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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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teuffet alle Heyden. Wie jhnen nun wird Gnade / Heyl in Christo / Also wird jhnen angeboten / die Tauffe / beyde Mannen vnd Weiben / Knaben vnd jungen Kindern. So folgt gewiß daraus / daß man die jungen Kinder teuffen mag / vnd sol / Denn in vnd mit der Tauffe / wird jhnen die gemein Gnad / vnd der Schatz des Euangelij angeboten.

Zum andern ists am tage / daß Gott der HERR jhm gefallen lest die Tauffe der jungen Kinder / derhalben lehren die Wiederteuffer vnrecht / so dieselbige Tauffe verdammen. Daß aber GOtt gefallen hat an der Tauffe der jungen Kinder / zeigt Er damit an / daß er vielen / so in der Kindheit getaufft seyn / den heiligen Geist hat geben / denn es sind viel heiliger Leute in der Kirchen gewesen / die nicht anders getaufft seyn.

DEn Zehenden Artickel fechten die Wiedersacher nit an / Darinne wir bekennen / daß vnsers HERRN Christi Leib vnd Blut warhafftiglich im Nachtmahl Christi zugegen / vnd mit den sichtbarn dingen / Brod vnd Wein / dargereicht vnd genommen wird / wie man bis anher in der Kirchen gehalten hat / Wie auch der Griechen Canon zeuget / Vnd Cyrillus spricht / Daß vns Christus leiblich gereicht vnd geben wird im Abendmahl / denn so sagt er: Wir leugnen nicht / daß wir durch rechten Glauben vnd reine Liebe / Christo Geistlich vereiniget werden. Daß wir aber nach dem Fleisch gar keine Vereinigung mit jhm haben solten / da sagen wir Nein zu / vnd das ist auch wieder die Schrifft. Denn wer wil zweiffeln / Daß Christus auch also der Weinstock sey / wir die Reben / daß wir Safft vnd Leben von jhm haben? Höre wie Paulus sagt: Wir sind alle ein Leib in Christo / wiewol vnser viel sind / so sind wir in jhm doch eins / denn wir geniessen alle eines Brods. Meinstu daß wir die Krafft Göttlichen Segens im Abendmahl nicht wissen? Denn wenn der geschicht / so macht er / daß durch die Geniessung des Fleischs vnd Leibs Christi / Christus auch leiblich in vns wohnet. Item / darumb ist das zu mercken / daß Christus nicht allein durch Geistliche Einigkeit / durch die Liebe / sondern auch durch Natürliche Gemeinschafft in vns ist / Vnd wir reden von gegenwertigkeit des lebendigen Leibs / Denn wir wissen / wie Paulus sagt / Daß der Tod forthin nicht vber Ihn herrschen wird.

DEn XI. Artickel / da wir sagen von der Absolution / lassen jnen die Widersacher gefallen / Aber was die Beicht

teuffet alle Heyden. Wie jhnen nun wird Gnade / Heyl in Christo / Also wird jhnen angeboten / die Tauffe / beyde Mannen vnd Weiben / Knaben vnd jungen Kindern. So folgt gewiß daraus / daß man die jungen Kinder teuffen mag / vnd sol / Denn in vnd mit der Tauffe / wird jhnen die gemein Gnad / vnd der Schatz des Euangelij angeboten.

Zum andern ists am tage / daß Gott der HERR jhm gefallen lest die Tauffe der jungen Kinder / derhalben lehren die Wiederteuffer vnrecht / so dieselbige Tauffe verdammen. Daß aber GOtt gefallen hat an der Tauffe der jungen Kinder / zeigt Er damit an / daß er vielen / so in der Kindheit getaufft seyn / den heiligen Geist hat geben / denn es sind viel heiliger Leute in der Kirchen gewesen / die nicht anders getaufft seyn.

DEn Zehenden Artickel fechten die Wiedersacher nit an / Darinne wir bekennen / daß vnsers HERRN Christi Leib vnd Blut warhafftiglich im Nachtmahl Christi zugegen / vnd mit den sichtbarn dingen / Brod vnd Wein / dargereicht vnd genommen wird / wie man bis anher in der Kirchen gehalten hat / Wie auch der Griechen Canon zeuget / Vnd Cyrillus spricht / Daß vns Christus leiblich gereicht vnd geben wird im Abendmahl / denn so sagt er: Wir leugnen nicht / daß wir durch rechten Glauben vnd reine Liebe / Christo Geistlich vereiniget werden. Daß wir aber nach dem Fleisch gar keine Vereinigung mit jhm haben solten / da sagen wir Nein zu / vnd das ist auch wieder die Schrifft. Denn wer wil zweiffeln / Daß Christus auch also der Weinstock sey / wir die Reben / daß wir Safft vnd Leben von jhm haben? Höre wie Paulus sagt: Wir sind alle ein Leib in Christo / wiewol vnser viel sind / so sind wir in jhm doch eins / denn wir geniessen alle eines Brods. Meinstu daß wir die Krafft Göttlichen Segens im Abendmahl nicht wissen? Denn wenn der geschicht / so macht er / daß durch die Geniessung des Fleischs vnd Leibs Christi / Christus auch leiblich in vns wohnet. Item / darumb ist das zu mercken / daß Christus nicht allein durch Geistliche Einigkeit / durch die Liebe / sondern auch durch Natürliche Gemeinschafft in vns ist / Vnd wir reden von gegenwertigkeit des lebendigen Leibs / Denn wir wissen / wie Paulus sagt / Daß der Tod forthin nicht vber Ihn herrschen wird.

DEn XI. Artickel / da wir sagen von der Absolution / lassen jnen die Widersacher gefallen / Aber was die Beicht

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[0462] teuffet alle Heyden. Wie jhnen nun wird Gnade / Heyl in Christo / Also wird jhnen angeboten / die Tauffe / beyde Mannen vnd Weiben / Knaben vnd jungen Kindern. So folgt gewiß daraus / daß man die jungen Kinder teuffen mag / vnd sol / Denn in vnd mit der Tauffe / wird jhnen die gemein Gnad / vnd der Schatz des Euangelij angeboten. Zum andern ists am tage / daß Gott der HERR jhm gefallen lest die Tauffe der jungen Kinder / derhalben lehren die Wiederteuffer vnrecht / so dieselbige Tauffe verdammen. Daß aber GOtt gefallen hat an der Tauffe der jungen Kinder / zeigt Er damit an / daß er vielen / so in der Kindheit getaufft seyn / den heiligen Geist hat geben / denn es sind viel heiliger Leute in der Kirchen gewesen / die nicht anders getaufft seyn. DEn Zehenden Artickel fechten die Wiedersacher nit an / Darinne wir bekennen / daß vnsers HERRN Christi Leib vnd Blut warhafftiglich im Nachtmahl Christi zugegen / vnd mit den sichtbarn dingen / Brod vnd Wein / dargereicht vnd genommen wird / wie man bis anher in der Kirchen gehalten hat / Wie auch der Griechen Canon zeuget / Vnd Cyrillus spricht / Daß vns Christus leiblich gereicht vnd geben wird im Abendmahl / denn so sagt er: Wir leugnen nicht / daß wir durch rechten Glauben vnd reine Liebe / Christo Geistlich vereiniget werden. Daß wir aber nach dem Fleisch gar keine Vereinigung mit jhm haben solten / da sagen wir Nein zu / vnd das ist auch wieder die Schrifft. Denn wer wil zweiffeln / Daß Christus auch also der Weinstock sey / wir die Reben / daß wir Safft vnd Leben von jhm haben? Höre wie Paulus sagt: Wir sind alle ein Leib in Christo / wiewol vnser viel sind / so sind wir in jhm doch eins / denn wir geniessen alle eines Brods. Meinstu daß wir die Krafft Göttlichen Segens im Abendmahl nicht wissen? Denn wenn der geschicht / so macht er / daß durch die Geniessung des Fleischs vnd Leibs Christi / Christus auch leiblich in vns wohnet. Item / darumb ist das zu mercken / daß Christus nicht allein durch Geistliche Einigkeit / durch die Liebe / sondern auch durch Natürliche Gemeinschafft in vns ist / Vnd wir reden von gegenwertigkeit des lebendigen Leibs / Denn wir wissen / wie Paulus sagt / Daß der Tod forthin nicht vber Ihn herrschen wird. DEn XI. Artickel / da wir sagen von der Absolution / lassen jnen die Widersacher gefallen / Aber was die Beicht

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/462>, abgerufen am 22.11.2024.