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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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der Irrhumen verhütet würden / vnd daß in einhelligem Verstand die Pastores mit gleichförmigen vnd der heiligen Schrifft gemessen reden jhre Kirchen wol vnterrichten können / was sie von diesen grossen Geheimnissen halten / gleuben / vnd wie sie dauon reden sollen.

Also sol wieder die Bäpstische Transubstantiatio vnd Verwandlung der Element / Brods vnd Weins / in den Leib vnd in das Blut Christi / aus den worten der Einsetzung / vnd nach Pauli völliger Erklerung / außdrücklich vud deutlich gelehret werden / daß in dem Sacrament des Altars zwey stück oder zwey ding seyn / Nemlich ein Irrdisch vnd ein Himlisch ding (wie Irenaeus redet) das ist / daß zugleich in diesem Sacrament zugegen seyn / außgetheilet vnd empfangen werden / wahres wesentliches Brod vnd Wein / vnd auch der wesentliche Leib vnd das wesentliche Blut Jesu Christi. Vnd eben darumb / auff daß wir öffentlich bezeugen / daß wir nicht billichen / noch für recht halten die bemelte Bäpstische Transubstantiation / behalten vnd brauchen wir solche Reden / so in der gar alten Kirchen gebreuchlich gewesen seyn / daß nemlich im Brod / mit dem Brod / vnd vnter dem Brod vnd Wein / zugegen oder gegenwertig sey / gereicht vnd empfangen werde der wahre Leib vnd das wahre Blut Christi.

Es sol aber auch zugleich an den Papisten gestrafft werden die gar grewliche Rauberey / da sie den Leyen nicht das gantze Sacrament / sondern nur allein die eine gestalt (wie sie es nennen) reichen / mit angehengtem Geticht / daß die Leyen vnter der einen gestalt des Brods zugleich vnd zu einem mal mit einander beyde den Leib Christi vnd sein Blut essen / weil kein lebendiger Leib ohn Blut seyn könne / Wir aber vrtheilen von diesem grossen Geheimnisse nicht darnach / was man hierin fölgern / oder eins aus dem andern schliessen möge / Sondern wie vns Christus selbs dauon lehret vnd berichtet / in seiner stifftung vnd Einsetzung / Denn Christus hat nicht befohlen / daß wir sein Blut sollen essen / sondern trincken / vnd dasselbige nicht im Brod / sondern im Wein. Also auch / da im Bapstumb das gesegnete Brod vom Altar hinweg getragen / beygelegt / ins Sacramentheußlein eingesperret / in der Monstrantz vmbgetragen vnd gewiesen wird.

Dagegen haben vnd behalten wir die Regel / welche recht vnd nützlich ist / Daß nemlich Brod vnd Wein nicht ein Sacrament machen noch seyn / ausser vnd ohn den brauch der niessung / welchen Christus selbs eingesetzt vnd befohlen hat.

Wir verstehen aber dis den Brauch oder die niessung / wie es in den worten der Einsetzung fürgeschrieben vnd befohlen ist / Nemlich / daß dasselbe Brod des HErrn / vnd derselbe gesegnete Kelch denen

der Irrhumen verhütet würden / vnd daß in einhelligem Verstand die Pastores mit gleichförmigen vnd der heiligen Schrifft gemessen reden jhre Kirchen wol vnterrichten können / was sie von diesen grossen Geheimnissen halten / gleuben / vnd wie sie dauon reden sollen.

Also sol wieder die Bäpstische Transubstantiatio vnd Verwandlung der Element / Brods vnd Weins / in den Leib vnd in das Blut Christi / aus den worten der Einsetzung / vnd nach Pauli völliger Erklerung / außdrücklich vud deutlich gelehret werden / daß in dem Sacrament des Altars zwey stück oder zwey ding seyn / Nemlich ein Irrdisch vnd ein Himlisch ding (wie Irenaeus redet) das ist / daß zugleich in diesem Sacrament zugegen seyn / außgetheilet vnd empfangen werden / wahres wesentliches Brod vnd Wein / vnd auch der wesentliche Leib vnd das wesentliche Blut Jesu Christi. Vnd eben darumb / auff daß wir öffentlich bezeugen / daß wir nicht billichen / noch für recht halten die bemelte Bäpstische Transubstantiation / behalten vnd brauchen wir solche Reden / so in der gar alten Kirchen gebreuchlich gewesen seyn / daß nemlich im Brod / mit dem Brod / vnd vnter dem Brod vnd Wein / zugegen oder gegenwertig sey / gereicht vnd empfangen werde der wahre Leib vnd das wahre Blut Christi.

Es sol aber auch zugleich an den Papisten gestrafft werden die gar grewliche Rauberey / da sie den Leyen nicht das gantze Sacrament / sondern nur allein die eine gestalt (wie sie es neñen) reichen / mit angehengtem Geticht / daß die Leyen vnter der einẽ gestalt des Brods zugleich vnd zu einem mal mit einander beyde den Leib Christi vnd sein Blut essen / weil kein lebendiger Leib ohn Blut seyn könne / Wir aber vrtheilen von diesem grossen Geheimnisse nicht darnach / was man hierin fölgern / oder eins aus dem andern schliessen möge / Sondern wie vns Christus selbs dauon lehret vnd berichtet / in seiner stifftung vnd Einsetzung / Deñ Christus hat nicht befohlen / daß wir sein Blut sollen essen / sondern trincken / vnd dasselbige nicht im Brod / sondern im Wein. Also auch / da im Bapstumb das gesegnete Brod vom Altar hinweg getragen / beygelegt / ins Sacramentheußlein eingesperret / in der Monstrantz vmbgetragen vnd gewiesen wird.

Dagegen haben vnd behalten wir die Regel / welche recht vnd nützlich ist / Daß nemlich Brod vnd Wein nicht ein Sacrament machen noch seyn / ausser vnd ohn den brauch der niessung / welchen Christus selbs eingesetzt vnd befohlen hat.

Wir verstehen aber dis den Brauch oder die niessung / wie es in den worten der Einsetzung fürgeschrieben vnd befohlen ist / Nemlich / daß dasselbe Brod des HErrn / vnd derselbe gesegnete Kelch denen

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[115/0783] der Irrhumen verhütet würden / vnd daß in einhelligem Verstand die Pastores mit gleichförmigen vnd der heiligen Schrifft gemessen reden jhre Kirchen wol vnterrichten können / was sie von diesen grossen Geheimnissen halten / gleuben / vnd wie sie dauon reden sollen. Also sol wieder die Bäpstische Transubstantiatio vnd Verwandlung der Element / Brods vnd Weins / in den Leib vnd in das Blut Christi / aus den worten der Einsetzung / vnd nach Pauli völliger Erklerung / außdrücklich vud deutlich gelehret werden / daß in dem Sacrament des Altars zwey stück oder zwey ding seyn / Nemlich ein Irrdisch vnd ein Himlisch ding (wie Irenaeus redet) das ist / daß zugleich in diesem Sacrament zugegen seyn / außgetheilet vnd empfangen werden / wahres wesentliches Brod vnd Wein / vnd auch der wesentliche Leib vnd das wesentliche Blut Jesu Christi. Vnd eben darumb / auff daß wir öffentlich bezeugen / daß wir nicht billichen / noch für recht halten die bemelte Bäpstische Transubstantiation / behalten vnd brauchen wir solche Reden / so in der gar alten Kirchen gebreuchlich gewesen seyn / daß nemlich im Brod / mit dem Brod / vnd vnter dem Brod vnd Wein / zugegen oder gegenwertig sey / gereicht vnd empfangen werde der wahre Leib vnd das wahre Blut Christi. Es sol aber auch zugleich an den Papisten gestrafft werden die gar grewliche Rauberey / da sie den Leyen nicht das gantze Sacrament / sondern nur allein die eine gestalt (wie sie es neñen) reichen / mit angehengtem Geticht / daß die Leyen vnter der einẽ gestalt des Brods zugleich vnd zu einem mal mit einander beyde den Leib Christi vnd sein Blut essen / weil kein lebendiger Leib ohn Blut seyn könne / Wir aber vrtheilen von diesem grossen Geheimnisse nicht darnach / was man hierin fölgern / oder eins aus dem andern schliessen möge / Sondern wie vns Christus selbs dauon lehret vnd berichtet / in seiner stifftung vnd Einsetzung / Deñ Christus hat nicht befohlen / daß wir sein Blut sollen essen / sondern trincken / vnd dasselbige nicht im Brod / sondern im Wein. Also auch / da im Bapstumb das gesegnete Brod vom Altar hinweg getragen / beygelegt / ins Sacramentheußlein eingesperret / in der Monstrantz vmbgetragen vnd gewiesen wird. Dagegen haben vnd behalten wir die Regel / welche recht vnd nützlich ist / Daß nemlich Brod vnd Wein nicht ein Sacrament machen noch seyn / ausser vnd ohn den brauch der niessung / welchen Christus selbs eingesetzt vnd befohlen hat. Wir verstehen aber dis den Brauch oder die niessung / wie es in den worten der Einsetzung fürgeschrieben vnd befohlen ist / Nemlich / daß dasselbe Brod des HErrn / vnd derselbe gesegnete Kelch denen

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/783>, abgerufen am 21.11.2024.