Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 421, Czernowitz, 25.05.1905.25. Mai 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Petersburg und dem nach Ostasien entsendeten Flottenführer schon seit längerer Zeit nicht gerade das beste Einvernehmen herrscht. Roschdjestwensky wird als eine im autokratischen System großgewordene eigenwillige Persönlichkeit dargestellt, die sich auch von den höchsten Instanzen keinerlei Vorschriften machen läßt. So wird von informierter Seite behauptet, daß Roschdjestwensky zur hydrographischen und areographischen Orientierung seitens der Admiralität Karten zur Verfügung gestellt wurden, die aus dem kartographischen Institut von Grekow stammten, der Admiral hätte sich jedoch geweigert, bezüglich der Wahl seiner Hilfsmittel Vorschriften entgegen- zunehmen und von der Firma Perthes in Gotha aus eigener Initiative bestellt, die er dann ausschließlich benützte und denen es zu verdanken sei, daß die Fahrt der baltischen Flotte ohne Hindernisse (der Huller Vorfall gehört gewiß nicht hieher) vonstattenging. Geschichten dieser Art sind in letzter Zeit mehrfach in Umlauf. Ob der Vorgang sich tatsächlich in der dargestellten Weise abgespielt hat, mag dahingestellt bleiben, fast steht jedenfalls, daß das russische offizielle Be- zugsinstitut für Landkarten weit hinter den Anforderungen, die man an ein solches Unternehmen zu stellen berechtigt ist, zurückbleibt. Die hydrographischen Angaben der famosen Grekow-Karten sind äußerst lückenhaft und stützen sich fast ausschließlich auf Sondierungen, die 1849 gemacht wurden, ohne von den Ergebnissen neuerer Untersuchungen aus den Jahren 1880, 1893 und 1902 Notiz zu nehmen. Auch die Orographie dieser Karten läßt viel zu wünschen übrig. So verlegt etwa Hauptmann Grekow die Quellen der Wolga in die Nähe von Samara, während sie in der Nähe von Liban zu suchen sind u. s. w. Unter solchen Umständen wäre es nicht unbegreiflich, daß ein russischer Admiral sich durch deutsche Karten näher zu orientieren sucht, vorausge- setzt natürlich, daß ihm solche in der Tat zur Verfügung stehen. Gefangene russische Offiziere. Tokio, 22. Mai. Hier verlautet, daß eine Dschunke, Amtlicher japanischer Bericht über den Landfeldzug. Tokio, 23. Mai. (Reuter-Meldung.) Folgender amt- Vom Tage. Czernowitz, 24. Mai 1905. Kaiser Franz Josef und König Karol. Bukarest, 23. Mai. Wie aus Hofkreisen verlautet, Demission des serbischen Kabinetts. Belgrad, 22. Mai. Das Kabinett Pasitsch reichte Belgrad, 23. Mai. Infolge der Demission des Da die Skuptschina noch nicht konstituiert ist, berief [Spaltenumbruch] Bunte Chronik. Czernowitz, 24. Mai 1905. Der Streik der Chicagoer Fuhrleute. Aus Zusammenstoß auf der Hochbahn. Aus New- Eine internationale Verkehrskonferenz in Bern. Aus Bern 20. Mai wird uns geschrieben: Vom Der Lebensabend einer Kaiserin. Aus Paris Raubmordversuch in einem Eisenbahnzug. Wie man aus Köln telegraphiert, wurde unweit der Station Unruhen in Spanien. Wie ein Privat- [Spaltenumbruch] Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 24. Mai 1905. Gemeinderat. Die gestrige Sitzung war der Erledigung von Geschäfts- Nachstehend der Bericht: Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Reiß. Die Uebergriffe der Polizei. Der Vorsitzende beantwortet die Interpellation Interpellationen. GR. Stecher interpelliert wegen des Anschlusses eines Die Super-Dividende der Elektrizitätsgesellschaft. GR. Stecher weist darauf hin, daß in dem Vertrage 25. Mai 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Petersburg und dem nach Oſtaſien entſendeten Flottenführer ſchon ſeit längerer Zeit nicht gerade das beſte Einvernehmen herrſcht. Roſchdjeſtwensky wird als eine im autokratiſchen Syſtem großgewordene eigenwillige Perſönlichkeit dargeſtellt, die ſich auch von den höchſten Inſtanzen keinerlei Vorſchriften machen läßt. So wird von informierter Seite behauptet, daß Roſchdjeſtwensky zur hydrographiſchen und areographiſchen Orientierung ſeitens der Admiralität Karten zur Verfügung geſtellt wurden, die aus dem kartographiſchen Inſtitut von Grekow ſtammten, der Admiral hätte ſich jedoch geweigert, bezüglich der Wahl ſeiner Hilfsmittel Vorſchriften entgegen- zunehmen und von der Firma Perthes in Gotha aus eigener Initiative beſtellt, die er dann ausſchließlich benützte und denen es zu verdanken ſei, daß die Fahrt der baltiſchen Flotte ohne Hinderniſſe (der Huller Vorfall gehört gewiß nicht hieher) vonſtattenging. Geſchichten dieſer Art ſind in letzter Zeit mehrfach in Umlauf. Ob der Vorgang ſich tatſächlich in der dargeſtellten Weiſe abgeſpielt hat, mag dahingeſtellt bleiben, faſt ſteht jedenfalls, daß das ruſſiſche offizielle Be- zugsinſtitut für Landkarten weit hinter den Anforderungen, die man an ein ſolches Unternehmen zu ſtellen berechtigt iſt, zurückbleibt. Die hydrographiſchen Angaben der famoſen Grekow-Karten ſind äußerſt lückenhaft und ſtützen ſich faſt ausſchließlich auf Sondierungen, die 1849 gemacht wurden, ohne von den Ergebniſſen neuerer Unterſuchungen aus den Jahren 1880, 1893 und 1902 Notiz zu nehmen. Auch die Orographie dieſer Karten läßt viel zu wünſchen übrig. So verlegt etwa Hauptmann Grekow die Quellen der Wolga in die Nähe von Samara, während ſie in der Nähe von Liban zu ſuchen ſind u. ſ. w. Unter ſolchen Umſtänden wäre es nicht unbegreiflich, daß ein ruſſiſcher Admiral ſich durch deutſche Karten näher zu orientieren ſucht, vorausge- ſetzt natürlich, daß ihm ſolche in der Tat zur Verfügung ſtehen. Gefangene ruſſiſche Offiziere. Tokio, 22. Mai. Hier verlautet, daß eine Dſchunke, Amtlicher japaniſcher Bericht über den Landfeldzug. Tokio, 23. Mai. (Reuter-Meldung.) Folgender amt- Vom Tage. Czernowitz, 24. Mai 1905. Kaiſer Franz Joſef und König Karol. Bukareſt, 23. Mai. Wie aus Hofkreiſen verlautet, Demiſſion des ſerbiſchen Kabinetts. Belgrad, 22. Mai. Das Kabinett Paſitſch reichte Belgrad, 23. Mai. Infolge der Demiſſion des Da die Skuptſchina noch nicht konſtituiert iſt, berief [Spaltenumbruch] Bunte Chronik. Czernowitz, 24. Mai 1905. Der Streik der Chicagoer Fuhrleute. Aus Zuſammenſtoß auf der Hochbahn. Aus New- Eine internationale Verkehrskonferenz in Bern. Aus Bern 20. Mai wird uns geſchrieben: Vom Der Lebensabend einer Kaiſerin. Aus Paris Raubmordverſuch in einem Eiſenbahnzug. Wie man aus Köln telegraphiert, wurde unweit der Station Unruhen in Spanien. Wie ein Privat- [Spaltenumbruch] Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 24. Mai 1905. Gemeinderat. Die geſtrige Sitzung war der Erledigung von Geſchäfts- Nachſtehend der Bericht: Vorſitzender: Bürgermeiſter Dr. Reiß. Die Uebergriffe der Polizei. Der Vorſitzende beantwortet die Interpellation Interpellationen. GR. Stecher interpelliert wegen des Anſchluſſes eines Die Super-Dividende der Elektrizitätsgeſellſchaft. GR. Stecher weiſt darauf hin, daß in dem Vertrage <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">25. Mai 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.</hi></fw><lb/><cb/> Petersburg und dem nach Oſtaſien entſendeten Flottenführer<lb/> ſchon ſeit längerer Zeit nicht gerade das beſte Einvernehmen<lb/> herrſcht. Roſchdjeſtwensky wird als eine im autokratiſchen<lb/> Syſtem großgewordene eigenwillige Perſönlichkeit dargeſtellt,<lb/> die ſich auch von den höchſten Inſtanzen keinerlei Vorſchriften<lb/> machen läßt. So wird von informierter Seite behauptet,<lb/> daß Roſchdjeſtwensky zur hydrographiſchen und areographiſchen<lb/> Orientierung ſeitens der Admiralität Karten zur Verfügung<lb/> geſtellt wurden, die aus dem kartographiſchen Inſtitut von<lb/> Grekow ſtammten, der Admiral hätte ſich jedoch geweigert,<lb/> bezüglich der Wahl ſeiner Hilfsmittel Vorſchriften entgegen-<lb/> zunehmen und von der Firma Perthes in Gotha aus eigener<lb/> Initiative beſtellt, die er dann ausſchließlich benützte und<lb/> denen es zu verdanken ſei, daß die Fahrt der baltiſchen<lb/> Flotte ohne Hinderniſſe (der Huller Vorfall gehört gewiß<lb/> nicht hieher) vonſtattenging. Geſchichten dieſer Art ſind in<lb/> letzter Zeit mehrfach in Umlauf. Ob der Vorgang ſich tatſächlich<lb/> in der dargeſtellten Weiſe abgeſpielt hat, mag dahingeſtellt<lb/> bleiben, faſt ſteht jedenfalls, daß das ruſſiſche offizielle Be-<lb/> zugsinſtitut für Landkarten weit hinter den Anforderungen,<lb/> die man an ein ſolches Unternehmen zu ſtellen berechtigt iſt,<lb/> zurückbleibt. Die hydrographiſchen Angaben der famoſen<lb/> Grekow-Karten ſind äußerſt lückenhaft und ſtützen ſich faſt<lb/> ausſchließlich auf Sondierungen, die 1849 gemacht wurden,<lb/> ohne von den Ergebniſſen neuerer Unterſuchungen aus den<lb/> Jahren 1880, 1893 und 1902 Notiz zu nehmen. Auch die<lb/> Orographie dieſer Karten läßt viel zu wünſchen übrig. So<lb/> verlegt etwa Hauptmann Grekow die Quellen der Wolga<lb/> in die Nähe von Samara, während ſie in der Nähe von<lb/> Liban zu ſuchen ſind u. ſ. w. Unter ſolchen Umſtänden<lb/> wäre es nicht unbegreiflich, daß ein ruſſiſcher Admiral ſich<lb/> durch deutſche Karten näher zu orientieren ſucht, vorausge-<lb/> ſetzt natürlich, daß ihm ſolche in der Tat zur Verfügung<lb/> ſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gefangene ruſſiſche Offiziere.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Tokio,</hi> 22. Mai.</dateline> <p>Hier verlautet, daß eine Dſchunke,<lb/> auf der ſich zahlreiche ruſſiſche Offiziere befanden, wegge-<lb/> nommen worden ſei; man nimmt an, es habe ſich um eine<lb/> von Wladiwoſtok aus unternommene Erkundungsfahrt<lb/> gehandelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Amtlicher japaniſcher Bericht über den<lb/> Landfeldzug.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Tokio,</hi> 23. Mai.</dateline> <bibl>(Reuter-Meldung.)</bibl> <p>Folgender amt-<lb/> licher Bericht wird heute hier veröffentlicht: Am Morgen<lb/> des 19. d. griffen die Ruſſen in Stärke von zwei Kom-<lb/> pagnien und zwei Eskadrons aus der Richtung von Wejuan-<lb/> paomen her wiederum Tſchiengtſu an, wurden aber um<lb/> 1 Uhr nachmittags zurückgeſchlagen. Gleichzeitig griffen ein<lb/> ruſſiſches Regiment und fünf Eskadrons Tſchingjangpao<lb/> äußerſt heftig an, waren aber um 6 Uhr abends vollſtändig<lb/> geſchlagen. — Die Lage bei Tſchangtu hat ſich ſeit dem<lb/> 18. d. M., wo die Ruſſen auf dem rechten Ufer des Liao<lb/> zurückgedrängt waren, mit Ausnahme von einigen Patrouillen-<lb/> zuſammenſtößen, nicht weſentlich geändert. Die feindliche<lb/> Kavallerie, die ihre Hauptkräfte bei Kingtſchuliang, acht<lb/> Meilen weſtlich von Fakumen, konzentriert hatte, verſuchte am<lb/> Mittag des 19. d. unſere Lager von hinten zu bedrohen, in-<lb/> dem ſie eine Umgehung in ſüdweſtlicher Richtung machte;<lb/> abr die ſtarken Wachtkommandos der Japaner entmutigten<lb/> ſie und ſie zog ſich auf bedeutende Entfernung in nordweſt-<lb/> licher Richtung zurück, ohne ihren Zweck erreicht zu haben.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Vom Tage.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 24. Mai 1905.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kaiſer Franz Joſef und König Karol.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Bukareſt,</hi> 23. Mai.</dateline> <p>Wie aus Hofkreiſen verlautet,<lb/> wird ſich König <hi rendition="#g">Karol</hi> im Juni wieder nach Gaſtein zum<lb/> Kurgebrauche begeben und bei dieſem Anlaſſe dem <hi rendition="#g">Kaiſer</hi><lb/> einen Beſuch in Iſchl abſtatten. Der rumäniſche Miniſter-<lb/> präſident dürfte ſich zu einer Beſprechung mit dem Grafen<lb/> Goluchowski nach Wien begeben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Demiſſion des ſerbiſchen Kabinetts.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 22. Mai.</dateline> <p>Das Kabinett <hi rendition="#g">Paſitſch</hi> reichte<lb/> ſeine <hi rendition="#g">Entlaſſung</hi> ein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 23. Mai.</dateline> <p>Infolge der Demiſſion des<lb/> Kabinetts Paſitſch hat der König den General Gruitſch<lb/> telegraphiſch nach Belgrad berufen. Man glaubt, daß ihn<lb/> der König mit der Kabinettsbildung betrauen wird.</p><lb/> <p>Da die Skuptſchina noch nicht konſtituiert iſt, berief<lb/> der König angeſehene Abgeordnete aller Parteien zu ſich,<lb/> um mit ihnen die Lage zu beſprechen. <hi rendition="#g">Neuwahlen</hi> ſind<lb/> unvermeidlich.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Bunte Chronik.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 24. Mai 1905.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Streik der Chicagoer Fuhrleute.</hi> </head> <p>Aus<lb/> New-York 23. Mai wird <hi rendition="#g">telegraphiert:</hi> Der Chicagoer<lb/> Streik bricht von neuem aus und nimmt gefährliche Dimen-<lb/> ſionen an, weil ſich ſieben Expreßgeſellſchaften weigerten,<lb/> entlaſſene Streiker wieder einzuſtellen. Vorgeſtern kam es zu<lb/> furchbaren Straßenkrawallen zwiſchen importierten ſtreik-<lb/> brechenden Negern und Weißen. Es wurden über 2000 neue<lb/> Hilfspoliziſten vereidigt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zuſammenſtoß auf der Hochbahn.</hi> </head> <p>Aus New-<lb/> York 22. Mai wird <hi rendition="#g">telegraphiſch</hi> gemeldet: In der<lb/> dritten Avenue ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen<lb/> zwei Zügen der Hochbahn. Infolge Kurzſchluſſes geriet das<lb/> Hochbahngerüſt in Brand. Die Reiſenden, welche von pani-<lb/> ſchem Schrecken ergriffen wurden, ſuchten ſich dadurch zu<lb/> retten, daß ſie aus den Fenſtern kletterten. Eine Anzahl<lb/> kletterte die Pfeiler hinunter, durch welche die Bahnlinie ge-<lb/> ſtützt wird. Bei dem Zuſammenſtoß wurden zwanzig Per-<lb/> ſonen verletzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine internationale Verkehrskonferenz in<lb/> Bern.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Bern</hi> 20. Mai wird uns geſchrieben: Vom<lb/> 4. Juli an wird hier auf Veranlaſſung des Bundesrates<lb/> eine internationale Konferenz ſtattfinden, die ſich mit einer<lb/> Reviſion der zwiſchen einer Reihe von Staaten abgeſchloſſenen<lb/> Konvention vom 14. Oktober 1890 bezüglich des Waren-<lb/> transportes auf Eiſenbahnen beſchäftigen ſoll. Die Tagung<lb/> dürfte etwa 14 Tage dauern. Die Erörterung wird ſich in<lb/> erſter Linie auf eine Anzahl von Rechtsfragen beziehen, die<lb/> ſich für die Regierungen aus veränderten Verkehrsverhält-<lb/> niſſen und der Entwicklung des Handels in den verſchiedenen<lb/> Staaten innerhalb des letzten Jahrzehnts ergeben. Den Vorſitz<lb/> in der Konferenz übernimmt der Bundesrichter Dinkler. Der<lb/> Präſident der Gotthardbahn wohnt als Vertreter Schweize-<lb/> riſcher Intereſſen den Beratungen bei.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Lebensabend einer Kaiſerin.</hi> </head> <p>Aus Paris<lb/> wird geſchrieben: Nichts iſt ſo ſchön, wie man hofft, nichts<lb/> iſt ſo ſchlimm, wie man fürchtet, hört man wohl manchmal<lb/> ſkeptiſche Pariſer ſagen. Nichts iſt vor allem ſo dauerhaft, wie<lb/> es ausſieht. Wer hätte 1867 dem franzöſiſchen Kaiſerreich ſeine<lb/> plötzliche völlige „Debacle“ vorausgeſagt? Und ſeit jener, die<lb/> ganze Welt überſtrahlenden Epoche ſind kaum vierzig Jahre<lb/> verfloſſen, im Leben einer Nation ein Augenblick. Aber ich<lb/> will die Sprichwörter nicht häufen, ſonſt könnte ich noch ſagen,<lb/> daß in dieſem Jammertale keine Rechnung unbezahlt bleibt<lb/> und für alles die Vergeltung kommt. Seit ein paar Tagen<lb/> verläßt wieder jeden Morgen zu einem kleinen Spaziergang<lb/> das Hotel Continental eine alte, vornehm aber ſehr einfach<lb/> gekleidete Dame, die das offenbare Beſtreben hat, möglichſt<lb/> unbemerkt ſich durch die Menge zu ſchleichen. Das iſt die<lb/> Frau, die einſt die Gattin Napoleos <hi rendition="#aq">III.</hi> war, die Herrſcherin,<lb/> die vom Volk mehr angeſtaunt als geliebt wurde, die<lb/> Spanierin, deren Schönheit mit ſagenhaftem Schimmer um-<lb/> woben war. Dieſelbe Frau, die 1870 ausrief: <hi rendition="#aq">C’est ma<lb/> guerre!</hi> und die nach Sedan bei Nacht und Nebel flüchten<lb/> mußte. Sie ſteigt ſeit einer Reihe von Jahren um dieſe Zeit<lb/> im Hotel Kontinental ab, um von da täglich ihren Pilgergang<lb/> zu den Tuilerien anzutreten, die Pariſer Luft zu atmen, ohne<lb/> die ſie nicht leben zu können ſcheint, und dann wieder nach<lb/> Hauſe zu gehen, wobei ſie ſich die größte Mühe gibt, nicht<lb/> aufzufallen. Wo ſind die Blumen und Freuden von einſt-<lb/> mals? Wo die tollen Streiche, die mit der Fürſtin Metternich<lb/> ausgeführt wurden und Paris in Atem hielten? Die alte<lb/> Kaiſerin ſcheint ſich kaum noch darauf zu beſinnen. In ihrer<lb/> gänzlich gebrochenen Geſtalt ſucht man vergebens nach den<lb/> Spuren der einſt ſo ungezähmten Lebensluſt. Nichts iſt ge-<lb/> blieben von den alten Freundſchaften. Und als Fremde muß<lb/> heute die Kaiſerin Paris beſuchen. Gleichwohl fehlt es ihr<lb/> nicht an Beſuchern, den letzten Parteigängern Napoleons <hi rendition="#aq">III.,</hi><lb/> die wohl wiſſen, daß die ehemalige Kaiſerin eine offene Hand<lb/> behalten hat. Dabei bleibt ſie heute allen bonapartiſtiſchen<lb/> Intrigen fern. Für ſich kann ſie nichts mehr hoffen. Ihr<lb/> Sohn iſt tot. Und weder der Brüſſeler Victor Napoleon, der<lb/> in einer Mesalliance mit einer Plätterin ſich feſtgelegt hat,<lb/> noch der ruſſiſche General Louis Napoleon, der Günſtling der<lb/> verſtorbenen Pinzeß Mathilde, ſind ihr ſympathiſch. Es gab<lb/> einen Augenblick, wo ſie gern wie die Prinzeß Mathilde, die<lb/> den dritten Napolen heiraten ſollte, einen Hofſtaat von<lb/> Dichtern und Künſtlern um ſich gehabt hätte. Aber ſie ver-<lb/> ſtand es nicht, die wahre Intelligenz anzuziehen. So iſt ſie<lb/> heute vereinſamt. Ein Spaziergang ins Bois de Boulogne,<lb/> Lektüre trauriger Bücher, Pflege des Andenkens ihrer Ver-<lb/> ſtorbenen, das iſt das Leben der Fürſtin, die zwei Vater-<lb/> länder, aber keine Heimat hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Raubmordverſuch in einem Eiſenbahnzug.</hi> </head><lb/> <p>Wie man aus <hi rendition="#g">Köln</hi> telegraphiert, wurde unweit der Station<lb/> Brühl im Coupee eines Eiſenbahnzuges ein alleinreiſender<lb/> Fahrgaſt von einem das Abteil plötzlich beſteigenden Burſchen<lb/> durch Hiebe über den Kopf betäubt, dann beraubt und aus<lb/> dem Zuge geworfen. Man fand den tötlich Verletzten be-<lb/> wußtlos auf dem Bahndamm liegen und transportierte ihn<lb/> alsbald ins Hoſpital. Der Täter verließ auf der Station<lb/> Brühl den Eiſenbahnzug. Bisher konnte man ſeiner nicht<lb/> habhaft werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unruhen in Spanien.</hi> </head> <p>Wie ein <hi rendition="#g">Privat-<lb/> telegramm</hi> meldet, verteilten in Benaventa (Provinz<lb/> Zamora) Feldarbeiter die Gemeinde-Aecker und verhinderten<lb/> das Vieh der Pächter, dort zu weiden. Der Bürgermeiſter<lb/> verſuchte, die Ruhe wieder herzuſtellen; er wurde aber von<lb/> der Menge, meiſtens Weibern, angegriffen und flüchtete in<lb/> ein Nachbarhaus. Dort wurde der Beamte im Hofe geſtellt<lb/> und durch Stockſchläge getötet. — Wie weiter telegraphiſch<lb/> gemeldet wird, kamen geſtern in Saragoſſa in der Umgebung<lb/> der Kirche del Pilar Ruheſtörungen vor, welche dadurch<lb/> veranlaßt wurden, daß die Republikaner den Austritt einer<lb/> Prozeſſion zu verhindern ſuchten. Die Polizei und die Bürger-<lb/> garde ſchritten ein und nahmen mehrere Verhaftungen vor.<lb/> Hierauf wurde die Ruhe wieder hergeſtellt.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Czernowitzer Angelegenheiten.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 24. Mai 1905.</dateline><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Gemeinderat.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die geſtrige Sitzung war der Erledigung von Geſchäfts-<lb/> ſtücken gewidmet, die ſchon ziemlich alten Datums ſind. Be-<lb/> merkenswert iſt bloß die vom Gemeinderate ohne Debatte<lb/> genehmigte „Badeordnung“.</p><lb/> <p>Nachſtehend der Bericht:</p><lb/> <p>Vorſitzender: Bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Reiß.</hi> </p><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Uebergriffe der Polizei.</hi> </head><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Vorſitzende</hi> beantwortet die Interpellation<lb/> Straucher inbetreff der Demonſtrationen der Handlungs-<lb/> gehilfen. In einer Verſammlung derſelben habe Mag.-Rat<lb/><hi rendition="#g">Weinſtock</hi> interveniert. In Bezug auf das Einſchreiten der<lb/> Polizei bei den Demonſtrationen ſeien Unterſuchungen über<lb/> die eingelaufenen Anzeigen beim Strafgerichte anhängig und<lb/> dieſen dürfe man nicht vorgreifen; auch ſei vom Strafgerichte<lb/> eine Zuſchrift eingelangt, daß die beim Magiſtrate er-<lb/> liegenden Anzeigen demſelben zu übergeben ſeien. Nach dem<lb/> Ergebniſſe der Gerichtsverhandlung werde man am beſten<lb/> beurteilen können, ob und inwieferne ein disziplinarwidriges<lb/> Verſchulden vorliege; bis dahin wäre auch die meritoriſche Be-<lb/> antwortung dieſes Teiles der Interpellation Straucher auf-<lb/> zuſchieben. — In Bezug auf den zweiten Teil derſelben ſei<lb/> ein voluminöſes Protokoll aufgenommen worden, der Sach-<lb/> verhalt ſei kurz folgender: der Hausbeſitzer habe die Anzeige<lb/> erſtattet, daß in der Wohnung des H. Goldberg Unzukömmlich-<lb/> keiten vorkommen; darauf habe der Polizeiinſpektor dem<lb/> Titularwachtmeiſter Hanus Auftrag gegeben, dort nachzu-<lb/> ſehen. Dieſer habe zwei Poliziſten, welche als Patrouille im<lb/> Dienſte ſtanden, beordert um 6 Uhr morgens hinzugehen,<lb/> jedoch nicht „nachzuſchauen“, ſondern im Falle der Betretung<lb/> von Frauensperſonen dieſelben „vorzuführen“. Das geſchah<lb/> und nachher erſt zeigte es ſich, daß es ein <hi rendition="#g">Mißgriff</hi> war.<lb/> Es wäre jedenfalls die Pflicht der Polizeiorgane geweſen,<lb/> vorerſt zu erheben, mit wem man es zu tun habe. Da es<lb/> ſich jedoch nicht um einen Beamten, ſondern um einen<lb/> Titularwachtmeiſter handle, werde der Magiſtrat den Vorfall<lb/> allein ahnden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Interpellationen.</hi> </head><lb/> <p>GR. <hi rendition="#g">Stecher</hi> interpelliert wegen des Anſchluſſes eines<lb/> Hauſes in der Siebenbürgerſtraße an das Kanaliſierungsnetz.<lb/> — GR. <hi rendition="#g">Wegner</hi> richtet an den Vorſitzenden folgende Inter-<lb/> pellationen: Durch die Gerüſte beim Neubau eines Hauſes in<lb/> der Siebenbürgerſtraße (Ing. Schunn) werde die Paſſage ſo<lb/> geſtört, daß die Paſſanten auf dem Geleiſe der Tramway ver-<lb/> kehren müſſen; in der Stadt ſei das Gerücht verbreitet, daß<lb/> in der Neuweltgaſſe 39, wo der Abgeordnete <hi rendition="#g">Pihuliak</hi><lb/> einen Neu- oder Zubau aufführe, die im alten Hauſe inſtallierte<lb/> Waſſerleitung benutzt worden ſei, ohne daß eine Gebühr dafür<lb/> entrichtet worden wäre; ferner ſollen im neuen Hauſe des<lb/> Bezirkshauptmannes <hi rendition="#g">Würfel</hi> bereits Wohnparteien einge-<lb/> zogen ſein, ohne daß der Bewohnungskonſens erteilt worden<lb/> wäre und endlich ſolle Bezirkshauptmann Würfel ein weiteres<lb/> Haus aufführen, ohne die Baubewilligung hiezu erhalten zu<lb/> haben. Interpellant bittet den Vorſitzenden, die Autorität des<lb/> Magiſtrats zu wahren. — Vorſ. bemerkt, der eine Fall, daß<lb/> Parteien vor Erteilung des Wohnungskonſenſes wohnen, ſei<lb/> ihm bekannt, Oberbaurat <hi rendition="#g">Weſt</hi> habe auch eine diesbezügliche<lb/> Amtserinnerung aufgenommen. Der Magiſtrat werde ſich in<lb/> ſeiner morgigen Sitzung mit dieſen Angelegenheiten befaſſen.<lb/> — GR. Dr. <hi rendition="#g">Wender</hi> erinnert an den von ihm vor längerer<lb/> Zeit eingebrachten Antrag, daß ein Verzeichnis aller Häuſer<lb/> im Zentrum der Stadt angelegt werde, welche an die Waſſer-<lb/> leitung und Kanaliſierung noch nicht angeſchloſſen ſeien. Bei<lb/> den letzten Regengüſſen ſei dadurch, daß das Waſſer keinen<lb/> Abfluß habe, Schaden angerichtet worden, eine Gartenmauer<lb/> ſei eingeſtürzt und die Roſchergaſſe, Roſcherſteg und Pumnul-<lb/> gaſſe ſeien geradezu verheert worden. Redner überreicht eine<lb/> diesbezügliche Petition der Bewohner dieſer Gaſſen. — Vorſ.<lb/> bemerkt, daß die letzte den Hausbeſitzern zur Einführung der<lb/> Waſſerleitung und Kanaliſierung gewährte Friſt in dieſem<lb/> Sommer ablaufe. — GR. von <hi rendition="#g">Jaſiniecki</hi> interpelliert<lb/> wegen der Störung der Paſſage durch die Streifwagen am<lb/> Rudolfsplatze, wo durch die vom Gemeinderate bewilligte Auf-<lb/> ſtellung einer Bude bloß eine ſchmale Durchzugsſtraße ge-<lb/> blieben ſei. — GR. <hi rendition="#g">Tellmann</hi> bemerkt, daß nahezu hundert<lb/> Stücke in der <hi rendition="#aq">II.</hi> (Finanz)-Sektion ſchon ſolange unerledigt<lb/> ſein, daß die Referenten den Sachverhalt neuerlich ſtudieren<lb/> müſſen. — GR. <hi rendition="#g">Oelgießer</hi> richtet an den Vorſitzenden<lb/> eine Anfrage wegen der Steuerfreiheit für die auf den Militär-<lb/> gründen zu errichtenden Gebäude. — Vorſitzender bemerkt,<lb/> daß eine Begünſtigung angeſucht wurde und daß er auch per-<lb/> ſönlich beim betreffenden Referenten im Finanzminiſterium<lb/> deswegen vorgeſprochen habe. — GR. Leon <hi rendition="#g">Roſenzweig</hi><lb/> überreicht ein Geſuch der Bewohner der Lazarethgaſſe um<lb/> Einführung der Waſſerleitung und Kanaliſierung in derſelben<lb/> zur geſchäftsordnungsmäßigen Behandlung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Super-Dividende der Elektrizitätsgeſellſchaft.</hi> </head><lb/> <p>GR. <hi rendition="#g">Stecher</hi> weiſt darauf hin, daß in dem Vertrage<lb/> vom 2. März 1895 § 5 <hi rendition="#aq">lit. d)</hi> über den Bau und Betrieb<lb/> der ſtädtiſchen Beleuchtungs- und Straßenbahnanlage vereinbart<lb/> ſei, daß die Unternehmer in jedem Jahre 25 Prozent von<lb/> dem Plus eines 6 prozentigen Gewinnes und die Hälfte vom<lb/> Plus eines 8 prozentigen Gewinnes an die Gemeinde abzu-<lb/> führen hätten. Es ſei nun ſehr zu begrüßen, daß die Geſell-<lb/> ſchaft im vorigen Jahre 6 Prozent Dividende gezahlt habe<lb/> (Vorſ.: 5 Prozent!), es ſei aber nicht bekannt, ob die Rechnungs-<lb/> abſchlüſſe aus dem Jahre 1904 vorgelegt wurden (GR. von<lb/><hi rendition="#g">Jaſiniecki:</hi> Ja! Die Gemeinde hat ja Vertreter gewählt!)<lb/> O nein! meint Redner, ſo ſei das nicht zu verſtehen und<lb/> ſtellt im <hi rendition="#g">Dringlichkeitswege</hi> den <hi rendition="#g">Antrag,</hi> daß zur<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
25. Mai 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.
Petersburg und dem nach Oſtaſien entſendeten Flottenführer
ſchon ſeit längerer Zeit nicht gerade das beſte Einvernehmen
herrſcht. Roſchdjeſtwensky wird als eine im autokratiſchen
Syſtem großgewordene eigenwillige Perſönlichkeit dargeſtellt,
die ſich auch von den höchſten Inſtanzen keinerlei Vorſchriften
machen läßt. So wird von informierter Seite behauptet,
daß Roſchdjeſtwensky zur hydrographiſchen und areographiſchen
Orientierung ſeitens der Admiralität Karten zur Verfügung
geſtellt wurden, die aus dem kartographiſchen Inſtitut von
Grekow ſtammten, der Admiral hätte ſich jedoch geweigert,
bezüglich der Wahl ſeiner Hilfsmittel Vorſchriften entgegen-
zunehmen und von der Firma Perthes in Gotha aus eigener
Initiative beſtellt, die er dann ausſchließlich benützte und
denen es zu verdanken ſei, daß die Fahrt der baltiſchen
Flotte ohne Hinderniſſe (der Huller Vorfall gehört gewiß
nicht hieher) vonſtattenging. Geſchichten dieſer Art ſind in
letzter Zeit mehrfach in Umlauf. Ob der Vorgang ſich tatſächlich
in der dargeſtellten Weiſe abgeſpielt hat, mag dahingeſtellt
bleiben, faſt ſteht jedenfalls, daß das ruſſiſche offizielle Be-
zugsinſtitut für Landkarten weit hinter den Anforderungen,
die man an ein ſolches Unternehmen zu ſtellen berechtigt iſt,
zurückbleibt. Die hydrographiſchen Angaben der famoſen
Grekow-Karten ſind äußerſt lückenhaft und ſtützen ſich faſt
ausſchließlich auf Sondierungen, die 1849 gemacht wurden,
ohne von den Ergebniſſen neuerer Unterſuchungen aus den
Jahren 1880, 1893 und 1902 Notiz zu nehmen. Auch die
Orographie dieſer Karten läßt viel zu wünſchen übrig. So
verlegt etwa Hauptmann Grekow die Quellen der Wolga
in die Nähe von Samara, während ſie in der Nähe von
Liban zu ſuchen ſind u. ſ. w. Unter ſolchen Umſtänden
wäre es nicht unbegreiflich, daß ein ruſſiſcher Admiral ſich
durch deutſche Karten näher zu orientieren ſucht, vorausge-
ſetzt natürlich, daß ihm ſolche in der Tat zur Verfügung
ſtehen.
Gefangene ruſſiſche Offiziere.
Tokio, 22. Mai. Hier verlautet, daß eine Dſchunke,
auf der ſich zahlreiche ruſſiſche Offiziere befanden, wegge-
nommen worden ſei; man nimmt an, es habe ſich um eine
von Wladiwoſtok aus unternommene Erkundungsfahrt
gehandelt.
Amtlicher japaniſcher Bericht über den
Landfeldzug. Tokio, 23. Mai. (Reuter-Meldung.) Folgender amt-
licher Bericht wird heute hier veröffentlicht: Am Morgen
des 19. d. griffen die Ruſſen in Stärke von zwei Kom-
pagnien und zwei Eskadrons aus der Richtung von Wejuan-
paomen her wiederum Tſchiengtſu an, wurden aber um
1 Uhr nachmittags zurückgeſchlagen. Gleichzeitig griffen ein
ruſſiſches Regiment und fünf Eskadrons Tſchingjangpao
äußerſt heftig an, waren aber um 6 Uhr abends vollſtändig
geſchlagen. — Die Lage bei Tſchangtu hat ſich ſeit dem
18. d. M., wo die Ruſſen auf dem rechten Ufer des Liao
zurückgedrängt waren, mit Ausnahme von einigen Patrouillen-
zuſammenſtößen, nicht weſentlich geändert. Die feindliche
Kavallerie, die ihre Hauptkräfte bei Kingtſchuliang, acht
Meilen weſtlich von Fakumen, konzentriert hatte, verſuchte am
Mittag des 19. d. unſere Lager von hinten zu bedrohen, in-
dem ſie eine Umgehung in ſüdweſtlicher Richtung machte;
abr die ſtarken Wachtkommandos der Japaner entmutigten
ſie und ſie zog ſich auf bedeutende Entfernung in nordweſt-
licher Richtung zurück, ohne ihren Zweck erreicht zu haben.
Vom Tage.
Czernowitz, 24. Mai 1905.
Kaiſer Franz Joſef und König Karol.
Bukareſt, 23. Mai. Wie aus Hofkreiſen verlautet,
wird ſich König Karol im Juni wieder nach Gaſtein zum
Kurgebrauche begeben und bei dieſem Anlaſſe dem Kaiſer
einen Beſuch in Iſchl abſtatten. Der rumäniſche Miniſter-
präſident dürfte ſich zu einer Beſprechung mit dem Grafen
Goluchowski nach Wien begeben.
Demiſſion des ſerbiſchen Kabinetts.
Belgrad, 22. Mai. Das Kabinett Paſitſch reichte
ſeine Entlaſſung ein.
Belgrad, 23. Mai. Infolge der Demiſſion des
Kabinetts Paſitſch hat der König den General Gruitſch
telegraphiſch nach Belgrad berufen. Man glaubt, daß ihn
der König mit der Kabinettsbildung betrauen wird.
Da die Skuptſchina noch nicht konſtituiert iſt, berief
der König angeſehene Abgeordnete aller Parteien zu ſich,
um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Neuwahlen ſind
unvermeidlich.
Bunte Chronik.
Czernowitz, 24. Mai 1905.
Der Streik der Chicagoer Fuhrleute. Aus
New-York 23. Mai wird telegraphiert: Der Chicagoer
Streik bricht von neuem aus und nimmt gefährliche Dimen-
ſionen an, weil ſich ſieben Expreßgeſellſchaften weigerten,
entlaſſene Streiker wieder einzuſtellen. Vorgeſtern kam es zu
furchbaren Straßenkrawallen zwiſchen importierten ſtreik-
brechenden Negern und Weißen. Es wurden über 2000 neue
Hilfspoliziſten vereidigt.
Zuſammenſtoß auf der Hochbahn. Aus New-
York 22. Mai wird telegraphiſch gemeldet: In der
dritten Avenue ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen
zwei Zügen der Hochbahn. Infolge Kurzſchluſſes geriet das
Hochbahngerüſt in Brand. Die Reiſenden, welche von pani-
ſchem Schrecken ergriffen wurden, ſuchten ſich dadurch zu
retten, daß ſie aus den Fenſtern kletterten. Eine Anzahl
kletterte die Pfeiler hinunter, durch welche die Bahnlinie ge-
ſtützt wird. Bei dem Zuſammenſtoß wurden zwanzig Per-
ſonen verletzt.
Eine internationale Verkehrskonferenz in
Bern. Aus Bern 20. Mai wird uns geſchrieben: Vom
4. Juli an wird hier auf Veranlaſſung des Bundesrates
eine internationale Konferenz ſtattfinden, die ſich mit einer
Reviſion der zwiſchen einer Reihe von Staaten abgeſchloſſenen
Konvention vom 14. Oktober 1890 bezüglich des Waren-
transportes auf Eiſenbahnen beſchäftigen ſoll. Die Tagung
dürfte etwa 14 Tage dauern. Die Erörterung wird ſich in
erſter Linie auf eine Anzahl von Rechtsfragen beziehen, die
ſich für die Regierungen aus veränderten Verkehrsverhält-
niſſen und der Entwicklung des Handels in den verſchiedenen
Staaten innerhalb des letzten Jahrzehnts ergeben. Den Vorſitz
in der Konferenz übernimmt der Bundesrichter Dinkler. Der
Präſident der Gotthardbahn wohnt als Vertreter Schweize-
riſcher Intereſſen den Beratungen bei.
Der Lebensabend einer Kaiſerin. Aus Paris
wird geſchrieben: Nichts iſt ſo ſchön, wie man hofft, nichts
iſt ſo ſchlimm, wie man fürchtet, hört man wohl manchmal
ſkeptiſche Pariſer ſagen. Nichts iſt vor allem ſo dauerhaft, wie
es ausſieht. Wer hätte 1867 dem franzöſiſchen Kaiſerreich ſeine
plötzliche völlige „Debacle“ vorausgeſagt? Und ſeit jener, die
ganze Welt überſtrahlenden Epoche ſind kaum vierzig Jahre
verfloſſen, im Leben einer Nation ein Augenblick. Aber ich
will die Sprichwörter nicht häufen, ſonſt könnte ich noch ſagen,
daß in dieſem Jammertale keine Rechnung unbezahlt bleibt
und für alles die Vergeltung kommt. Seit ein paar Tagen
verläßt wieder jeden Morgen zu einem kleinen Spaziergang
das Hotel Continental eine alte, vornehm aber ſehr einfach
gekleidete Dame, die das offenbare Beſtreben hat, möglichſt
unbemerkt ſich durch die Menge zu ſchleichen. Das iſt die
Frau, die einſt die Gattin Napoleos III. war, die Herrſcherin,
die vom Volk mehr angeſtaunt als geliebt wurde, die
Spanierin, deren Schönheit mit ſagenhaftem Schimmer um-
woben war. Dieſelbe Frau, die 1870 ausrief: C’est ma
guerre! und die nach Sedan bei Nacht und Nebel flüchten
mußte. Sie ſteigt ſeit einer Reihe von Jahren um dieſe Zeit
im Hotel Kontinental ab, um von da täglich ihren Pilgergang
zu den Tuilerien anzutreten, die Pariſer Luft zu atmen, ohne
die ſie nicht leben zu können ſcheint, und dann wieder nach
Hauſe zu gehen, wobei ſie ſich die größte Mühe gibt, nicht
aufzufallen. Wo ſind die Blumen und Freuden von einſt-
mals? Wo die tollen Streiche, die mit der Fürſtin Metternich
ausgeführt wurden und Paris in Atem hielten? Die alte
Kaiſerin ſcheint ſich kaum noch darauf zu beſinnen. In ihrer
gänzlich gebrochenen Geſtalt ſucht man vergebens nach den
Spuren der einſt ſo ungezähmten Lebensluſt. Nichts iſt ge-
blieben von den alten Freundſchaften. Und als Fremde muß
heute die Kaiſerin Paris beſuchen. Gleichwohl fehlt es ihr
nicht an Beſuchern, den letzten Parteigängern Napoleons III.,
die wohl wiſſen, daß die ehemalige Kaiſerin eine offene Hand
behalten hat. Dabei bleibt ſie heute allen bonapartiſtiſchen
Intrigen fern. Für ſich kann ſie nichts mehr hoffen. Ihr
Sohn iſt tot. Und weder der Brüſſeler Victor Napoleon, der
in einer Mesalliance mit einer Plätterin ſich feſtgelegt hat,
noch der ruſſiſche General Louis Napoleon, der Günſtling der
verſtorbenen Pinzeß Mathilde, ſind ihr ſympathiſch. Es gab
einen Augenblick, wo ſie gern wie die Prinzeß Mathilde, die
den dritten Napolen heiraten ſollte, einen Hofſtaat von
Dichtern und Künſtlern um ſich gehabt hätte. Aber ſie ver-
ſtand es nicht, die wahre Intelligenz anzuziehen. So iſt ſie
heute vereinſamt. Ein Spaziergang ins Bois de Boulogne,
Lektüre trauriger Bücher, Pflege des Andenkens ihrer Ver-
ſtorbenen, das iſt das Leben der Fürſtin, die zwei Vater-
länder, aber keine Heimat hat.
Raubmordverſuch in einem Eiſenbahnzug.
Wie man aus Köln telegraphiert, wurde unweit der Station
Brühl im Coupee eines Eiſenbahnzuges ein alleinreiſender
Fahrgaſt von einem das Abteil plötzlich beſteigenden Burſchen
durch Hiebe über den Kopf betäubt, dann beraubt und aus
dem Zuge geworfen. Man fand den tötlich Verletzten be-
wußtlos auf dem Bahndamm liegen und transportierte ihn
alsbald ins Hoſpital. Der Täter verließ auf der Station
Brühl den Eiſenbahnzug. Bisher konnte man ſeiner nicht
habhaft werden.
Unruhen in Spanien. Wie ein Privat-
telegramm meldet, verteilten in Benaventa (Provinz
Zamora) Feldarbeiter die Gemeinde-Aecker und verhinderten
das Vieh der Pächter, dort zu weiden. Der Bürgermeiſter
verſuchte, die Ruhe wieder herzuſtellen; er wurde aber von
der Menge, meiſtens Weibern, angegriffen und flüchtete in
ein Nachbarhaus. Dort wurde der Beamte im Hofe geſtellt
und durch Stockſchläge getötet. — Wie weiter telegraphiſch
gemeldet wird, kamen geſtern in Saragoſſa in der Umgebung
der Kirche del Pilar Ruheſtörungen vor, welche dadurch
veranlaßt wurden, daß die Republikaner den Austritt einer
Prozeſſion zu verhindern ſuchten. Die Polizei und die Bürger-
garde ſchritten ein und nahmen mehrere Verhaftungen vor.
Hierauf wurde die Ruhe wieder hergeſtellt.
Czernowitzer Angelegenheiten.
Czernowitz, 24. Mai 1905.
Gemeinderat.
Die geſtrige Sitzung war der Erledigung von Geſchäfts-
ſtücken gewidmet, die ſchon ziemlich alten Datums ſind. Be-
merkenswert iſt bloß die vom Gemeinderate ohne Debatte
genehmigte „Badeordnung“.
Nachſtehend der Bericht:
Vorſitzender: Bürgermeiſter Dr. Reiß.
Die Uebergriffe der Polizei.
Der Vorſitzende beantwortet die Interpellation
Straucher inbetreff der Demonſtrationen der Handlungs-
gehilfen. In einer Verſammlung derſelben habe Mag.-Rat
Weinſtock interveniert. In Bezug auf das Einſchreiten der
Polizei bei den Demonſtrationen ſeien Unterſuchungen über
die eingelaufenen Anzeigen beim Strafgerichte anhängig und
dieſen dürfe man nicht vorgreifen; auch ſei vom Strafgerichte
eine Zuſchrift eingelangt, daß die beim Magiſtrate er-
liegenden Anzeigen demſelben zu übergeben ſeien. Nach dem
Ergebniſſe der Gerichtsverhandlung werde man am beſten
beurteilen können, ob und inwieferne ein disziplinarwidriges
Verſchulden vorliege; bis dahin wäre auch die meritoriſche Be-
antwortung dieſes Teiles der Interpellation Straucher auf-
zuſchieben. — In Bezug auf den zweiten Teil derſelben ſei
ein voluminöſes Protokoll aufgenommen worden, der Sach-
verhalt ſei kurz folgender: der Hausbeſitzer habe die Anzeige
erſtattet, daß in der Wohnung des H. Goldberg Unzukömmlich-
keiten vorkommen; darauf habe der Polizeiinſpektor dem
Titularwachtmeiſter Hanus Auftrag gegeben, dort nachzu-
ſehen. Dieſer habe zwei Poliziſten, welche als Patrouille im
Dienſte ſtanden, beordert um 6 Uhr morgens hinzugehen,
jedoch nicht „nachzuſchauen“, ſondern im Falle der Betretung
von Frauensperſonen dieſelben „vorzuführen“. Das geſchah
und nachher erſt zeigte es ſich, daß es ein Mißgriff war.
Es wäre jedenfalls die Pflicht der Polizeiorgane geweſen,
vorerſt zu erheben, mit wem man es zu tun habe. Da es
ſich jedoch nicht um einen Beamten, ſondern um einen
Titularwachtmeiſter handle, werde der Magiſtrat den Vorfall
allein ahnden.
Interpellationen.
GR. Stecher interpelliert wegen des Anſchluſſes eines
Hauſes in der Siebenbürgerſtraße an das Kanaliſierungsnetz.
— GR. Wegner richtet an den Vorſitzenden folgende Inter-
pellationen: Durch die Gerüſte beim Neubau eines Hauſes in
der Siebenbürgerſtraße (Ing. Schunn) werde die Paſſage ſo
geſtört, daß die Paſſanten auf dem Geleiſe der Tramway ver-
kehren müſſen; in der Stadt ſei das Gerücht verbreitet, daß
in der Neuweltgaſſe 39, wo der Abgeordnete Pihuliak
einen Neu- oder Zubau aufführe, die im alten Hauſe inſtallierte
Waſſerleitung benutzt worden ſei, ohne daß eine Gebühr dafür
entrichtet worden wäre; ferner ſollen im neuen Hauſe des
Bezirkshauptmannes Würfel bereits Wohnparteien einge-
zogen ſein, ohne daß der Bewohnungskonſens erteilt worden
wäre und endlich ſolle Bezirkshauptmann Würfel ein weiteres
Haus aufführen, ohne die Baubewilligung hiezu erhalten zu
haben. Interpellant bittet den Vorſitzenden, die Autorität des
Magiſtrats zu wahren. — Vorſ. bemerkt, der eine Fall, daß
Parteien vor Erteilung des Wohnungskonſenſes wohnen, ſei
ihm bekannt, Oberbaurat Weſt habe auch eine diesbezügliche
Amtserinnerung aufgenommen. Der Magiſtrat werde ſich in
ſeiner morgigen Sitzung mit dieſen Angelegenheiten befaſſen.
— GR. Dr. Wender erinnert an den von ihm vor längerer
Zeit eingebrachten Antrag, daß ein Verzeichnis aller Häuſer
im Zentrum der Stadt angelegt werde, welche an die Waſſer-
leitung und Kanaliſierung noch nicht angeſchloſſen ſeien. Bei
den letzten Regengüſſen ſei dadurch, daß das Waſſer keinen
Abfluß habe, Schaden angerichtet worden, eine Gartenmauer
ſei eingeſtürzt und die Roſchergaſſe, Roſcherſteg und Pumnul-
gaſſe ſeien geradezu verheert worden. Redner überreicht eine
diesbezügliche Petition der Bewohner dieſer Gaſſen. — Vorſ.
bemerkt, daß die letzte den Hausbeſitzern zur Einführung der
Waſſerleitung und Kanaliſierung gewährte Friſt in dieſem
Sommer ablaufe. — GR. von Jaſiniecki interpelliert
wegen der Störung der Paſſage durch die Streifwagen am
Rudolfsplatze, wo durch die vom Gemeinderate bewilligte Auf-
ſtellung einer Bude bloß eine ſchmale Durchzugsſtraße ge-
blieben ſei. — GR. Tellmann bemerkt, daß nahezu hundert
Stücke in der II. (Finanz)-Sektion ſchon ſolange unerledigt
ſein, daß die Referenten den Sachverhalt neuerlich ſtudieren
müſſen. — GR. Oelgießer richtet an den Vorſitzenden
eine Anfrage wegen der Steuerfreiheit für die auf den Militär-
gründen zu errichtenden Gebäude. — Vorſitzender bemerkt,
daß eine Begünſtigung angeſucht wurde und daß er auch per-
ſönlich beim betreffenden Referenten im Finanzminiſterium
deswegen vorgeſprochen habe. — GR. Leon Roſenzweig
überreicht ein Geſuch der Bewohner der Lazarethgaſſe um
Einführung der Waſſerleitung und Kanaliſierung in derſelben
zur geſchäftsordnungsmäßigen Behandlung.
Die Super-Dividende der Elektrizitätsgeſellſchaft.
GR. Stecher weiſt darauf hin, daß in dem Vertrage
vom 2. März 1895 § 5 lit. d) über den Bau und Betrieb
der ſtädtiſchen Beleuchtungs- und Straßenbahnanlage vereinbart
ſei, daß die Unternehmer in jedem Jahre 25 Prozent von
dem Plus eines 6 prozentigen Gewinnes und die Hälfte vom
Plus eines 8 prozentigen Gewinnes an die Gemeinde abzu-
führen hätten. Es ſei nun ſehr zu begrüßen, daß die Geſell-
ſchaft im vorigen Jahre 6 Prozent Dividende gezahlt habe
(Vorſ.: 5 Prozent!), es ſei aber nicht bekannt, ob die Rechnungs-
abſchlüſſe aus dem Jahre 1904 vorgelegt wurden (GR. von
Jaſiniecki: Ja! Die Gemeinde hat ja Vertreter gewählt!)
O nein! meint Redner, ſo ſei das nicht zu verſtehen und
ſtellt im Dringlichkeitswege den Antrag, daß zur
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(2018-01-26T13:38:42Z)
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