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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Da er außdrücklich lehret / streitet vnd erhelt / daß wir nur auff einerley art vnd weise beyde gerecht vnd Selig werden / Denn die da haben die Gerechtigkeit des Glaubens / die seyn ja nicht ausser oder one die Seligkeit / sondern in dem sie durch den Glauben gerecht werden / werden sie zu gleich auch Kinder Gottes / bekommen damit die Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens. Denn die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott die Gerechtigkeit zurechnet ohne Werck / Roman. 4.

So brauchet vnd treibet auch die Schrifft die Particulas exclusiuas, (ohne Werck) ja so gewaltig bey dem Artickel der Seligkeit / als in vnd bey dem Artickel der Rechtfertigung / Rom. 4. vnd 11. Eph. 2. Tit. 3. 1. Tim. 1.

Vnd die Apologia saget in dem Tittel von der Wiedersacher Argumenten / Gleich wie zur Rechtfertigung der Glaube gehöret / Also gehöret auch der Glaube zum ewigen Leben.

Weil denn dis das Fürbilde der reinen Lehre / vnd Heilsamen Wort ist / das Paulus saget / Rom. 4. Die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Werck.

Vnd die Augspurgische Confession zeucht an vnd rhümet den Spruch Ambrosij, da er saget / Also ist es bey Gott beschlossen / daß / wer da gleubet an Christum selig werde ohne Wercke / als der da allein durch den Glauben aus Gnaden die Vergebung der Sünden empfehet. Daraus denn offenbahr ist / daß es mit dem bemelten Fürbilde der reinen Lehre / vnd heilsamen Worte streite / da jemand lehret / daß vnsere gute Werck zur Seligkeit nötig seyn / als daß es vnmüglich sey / daß jemand ohne gute Wercke köndte selig werden. Dem Glauben / so er rechtschaffen ist / folgen wol gewis die guten Werck / Aber in dem Artickel der Rechtfertigung / oder der Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens sollen sie nicht eingeschoben werden.

Mann sol auch straffen vnd verwerffen des Bapsts Trostlose Lehre / daß ein rechter wahrer Glaube an seiner Gerechtigkeit für Gott vnd Seligkeit zweiffeln solle / so doch Christus vnd Paulus den Zweiffel im Glauben straffen / Matth. 14. Ebre. 10. Roman. 4. Ja / auff daß allem Zweiffel gewehret würde / hat Gott an seine gnedige Verheissung / seinen trewen Eid / vnd die Sacramenta, als gewisse Siegel der Warheit gehenget / auff daß der Glaube auffs allergewisseste seyn möge / wie geschrieben stehet / Romano. 4. Ebre. 6. Vnd wer nicht gleubet / der machet Gott zum Lügner / 1. Johan. 5.

Daß aber der Glaube mit zweiffel angefochten wird / das ist zwar keine Tugend des Glaubens / sondern die anhangende schwa-

Da er außdrücklich lehret / streitet vnd erhelt / daß wir nur auff einerley art vnd weise beyde gerecht vnd Selig werden / Deñ die da haben die Gerechtigkeit des Glaubens / die seyn ja nicht ausser oder one die Seligkeit / sondern in dem sie durch den Glauben gerecht werden / werden sie zu gleich auch Kinder Gottes / bekommen damit die Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens. Denn die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott die Gerechtigkeit zurechnet ohne Werck / Roman. 4.

So brauchet vnd treibet auch die Schrifft die Particulas exclusiuas, (ohne Werck) ja so gewaltig bey dem Artickel der Seligkeit / als in vnd bey dem Artickel der Rechtfertigung / Rom. 4. vnd 11. Eph. 2. Tit. 3. 1. Tim. 1.

Vnd die Apologia saget in dem Tittel von der Wiedersacher Argumenten / Gleich wie zur Rechtfertigung der Glaube gehöret / Also gehöret auch der Glaube zum ewigen Leben.

Weil denn dis das Fürbilde der reinen Lehre / vnd Heilsamen Wort ist / das Paulus saget / Rom. 4. Die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Werck.

Vnd die Augspurgische Confession zeucht an vnd rhümet den Spruch Ambrosij, da er saget / Also ist es bey Gott beschlossen / daß / wer da gleubet an Christum selig werde ohne Wercke / als der da allein durch den Glauben aus Gnaden die Vergebung der Sünden empfehet. Daraus denn offenbahr ist / daß es mit dem bemelten Fürbilde der reinen Lehre / vnd heilsamen Worte streite / da jemand lehret / daß vnsere gute Werck zur Seligkeit nötig seyn / als daß es vnmüglich sey / daß jemand ohne gute Wercke köndte selig werden. Dem Glauben / so er rechtschaffen ist / folgen wol gewis die guten Werck / Aber in dem Artickel der Rechtfertigung / oder der Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens sollen sie nicht eingeschoben werden.

Mann sol auch straffen vnd verwerffen des Bapsts Trostlose Lehre / daß ein rechter wahrer Glaube an seiner Gerechtigkeit für Gott vnd Seligkeit zweiffeln solle / so doch Christus vnd Paulus den Zweiffel im Glauben straffen / Matth. 14. Ebre. 10. Roman. 4. Ja / auff daß allem Zweiffel gewehret würde / hat Gott an seine gnedige Verheissung / seinen trewen Eid / vnd die Sacramenta, als gewisse Siegel der Warheit gehenget / auff daß der Glaube auffs allergewisseste seyn möge / wie geschrieben stehet / Romano. 4. Ebre. 6. Vnd wer nicht gleubet / der machet Gott zum Lügner / 1. Johan. 5.

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[95/0763] Da er außdrücklich lehret / streitet vnd erhelt / daß wir nur auff einerley art vnd weise beyde gerecht vnd Selig werden / Deñ die da haben die Gerechtigkeit des Glaubens / die seyn ja nicht ausser oder one die Seligkeit / sondern in dem sie durch den Glauben gerecht werden / werden sie zu gleich auch Kinder Gottes / bekommen damit die Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens. Denn die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott die Gerechtigkeit zurechnet ohne Werck / Roman. 4. So brauchet vnd treibet auch die Schrifft die Particulas exclusiuas, (ohne Werck) ja so gewaltig bey dem Artickel der Seligkeit / als in vnd bey dem Artickel der Rechtfertigung / Rom. 4. vnd 11. Eph. 2. Tit. 3. 1. Tim. 1. Vnd die Apologia saget in dem Tittel von der Wiedersacher Argumenten / Gleich wie zur Rechtfertigung der Glaube gehöret / Also gehöret auch der Glaube zum ewigen Leben. Weil denn dis das Fürbilde der reinen Lehre / vnd Heilsamen Wort ist / das Paulus saget / Rom. 4. Die Seligkeit ist des Menschen / dem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Werck. Vnd die Augspurgische Confession zeucht an vnd rhümet den Spruch Ambrosij, da er saget / Also ist es bey Gott beschlossen / daß / wer da gleubet an Christum selig werde ohne Wercke / als der da allein durch den Glauben aus Gnaden die Vergebung der Sünden empfehet. Daraus denn offenbahr ist / daß es mit dem bemelten Fürbilde der reinen Lehre / vnd heilsamen Worte streite / da jemand lehret / daß vnsere gute Werck zur Seligkeit nötig seyn / als daß es vnmüglich sey / daß jemand ohne gute Wercke köndte selig werden. Dem Glauben / so er rechtschaffen ist / folgen wol gewis die guten Werck / Aber in dem Artickel der Rechtfertigung / oder der Seligkeit vnd Erbschafft des ewigen Lebens sollen sie nicht eingeschoben werden. Mann sol auch straffen vnd verwerffen des Bapsts Trostlose Lehre / daß ein rechter wahrer Glaube an seiner Gerechtigkeit für Gott vnd Seligkeit zweiffeln solle / so doch Christus vnd Paulus den Zweiffel im Glauben straffen / Matth. 14. Ebre. 10. Roman. 4. Ja / auff daß allem Zweiffel gewehret würde / hat Gott an seine gnedige Verheissung / seinen trewen Eid / vnd die Sacramenta, als gewisse Siegel der Warheit gehenget / auff daß der Glaube auffs allergewisseste seyn möge / wie geschrieben stehet / Romano. 4. Ebre. 6. Vnd wer nicht gleubet / der machet Gott zum Lügner / 1. Johan. 5. Daß aber der Glaube mit zweiffel angefochten wird / das ist zwar keine Tugend des Glaubens / sondern die anhangende schwa-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/763>, abgerufen am 21.11.2024.