[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.wird / mag der Pfarrherr oder Prediger mit einer kurtzen vermanung das Volck trösten / daß sie erstlich bedencken / wie wir alle in Adam gestorben vnd verdampt sind / Darnach daß wir wiederumb in Christo alle lebendig gemacht werden / Welcher alles hat wider zu recht bracht / was zuuor Adam verderbt vnd verloren hat / Denn Er ist gestorben vmb vnser Sünde willen / welche Er alle durch seinen Tod versönet / vnd damit vnsern Tod vertilget hat / vnd ist nu allen Christgleubigen worden die Aufferstehung vnd das Leben / Daß wer an jhn gleubet / der sol leben / ob er auch stirbet / Vnd ein jeglicher / der da lebet / vnd an Ihn gleubt / der sol ewiglich nicht sterben / Johan. 11. Vnsere Leibe sind Glieder Christi / Darumb wie Gott Christum vnsern HErrn / vnd vnser Heupt hat aufferweckt / Also wird Er vns auch aufferwecken durch seine Krafft / 1. Corinth. 6. Vnd mag der Prediger auch hie handeln den Text S. Pauli Thessalon. 4. Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / etc. Oder ein stück aus dem 15. der ersten zun Corinthern / von der herrlichen Aufferstehung Christi vnd der Christen / damit der Artickel / Ich gleube die Aufferstehung dieses Fleisches / den Hertzen der Menschen fest eingedruckt / vnd der Glaube der Aufferstehung gesterckt vnd geübt werde / Denn S. Ambrosius hat recht vnd wol gesagt supra 15. cap. 1. ad Corinth. Alle Hoffnung vnd Trost der Gleubigen stehet darin / daß die Todten wieder aufferstehen sollen. Solche weise / die Todten ehrlich zu begraben / ist allezeit gewesen / beyde in der Synagoga vnd in der Christenheit / Vnd ist ein Zeugniß / beyde vnsers Glaubens / von der Aufferstehung des Fleisches / Vnd auch vnser Liebe gegen vnser Nehesten / so verstorben sind / welche wir gleuben / daß sie nicht verloren / Sondern allein zuuorhin geschickt seyn / vnd nicht daran zweiffeln / daß wir dieselbigen vnsere Freunde werden wieder sehen am Tage des HERRN / vnd zugleich bey Christo bleiben ewiglich. Es ist auch im Alten Testament ein grewliche Straffe gewesen / so jemand nicht begraben / vnd der Leib ohne alle Ehre hingeworffen ward / Wie man sihet / 3. Regum 13. 4. Reg. 9. Jerem. 8. 14. 16. 19. 34. 37. Ezechiel. 39. Hat nicht vnser Vater Abraham seine Sara ehrlich begraben zu Hebron / Vnd ist derselbige Acker hernach also blieben zum Begrebniß der heiligen Patriarchen / Gen. 23. Dergleichen liesestu von andern Vätern / Gen. 35. 37. Also ward der Witwen Sohn zu Naim ehrlich hinaus getragen / Luc. 7. Deßgleichen auch Lazarus ehrlich begraben zu Bethania, Johan. 11. wird / mag der Pfarrherr oder Prediger mit einer kurtzen vermanung das Volck trösten / daß sie erstlich bedencken / wie wir alle in Adam gestorben vnd verdampt sind / Darnach daß wir wiederumb in Christo alle lebendig gemacht werdẽ / Welcher alles hat wider zu recht bracht / was zuuor Adam verderbt vnd verloren hat / Denn Er ist gestorben vmb vnser Sünde willen / welche Er alle durch seinen Tod versönet / vnd damit vnsern Tod vertilget hat / vnd ist nu allen Christgleubigen worden die Aufferstehung vnd das Leben / Daß wer an jhn gleubet / der sol leben / ob er auch stirbet / Vnd ein jeglicher / der da lebet / vnd an Ihn gleubt / der sol ewiglich nicht sterben / Johan. 11. Vnsere Leibe sind Glieder Christi / Darumb wie Gott Christum vnsern HErrn / vnd vnser Heupt hat aufferweckt / Also wird Er vns auch aufferwecken durch seine Krafft / 1. Corinth. 6. Vnd mag der Prediger auch hie handeln den Text S. Pauli Thessalon. 4. Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / etc. Oder ein stück aus dem 15. der ersten zun Corinthern / von der herrlichen Aufferstehung Christi vnd der Christen / damit der Artickel / Ich gleube die Aufferstehung dieses Fleisches / den Hertzen der Menschen fest eingedruckt / vnd der Glaube der Aufferstehung gesterckt vnd geübt werde / Denn S. Ambrosius hat recht vnd wol gesagt supra 15. cap. 1. ad Corinth. Alle Hoffnung vnd Trost der Gleubigen stehet darin / daß die Todten wieder aufferstehen sollen. Solche weise / die Todten ehrlich zu begraben / ist allezeit gewesen / beyde in der Synagoga vnd in der Christenheit / Vnd ist ein Zeugniß / beyde vnsers Glaubens / von der Aufferstehung des Fleisches / Vnd auch vnser Liebe gegen vnser Nehesten / so verstorben sind / welche wir gleuben / daß sie nicht verloren / Sondern allein zuuorhin geschickt seyn / vnd nicht daran zweiffeln / daß wir dieselbigen vnsere Freunde werden wieder sehen am Tage des HERRN / vnd zugleich bey Christo bleiben ewiglich. Es ist auch im Alten Testament ein grewliche Straffe gewesen / so jemand nicht begraben / vnd der Leib ohne alle Ehre hingeworffen ward / Wie man sihet / 3. Regum 13. 4. Reg. 9. Jerem. 8. 14. 16. 19. 34. 37. Ezechiel. 39. Hat nicht vnser Vater Abraham seine Sara ehrlich begraben zu Hebron / Vnd ist derselbige Acker hernach also blieben zum Begrebniß der heiligen Patriarchen / Gen. 23. Dergleichen liesestu von andern Vätern / Gen. 35. 37. 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Vnsere Leibe sind Glieder Christi / Darumb wie Gott Christum vnsern HErrn / vnd vnser Heupt hat aufferweckt / Also wird Er vns auch aufferwecken durch seine Krafft / 1. Corinth. 6. Vnd mag der Prediger auch hie handeln den Text S. Pauli Thessalon. 4. Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / etc. Oder ein stück aus dem 15. der ersten zun Corinthern / von der herrlichen Aufferstehung Christi vnd der Christen / damit der Artickel / Ich gleube die Aufferstehung dieses Fleisches / den Hertzen der Menschen fest eingedruckt / vnd der Glaube der Aufferstehung gesterckt vnd geübt werde / Denn <hi rendition="#i">S. 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Solche weise / die Todten ehrlich zu begraben / ist allezeit gewesen / beyde in der Synagoga vnd in der Christenheit / Vnd ist ein Zeugniß / beyde vnsers Glaubens / von der Aufferstehung des Fleisches / Vnd auch vnser Liebe gegen vnser Nehesten / so verstorben sind / welche wir gleuben / daß sie nicht verloren / Sondern allein zuuorhin geschickt seyn / vnd nicht daran zweiffeln / daß wir dieselbigen vnsere Freunde werden wieder sehen am Tage des HERRN / vnd zugleich bey Christo bleiben ewiglich.
Es ist auch im Alten Testament ein grewliche Straffe gewesen / so jemand nicht begraben / vnd der Leib ohne alle Ehre hingeworffen ward / Wie man sihet / 3. Regum 13. 4. Reg. 9. Jerem. 8. 14. 16. 19. 34. 37. Ezechiel. 39. Hat nicht vnser Vater Abraham seine Sara ehrlich begraben zu Hebron / Vnd ist derselbige Acker hernach also blieben zum Begrebniß der heiligen Patriarchen / Gen. 23. Dergleichen liesestu von andern Vätern / Gen. 35. 37.
Also ward der Witwen Sohn zu Naim ehrlich hinaus getragen / Luc. 7. Deßgleichen auch Lazarus ehrlich begraben zu Bethania, Johan. 11.
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