[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.höreten / vnd die Absolution / das selige tröstliche Wort / solt billich das Sacrament der Bus heissen / Wie denn auch etliche Scholastici, welche gelehrter denn die andern gewesen / dauon reden. Vnd derselbige Glaub an das Wort / sol für vnd für gesterckt werden / durch Predigt hören / durch lesen / durch brauch der Sacrament / Denn das sind die Siegel vnd Zeichen des Bunds / vnd der Gnaden im Newen Testament / das sind Zeichen der Versünung vnd Vergebung der Sünde / denn sie bieten an Vergebung der Sünde / wie denn klar zeugen die Wort im Abendmahl: Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / etc. Das ist der Kelch des Newen Testaments / etc. Also wird auch der Glaub gesterckt durch das Wort der Absolution / durch die Prediger des Euangelij / durch empfahung des Sacraments / damit er in solchem schrecken vnd Engsten des Gewissens nicht vntergehe. Das ist ein klare / gewisse / richtige Lehre von der Bus / dadurch kan man verstehen vnd wissen / was die Schlüssel seyn oder nicht seyn / was die Sacrament nütz seyn / was Christi Wolthat ist / warumb vnd wie Christus vnser Mittler ist. Dieweil aber die Wiedersacher verdammen / daß wir die zwey Theil der Bus gesetzt haben / so müssen wir anzeigen / daß nicht wir / sondern die Schrifft / diese zwey Stück der Bus oder Bekehrung also außdrückt. Christus sagt / Matth. 11. Kompt zu mir Alle / die jhr müheselig vnd beladen seyd / vnd ich wil euch erquicken. Da sind zwey Stück / die Last oder Bürde / da Christus von redet / das ist der Jammer / das gros erschrecken für Gottes Zorn im Hertzen / Zum andern / das kommen zu Christo. Denn das kommen ist nichts anders / denn gleuben / daß vmb Christus willen vns Sünde vergeben werden / vnd daß wir durch den Heiligen Geist newgeborn / vnd lebendig werden. Darumb müssen diese zwey die fürnemste Stück in der Bus seyn / die Rewe vnd der Glaub. Vnd Marc. 1. sagt Christus: Thut Bus / vnd gleubt dem Euangelio. Für das erst / macht er vns zu Sündern / vnd schreckt vns. Zum andern / tröstet er vns / vnd verkündiget Vergebung der Sünde. Denn dem Euangelio gleuben / heist nicht allein die Historien des Euangelij gleuben / welchen Glauben auch die Teuffel haben / Sondern heist eigentlich gleuben / daß vns durch Christum Sünde vergeben seyn / denn denselbigen Glauben prediget vns das Euangelium / Da sehet jhr auch die zwey Stücke / die Rewe oder das schrecken des Gewissens / da er sagt: Gleubt dem Euangelio. Ob nun jemands wolt sagen / Christus begreifft auch die Früchte der Bus das gantz höreten / vnd die Absolution / das selige tröstliche Wort / solt billich das Sacrament der Bus heissen / Wie denn auch etliche Scholastici, welche gelehrter denn die andern gewesen / dauon reden. Vnd derselbige Glaub an das Wort / sol für vnd für gesterckt werden / durch Predigt hören / durch lesen / durch brauch der Sacrament / Denn das sind die Siegel vnd Zeichen des Bunds / vnd der Gnaden im Newen Testament / das sind Zeichen der Versünung vnd Vergebung der Sünde / denn sie bieten an Vergebung der Sünde / wie denn klar zeugen die Wort im Abendmahl: Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / etc. Das ist der Kelch des Newen Testaments / etc. Also wird auch der Glaub gesterckt durch das Wort der Absolution / durch die Prediger des Euangelij / durch empfahung des Sacraments / damit er in solchem schrecken vnd Engsten des Gewissens nicht vntergehe. Das ist ein klare / gewisse / richtige Lehre von der Bus / dadurch kan man verstehen vnd wissen / was die Schlüssel seyn oder nicht seyn / was die Sacrament nütz seyn / was Christi Wolthat ist / warumb vnd wie Christus vnser Mittler ist. Dieweil aber die Wiedersacher verdammen / daß wir die zwey Theil der Bus gesetzt haben / so müssen wir anzeigen / daß nicht wir / sondern die Schrifft / diese zwey Stück der Bus oder Bekehrung also außdrückt. Christus sagt / Matth. 11. Kompt zu mir Alle / die jhr müheselig vnd beladen seyd / vnd ich wil euch erquicken. Da sind zwey Stück / die Last oder Bürde / da Christus von redet / das ist der Jammer / das gros erschrecken für Gottes Zorn im Hertzen / Zum andern / das kommen zu Christo. Denn das kommen ist nichts anders / denn gleuben / daß vmb Christus willen vns Sünde vergeben werden / vnd daß wir durch den Heiligen Geist newgeborn / vnd lebendig werden. Darumb müssen diese zwey die fürnemste Stück in der Bus seyn / die Rewe vnd der Glaub. Vnd Marc. 1. sagt Christus: Thut Bus / vnd gleubt dem Euangelio. Für das erst / macht er vns zu Sündern / vnd schreckt vns. Zum andern / tröstet er vns / vnd verkündiget Vergebung der Sünde. Denn dem Euangelio gleuben / heist nicht allein die Historien des Euangelij gleuben / welchen Glauben auch die Teuffel haben / Sondern heist eigentlich gleuben / daß vns durch Christum Sünde vergeben seyn / denn denselbigen Glauben prediget vns das Euangelium / Da sehet jhr auch die zwey Stücke / die Rewe oder das schrecken des Gewissens / da er sagt: Gleubt dem Euangelio. Ob nun jemands wolt sagen / Christus begreifft auch die Früchte der Bus das gantz <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0473" n="223"/> höreten / vnd die Absolution / das selige tröstliche Wort / solt billich das Sacrament der Bus heissen / Wie denn auch etliche <hi rendition="#i">Scholastici,</hi> welche gelehrter denn die andern gewesen / dauon reden.</p> <p>Vnd derselbige Glaub an das Wort / sol für vnd für gesterckt werden / durch Predigt hören / durch lesen / durch brauch der Sacrament / Denn das sind die Siegel vnd Zeichen des Bunds / vnd der Gnaden im Newen Testament / das sind Zeichen der Versünung vnd Vergebung der Sünde / denn sie bieten an Vergebung der Sünde / wie denn klar zeugen die Wort im Abendmahl: Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / etc. Das ist der Kelch des Newen Testaments / etc. Also wird auch der Glaub gesterckt durch das Wort der Absolution / durch die Prediger des Euangelij / durch empfahung des Sacraments / damit er in solchem schrecken vnd Engsten des Gewissens nicht vntergehe.</p> <p>Das ist ein klare / gewisse / richtige Lehre von der Bus / dadurch kan man verstehen vnd wissen / was die Schlüssel seyn oder nicht seyn / was die Sacrament nütz seyn / was Christi Wolthat ist / warumb vnd wie Christus vnser Mittler ist.</p> <p>Dieweil aber die Wiedersacher verdammen / daß wir die zwey Theil der Bus gesetzt haben / so müssen wir anzeigen / daß nicht wir / sondern die Schrifft / diese zwey Stück der Bus oder Bekehrung also außdrückt. Christus sagt / Matth. 11. Kompt zu mir Alle / die jhr müheselig vnd beladen seyd / vnd ich wil euch erquicken. Da sind zwey Stück / die Last oder Bürde / da Christus von redet / das ist der Jammer / das gros erschrecken für Gottes Zorn im Hertzen / Zum andern / das kommen zu Christo. Denn das kommen ist nichts anders / denn gleuben / daß vmb Christus willen vns Sünde vergeben werden / vnd daß wir durch den Heiligen Geist newgeborn / vnd lebendig werden. Darumb müssen diese zwey die fürnemste Stück in der Bus seyn / die Rewe vnd der Glaub.</p> <p>Vnd Marc. 1. sagt Christus: Thut Bus / vnd gleubt dem Euangelio. Für das erst / macht er vns zu Sündern / vnd schreckt vns. Zum andern / tröstet er vns / vnd verkündiget Vergebung der Sünde. Denn dem Euangelio gleuben / heist nicht allein die Historien des Euangelij gleuben / welchen Glauben auch die Teuffel haben / Sondern heist eigentlich gleuben / daß vns durch Christum Sünde vergeben seyn / denn denselbigen Glauben prediget vns das Euangelium / Da sehet jhr auch die zwey Stücke / die Rewe oder das schrecken des Gewissens / da er sagt: Gleubt dem Euangelio. Ob nun jemands wolt sagen / Christus begreifft auch die Früchte der Bus das gantz </p> </div> </body> </text> </TEI> [223/0473]
höreten / vnd die Absolution / das selige tröstliche Wort / solt billich das Sacrament der Bus heissen / Wie denn auch etliche Scholastici, welche gelehrter denn die andern gewesen / dauon reden.
Vnd derselbige Glaub an das Wort / sol für vnd für gesterckt werden / durch Predigt hören / durch lesen / durch brauch der Sacrament / Denn das sind die Siegel vnd Zeichen des Bunds / vnd der Gnaden im Newen Testament / das sind Zeichen der Versünung vnd Vergebung der Sünde / denn sie bieten an Vergebung der Sünde / wie denn klar zeugen die Wort im Abendmahl: Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / etc. Das ist der Kelch des Newen Testaments / etc. Also wird auch der Glaub gesterckt durch das Wort der Absolution / durch die Prediger des Euangelij / durch empfahung des Sacraments / damit er in solchem schrecken vnd Engsten des Gewissens nicht vntergehe.
Das ist ein klare / gewisse / richtige Lehre von der Bus / dadurch kan man verstehen vnd wissen / was die Schlüssel seyn oder nicht seyn / was die Sacrament nütz seyn / was Christi Wolthat ist / warumb vnd wie Christus vnser Mittler ist.
Dieweil aber die Wiedersacher verdammen / daß wir die zwey Theil der Bus gesetzt haben / so müssen wir anzeigen / daß nicht wir / sondern die Schrifft / diese zwey Stück der Bus oder Bekehrung also außdrückt. Christus sagt / Matth. 11. Kompt zu mir Alle / die jhr müheselig vnd beladen seyd / vnd ich wil euch erquicken. Da sind zwey Stück / die Last oder Bürde / da Christus von redet / das ist der Jammer / das gros erschrecken für Gottes Zorn im Hertzen / Zum andern / das kommen zu Christo. Denn das kommen ist nichts anders / denn gleuben / daß vmb Christus willen vns Sünde vergeben werden / vnd daß wir durch den Heiligen Geist newgeborn / vnd lebendig werden. Darumb müssen diese zwey die fürnemste Stück in der Bus seyn / die Rewe vnd der Glaub.
Vnd Marc. 1. sagt Christus: Thut Bus / vnd gleubt dem Euangelio. Für das erst / macht er vns zu Sündern / vnd schreckt vns. Zum andern / tröstet er vns / vnd verkündiget Vergebung der Sünde. Denn dem Euangelio gleuben / heist nicht allein die Historien des Euangelij gleuben / welchen Glauben auch die Teuffel haben / Sondern heist eigentlich gleuben / daß vns durch Christum Sünde vergeben seyn / denn denselbigen Glauben prediget vns das Euangelium / Da sehet jhr auch die zwey Stücke / die Rewe oder das schrecken des Gewissens / da er sagt: Gleubt dem Euangelio. Ob nun jemands wolt sagen / Christus begreifft auch die Früchte der Bus das gantz
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |