Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

HERR von allen Königen vnd Fürsten / da er jhnen seinen Titel mittheilet / vnd nennet sie Götter / da Er sagt: Ihr seyd Götter. Darumb nennet er sie aber Götter / daß sie Göttliche Sachen / das ist / das Euangelium Christi / vnd die reinen Göttlichen Lehre auff Erden / so viel müglich / schützen / retten / vnd handhaben sollen / auch rechte Christliche Lehrer vnd Prediger an Gottes stat / wieder vnrechten Gewalt in Schirm vnd Schutz haben.

Von beyderley Gestalt im Abendmahl.

ES hat kein zweiffel / daß es Göttlich ist vnd recht / vnd dem Befehl Christi / vnd den Worten Pauli gemes / beyderley gestalt im Abendmal brauchen. Denn Christus hat beyderley gestalt eingesetzt / nicht allein für ein theil der Kirchen / sondern für die gantze Kirchen. Denn nicht allein die Priester / sondern die gantze Kirche brauchet des Sacraments aus Befehl Christi / nicht aus Menschen Befehl / vnd das müssen die Wiedersacher bekennen.

So nu Christus für die gantze Kirchen das gantz Sacrament hat eingesetzt / warumb nehmen sie denn der Kirchen die eine gestalt? Warumb endern sie die Ordnung Christi / sonderlich so Er es sein Testament nennet? Denn so man eines Menschen Testament nicht sol brechen / viel weniger sol man das Testament Christi brechen. Vnd Paulus sagt: Ich hab es vom HERRN empfangen / das ich euch geben habe. Nun hat er jhnen je beyde gestalt geben / wie der Text klar anzeigt / 1. Corinth. 11. Das thut / sagt Er / zu meinem Gedechtniß. Da redet er vom Leibe / darnach erholet er dieselbigen Wort vom Blut Christi / vnd sagt bald hernach: Es prüfe sich aber der Mensch selbs / vnd esse also von dem Brod / trincke also vom Kelch / etc. da nennet er sie beyde.

HERR von allen Königen vnd Fürsten / da er jhnen seinen Titel mittheilet / vnd nennet sie Götter / da Er sagt: Ihr seyd Götter. Darumb nennet er sie aber Götter / daß sie Göttliche Sachen / das ist / das Euangelium Christi / vnd die reinen Göttlichen Lehre auff Erden / so viel müglich / schützen / retten / vnd handhaben sollen / auch rechte Christliche Lehrer vnd Prediger an Gottes stat / wieder vnrechten Gewalt in Schirm vnd Schutz haben.

Von beyderley Gestalt im Abendmahl.

ES hat kein zweiffel / daß es Göttlich ist vnd recht / vnd dem Befehl Christi / vnd den Worten Pauli gemes / beyderley gestalt im Abendmal brauchen. Deñ Christus hat beyderley gestalt eingesetzt / nicht allein für ein theil der Kirchen / sondern für die gantze Kirchen. Denn nicht allein die Priester / sondern die gantze Kirche brauchet des Sacraments aus Befehl Christi / nicht aus Menschen Befehl / vnd das müssen die Wiedersacher bekennen.

So nu Christus für die gantze Kirchen das gantz Sacrament hat eingesetzt / warumb nehmen sie denn der Kirchen die eine gestalt? Warumb endern sie die Ordnung Christi / sonderlich so Er es sein Testament nennet? Denn so man eines Menschen Testament nicht sol brechen / viel weniger sol man das Testament Christi brechen. Vnd Paulus sagt: Ich hab es vom HERRN empfangen / das ich euch geben habe. Nun hat er jhnen je beyde gestalt geben / wie der Text klar anzeigt / 1. Corinth. 11. Das thut / sagt Er / zu meinem Gedechtniß. Da redet er vom Leibe / darnach erholet er dieselbigen Wort vom Blut Christi / vnd sagt bald hernach: Es prüfe sich aber der Mensch selbs / vnd esse also von dem Brod / trincke also vom Kelch / etc. da nennet er sie beyde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0539" n="256"/>
HERR von allen Königen vnd Fürsten / da er jhnen seinen Titel mittheilet / vnd                      nennet sie Götter / da Er sagt: Ihr seyd Götter. Darumb nennet er sie aber                      Götter / daß sie Göttliche Sachen / das ist / das Euangelium Christi / vnd die                      reinen Göttlichen Lehre auff Erden / so viel müglich / schützen / retten / vnd                      handhaben sollen / auch rechte Christliche Lehrer vnd Prediger an Gottes stat /                      wieder vnrechten Gewalt in Schirm vnd Schutz haben.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von beyderley Gestalt im Abendmahl.</head><lb/>
        <p>ES hat kein zweiffel / daß es Göttlich ist vnd recht / vnd dem Befehl Christi /                      vnd den Worten Pauli gemes / beyderley gestalt im Abendmal brauchen. Den&#x0303; Christus hat beyderley gestalt eingesetzt / nicht allein für ein                      theil der Kirchen / sondern für die gantze Kirchen. Denn nicht allein die                      Priester / sondern die gantze Kirche brauchet des Sacraments aus Befehl Christi                      / nicht aus Menschen Befehl / vnd das müssen die Wiedersacher bekennen.</p>
        <p>So nu Christus für die gantze Kirchen das gantz Sacrament hat eingesetzt / warumb                      nehmen sie denn der Kirchen die eine gestalt? Warumb endern sie die Ordnung                      Christi / sonderlich so Er es sein Testament nennet? Denn so man eines Menschen                      Testament nicht sol brechen / viel weniger sol man das Testament Christi                      brechen. Vnd Paulus sagt: Ich hab es vom HERRN empfangen / das ich euch geben                      habe. Nun hat er jhnen je beyde gestalt geben / wie der Text klar anzeigt / 1.                      Corinth. 11. Das thut / sagt Er / zu meinem Gedechtniß. Da redet er vom Leibe /                      darnach erholet er dieselbigen Wort vom Blut Christi / vnd sagt bald hernach: Es                      prüfe sich aber der Mensch selbs / vnd esse also von dem Brod / trincke also vom                      Kelch / etc. da nennet er sie beyde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0539] HERR von allen Königen vnd Fürsten / da er jhnen seinen Titel mittheilet / vnd nennet sie Götter / da Er sagt: Ihr seyd Götter. Darumb nennet er sie aber Götter / daß sie Göttliche Sachen / das ist / das Euangelium Christi / vnd die reinen Göttlichen Lehre auff Erden / so viel müglich / schützen / retten / vnd handhaben sollen / auch rechte Christliche Lehrer vnd Prediger an Gottes stat / wieder vnrechten Gewalt in Schirm vnd Schutz haben. Von beyderley Gestalt im Abendmahl. ES hat kein zweiffel / daß es Göttlich ist vnd recht / vnd dem Befehl Christi / vnd den Worten Pauli gemes / beyderley gestalt im Abendmal brauchen. Deñ Christus hat beyderley gestalt eingesetzt / nicht allein für ein theil der Kirchen / sondern für die gantze Kirchen. Denn nicht allein die Priester / sondern die gantze Kirche brauchet des Sacraments aus Befehl Christi / nicht aus Menschen Befehl / vnd das müssen die Wiedersacher bekennen. So nu Christus für die gantze Kirchen das gantz Sacrament hat eingesetzt / warumb nehmen sie denn der Kirchen die eine gestalt? Warumb endern sie die Ordnung Christi / sonderlich so Er es sein Testament nennet? Denn so man eines Menschen Testament nicht sol brechen / viel weniger sol man das Testament Christi brechen. Vnd Paulus sagt: Ich hab es vom HERRN empfangen / das ich euch geben habe. Nun hat er jhnen je beyde gestalt geben / wie der Text klar anzeigt / 1. Corinth. 11. Das thut / sagt Er / zu meinem Gedechtniß. Da redet er vom Leibe / darnach erholet er dieselbigen Wort vom Blut Christi / vnd sagt bald hernach: Es prüfe sich aber der Mensch selbs / vnd esse also von dem Brod / trincke also vom Kelch / etc. da nennet er sie beyde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/539
Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/539>, abgerufen am 22.11.2024.