ja lieben Junckern / raubet vnd stelet / vnd gehet darnach hin / gebt Allmosen / so werd jhr bald rein seyn / Daß also Christus etwas herbe vnd hönisch ansteche jhre Phariseische Heucheley / Denn wiewol sie voll Vnglaubens / voll Geitz vñ alles argen waren / so hielten sie doch jhr Reinigung / gaben Allmosen / vnd meineten sie weren gar rein zarte Heiligen / Die Außlegung ist dem Text daselbs nicht entgegen.

Was nu auff ander dergleichen mehr Sprüch zu antworten sey / ist leichtlich abzunehmen aus diesem / so wir erklehret haben / Denn die Regel leget aus alle Sprüch von guten Wercken / daß sie ausser Christo für Gott nichts gelten / sondern das Hertz muß zuuor Christum haben / vnd gleuben / daß es Gott gefalle vmb Christus willen / nicht von wegen eigener Werck.

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[205/0437] der Aposteln am 15.) durch den Glauben / Vnd setzt dazu von eusserlicher Reinigkeit: Gebet Allmosen von dem / das jhr vbrig habt / so wird euch alles rein seyn. Die Wiedersacher führen nicht recht ein / das wort (Alles) denn Christus setzt den Beschluß auff beyde stücke / auff die jnnerliche vnd eusserliche Reinigkeit / vnd sagt / Alles wird euch rein seyn / das ist / Wenn jhr euch nicht allein leiblich badet / sondern Gott gleubet / vnd also inwendig rein seyd / vnd außwendig Allmosen gebet / So wird euch alles rein seyn. Vnd zeigt an / daß auch die rechte eusserliche Reinigkeit stehe in den Wercken / welche Gott geboten habe / vnd nicht in Menschlichen Satzungen / als da waren dieselbigen traditiones Pharisaeorum, &c. Vnd wie bey vnser zeit ist das besprützen vnd sprengen des Weihewassers / die Schneeweissen Mönchskleider / die vnterscheid der Speis / vnd dergleichen. Die Wiedersacher aber ziehen diß signum vniuersale, Nemlich / das wort (Alles) Sophistisch allein auff ein theil / vnd sagen / Alles wird euch rein seyn / wenn jhr Allmosen gebet / etc. Als wenn einer saget / Andreas ist da / darumb seyn alle Apostel da / darumb im Antecedent oder vorgehend stücke dieses Spruchs / sol beydes beyeinander bleiben / Gleubet vnd gebet Allmosen / deñ darauff gehet die gantze Sendung / das gantze Ampt Christi / darumb ist er da / daß sie gleuben sollen. Wenn nu beyde stücke zusamen gefasset werden / vnd Eleemosynen geben / so folget recht / daß Alles rein sey / das Hertz durch Glauben / der eusserliche Wandel durch gute Werck. Also sol man die Predigt gantz fassen / vnd nicht das ein stück vmbkehren / vnd deuten / daß das Hertz von Sünden rein wird / durch vnser Eleemosynen. Es sind auch wol etliche / die da meynen / daß es wieder die Phariseer von Christo Ironice, oder spöttisch geredt sey / als solt er sagen / Ja lieben Junckern / raubet vnd stelet / vnd gehet darnach hin / gebt Allmosen / so werd jhr bald rein seyn / Daß also Christus etwas herbe vnd hönisch ansteche jhre Phariseische Heucheley / Denn wiewol sie voll Vnglaubens / voll Geitz vñ alles argen waren / so hielten sie doch jhr Reinigung / gaben Allmosen / vnd meineten sie weren gar rein zarte Heiligen / Die Außlegung ist dem Text daselbs nicht entgegen. Was nu auff ander dergleichen mehr Sprüch zu antworten sey / ist leichtlich abzunehmen aus diesem / so wir erklehret haben / Denn die Regel leget aus alle Sprüch von guten Wercken / daß sie ausser Christo für Gott nichts gelten / sondern das Hertz muß zuuor Christum haben / vnd gleuben / daß es Gott gefalle vmb Christus willen / nicht von wegen eigener Werck.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/437>, abgerufen am 22.11.2024.