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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Wercke / dauon man im Bapsthumb gelehret / vnd darauff man die Leute geweiset hat / sind entweder aus Menschen Satzungen / oder aus eigener selbs erwehlter Heiligkeit hergeflossen / als Vnterscheid der Speise / Heiligen anruffen / Walfarten / Rosenkrentz beten / Vnd in Summa / das gantze Kloster leben. Was aber die Schrifft von solchen Wercken halte / vnd vrtheile / zeugen die Sprüche / Deuteron. 12. Isai. 1. vnd 29. Coloss. 2.

Derhalben sollen nun die Leute auff den Grund geführet werden / Daß rechtschaffene Gute / Gott wolgefellige Wercke alleine die sind / welche GOtt in seinem Wort fürgeschrieben vnd befohlen hat / Deut. 12. Ezech. 20. Psal. 119. Vnnd sollen sonderlich die Leute des berichtet werden / daß man GOtt dienen könne / nicht allein in Kirchen / Clausen / Klöstern / etc. Sondern wenn ein Gleubiger / der vmb Christus willen mit Gott versönet ist / den Vorsatz hat / daß er GOtt wölle gehorsam seyn / vnd darauff in den gemeinen Wercken der Zehen Geboten / ja in täglicher Arbeit seines Beruffs sich vbet / so sey es ein rechter wahrer Gottesdienst / welcher jhm vmb Christus willen / angenehm vnd gefellig ist / Ephes. 6. Philip. 3. 1. Pet. 2.

Vnd weil nun aus vnd nach GOttes Wort gelehret muß werden / daß vns GOtt gerecht vnd selig mache / nicht aus vnsern Wercken / Sondern aus Gnaden / vmb Christus willen / durch den Glauben / ohne zuthun der Wercke / So werden ohne zweiffel jhrer viel / solche Lehre darzu mißbrauchen wöllen / als solte vnd dürffte mann nun nichts guts thun / Derhalben muß diß fleissig vnd wol verwahret werden / durch solche Erklerung / daß ein rechtschaffener Glaube / als ein guter Baum / nicht ohne gute Früchte sey / viel weniger böse Früchte bringe / Matth. 7. 2. Petr. 1. Vnd da keine Früchte in guten Wercken folgen / da sey kein rechtschaffener / lebendiger / Sondern ein geferbter todter Glaube / 1. Tim. 1. Jacob. 2. Denn ein wahrer Glaube ergreifft auff einer seiten im Wort vnnd Sacramenten Christum / vnd Gottes Gnade in Christo / Auff der andern seiten ist er durch die Liebe vnd andere gute Wercke thetig / Galat. 5. Es machet aber der Glaube gerecht vnd selig / nicht darumb / vnd daher / daß er durch gute Wercke thetig ist / sondern allein darumb / vnd daher / weil er Christum ergreifft vnd annimpt. Die Proba aber / daß es nicht ein geferbter vnd todter Glaube sey / stehet in dem / wenn er durch gute Wercke thetig ist / Galat. 5. Sol derhalben ernstlich gestrafft werden / daß etliche gedencken / vnd auch wol sagen dürffen / Wer gute Wercke thut / der ist ein Papist / Die Euangelischen dürffen keiner guten Werck. Item / die ohne Vnterscheid / vnd nothwendige Er-

Wercke / dauon man im Bapsthumb gelehret / vnd darauff man die Leute geweiset hat / sind entweder aus Menschen Satzungen / oder aus eigener selbs erwehlter Heiligkeit hergeflossen / als Vnterscheid der Speise / Heiligen anruffen / Walfarten / Rosenkrentz beten / Vnd in Summa / das gantze Kloster leben. Was aber die Schrifft von solchen Wercken halte / vnd vrtheile / zeugen die Sprüche / Deuteron. 12. Isai. 1. vnd 29. Coloss. 2.

Derhalben sollen nun die Leute auff den Grund geführet werden / Daß rechtschaffene Gute / Gott wolgefellige Wercke alleine die sind / welche GOtt in seinem Wort fürgeschrieben vnd befohlen hat / Deut. 12. Ezech. 20. Psal. 119. Vnnd sollen sonderlich die Leute des berichtet werden / daß man GOtt dienen könne / nicht allein in Kirchen / Clausen / Klöstern / etc. Sondern wenn ein Gleubiger / der vmb Christus willen mit Gott versönet ist / den Vorsatz hat / daß er GOtt wölle gehorsam seyn / vnd darauff in den gemeinen Wercken der Zehen Geboten / ja in täglicher Arbeit seines Beruffs sich vbet / so sey es ein rechter wahrer Gottesdienst / welcher jhm vmb Christus willen / angenehm vnd gefellig ist / Ephes. 6. Philip. 3. 1. Pet. 2.

Vnd weil nun aus vnd nach GOttes Wort gelehret muß werden / daß vns GOtt gerecht vnd selig mache / nicht aus vnsern Wercken / Sondern aus Gnaden / vmb Christus willen / durch den Glauben / ohne zuthun der Wercke / So werden ohne zweiffel jhrer viel / solche Lehre darzu mißbrauchen wöllen / als solte vnd dürffte mann nun nichts guts thun / Derhalben muß diß fleissig vnd wol verwahret werden / durch solche Erklerung / daß ein rechtschaffener Glaube / als ein guter Baum / nicht ohne gute Früchte sey / viel weniger böse Früchte bringe / Matth. 7. 2. Petr. 1. Vnd da keine Früchte in guten Wercken folgen / da sey kein rechtschaffener / lebendiger / Sondern ein geferbter todter Glaube / 1. Tim. 1. Jacob. 2. Denn ein wahrer Glaube ergreifft auff einer seiten im Wort vnnd Sacramenten Christum / vnd Gottes Gnade in Christo / Auff der andern seiten ist er durch die Liebe vnd andere gute Wercke thetig / Galat. 5. Es machet aber der Glaube gerecht vnd selig / nicht darumb / vnd daher / daß er durch gute Wercke thetig ist / sondern allein darumb / vnd daher / weil er Christum ergreifft vnd annimpt. Die Proba aber / daß es nicht ein geferbter vnd todter Glaube sey / stehet in dem / wenn er durch gute Wercke thetig ist / Galat. 5. Sol derhalben ernstlich gestrafft werden / daß etliche gedencken / vnd auch wol sagen dürffen / Wer gute Wercke thut / der ist ein Papist / Die Euangelischen dürffen keiner guten Werck. Item / die ohne Vnterscheid / vnd nothwendige Er-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/60>, abgerufen am 21.11.2024.