[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.den. Zum andern / daß Gott Lob vnd Danck gesagt wird. Das erst gehört eigentlich zum rechten brauch des Sacraments / das ander zu dem Opffer. Vom Trost sagt Ambrosius: Gehet zu jhm / das ist / zu Christo / vnd empfahet Gnade / etc. Denn er ist die Vergebung der Sünde. Fraget jhr aber / wer er sey? Höret jhn selbst reden: Ich bin das Brod des Lebens / wer zu Mir kömpt / den wird nicht hungern / vnd wer an mich gleubet / den wird nicht dürsten. Da zeigt er an / daß mit dem Sacrament angeboten wird Vergebung der Sünde / Er sagt auch / man sol solchs mit dem Glauben fassen. Man find der Sprüche vnzehlich in der Väter Büchern / welche die Wiedersacher alle auff das opus operatum, vnd auff das Messe halten / so für ander geschiehet / deuten / so doch die Väter vom Glauben an die Verheissung Gottes / vnd von dem Trost / den die Gewissen empfangen / reden / vnd de applicatione gar nichts sagen. Darüber findet man Sprüche in den Vätern / von Dancksagung / wie denn Cyprianus fast lieblich redet vom Christlichen communiciern: Ein Christlich Hertz (sagt er) theilet seinen Danck auff einem theil / für den geschenckten Schatz / auffs ander theil / für die vergebenen Sünde / vnd dancket für so reiche Gnade / das ist / ein Christlich Hertz / das siehet an / was jhm geschenckt ist in Christo / vnd was jhm auch für grosse Schuld aus Gnaden verlassen ist / helt gegen einander / vnsern Jammer vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / vnd dancket Gott / etc. Vnd daher ist es Eucharistia genent in der Kirchen. Darumb ist die Messe nicht ein solche Dancksagung / die man ex opere operato für andere thun oder halten solle / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn solchs were stracks wieder den Glauben / gleich als die Messe / oder die eusserliche Ceremonie / ohne den Glauben / jemands from vnd selig machet. Von dem Wort Messe. HIe ist zu sehen / welche grobe Esel vnser Widersacher sind / sie sagen das Wort Missa, komme von dem Wort Misbeach, das ein Altar heist / daraus sol folgen / daß die Meß ein Opffer sey / denn auff dem Altar opffert man. Item / das Wort Liturgia, wie den. Zum andern / daß Gott Lob vnd Danck gesagt wird. Das erst gehört eigentlich zum rechten brauch des Sacraments / das ander zu dem Opffer. Vom Trost sagt Ambrosius: Gehet zu jhm / das ist / zu Christo / vnd empfahet Gnade / etc. Denn er ist die Vergebung der Sünde. Fraget jhr aber / wer er sey? Höret jhn selbst reden: Ich bin das Brod des Lebens / wer zu Mir kömpt / den wird nicht hungern / vnd wer an mich gleubet / den wird nicht dürsten. Da zeigt er an / daß mit dem Sacrament angeboten wird Vergebung der Sünde / Er sagt auch / man sol solchs mit dem Glauben fassen. Man find der Sprüche vnzehlich in der Väter Büchern / welche die Wiedersacher alle auff das opus operatum, vnd auff das Messe halten / so für ander geschiehet / deuten / so doch die Väter vom Glauben an die Verheissung Gottes / vnd von dem Trost / den die Gewissen empfangen / reden / vnd de applicatione gar nichts sagen. Darüber findet man Sprüche in den Vätern / von Dancksagung / wie denn Cyprianus fast lieblich redet vom Christlichen communiciern: Ein Christlich Hertz (sagt er) theilet seinen Danck auff einem theil / für den geschenckten Schatz / auffs ander theil / für die vergebenen Sünde / vnd dancket für so reiche Gnade / das ist / ein Christlich Hertz / das siehet an / was jhm geschenckt ist in Christo / vnd was jhm auch für grosse Schuld aus Gnaden verlassen ist / helt gegen einander / vnsern Jammer vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / vnd dancket Gott / etc. Vnd daher ist es Eucharistia genent in der Kirchen. Darumb ist die Messe nicht ein solche Dancksagung / die man ex opere operato für andere thun oder halten solle / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn solchs were stracks wieder den Glauben / gleich als die Messe / oder die eusserliche Ceremonie / ohne den Glauben / jemands from vnd selig machet. Von dem Wort Messe. HIe ist zu sehen / welche grobe Esel vnser Widersacher sind / sie sagen das Wort Missa, komme von dem Wort Misbeach, das ein Altar heist / daraus sol folgen / daß die Meß ein Opffer sey / denn auff dem Altar opffert man. Item / das Wort Liturgia, wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0576"/> den. Zum andern / daß Gott Lob vnd Danck gesagt wird. Das erst gehört eigentlich zum rechten brauch des Sacraments / das ander zu dem Opffer. Vom Trost sagt <hi rendition="#i">Ambrosius:</hi> Gehet zu jhm / das ist / zu Christo / vnd empfahet Gnade / etc. Denn er ist die Vergebung der Sünde. Fraget jhr aber / wer er sey? Höret jhn selbst reden: Ich bin das Brod des Lebens / wer zu Mir kömpt / den wird nicht hungern / vnd wer an mich gleubet / den wird nicht dürsten. Da zeigt er an / daß mit dem Sacrament angeboten wird Vergebung der Sünde / Er sagt auch / man sol solchs mit dem Glauben fassen. Man find der Sprüche vnzehlich in der Väter Büchern / welche die Wiedersacher alle auff das <hi rendition="#i">opus operatum,</hi> vnd auff das Messe halten / so für ander geschiehet / deuten / so doch die Väter vom Glauben an die Verheissung Gottes / vnd von dem Trost / den die Gewissen empfangen / reden / vnd <hi rendition="#i">de applicatione</hi> gar nichts sagen.</p> <p>Darüber findet man Sprüche in den Vätern / von Dancksagung / wie denn <hi rendition="#i">Cyprianus</hi> fast lieblich redet vom Christlichen communiciern: Ein Christlich Hertz (sagt er) theilet seinen Danck auff einem theil / für den geschenckten Schatz / auffs ander theil / für die vergebenen Sünde / vnd dancket für so reiche Gnade / das ist / ein Christlich Hertz / das siehet an / was jhm geschenckt ist in Christo / vnd was jhm auch für grosse Schuld aus Gnaden verlassen ist / helt gegen einander / vnsern Jammer vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / vnd dancket Gott / etc. Vnd daher ist es <hi rendition="#i">Eucharistia</hi> genent in der Kirchen. Darumb ist die Messe nicht ein solche Dancksagung / die man <hi rendition="#i">ex opere operato</hi> für andere thun oder halten solle / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn solchs were stracks wieder den Glauben / gleich als die Messe / oder die eusserliche Ceremonie / ohne den Glauben / jemands from vnd selig machet.</p> </div> <div> <head>Von dem Wort Messe.</head><lb/> <p>HIe ist zu sehen / welche grobe Esel vnser Widersacher sind / sie sagen das Wort <hi rendition="#i">Missa,</hi> komme von dem Wort <hi rendition="#i">Misbeach,</hi> das ein Altar heist / daraus sol folgen / daß die Meß ein Opffer sey / denn auff dem Altar opffert man. Item / das Wort <hi rendition="#i">Liturgia,</hi> wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0576]
den. Zum andern / daß Gott Lob vnd Danck gesagt wird. Das erst gehört eigentlich zum rechten brauch des Sacraments / das ander zu dem Opffer. Vom Trost sagt Ambrosius: Gehet zu jhm / das ist / zu Christo / vnd empfahet Gnade / etc. Denn er ist die Vergebung der Sünde. Fraget jhr aber / wer er sey? Höret jhn selbst reden: Ich bin das Brod des Lebens / wer zu Mir kömpt / den wird nicht hungern / vnd wer an mich gleubet / den wird nicht dürsten. Da zeigt er an / daß mit dem Sacrament angeboten wird Vergebung der Sünde / Er sagt auch / man sol solchs mit dem Glauben fassen. Man find der Sprüche vnzehlich in der Väter Büchern / welche die Wiedersacher alle auff das opus operatum, vnd auff das Messe halten / so für ander geschiehet / deuten / so doch die Väter vom Glauben an die Verheissung Gottes / vnd von dem Trost / den die Gewissen empfangen / reden / vnd de applicatione gar nichts sagen.
Darüber findet man Sprüche in den Vätern / von Dancksagung / wie denn Cyprianus fast lieblich redet vom Christlichen communiciern: Ein Christlich Hertz (sagt er) theilet seinen Danck auff einem theil / für den geschenckten Schatz / auffs ander theil / für die vergebenen Sünde / vnd dancket für so reiche Gnade / das ist / ein Christlich Hertz / das siehet an / was jhm geschenckt ist in Christo / vnd was jhm auch für grosse Schuld aus Gnaden verlassen ist / helt gegen einander / vnsern Jammer vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / vnd dancket Gott / etc. Vnd daher ist es Eucharistia genent in der Kirchen. Darumb ist die Messe nicht ein solche Dancksagung / die man ex opere operato für andere thun oder halten solle / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn solchs were stracks wieder den Glauben / gleich als die Messe / oder die eusserliche Ceremonie / ohne den Glauben / jemands from vnd selig machet.
Von dem Wort Messe.
HIe ist zu sehen / welche grobe Esel vnser Widersacher sind / sie sagen das Wort Missa, komme von dem Wort Misbeach, das ein Altar heist / daraus sol folgen / daß die Meß ein Opffer sey / denn auff dem Altar opffert man. Item / das Wort Liturgia, wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |