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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1723, Czernowitz, 12.10.1909.

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12. Oktober 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch] Lieblingsblatt der besseren Kreise geworden. Jedes Heft
enthält neben gediegenen und spannenden Romanen und be-
lehrenden Artikeln eine sarbige Kunstbeilage. Die Gratis-
beilage "Illustrierte Chronik der Zeit" ist eine bildliche Er-
gänzung zu jeder Tageszeitung. Abwechselnd bringen die
einzelnen Hefte außerdem folgende Beilagen: 1. Moden für
Erwochsene, 2. Wäsche für Erwachsene, 3. Kindermoden,
4. Wäsche für Kinder und Mustervorlagen für weibliche
Handarbeiten, mit jährlich 26 gebrauchsfertigen Schnitt-
musterbogen für Mode und 24 gebrauchsfertigen Schnitt-
und Stickmusterbogen für Wäsche. Die "Oesterreichische
Familien- und Modezeitung" kostet wöchentlich nur 24 h,
oder vierteljährlich K 3·20 durch Postzustellung frei ins
Haus. Alles Nähere wollen Sie aus dem unserer heutigen
Nummer beiliegenden Prospekte ersehen. Abonnementsvor-
stellungen nehmen alle Buchhandlungen am Orte oder, wo
eine solche nicht bekannt ist, die Administration der
"Oesterreichischen Familien- und Modenzeitung", Wien I,
Falkenstraße 6 (Stubenring), entgegen.




Großgrundbesitzer Roman Freytag
erschossen.

Aus Waszkoutz kommt die Meldung, daß am Samstag
abends 9 Uhr der Großgrundbesitzer Roman Freytag er-
schossen wurde. Die Tat geschah auf offener Straße. Am
Samstag hielt sich der Ermordete auf seinem Gute Zamostie
auf, um einige Anordnungen bezüglich der Wirtschaft zu
treffen. Gegen 7 Uhr abends fuhr er in einem Wagen, von
seinem Buchhalter begleitet, nach Waszkoutz zurück, da er
seiner Frau versprochen hatte, am selben Tage nach Hause zu
kommen. In bester Unterhaltung mit seinem Angestellten fuhr
er die Straße dahin. Er hatte dem Kutscher den Auftrag ge-
geben, die Pferde [a]nzutreiben, da er rasch zu Hause sein wollte.
Vor einer Brücke aber, die über den Czeremoszfluß führt,
hemmte der Fuhrmann den Lauf der Pferde. Der Wagen
hatte noch nicht die Hälfte des Rückweges zurückgelegt, als
plötzlich ein helles Feuer aufblitzte und im nächsten Momente
Roman Freytag mit einem schmerzerschütternden Schrei
vom Wagen fiel. Der Kutscher und der Begleiter sprangen
sofort ab und machten sich um ihren blutüberströmten Herrn
zu schaffen. Eine große Schrottladung hatte ihn im Rücken
in der Lungengegend getroffen, er verlor nach einigen Minuten
das Bewußtsein, und als sein Privatsekretär, der sofort aus
Ufer lief, um Wasser zu holen, zurückkam, war Großgrundbesitzer
Roman Freytag bereits eine Leiche. Die Nachricht ver-
breitete sich sofort wie ein Lauffeuer in Waszkoutz, einige
Bürger bewaffneten sich sogleich, um den Mörder ausfindig
zu machen.

Das Motiv der Tat.
Ein politischer Mord?

Ueber das Motiv der Ermordung des Großgrundbesitzers
Roman Freytag herrscht noch Unklarheit. Nach der einen
Version soll ein politischer Mord vorliegen. In Waszkoutz
finden nämlich morgen Gemeinderatswahlen statt, die jetzt
im Zeichen des Kampfes zwischen Altruthenen und Jung-
ruthenen stehen. Schon seit Wochen werden Konferenzen und
Wahlversammlungen der streitenden Parteien abgehalten. Da
die Altruthenen durch die jüdischen Wähler Verstärkungen er-
hielten und Roman Freytag sich mit Eifer für die alt-
ruthenischen Kandidaten, namentlich für bie Wahl eines alt-
ruthenischen Gemeindevorstehers einsetzte, hatten die "Sicz."
Vereine nach dieser Version gegen ihn Rache geschworen.
Die politische Ursache hat es für sich, da es in
Waszkoutz bekannt ist, daß der Ermordete vor zwei Jahren,
als er sich beim gleichen Anlasse für die Altruthenen einsetzte
Drohbriefe erhielt, so daß er sich genötigt sah, selten seine
Güter zu inspizieren.

Opfer von Grundstreitigkeiten?

Nach einer andern Version soll Roman Freytag, der
mit einigen Bauern wegen Grundstreitigkeiten Prozesse hatte,
einer Verschwörergruppe zum Opfer gefallen sein.

Der unglückliche Fischotterbalg.

Heute vormittags erhalten wir die Nachricht von der
Verhaftung eines Bauern in Waszkoutz, der als Wilddieb in
jener Gegend bekannt ist und bei dem ein Gewehr gefunden
wurde, das, wie feststeht, vor nicht langer Zeit gebraucht worden
war. Bei seiner Einvernahme konnte er nicht angeben, wo
er sich in der kritischen Nacht aufgehalten hatte. Nach der
Aussage seiner Frau war er Samstag abends nicht zu Hause.
Er selbst gesteht draußen geschlafen zu haben, da es in seiner
Wohnung zu "heiß" gewesen sei. Eine von der Gerichts-
kommission vorgenommene Hausdurchsuchung ergab ein über-
raschendes Resultat. Man fand in Windeln verpackt eine
kleine Menge gehackten Schrottes, das in Gewicht und in Form
volle Aehnlichkeit mit jenen Schußkörpern aufwies, die in
der Leiche gefunden wurden. Das Gutsp[er]sonal erkannte in dem
Verhafteten einen wiederholt abgestraften Wilddieb, der vor
2 Wochen Fischatter gefangen und, während er mit dem
Abziehen des Balges beschäftigt war von einem Gendarmen
festgenommen und auf den Gutshof geführt wurde und angab,
bei Freytag die Fischotterjagd gepachtet zu haben. Dort wurde
die Unrichtigkeit seiner Rechtfertigung konstatiert und Roman
[Spaltenumbruch] Freytag soll den Gendarmen ersucht haben, den Wilddieb
für längere Zeit einsperren zu lassen, da er bereits wiederholt
großen Schaden angerichtet habe. Der Wilddieb, der eine
entsprechende Arreststrafe erhielt, soll sich nun an Freytag
gerächt haben. Jedenfalls sind die identischen Schußkörper
und der zugegebene Aufenthalt im Freien gewichtige Verdachts-
momente.




Der Ermordete war bekanntlich ein natürlicher Sohn
jenes Baron Petrino, dem Waszkoutz gehörte. Baron
Petrino wollte seinen Sohn adoptieren und insbesondere
auch den Adel auf ihn vererben, doch war offenbar die darauf
gerichtete B[e]mühung erfolglos, Dennoch setzte Baron Petrino
Roman Freytag,
der ein äußerst sparsamer, tüchtiger
und eifriger Landwirt war, zu seinem Universalerben ein. Er
bestimmte bloß im Testamente, daß, falls Roman Freytag
ohne Hinterlassung ehelicher Nachkommen sterben sollte.
das gesamte Vermögen der Universität Athen in Griechen-
land zufallen sollte. Für die Universität Athen
wurde auch vom Gericht ein Kurator in der Person des
hiesigen Advokaten Dr. Seleski, der bis zum heutigen
Tage diese Funktion ausübte, eingesetzt. -- Mit dem Tode
Roman Freytags ist jedoch das Substitutionsband
erloschen, weil Roman Freitag verheiratet war und
2 eheliche Kinder hinterließ. Das Vermögen Roman Freytags
ist ein sehr bedeutendes und wird auf mehrere Millionen
Kronen geschätzt. Als vor 2 Jahren der bekannte Athenische
Völkerrechtslehrer Professor Streit in Czernowitz weilte,
bot ihm Freytag als einmalige Abfertigung für die Universität
Athen einen Betrag von 150.000 K an, welchen Vorschlag
jedoch Streit ablehnte. Nunmehr sind die Ansprüche der
Universität Athen hinfällig geworden. -- Freitag war der Eigen-
tümer der Güter Waszkoutz, Woloka und Zamostie. Er unter-
handelte gerade in den allerletzten Tagen einen großen Guts-
ankauf in Galizien, dessen Abschluß unmittelb[a]r bevorstand.
Die Erben sind beide Kinder und die Gattin des Ermordeten,
welch letztere eine Nichte des OLGR. und Landtagsabgeordnen
Mallek ist. Der Ermordete dürfte ein Atter von 40 Jahren
erreicht haben. Das Leichenbegängnis findet morgen um 10 Uhr
in Waszkoutz statt.




Unbeachtete Warnungen.

Knapp vor Schluß der Redaktion erhalten wir aus
Waszkoutz vom Pfarrer von Cuparenko eine Darstellung
des Mordes, die mit dem von uns gegebenen Bericht voll-
kommen übereinstimmt und die Vermutung bestärkt, daß die
Rachetat eines Raubschützen vorliegt. Pfarrer Cuparenko, der
mit Roman Freytag befreundet war, teilt uns mit, daß
er den Ermordeten vor 2 Jahren gewarnt und ebenso vor
einigen Wochen inständigst gebeten habe, in der Nacht nicht zu
fahren. Freitag habe jedoch in seiner Zuversicht auf die
l[e]tzten Warnungen nicht geachtet.




Gurahumora. (Gemeinderatswahlen.)

[Te-
lephonisch] Heute fanden die Wahlen aus dem ersten Wahl-
körper statt, die mit einem vollständigen Siege der koalierten
Parteien (Deutsche und Juden) endeten. Von 257 abgegebenen
Stimmen entfielen auf die Kandidaten der Koalition 176,
die Christlichsozialen blieben mit 81 Stimmen in der Mi-
norität. Als gewählt gingen hervor: Dr. Chomed, Dr. Mück,
Feiwel Aschkenase, Moritz Mittelmann, Dawid Scharfstein,
Abraham Juran, Israel Ellenbogen und Mendel Meidler
Vorsitzender der Wahlkommission war Bürgermeister Win-
zinger.
Der Wahlakt verlief in voller Rahe.




Der Prozeß gegen die aufrüherischen Bauern
in Krasna-Ilski.

Bekanntlich wurde die gegen die auf-
rührerischen Bauern aus Krasna-Ilski in Angelegenheit des
Baron Styrcea'schen Waldbesitzes eingeleitete Strafunter-
suchung durch Abolition (Niederschlagung der Untersuchung
durch den Kaiser) eingestellt. Lediglich gegen den Anführer
der Bauernrevolte wurde das Strasverfahren aufrechterhalten.
Heute begann gegen ihn unter dem Vorsitze des Landes-
gerichtsrates Albescu die für drei Tage anberaumte
Verhandlung.




Letzte Telegramme.
Bevorstehende Obstruktion der Czechen
im Reichsrate.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Die gesamte czechische Presse kündigt für den Reichsrat eine
scharfe Obstruktion an. "Narodni Listy" schreibt zur
Situation: Alle Vorgänge der letzten Zeit können nur die
Wirkung haben, daß wir die Säbel schärfster Ob-
struktion auf der
ganzen Linie ziehen. Gegen das
System Bienerth-Schreiner gibt es keinen Pardon.




Hafenfeier.

(Korr.-B.)

Gestern fand in
Anwesenheit des Königs und der Königsfamilie so-
wie der Minister die feierliche E[r]öffnung des Hafens Con-
stanza
statt. Bei dem folgenden Bankette würdigte der König
einige Worte der Bedeutung des Hafens Constanza, welcher
als wesentlicher Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung und
als Gegenstand des nationalen Stolzes anzusehen sei, und
sprach die Ueberzeugung aus, daß Constanza in nicht zu langer
Zeit einer der wichtigsten Häfen des schwarzen Meeres
sein werde. Der König erwähnte dann des Gesetzentwurfes,
[Spaltenumbruch] womit der Dobrudscha das Recht der Deputiertenwahl einge-
räumt werde und sagte, daß dadurch die Dobrutscha mit
dem rumänischen Vaterlande unzertrennbar ver-
schmolzen ist.




Verlobung.

(Korr.-B.)

Der Großherzog
Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar verlobte sich mit
der Prinzessin Carola Feodora von Sachsen-Meiningen.




Die Zarenreise.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Hiesige politische Kreise bemerken mißliebig die prinzipielle
Vermeidung des österreichischen Bodens bei der
Reise des Zaren nach Italien. Der Zar dürfte sich in
Italien 3 Tage aufhalten.




Demonstration wegen einer Zugsver-
spätung.

(K.-B.)

Gestern ereigneten sich in
Juvisy, wo die große Pariser Flugwoche stattfindet, Ruhe-
störungen wegen einer Zugsverspätung. Die erbitterte
Menge drang in die Bureaulokalitäten des Bahnhofes
ein und zerstörte die Einrichtung. Es kam zu einem
Handgemenge mit dem Militär.




Erdbeben.

(Korr.-B.)

Heute um 6 Uhr
40 Minuten früh wurden hier zwei Erdstöße verspürt.




Die Dardanellenfrage.

(Priv.-Tel. der "Cz.
Allg. Ztg.")

Die Zusammenkunft der türkischen und russischen
Minister des Aeußern gilt det Regelung der Dardanellen-
frage. Die Türkei ist geneigt, die Durchfahrt einer be-
schränkten Zahl von russischen Kriegsschiffen zu gestatten.
Eine gänzliche Oeffnung der Dardanellen wird
jedoch keinesfalls zugestanden werden. Von englischer Seite
sind Schwierigkeiten zu erwarten.




Telegraphische Kurse vom 11. Oktober 1909.

(Wechselstube der Bukowinaer Landesbank)

4% Buk. Landesbank-Fond-Schuldverschreibung 91·35 92·35
[unleserliches Material] Buk. Bodenkredit-Pfandbriefe 100·50 101·52 5% Buk. Boden-
[k]redit-Pfandbriefe 94·75 95 75 Oesterr. Kredit 664·50 Anglo-
[b]ank 309 50 Bankverein 539·50 Bodenkredit 1170·00 Eskompte-
gesellschaft 627·50 Länderbank 493 50 Unionbank 579.00 Staats-
[b]ahn 754.00 [N]ordwest -- -- Elbethalbahn -- -- Lemberg-
Czernowitzer 559.50 Dampfschiff 1040 00 Alpine 735 90 Brüxer
[K]ohlen 753 00 Prager Eisen 2860·00 Rima-Muranyer 693.50
Westböhm. K[o]hlen 475·00 Drasche 730.00 Hirtenberger 1113 00
[T]ürkenlose 201·75 Rubel 255·00 255·75 Marknoten 117·57 117.60




[]

12. Oktober 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch] Lieblingsblatt der beſſeren Kreiſe geworden. Jedes Heft
enthält neben gediegenen und ſpannenden Romanen und be-
lehrenden Artikeln eine ſarbige Kunſtbeilage. Die Gratis-
beilage „Illuſtrierte Chronik der Zeit“ iſt eine bildliche Er-
gänzung zu jeder Tageszeitung. Abwechſelnd bringen die
einzelnen Hefte außerdem folgende Beilagen: 1. Moden für
Erwochſene, 2. Wäſche für Erwachſene, 3. Kindermoden,
4. Wäſche für Kinder und Muſtervorlagen für weibliche
Handarbeiten, mit jährlich 26 gebrauchsfertigen Schnitt-
muſterbogen für Mode und 24 gebrauchsfertigen Schnitt-
und Stickmuſterbogen für Wäſche. Die „Oeſterreichiſche
Familien- und Modezeitung“ koſtet wöchentlich nur 24 h,
oder vierteljährlich K 3·20 durch Poſtzuſtellung frei ins
Haus. Alles Nähere wollen Sie aus dem unſerer heutigen
Nummer beiliegenden Proſpekte erſehen. Abonnementsvor-
ſtellungen nehmen alle Buchhandlungen am Orte oder, wo
eine ſolche nicht bekannt iſt, die Adminiſtration der
„Oeſterreichiſchen Familien- und Modenzeitung“, Wien I,
Falkenſtraße 6 (Stubenring), entgegen.




Großgrundbeſitzer Roman Freytag
erſchoſſen.

Aus Waszkoutz kommt die Meldung, daß am Samſtag
abends 9 Uhr der Großgrundbeſitzer Roman Freytag er-
ſchoſſen wurde. Die Tat geſchah auf offener Straße. Am
Samſtag hielt ſich der Ermordete auf ſeinem Gute Zamoſtie
auf, um einige Anordnungen bezüglich der Wirtſchaft zu
treffen. Gegen 7 Uhr abends fuhr er in einem Wagen, von
ſeinem Buchhalter begleitet, nach Waszkoutz zurück, da er
ſeiner Frau verſprochen hatte, am ſelben Tage nach Hauſe zu
kommen. In beſter Unterhaltung mit ſeinem Angeſtellten fuhr
er die Straße dahin. Er hatte dem Kutſcher den Auftrag ge-
geben, die Pferde [a]nzutreiben, da er raſch zu Hauſe ſein wollte.
Vor einer Brücke aber, die über den Czeremoszfluß führt,
hemmte der Fuhrmann den Lauf der Pferde. Der Wagen
hatte noch nicht die Hälfte des Rückweges zurückgelegt, als
plötzlich ein helles Feuer aufblitzte und im nächſten Momente
Roman Freytag mit einem ſchmerzerſchütternden Schrei
vom Wagen fiel. Der Kutſcher und der Begleiter ſprangen
ſofort ab und machten ſich um ihren blutüberſtrömten Herrn
zu ſchaffen. Eine große Schrottladung hatte ihn im Rücken
in der Lungengegend getroffen, er verlor nach einigen Minuten
das Bewußtſein, und als ſein Privatſekretär, der ſofort aus
Ufer lief, um Waſſer zu holen, zurückkam, war Großgrundbeſitzer
Roman Freytag bereits eine Leiche. Die Nachricht ver-
breitete ſich ſofort wie ein Lauffeuer in Waszkoutz, einige
Bürger bewaffneten ſich ſogleich, um den Mörder ausfindig
zu machen.

Das Motiv der Tat.
Ein politiſcher Mord?

Ueber das Motiv der Ermordung des Großgrundbeſitzers
Roman Freytag herrſcht noch Unklarheit. Nach der einen
Verſion ſoll ein politiſcher Mord vorliegen. In Waszkoutz
finden nämlich morgen Gemeinderatswahlen ſtatt, die jetzt
im Zeichen des Kampfes zwiſchen Altruthenen und Jung-
ruthenen ſtehen. Schon ſeit Wochen werden Konferenzen und
Wahlverſammlungen der ſtreitenden Parteien abgehalten. Da
die Altruthenen durch die jüdiſchen Wähler Verſtärkungen er-
hielten und Roman Freytag ſich mit Eifer für die alt-
rutheniſchen Kandidaten, namentlich für bie Wahl eines alt-
rutheniſchen Gemeindevorſtehers einſetzte, hatten die „Sicz.“
Vereine nach dieſer Verſion gegen ihn Rache geſchworen.
Die politiſche Urſache hat es für ſich, da es in
Waszkoutz bekannt iſt, daß der Ermordete vor zwei Jahren,
als er ſich beim gleichen Anlaſſe für die Altruthenen einſetzte
Drohbriefe erhielt, ſo daß er ſich genötigt ſah, ſelten ſeine
Güter zu inſpizieren.

Opfer von Grundſtreitigkeiten?

Nach einer andern Verſion ſoll Roman Freytag, der
mit einigen Bauern wegen Grundſtreitigkeiten Prozeſſe hatte,
einer Verſchwörergruppe zum Opfer gefallen ſein.

Der unglückliche Fiſchotterbalg.

Heute vormittags erhalten wir die Nachricht von der
Verhaftung eines Bauern in Waszkoutz, der als Wilddieb in
jener Gegend bekannt iſt und bei dem ein Gewehr gefunden
wurde, das, wie feſtſteht, vor nicht langer Zeit gebraucht worden
war. Bei ſeiner Einvernahme konnte er nicht angeben, wo
er ſich in der kritiſchen Nacht aufgehalten hatte. Nach der
Ausſage ſeiner Frau war er Samſtag abends nicht zu Hauſe.
Er ſelbſt geſteht draußen geſchlafen zu haben, da es in ſeiner
Wohnung zu „heiß“ geweſen ſei. Eine von der Gerichts-
kommiſſion vorgenommene Hausdurchſuchung ergab ein über-
raſchendes Reſultat. Man fand in Windeln verpackt eine
kleine Menge gehackten Schrottes, das in Gewicht und in Form
volle Aehnlichkeit mit jenen Schußkörpern aufwies, die in
der Leiche gefunden wurden. Das Gutsp[er]ſonal erkannte in dem
Verhafteten einen wiederholt abgeſtraften Wilddieb, der vor
2 Wochen Fiſchatter gefangen und, während er mit dem
Abziehen des Balges beſchäftigt war von einem Gendarmen
feſtgenommen und auf den Gutshof geführt wurde und angab,
bei Freytag die Fiſchotterjagd gepachtet zu haben. Dort wurde
die Unrichtigkeit ſeiner Rechtfertigung konſtatiert und Roman
[Spaltenumbruch] Freytag ſoll den Gendarmen erſucht haben, den Wilddieb
für längere Zeit einſperren zu laſſen, da er bereits wiederholt
großen Schaden angerichtet habe. Der Wilddieb, der eine
entſprechende Arreſtſtrafe erhielt, ſoll ſich nun an Freytag
gerächt haben. Jedenfalls ſind die identiſchen Schußkörper
und der zugegebene Aufenthalt im Freien gewichtige Verdachts-
momente.




Der Ermordete war bekanntlich ein natürlicher Sohn
jenes Baron Petrino, dem Waszkoutz gehörte. Baron
Petrino wollte ſeinen Sohn adoptieren und insbeſondere
auch den Adel auf ihn vererben, doch war offenbar die darauf
gerichtete B[e]mühung erfolglos, Dennoch ſetzte Baron Petrino
Roman Freytag,
der ein äußerſt ſparſamer, tüchtiger
und eifriger Landwirt war, zu ſeinem Univerſalerben ein. Er
beſtimmte bloß im Teſtamente, daß, falls Roman Freytag
ohne Hinterlaſſung ehelicher Nachkommen ſterben ſollte.
das geſamte Vermögen der Univerſität Athen in Griechen-
land zufallen ſollte. Für die Univerſität Athen
wurde auch vom Gericht ein Kurator in der Perſon des
hieſigen Advokaten Dr. Seleski, der bis zum heutigen
Tage dieſe Funktion ausübte, eingeſetzt. — Mit dem Tode
Roman Freytags iſt jedoch das Subſtitutionsband
erloſchen, weil Roman Freitag verheiratet war und
2 eheliche Kinder hinterließ. Das Vermögen Roman Freytags
iſt ein ſehr bedeutendes und wird auf mehrere Millionen
Kronen geſchätzt. Als vor 2 Jahren der bekannte Atheniſche
Völkerrechtslehrer Profeſſor Streit in Czernowitz weilte,
bot ihm Freytag als einmalige Abfertigung für die Univerſität
Athen einen Betrag von 150.000 K an, welchen Vorſchlag
jedoch Streit ablehnte. Nunmehr ſind die Anſprüche der
Univerſität Athen hinfällig geworden. — Freitag war der Eigen-
tümer der Güter Waszkoutz, Woloka und Zamoſtie. Er unter-
handelte gerade in den allerletzten Tagen einen großen Guts-
ankauf in Galizien, deſſen Abſchluß unmittelb[a]r bevorſtand.
Die Erben ſind beide Kinder und die Gattin des Ermordeten,
welch letztere eine Nichte des OLGR. und Landtagsabgeordnen
Mallek iſt. Der Ermordete dürfte ein Atter von 40 Jahren
erreicht haben. Das Leichenbegängnis findet morgen um 10 Uhr
in Waszkoutz ſtatt.




Unbeachtete Warnungen.

Knapp vor Schluß der Redaktion erhalten wir aus
Waszkoutz vom Pfarrer von Cuparenko eine Darſtellung
des Mordes, die mit dem von uns gegebenen Bericht voll-
kommen übereinſtimmt und die Vermutung beſtärkt, daß die
Rachetat eines Raubſchützen vorliegt. Pfarrer Cuparenko, der
mit Roman Freytag befreundet war, teilt uns mit, daß
er den Ermordeten vor 2 Jahren gewarnt und ebenſo vor
einigen Wochen inſtändigſt gebeten habe, in der Nacht nicht zu
fahren. Freitag habe jedoch in ſeiner Zuverſicht auf die
l[e]tzten Warnungen nicht geachtet.




Gurahumora. (Gemeinderatswahlen.)

[Te-
lephoniſch] Heute fanden die Wahlen aus dem erſten Wahl-
körper ſtatt, die mit einem vollſtändigen Siege der koalierten
Parteien (Deutſche und Juden) endeten. Von 257 abgegebenen
Stimmen entfielen auf die Kandidaten der Koalition 176,
die Chriſtlichſozialen blieben mit 81 Stimmen in der Mi-
norität. Als gewählt gingen hervor: Dr. Chomed, Dr. Mück,
Feiwel Aſchkenaſe, Moritz Mittelmann, Dawid Scharfſtein,
Abraham Juran, Iſrael Ellenbogen und Mendel Meidler
Vorſitzender der Wahlkommiſſion war Bürgermeiſter Win-
zinger.
Der Wahlakt verlief in voller Rahe.




Der Prozeß gegen die aufrüheriſchen Bauern
in Krasna-Ilski.

Bekanntlich wurde die gegen die auf-
rühreriſchen Bauern aus Krasna-Ilski in Angelegenheit des
Baron Styrcea’ſchen Waldbeſitzes eingeleitete Strafunter-
ſuchung durch Abolition (Niederſchlagung der Unterſuchung
durch den Kaiſer) eingeſtellt. Lediglich gegen den Anführer
der Bauernrevolte wurde das Straſverfahren aufrechterhalten.
Heute begann gegen ihn unter dem Vorſitze des Landes-
gerichtsrates Albescu die für drei Tage anberaumte
Verhandlung.




Letzte Telegramme.
Bevorſtehende Obſtruktion der Czechen
im Reichsrate.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Die geſamte czechiſche Preſſe kündigt für den Reichsrat eine
ſcharfe Obſtruktion an. „Narodni Liſty“ ſchreibt zur
Situation: Alle Vorgänge der letzten Zeit können nur die
Wirkung haben, daß wir die Säbel ſchärfſter Ob-
ſtruktion auf der
ganzen Linie ziehen. Gegen das
Syſtem Bienerth-Schreiner gibt es keinen Pardon.




Hafenfeier.

(Korr.-B.)

Geſtern fand in
Anweſenheit des Königs und der Königsfamilie ſo-
wie der Miniſter die feierliche E[r]öffnung des Hafens Con-
ſtanza
ſtatt. Bei dem folgenden Bankette würdigte der König
einige Worte der Bedeutung des Hafens Conſtanza, welcher
als weſentlicher Faktor der wirtſchaftlichen Entwicklung und
als Gegenſtand des nationalen Stolzes anzuſehen ſei, und
ſprach die Ueberzeugung aus, daß Conſtanza in nicht zu langer
Zeit einer der wichtigſten Häfen des ſchwarzen Meeres
ſein werde. Der König erwähnte dann des Geſetzentwurfes,
[Spaltenumbruch] womit der Dobrudſcha das Recht der Deputiertenwahl einge-
räumt werde und ſagte, daß dadurch die Dobrutſcha mit
dem rumäniſchen Vaterlande unzertrennbar ver-
ſchmolzen iſt.




Verlobung.

(Korr.-B.)

Der Großherzog
Wilhelm Ernſt von Sachſen-Weimar verlobte ſich mit
der Prinzeſſin Carola Feodora von Sachſen-Meiningen.




Die Zarenreiſe.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Hieſige politiſche Kreiſe bemerken mißliebig die prinzipielle
Vermeidung des öſterreichiſchen Bodens bei der
Reiſe des Zaren nach Italien. Der Zar dürfte ſich in
Italien 3 Tage aufhalten.




Demonſtration wegen einer Zugsver-
ſpätung.

(K.-B.)

Geſtern ereigneten ſich in
Juviſy, wo die große Pariſer Flugwoche ſtattfindet, Ruhe-
ſtörungen wegen einer Zugsverſpätung. Die erbitterte
Menge drang in die Bureaulokalitäten des Bahnhofes
ein und zerſtörte die Einrichtung. Es kam zu einem
Handgemenge mit dem Militär.




Erdbeben.

(Korr.-B.)

Heute um 6 Uhr
40 Minuten früh wurden hier zwei Erdſtöße verſpürt.




Die Dardanellenfrage.

(Priv.-Tel. der „Cz.
Allg. Ztg.“)

Die Zuſammenkunft der türkiſchen und ruſſiſchen
Miniſter des Aeußern gilt det Regelung der Dardanellen-
frage. Die Türkei iſt geneigt, die Durchfahrt einer be-
ſchränkten Zahl von ruſſiſchen Kriegsſchiffen zu geſtatten.
Eine gänzliche Oeffnung der Dardanellen wird
jedoch keinesfalls zugeſtanden werden. Von engliſcher Seite
ſind Schwierigkeiten zu erwarten.




Telegraphiſche Kurſe vom 11. Oktober 1909.

(Wechſelſtube der Bukowinaer Landesbank)

4% Buk. Landesbank-Fond-Schuldverſchreibung 91·35 92·35
[unleserliches Material] Buk. Bodenkredit-Pfandbriefe 100·50 101·52 5% Buk. Boden-
[k]redit-Pfandbriefe 94·75 95 75 Oeſterr. Kredit 664·50 Anglo-
[b]ank 309 50 Bankverein 539·50 Bodenkredit 1170·00 Eskompte-
geſellſchaft 627·50 Länderbank 493 50 Unionbank 579.00 Staats-
[b]ahn 754.00 [N]ordweſt — — Elbethalbahn — — Lemberg-
Czernowitzer 559.50 Dampfſchiff 1040 00 Alpine 735 90 Brüxer
[K]ohlen 753 00 Prager Eiſen 2860·00 Rima-Muranyer 693.50
Weſtböhm. K[o]hlen 475·00 Draſche 730.00 Hirtenberger 1113 00
[T]ürkenloſe 201·75 Rubel 255·00 255·75 Marknoten 117·57 117.60




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Sam&#x017F;tag hielt &#x017F;ich der Ermordete auf &#x017F;einem Gute Zamo&#x017F;tie<lb/>
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&#x017F;einem Buchhalter begleitet, nach Waszkoutz zurück, da er<lb/>
&#x017F;einer Frau ver&#x017F;prochen hatte, am &#x017F;elben Tage nach Hau&#x017F;e zu<lb/>
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Vor einer Brücke aber, die über den Czeremoszfluß führt,<lb/>
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Roman <hi rendition="#g">Freytag</hi> mit einem &#x017F;chmerzer&#x017F;chütternden Schrei<lb/>
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Freytag &#x017F;oll den Gendarmen er&#x017F;ucht haben, den Wilddieb<lb/>
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[5/0005] 12. Oktober 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Lieblingsblatt der beſſeren Kreiſe geworden. Jedes Heft enthält neben gediegenen und ſpannenden Romanen und be- lehrenden Artikeln eine ſarbige Kunſtbeilage. Die Gratis- beilage „Illuſtrierte Chronik der Zeit“ iſt eine bildliche Er- gänzung zu jeder Tageszeitung. Abwechſelnd bringen die einzelnen Hefte außerdem folgende Beilagen: 1. Moden für Erwochſene, 2. Wäſche für Erwachſene, 3. Kindermoden, 4. Wäſche für Kinder und Muſtervorlagen für weibliche Handarbeiten, mit jährlich 26 gebrauchsfertigen Schnitt- muſterbogen für Mode und 24 gebrauchsfertigen Schnitt- und Stickmuſterbogen für Wäſche. Die „Oeſterreichiſche Familien- und Modezeitung“ koſtet wöchentlich nur 24 h, oder vierteljährlich K 3·20 durch Poſtzuſtellung frei ins Haus. Alles Nähere wollen Sie aus dem unſerer heutigen Nummer beiliegenden Proſpekte erſehen. Abonnementsvor- ſtellungen nehmen alle Buchhandlungen am Orte oder, wo eine ſolche nicht bekannt iſt, die Adminiſtration der „Oeſterreichiſchen Familien- und Modenzeitung“, Wien I, Falkenſtraße 6 (Stubenring), entgegen. Großgrundbeſitzer Roman Freytag erſchoſſen. Aus Waszkoutz kommt die Meldung, daß am Samſtag abends 9 Uhr der Großgrundbeſitzer Roman Freytag er- ſchoſſen wurde. Die Tat geſchah auf offener Straße. Am Samſtag hielt ſich der Ermordete auf ſeinem Gute Zamoſtie auf, um einige Anordnungen bezüglich der Wirtſchaft zu treffen. Gegen 7 Uhr abends fuhr er in einem Wagen, von ſeinem Buchhalter begleitet, nach Waszkoutz zurück, da er ſeiner Frau verſprochen hatte, am ſelben Tage nach Hauſe zu kommen. In beſter Unterhaltung mit ſeinem Angeſtellten fuhr er die Straße dahin. Er hatte dem Kutſcher den Auftrag ge- geben, die Pferde anzutreiben, da er raſch zu Hauſe ſein wollte. Vor einer Brücke aber, die über den Czeremoszfluß führt, hemmte der Fuhrmann den Lauf der Pferde. Der Wagen hatte noch nicht die Hälfte des Rückweges zurückgelegt, als plötzlich ein helles Feuer aufblitzte und im nächſten Momente Roman Freytag mit einem ſchmerzerſchütternden Schrei vom Wagen fiel. Der Kutſcher und der Begleiter ſprangen ſofort ab und machten ſich um ihren blutüberſtrömten Herrn zu ſchaffen. Eine große Schrottladung hatte ihn im Rücken in der Lungengegend getroffen, er verlor nach einigen Minuten das Bewußtſein, und als ſein Privatſekretär, der ſofort aus Ufer lief, um Waſſer zu holen, zurückkam, war Großgrundbeſitzer Roman Freytag bereits eine Leiche. Die Nachricht ver- breitete ſich ſofort wie ein Lauffeuer in Waszkoutz, einige Bürger bewaffneten ſich ſogleich, um den Mörder ausfindig zu machen. Das Motiv der Tat. Ein politiſcher Mord? Ueber das Motiv der Ermordung des Großgrundbeſitzers Roman Freytag herrſcht noch Unklarheit. Nach der einen Verſion ſoll ein politiſcher Mord vorliegen. In Waszkoutz finden nämlich morgen Gemeinderatswahlen ſtatt, die jetzt im Zeichen des Kampfes zwiſchen Altruthenen und Jung- ruthenen ſtehen. Schon ſeit Wochen werden Konferenzen und Wahlverſammlungen der ſtreitenden Parteien abgehalten. Da die Altruthenen durch die jüdiſchen Wähler Verſtärkungen er- hielten und Roman Freytag ſich mit Eifer für die alt- rutheniſchen Kandidaten, namentlich für bie Wahl eines alt- rutheniſchen Gemeindevorſtehers einſetzte, hatten die „Sicz.“ Vereine nach dieſer Verſion gegen ihn Rache geſchworen. Die politiſche Urſache hat es für ſich, da es in Waszkoutz bekannt iſt, daß der Ermordete vor zwei Jahren, als er ſich beim gleichen Anlaſſe für die Altruthenen einſetzte Drohbriefe erhielt, ſo daß er ſich genötigt ſah, ſelten ſeine Güter zu inſpizieren. Opfer von Grundſtreitigkeiten? Nach einer andern Verſion ſoll Roman Freytag, der mit einigen Bauern wegen Grundſtreitigkeiten Prozeſſe hatte, einer Verſchwörergruppe zum Opfer gefallen ſein. Der unglückliche Fiſchotterbalg. Heute vormittags erhalten wir die Nachricht von der Verhaftung eines Bauern in Waszkoutz, der als Wilddieb in jener Gegend bekannt iſt und bei dem ein Gewehr gefunden wurde, das, wie feſtſteht, vor nicht langer Zeit gebraucht worden war. Bei ſeiner Einvernahme konnte er nicht angeben, wo er ſich in der kritiſchen Nacht aufgehalten hatte. Nach der Ausſage ſeiner Frau war er Samſtag abends nicht zu Hauſe. Er ſelbſt geſteht draußen geſchlafen zu haben, da es in ſeiner Wohnung zu „heiß“ geweſen ſei. Eine von der Gerichts- kommiſſion vorgenommene Hausdurchſuchung ergab ein über- raſchendes Reſultat. Man fand in Windeln verpackt eine kleine Menge gehackten Schrottes, das in Gewicht und in Form volle Aehnlichkeit mit jenen Schußkörpern aufwies, die in der Leiche gefunden wurden. Das Gutsperſonal erkannte in dem Verhafteten einen wiederholt abgeſtraften Wilddieb, der vor 2 Wochen Fiſchatter gefangen und, während er mit dem Abziehen des Balges beſchäftigt war von einem Gendarmen feſtgenommen und auf den Gutshof geführt wurde und angab, bei Freytag die Fiſchotterjagd gepachtet zu haben. Dort wurde die Unrichtigkeit ſeiner Rechtfertigung konſtatiert und Roman Freytag ſoll den Gendarmen erſucht haben, den Wilddieb für längere Zeit einſperren zu laſſen, da er bereits wiederholt großen Schaden angerichtet habe. Der Wilddieb, der eine entſprechende Arreſtſtrafe erhielt, ſoll ſich nun an Freytag gerächt haben. Jedenfalls ſind die identiſchen Schußkörper und der zugegebene Aufenthalt im Freien gewichtige Verdachts- momente. Der Ermordete war bekanntlich ein natürlicher Sohn jenes Baron Petrino, dem Waszkoutz gehörte. Baron Petrino wollte ſeinen Sohn adoptieren und insbeſondere auch den Adel auf ihn vererben, doch war offenbar die darauf gerichtete Bemühung erfolglos, Dennoch ſetzte Baron Petrino Roman Freytag, der ein äußerſt ſparſamer, tüchtiger und eifriger Landwirt war, zu ſeinem Univerſalerben ein. Er beſtimmte bloß im Teſtamente, daß, falls Roman Freytag ohne Hinterlaſſung ehelicher Nachkommen ſterben ſollte. das geſamte Vermögen der Univerſität Athen in Griechen- land zufallen ſollte. Für die Univerſität Athen wurde auch vom Gericht ein Kurator in der Perſon des hieſigen Advokaten Dr. Seleski, der bis zum heutigen Tage dieſe Funktion ausübte, eingeſetzt. — Mit dem Tode Roman Freytags iſt jedoch das Subſtitutionsband erloſchen, weil Roman Freitag verheiratet war und 2 eheliche Kinder hinterließ. Das Vermögen Roman Freytags iſt ein ſehr bedeutendes und wird auf mehrere Millionen Kronen geſchätzt. Als vor 2 Jahren der bekannte Atheniſche Völkerrechtslehrer Profeſſor Streit in Czernowitz weilte, bot ihm Freytag als einmalige Abfertigung für die Univerſität Athen einen Betrag von 150.000 K an, welchen Vorſchlag jedoch Streit ablehnte. Nunmehr ſind die Anſprüche der Univerſität Athen hinfällig geworden. — Freitag war der Eigen- tümer der Güter Waszkoutz, Woloka und Zamoſtie. Er unter- handelte gerade in den allerletzten Tagen einen großen Guts- ankauf in Galizien, deſſen Abſchluß unmittelbar bevorſtand. Die Erben ſind beide Kinder und die Gattin des Ermordeten, welch letztere eine Nichte des OLGR. und Landtagsabgeordnen Mallek iſt. Der Ermordete dürfte ein Atter von 40 Jahren erreicht haben. Das Leichenbegängnis findet morgen um 10 Uhr in Waszkoutz ſtatt. Unbeachtete Warnungen. Knapp vor Schluß der Redaktion erhalten wir aus Waszkoutz vom Pfarrer von Cuparenko eine Darſtellung des Mordes, die mit dem von uns gegebenen Bericht voll- kommen übereinſtimmt und die Vermutung beſtärkt, daß die Rachetat eines Raubſchützen vorliegt. Pfarrer Cuparenko, der mit Roman Freytag befreundet war, teilt uns mit, daß er den Ermordeten vor 2 Jahren gewarnt und ebenſo vor einigen Wochen inſtändigſt gebeten habe, in der Nacht nicht zu fahren. Freitag habe jedoch in ſeiner Zuverſicht auf die letzten Warnungen nicht geachtet. Gurahumora. (Gemeinderatswahlen.) [Te- lephoniſch] Heute fanden die Wahlen aus dem erſten Wahl- körper ſtatt, die mit einem vollſtändigen Siege der koalierten Parteien (Deutſche und Juden) endeten. Von 257 abgegebenen Stimmen entfielen auf die Kandidaten der Koalition 176, die Chriſtlichſozialen blieben mit 81 Stimmen in der Mi- norität. Als gewählt gingen hervor: Dr. Chomed, Dr. Mück, Feiwel Aſchkenaſe, Moritz Mittelmann, Dawid Scharfſtein, Abraham Juran, Iſrael Ellenbogen und Mendel Meidler Vorſitzender der Wahlkommiſſion war Bürgermeiſter Win- zinger. Der Wahlakt verlief in voller Rahe. Der Prozeß gegen die aufrüheriſchen Bauern in Krasna-Ilski. Bekanntlich wurde die gegen die auf- rühreriſchen Bauern aus Krasna-Ilski in Angelegenheit des Baron Styrcea’ſchen Waldbeſitzes eingeleitete Strafunter- ſuchung durch Abolition (Niederſchlagung der Unterſuchung durch den Kaiſer) eingeſtellt. Lediglich gegen den Anführer der Bauernrevolte wurde das Straſverfahren aufrechterhalten. Heute begann gegen ihn unter dem Vorſitze des Landes- gerichtsrates Albescu die für drei Tage anberaumte Verhandlung. Letzte Telegramme. Bevorſtehende Obſtruktion der Czechen im Reichsrate. Wien, 11. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Die geſamte czechiſche Preſſe kündigt für den Reichsrat eine ſcharfe Obſtruktion an. „Narodni Liſty“ ſchreibt zur Situation: Alle Vorgänge der letzten Zeit können nur die Wirkung haben, daß wir die Säbel ſchärfſter Ob- ſtruktion auf der ganzen Linie ziehen. Gegen das Syſtem Bienerth-Schreiner gibt es keinen Pardon. Hafenfeier. Bukareſt, 11. Oktober (Korr.-B.) Geſtern fand in Anweſenheit des Königs und der Königsfamilie ſo- wie der Miniſter die feierliche Eröffnung des Hafens Con- ſtanza ſtatt. Bei dem folgenden Bankette würdigte der König einige Worte der Bedeutung des Hafens Conſtanza, welcher als weſentlicher Faktor der wirtſchaftlichen Entwicklung und als Gegenſtand des nationalen Stolzes anzuſehen ſei, und ſprach die Ueberzeugung aus, daß Conſtanza in nicht zu langer Zeit einer der wichtigſten Häfen des ſchwarzen Meeres ſein werde. Der König erwähnte dann des Geſetzentwurfes, womit der Dobrudſcha das Recht der Deputiertenwahl einge- räumt werde und ſagte, daß dadurch die Dobrutſcha mit dem rumäniſchen Vaterlande unzertrennbar ver- ſchmolzen iſt. Verlobung. Weimar, 11. Oktober. (Korr.-B.) Der Großherzog Wilhelm Ernſt von Sachſen-Weimar verlobte ſich mit der Prinzeſſin Carola Feodora von Sachſen-Meiningen. Die Zarenreiſe. Wien, 11. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Hieſige politiſche Kreiſe bemerken mißliebig die prinzipielle Vermeidung des öſterreichiſchen Bodens bei der Reiſe des Zaren nach Italien. Der Zar dürfte ſich in Italien 3 Tage aufhalten. Demonſtration wegen einer Zugsver- ſpätung. Paris, 11. Oktober. (K.-B.) Geſtern ereigneten ſich in Juviſy, wo die große Pariſer Flugwoche ſtattfindet, Ruhe- ſtörungen wegen einer Zugsverſpätung. Die erbitterte Menge drang in die Bureaulokalitäten des Bahnhofes ein und zerſtörte die Einrichtung. Es kam zu einem Handgemenge mit dem Militär. Erdbeben. Lipik, 11. Oktober. (Korr.-B.) Heute um 6 Uhr 40 Minuten früh wurden hier zwei Erdſtöße verſpürt. Die Dardanellenfrage. Kouſtantinopel, 11. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Die Zuſammenkunft der türkiſchen und ruſſiſchen Miniſter des Aeußern gilt det Regelung der Dardanellen- frage. Die Türkei iſt geneigt, die Durchfahrt einer be- ſchränkten Zahl von ruſſiſchen Kriegsſchiffen zu geſtatten. Eine gänzliche Oeffnung der Dardanellen wird jedoch keinesfalls zugeſtanden werden. Von engliſcher Seite ſind Schwierigkeiten zu erwarten. Telegraphiſche Kurſe vom 11. Oktober 1909. (Wechſelſtube der Bukowinaer Landesbank) 4% Buk. Landesbank-Fond-Schuldverſchreibung 91·35 92·35 _ Buk. Bodenkredit-Pfandbriefe 100·50 101·52 5% Buk. Boden- kredit-Pfandbriefe 94·75 95 75 Oeſterr. Kredit 664·50 Anglo- bank 309 50 Bankverein 539·50 Bodenkredit 1170·00 Eskompte- geſellſchaft 627·50 Länderbank 493 50 Unionbank 579.00 Staats- bahn 754.00 Nordweſt — — Elbethalbahn — — Lemberg- Czernowitzer 559.50 Dampfſchiff 1040 00 Alpine 735 90 Brüxer Kohlen 753 00 Prager Eiſen 2860·00 Rima-Muranyer 693.50 Weſtböhm. Kohlen 475·00 Draſche 730.00 Hirtenberger 1113 00 Türkenloſe 201·75 Rubel 255·00 255·75 Marknoten 117·57 117.60 _

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1723, Czernowitz, 12.10.1909, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer1723_1909/5>, abgerufen am 19.04.2024.