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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 728, Czernowitz, 12.06.1906.

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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 12. Juni 1906.

[Spaltenumbruch] färbigen Uniformen ein abwechslungsreiches Bild, das sich
auch neben dem westlicher Rennplätze sehen lassen konnte. Ob
allerdings die westliche Kultur weiter als bis zur Toilette
reicht, oder ob da noch Einiges nachzuholen sein wird, darüber
werden unsere Damen während des anbrechenden Sommers --
fern von den Stätten ihrer Siege und im Konkurrenzkampfe
mit ihren westlichen Rivalinnen -- nachsinnen dürfen. Gestern
hieß die Losung zum letztenmale: Flirt und Medisance, und
mehr als das Rennen auf der Bahn durfte manches andere
Rennen Interesse beanspruchen, das da oben auf der Tribüne
stattfand, wo Männer mit heißem Herzen und solche mit
kaltem Verstande einander die Führung streitig machten und
wo der Preis nichts weniger als ein blühendes, warm pul-
sierendes Menschenkind war, das lachenden Auges auf das
große Wunderbare warten will. Unten jubelt die Menge den
Favorits zu, obwohl sie nur ganz kleine Quoten bringen
werden, und unter den Vielen, Vielen da oben, die eigentlich
unter die Menge gehörten, findet sich do[c]h der Eine oder
Andere, der als Außenseiter zum Start geht und doch das
Rennen gewinnen will, trotz der Hürden und Hecken, der
Barrieren und Gräben. Der Einsatz ist oft ein Menschen-
leben, und die Eventualquote ist das Glück ...




Die Rennen nahmen folgenden Verlauf:

Steeple-Chase der Unteroffiziere des k. u. k.
Hcksarenregimerts Nr. 10. Ehrenpreis gegeben vom Herrn
Oberst und Regimentskommandanten Ludwig Koch dem 1.,
und Geldpreise dem 1., 2., 3., 4., 5. und 6., gegeben vom
Offizierskorps des Regiments. Distanz zirka 4000 Meter.
Von jeder Eskadron 2, vom Pionierzuge ein Reiter. Butor
1. Tot. 22:10.

Czernowitzer Steeple-Chase. Preis 700 K
dem Sieger, 200 K dem zweiten Pferde. Für 4j. und ält.
in der Bukowina gezagene Halbblutpferde. Dist. ca. 3200 Met.
3 Pferde liefen. A. Lukasiewicz "Pauna" 1. Tot. 12:10.

Steeple-Chase der Chargepferde. Drei
Ehrenpreise, gegeben vom Offizierskorps des k. und k.
Husaren-Regiments Nr. 10. Distanz ca. 4800 Met. Offen
für Chärgenpferde der Offiziere und Dienstpferde der
Kadetten und Einjährig-Freiwilligen des k. u. k. Husaren-
Regiments Nr. 10. 6 Pferde liefen. Obl. E. Folis
"Bucsi"
1. Tot. 20:10.

Hürdenrennen. Preis 1500 K, gegeben vom
Jockey-Klub für Oesterreich, wovon 1200 K dem Sieger,
200 K dem zweiten, 100 K dem dritten Pferde. Für 4j.
und ältere Pferde, die in den Jahren 1905 und 1906 kein
Hürdenrennen und keine Steeple-Chase im Werte von mindestens
1800 K gewonnen haben. Distanz zirka 2400 Meter 5 Pferde
liefen. Rittmeister Graf Merveck "Jutalom" 1. Tot. 18:10.

Herrenfahren für Einspänner. Ehrenpreis
dem ersten und zweiten Pferde. Distanz cirka 4000 Meter.
Oblt. K. Savel "Lotha" 1.

Trost-Flachrennen. Sweepstakes. 300 K und die
Hälfte der Einschreibgebühren dem Sieger, die andere Hälfte
der Einschreibegebühren dem zweiten Pferde. Für 3j. und
ältere Pferde, während des Meetings zu Czernowitz 1906
in Flachrennen, Hürdenrennen oder Steeple-Chases gestartet
sind, jedoch nicht gesiegt haben. Distanz zirka 1200 Meter.
5 Pferde liefen. Rittmeister Graf Merveldt "Robot"
1. Tot. 12:10.




Bezüglich des Arrangements seien an dieser Stelle
einige Wünsche geäußert, denen die Erfahrungen der beiden
Renntage zugrunde liegen und die im kommenden Jahre
berücksichtigt zu werden verdienen. Vor Allem wäre es doch
geboten für den Fall der ungünstigen Witterung einige, wenn
auch noch so primitive Vorkehrungen zu treffen. Am Samstag
glich der Platz vor der Tribüne einem Sumpf. Wer sich
zum Totalisator oder zum Buffet begeben wollte, versank bis
zum Knöchel. Und wäre doch durch das Auflügen von
Brettern so leicht Abhilfe zu schaffen gewesen! Wenn die
Tribüne höher angelegt würde, könnte man darunter bei
plötzlich ausbrechendem Regen Schutz suchen. Die Speisen,
die beim Buffet verabreicht wurden, ließen an Qualität alles
zu wünschen übrig, um so unerhörter waren die Preise. Die
Bretterbude, die dem Totalisateur eingeräumt worden war,
drohte oft unter dem Ansturme der Wettenden in Trümmer
zu gehen. Die Pausen zwischen dem Aufziehen der Nummern
und dem Abläuten waren oft so klein, daß den Wettlustigen
keine Zeit blieb, ihre Entschließungen zu treffen, während
beim Totalisateur oft nach dem Start -- also völlig
reglementwidrig -- noch Wetten angenommen wurden. Endlich
hörte man vielfach Beschwerden, daß die Tickets in polnischer
Sprache abgefaßt waren, die nur von einem geringen Bruch-
teile des Publikums verstanden wird, sodaß Differenzen sich
von selbst ergeben mußten,




Rechtspflege.


Brandlegung.

Heute mittags wurde nach durchge-
führter zweitägiger Verhandlung der Insasse von Moldaisch-
Banilla Anton Kostinian wegen des Verbrechens der
Brandlegung, begangen dadurch, daß er am 5. November
1905 das Haus des N. Surkes anzündete und einen
Schaden von 1600 K verursachte, zu drei Jahren
[Spaltenumbruch] schweren Kerkers
verurteilt. Den Vorsitz der Ver-
handlung führte LGR. Albescu, die Staatsanwaltschaft
vertrat Staatsanwalt-Substitut Dr. Lehmann, die Ver-
teidigung führte Adv. Dr. Schnecker.




Korrespondenzen.


Suczawa. (Versammlung.)

Freitag den 15. Juni
1906 um 4 Uhr nachmittags findet die in dem Sitzungs-
saale des Gemeinderates in Suczawa die Haupt-Ver-
sammlung
des Suczawaer "Museums-Vereines" mit
folgender Tagesordnung statt: 1. Eröffnungsrede des Obmannes.
2. Bericht des Kassiers und des Kustos. 3. Bericht des
Aufsichtsrates. 4. Wahl des Aufsichtsrates. 5. Besondere
Anträge. 6. Besichtigung des Lokal-Museums. (In der ge-
wesenen Landwehr-Kaserne). Gäste willkommen.

Kimpolung. (Selbstmord eines Priesters.)

Das "G.-J." berichtet: In Louisenthal lebte der von der
kirchlichen Funktion enthobene röm.-kath. Pfarrer Thomas
Inszczakiewicz. Die vor zirka vier Jahren erfolgte Enthebung
des Pfarrers, zu der nebst anderen Ursachen auch seine außer-
ordentliche Kurzsichtigkeit Veranlassung bot, erfüllte ihn mit
Groll gegen die pr[i]esterlichen und weltlichen Behörden und
führte der alte Mann ein Leben voller Verdruß und Unzu-
friedenheit, zerfallen mit sich und der Welt. Am 6. d. M.
verließ Juszczakiewicz schon um 4 Uhr früh das Bett, be-
kleidet blos mit einem Hemde und Galoschen und begab sich
zur Brücke des Moldawaflusses. Seine Wirtschafterin ge-
wahrte den Abgang, forschte, lief ihm nach, und holte ihn
gerade an der Brücke ein, konnte jedoch den schweren Mann
vom Wasser nicht mehr zurückdrängen. Pfarrer Juszczakiewicz
glitt von der Brücke ins Wasser und verschwand in den
durch Regengüsse hoch gehenden Fluten. Seine Leiche fand
man im Pozoritter Territorium knapp bei der Brettsäge des
Paul Turzanski und wurde der Verstorbene auf einer Trag-
bahre in die Totenkammer der Gemeinde Pozoritta über-
führt. Die Tat dürfte er jedenfalls in einem Anfalle von
Geistesstörung begangen haben.

Zastawna. (Generalversammlung des frei-
willigen Feuerwehrvereines.)

Am 3. d.-M. fand
hier die ordentliche Generalversammlung dieses Vereines statt.
Der Jahresbericht wurde mit Befriedigung zur Kenntnis ge-
nommen. Aus selbem erfuhren wir, daß die Feuerwehr bei
vielen kleinen und drei großen Bränden tatreich mitgewirkt
hat, daß dieses junge Institut trotz seines erst zweijährigen
Bestandes ein Musterinstitut ist, und auf der Höhe der Zeit,
zu Nutz und Frommen der Bevölkerung steht. Nachdem noch
dem scheidenden Ausschuß das Absolutorium erteilt wurde,
wurde zur Neuwahl der Vereinsfunktionäre geschritten. Gewählt
wurden: zum Obmanne: Apotheker Schecht, zum Obmanstell-
vertreter Kanzlist Tammler, zum Kassier Geometer Stadler,
zum Revidenten Offizial Schrök, zum Schriftführer St.-Adjunkt
Bojucli. In die Kommandantschaft: Kommandant Postmeister
Przybylski I. Stellvertreter Stappler, II. Makowiecki. Weiters
wurden, der allgemeinen Stimmung Rechnung tragend, die
Herren k. k. Bezirkshauptmann Dr. Karl Rosin zum Ehren-
obmanne, und der gewesene Obmann dieses Vereines, k. k.
Landesgerichtsrat Ladislaus R. v. Mierzwinski zum Ehren-
mitgliede ernannt.

Kimpolung (Ein Eisenbahnunfall).

Auf dem
Territorium des Gutsgebietes Louisental befindet sich ein
Einschnitt der Bahnlinie zwischen zwei Hügeln, über welchen
eine Brücke, als Verbindung der Bezirksstraße, aufgeführt
wurde. Diese Brücke wurde von der Bahn erbaut und ist
dieselbe zur Erhaltung im guten Zustande verpflichtet. Doch
wie alles auf unserer Lokalbahn morsch und schwach ist, so
auch das angebrachte Geländer. Am 6. d. M. fuhr über
diese Brücke mit dem Gespann des Gemeindevorstehers Petre
Leszneczuk aus Breaza dessen Bediensteter Ilasz
Oleszniuk und zwei Gemeindediener gerade zur Zeit, als
unter der Brücke der Zug vorüberrasselte. Das Pferd wurde
scheu, drängte den Wagen gegen das Geländer, welches zer-
brach und Pferd, Wagen und Menschen stürzten auf die
Waggons des Personenzuges von einer Höhe über 4 Meter.
Lokomotivführer Tarnoviecki brachte den Zug im
Momente zum Stehen und wurde die Trümmer des Wagens
das Pferd und Ilasz Oleszniuk zwischen dem letzten und
vorletzen Wagen herausgezogen. Das Merkwürdige an der
Sache ist, daß Olszniuk bloß mit einer Quetschung des Brust-
korbes davonkam, das Pferd nur an der Nase Verletzungen
und keine Beinbrüche davontrug und die Gemeindediener mit
bloßem Schrecken davonkamen. Ein Waggon des Personen-
zuges ist beschädigt.

Doroschoutz. (Original-Korrespondenz.)

Sehr
geehrter Herr Redakteur! Meine Feder sträubt sich beim
Schreiben: Sollte man erfahren, wo ich bin, da ich Ihnen
das Folgende zu schreiben mir erlaube, ich wäre meines Lebens
nicht sicher. So ist man's hier zwar auch nicht, aber doch bin
ich nicht der Rache so ganz übergeben. Unser Ort ist in der
letzten Zeit geradezu unheimlich geworden. Halbwüchsige Jungen,
gehetzt von Parteimachern, treiben ihr Unwesen im Dorfe, daß
es gerade lebensgefährlich ist, bei Nacht die Straße zu betreten.
Nacht auf Nacht hört man Schüsse fallen, ein Pfeifen und
Getute, als wäre der Satan los. Bei friedlichen Bürgern
werden die Scheiben allnächtlich eingeschlagen, vielen an Gut
und Leben Schaden zugefügt. Und doch fürchten sich Alle
diese Tatsachen der Oeffentlichkeit zu übergeben, denn dreimal
"Wehe" dem Schreiber dieser Zeilen, wenn er bekannt. Wohl
hat die k. k. Gendarmerie Zastawna Erhebungen gepflogen,
und wurden erst unlängst 4 Bauernburschen, die einem Land-
wirte hier die Scheiben eingeschlagen und tätlich bedrohten,
verhaftet und dem Gerichte in Zastawna eingeliefert. Dies
alles hilft jedoch nicht. Soweit ich erfahren konnte, sind all'
[Spaltenumbruch] diese Rädelsführer Mitglieder des ho. Sicz, und hat der k. k.
Bezirkswachtmeister an die Bezirkshauptmannschaft Zastawna
eine Anzeige über diese Vorgänge erstattet. Vergebens warten
wir auf Abhilfe. Einem ho. Herrn, der unlängst nachts um
12 Uhr per Rad non Zastawna nach Hause kam, lauerten
sechs solcher Burschen auf und nur seiner Geistesgegenwart
war es zuzuschreiben, daß er mit dem Leben davonkam. Als
er nach Doroschutz einfuhr, stellten sich ihm vier solcher Burschen
in den Weg und suchten ihn vom Rad zu reißen. Mit
Mühe entkam dieser durch rasches Fahren seinen Verfolgern.
Kaum war er einige Hundert Schritte fort, sprangen aus dem
Schanzgraben wieder zwei dieser Tunichtgute hervor. Auch
diesen entkam er knapp. In ihrer Wut begannen die Burschen
selbem nachzulaufen und ihn mit Steinen zu bewerfen, wovon zwei
ihn trafen und nicht unerheblich verletzten. Solche Ueberfälle
gehören zur Tagesordnung, und wie schon oft erwähnt, ist es
nur die Furcht, die bis heute die ho. Bürger abhielt, sich an
die Oeffentlichkeit zu wenden. Geehrter Herr Redakteur! Aus
Erbarmen mit den hierortigen Bürgern veröffentlichen Sie
diese Zeilen. Vielleicht gelingt es uns, daß wir einen Gen-
darmerieposten
her bekommen und unser erst seit der
Sicz-Zeit so unausstehlich gewordener Ort wieder beruhigt
werde. Vielleicht wären dann die friedlichen Bürger des Ortes
ihres Lebens und Eigentums sicher? Vielleicht werden den
Burschen, die an 50 Revolvern bestellt, die Waffen abgenommen
und so die Furcht vor selben benommen werden? Es sind
noch viele, viele andere Dinge zum erzählen, aber ich hoffe
durch diese paar Tatsachen schon Remedur und behalte mir
das schwerere Geschütz für einen späteren Zeitraum. Wenn
diese Zeilen nicht helfen, so werden wir zu anderen Mitteln
Zuflucht nehmen müssen. Herr Redakteur, ich danke Ihnen
für die Veröffentlichung dieser Zeilen bestens. Sind Sie meines
und der Bevölkerung Dank gewiß. Hochachtend M. R.




Aufruf!
Mitbürger!

Als vor Jahresfrist der hunderste Todestag des unver-
geßlichen Dichterfürsten Friedrich von Schiller von der
gesamten Kulturwelt gefeiert wurde, bot auch die Bevölkerung
unserer Stadt ein erhebendes Bild der Einigkeit in dem
Bestreben, den Manen des großen Dichters, dessen erhabene
Geistesschöpfungen Gemeingut aller Völker geworden sind, zu
huldigen und ihm in schöner Harmonie ihre Verehrung dar-
zubringen.

Diese herzerfreuende Einmütigkeit aller Einwohner unserer
Stadt in der Verherrlichung des Genius der wahren Mensch-
lichkeit und der Völkerfreiheit sollte aber nicht eine flüchtige
Erscheinung bleiben, sondern in Stein und Erz dauernd fest-
gehalten werden. Und so faßte die Gemeindevertretung als
Dolmetsch der Gefühle aller Bewohner unserer Stadt den
einhelligen Beschluß, vor das neuerbaute Stadttheater ein
Schillerdenkmal als dauerndes Andenken der Vereinigung
aller Czernowitzer in der Verehrung des Unsterblichen zu setzen.

Die notwendigen Mittel sollen im Wege einer öffentlichen
Subskription beschafft werden und hat der Gemeinderat hiefür
gleich den Betrag von 2000 Kronen votiert.

Nun geht dieses Denkmal, dessen Ausführung dem be-
akademischen Bildhauer Georg Leisek übertragen worden
ist, seiner Vollendung entgegen und soll als Zierde unserer
an Werken der Bildhauerkunst leider so armen Stadt, am
4. Oktober l. J. enthullt werden. Es ergeht daher an alle
Freunde des Schönen und Edlen der neuerliche dringende
Aufruf, in opferwilliger Weise für diesen edlen Zweck ihr
Schärflein beizutragen. Jeder noch so geringe Beitrag ist
willkommen, und werden solche im Bureau des Bürger-
meisters der Landeshauptstadt Czernowitz entgegengenommen.




An Spenden sind bis nun eingelaufen:

Stadtgemeinde Czernowitz 2000, Bürgermeister Dr.
Reiß 100, Dr. Herman Fischer 250, Vizebürgermeister
Baron Fürth 10, Frau von Wolan 20, Universitätssekretär
Dr. Anton Norst 10, Frau Fanny Fleischer, 20, Studenteu-
komitee zur Veranstaltung einer Dillittantentheatervorstellung
150, Großgrundbesitzer Marku Fischer 250, Großgrundbe-
Kalman und Janku Fischer 200, Dr. Marku Fischer 100,
kais. Rat Kozower 5, Industrieller Markus Kieslinger 50,
Durchlaucht Prinz Hohenlohe 50, Dr. Max Goldenberg 50,
Schulrat Wotta 5, Oberbezirkstierarzt Dr. Rudnik 5, Dber-
landesgerichtsrat Dr. Salter 50, Univ.-Prof. Dr. v. Zieg-
lauer 10, Stadtrat Eugen Jenner 5, Inspektor Heinrich 10,
Realitätenbesitzer Oehlgießer 25, kais. Rat Naftali Tittinger 100,
Gemeinderat Wojtko 5, Stadtrat Brunstein 20. Reg.-Rat
Klaufer 10, Lyzealdirektor Dr. Frank 15, Professor Wolf 10,
Vizebürgermeister Reg.-Rat Balmosch 10, Sammlung
Kunstverein 140 Kronen.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
siehe die Rubriken "Vom Tage", "Bunte Chronik" und
Rechtspflege".
Die Delegationen.
(Konferenzen).

(Korr.-B.)

Der Kaiser empfing den
ungarischen Ministerpräsidenten Wekerle in Audienz.
Ministerpräsident Beck erschien im Palais des ungarischen
Ministeriums, um mit Wekerle und Kossuth zu kon-
ferieren. Da Wekerle in Andienz bei Seiner Majestät war,
traf Beck bloß Kossuth an.


Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 12. Juni 1906.

[Spaltenumbruch] färbigen Uniformen ein abwechslungsreiches Bild, das ſich
auch neben dem weſtlicher Rennplätze ſehen laſſen konnte. Ob
allerdings die weſtliche Kultur weiter als bis zur Toilette
reicht, oder ob da noch Einiges nachzuholen ſein wird, darüber
werden unſere Damen während des anbrechenden Sommers —
fern von den Stätten ihrer Siege und im Konkurrenzkampfe
mit ihren weſtlichen Rivalinnen — nachſinnen dürfen. Geſtern
hieß die Loſung zum letztenmale: Flirt und Mediſance, und
mehr als das Rennen auf der Bahn durfte manches andere
Rennen Intereſſe beanſpruchen, das da oben auf der Tribüne
ſtattfand, wo Männer mit heißem Herzen und ſolche mit
kaltem Verſtande einander die Führung ſtreitig machten und
wo der Preis nichts weniger als ein blühendes, warm pul-
ſierendes Menſchenkind war, das lachenden Auges auf das
große Wunderbare warten will. Unten jubelt die Menge den
Favorits zu, obwohl ſie nur ganz kleine Quoten bringen
werden, und unter den Vielen, Vielen da oben, die eigentlich
unter die Menge gehörten, findet ſich do[c]h der Eine oder
Andere, der als Außenſeiter zum Start geht und doch das
Rennen gewinnen will, trotz der Hürden und Hecken, der
Barrieren und Gräben. Der Einſatz iſt oft ein Menſchen-
leben, und die Eventualquote iſt das Glück ...




Die Rennen nahmen folgenden Verlauf:

Steeple-Chaſe der Unteroffiziere des k. u. k.
Hckſarenregimerts Nr. 10. Ehrenpreis gegeben vom Herrn
Oberſt und Regimentskommandanten Ludwig Koch dem 1.,
und Geldpreiſe dem 1., 2., 3., 4., 5. und 6., gegeben vom
Offizierskorps des Regiments. Diſtanz zirka 4000 Meter.
Von jeder Eskadron 2, vom Pionierzuge ein Reiter. Butor
1. Tot. 22:10.

Czernowitzer Steeple-Chaſe. Preis 700 K
dem Sieger, 200 K dem zweiten Pferde. Für 4j. und ält.
in der Bukowina gezagene Halbblutpferde. Diſt. ca. 3200 Met.
3 Pferde liefen. A. Lukaſiewicz „Pauna“ 1. Tot. 12:10.

Steeple-Chaſe der Chargepferde. Drei
Ehrenpreiſe, gegeben vom Offizierskorps des k. und k.
Huſaren-Regiments Nr. 10. Diſtanz ca. 4800 Met. Offen
für Chärgenpferde der Offiziere und Dienſtpferde der
Kadetten und Einjährig-Freiwilligen des k. u. k. Huſaren-
Regiments Nr. 10. 6 Pferde liefen. Obl. E. Folis
„Bucſi“
1. Tot. 20:10.

Hürdenrennen. Preis 1500 K, gegeben vom
Jockey-Klub für Oeſterreich, wovon 1200 K dem Sieger,
200 K dem zweiten, 100 K dem dritten Pferde. Für 4j.
und ältere Pferde, die in den Jahren 1905 und 1906 kein
Hürdenrennen und keine Steeple-Chaſe im Werte von mindeſtens
1800 K gewonnen haben. Diſtanz zirka 2400 Meter 5 Pferde
liefen. Rittmeiſter Graf Merveck „Jutalom“ 1. Tot. 18:10.

Herrenfahren für Einſpänner. Ehrenpreis
dem erſten und zweiten Pferde. Diſtanz cirka 4000 Meter.
Oblt. K. Savel „Lotha“ 1.

Troſt-Flachrennen. Sweepſtakes. 300 K und die
Hälfte der Einſchreibgebühren dem Sieger, die andere Hälfte
der Einſchreibegebühren dem zweiten Pferde. Für 3j. und
ältere Pferde, während des Meetings zu Czernowitz 1906
in Flachrennen, Hürdenrennen oder Steeple-Chaſes geſtartet
ſind, jedoch nicht geſiegt haben. Diſtanz zirka 1200 Meter.
5 Pferde liefen. Rittmeiſter Graf Merveldt „Robot“
1. Tot. 12:10.




Bezüglich des Arrangements ſeien an dieſer Stelle
einige Wünſche geäußert, denen die Erfahrungen der beiden
Renntage zugrunde liegen und die im kommenden Jahre
berückſichtigt zu werden verdienen. Vor Allem wäre es doch
geboten für den Fall der ungünſtigen Witterung einige, wenn
auch noch ſo primitive Vorkehrungen zu treffen. Am Samstag
glich der Platz vor der Tribüne einem Sumpf. Wer ſich
zum Totaliſator oder zum Buffet begeben wollte, verſank bis
zum Knöchel. Und wäre doch durch das Auflügen von
Brettern ſo leicht Abhilfe zu ſchaffen geweſen! Wenn die
Tribüne höher angelegt würde, könnte man darunter bei
plötzlich ausbrechendem Regen Schutz ſuchen. Die Speiſen,
die beim Buffet verabreicht wurden, ließen an Qualität alles
zu wünſchen übrig, um ſo unerhörter waren die Preiſe. Die
Bretterbude, die dem Totaliſateur eingeräumt worden war,
drohte oft unter dem Anſturme der Wettenden in Trümmer
zu gehen. Die Pauſen zwiſchen dem Aufziehen der Nummern
und dem Abläuten waren oft ſo klein, daß den Wettluſtigen
keine Zeit blieb, ihre Entſchließungen zu treffen, während
beim Totaliſateur oft nach dem Start — alſo völlig
reglementwidrig — noch Wetten angenommen wurden. Endlich
hörte man vielfach Beſchwerden, daß die Tickets in polniſcher
Sprache abgefaßt waren, die nur von einem geringen Bruch-
teile des Publikums verſtanden wird, ſodaß Differenzen ſich
von ſelbſt ergeben mußten,




Rechtspflege.


Brandlegung.

Heute mittags wurde nach durchge-
führter zweitägiger Verhandlung der Inſaſſe von Moldaiſch-
Banilla Anton Koſtinian wegen des Verbrechens der
Brandlegung, begangen dadurch, daß er am 5. November
1905 das Haus des N. Surkes anzündete und einen
Schaden von 1600 K verurſachte, zu drei Jahren
[Spaltenumbruch] ſchweren Kerkers
verurteilt. Den Vorſitz der Ver-
handlung führte LGR. Albescu, die Staatsanwaltſchaft
vertrat Staatsanwalt-Subſtitut Dr. Lehmann, die Ver-
teidigung führte Adv. Dr. Schnecker.




Korreſpondenzen.


Suczawa. (Verſammlung.)

Freitag den 15. Juni
1906 um 4 Uhr nachmittags findet die in dem Sitzungs-
ſaale des Gemeinderates in Suczawa die Haupt-Ver-
ſammlung
des Suczawaer „Muſeums-Vereines“ mit
folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Eröffnungsrede des Obmannes.
2. Bericht des Kaſſiers und des Kuſtos. 3. Bericht des
Aufſichtsrates. 4. Wahl des Aufſichtsrates. 5. Beſondere
Anträge. 6. Beſichtigung des Lokal-Muſeums. (In der ge-
weſenen Landwehr-Kaſerne). Gäſte willkommen.

Kimpolung. (Selbſtmord eines Prieſters.)

Das „G.-J.“ berichtet: In Louiſenthal lebte der von der
kirchlichen Funktion enthobene röm.-kath. Pfarrer Thomas
Inszczakiewicz. Die vor zirka vier Jahren erfolgte Enthebung
des Pfarrers, zu der nebſt anderen Urſachen auch ſeine außer-
ordentliche Kurzſichtigkeit Veranlaſſung bot, erfüllte ihn mit
Groll gegen die pr[i]eſterlichen und weltlichen Behörden und
führte der alte Mann ein Leben voller Verdruß und Unzu-
friedenheit, zerfallen mit ſich und der Welt. Am 6. d. M.
verließ Juszczakiewicz ſchon um 4 Uhr früh das Bett, be-
kleidet blos mit einem Hemde und Galoſchen und begab ſich
zur Brücke des Moldawafluſſes. Seine Wirtſchafterin ge-
wahrte den Abgang, forſchte, lief ihm nach, und holte ihn
gerade an der Brücke ein, konnte jedoch den ſchweren Mann
vom Waſſer nicht mehr zurückdrängen. Pfarrer Juszczakiewicz
glitt von der Brücke ins Waſſer und verſchwand in den
durch Regengüſſe hoch gehenden Fluten. Seine Leiche fand
man im Pozoritter Territorium knapp bei der Brettſäge des
Paul Turzanski und wurde der Verſtorbene auf einer Trag-
bahre in die Totenkammer der Gemeinde Pozoritta über-
führt. Die Tat dürfte er jedenfalls in einem Anfalle von
Geiſtesſtörung begangen haben.

Zaſtawna. (Generalverſammlung des frei-
willigen Feuerwehrvereines.)

Am 3. d.-M. fand
hier die ordentliche Generalverſammlung dieſes Vereines ſtatt.
Der Jahresbericht wurde mit Befriedigung zur Kenntnis ge-
nommen. Aus ſelbem erfuhren wir, daß die Feuerwehr bei
vielen kleinen und drei großen Bränden tatreich mitgewirkt
hat, daß dieſes junge Inſtitut trotz ſeines erſt zweijährigen
Beſtandes ein Muſterinſtitut iſt, und auf der Höhe der Zeit,
zu Nutz und Frommen der Bevölkerung ſteht. Nachdem noch
dem ſcheidenden Ausſchuß das Abſolutorium erteilt wurde,
wurde zur Neuwahl der Vereinsfunktionäre geſchritten. Gewählt
wurden: zum Obmanne: Apotheker Schecht, zum Obmanſtell-
vertreter Kanzliſt Tammler, zum Kaſſier Geometer Stadler,
zum Revidenten Offizial Schrök, zum Schriftführer St.-Adjunkt
Bojucli. In die Kommandantſchaft: Kommandant Poſtmeiſter
Przybylski I. Stellvertreter Stappler, II. Makowiecki. Weiters
wurden, der allgemeinen Stimmung Rechnung tragend, die
Herren k. k. Bezirkshauptmann Dr. Karl Roſin zum Ehren-
obmanne, und der geweſene Obmann dieſes Vereines, k. k.
Landesgerichtsrat Ladislaus R. v. Mierzwinski zum Ehren-
mitgliede ernannt.

Kimpolung (Ein Eiſenbahnunfall).

Auf dem
Territorium des Gutsgebietes Louiſental befindet ſich ein
Einſchnitt der Bahnlinie zwiſchen zwei Hügeln, über welchen
eine Brücke, als Verbindung der Bezirksſtraße, aufgeführt
wurde. Dieſe Brücke wurde von der Bahn erbaut und iſt
dieſelbe zur Erhaltung im guten Zuſtande verpflichtet. Doch
wie alles auf unſerer Lokalbahn morſch und ſchwach iſt, ſo
auch das angebrachte Geländer. Am 6. d. M. fuhr über
dieſe Brücke mit dem Geſpann des Gemeindevorſtehers Petre
Leszneczuk aus Breaza deſſen Bedienſteter Ilasz
Oleszniuk und zwei Gemeindediener gerade zur Zeit, als
unter der Brücke der Zug vorüberraſſelte. Das Pferd wurde
ſcheu, drängte den Wagen gegen das Geländer, welches zer-
brach und Pferd, Wagen und Menſchen ſtürzten auf die
Waggons des Perſonenzuges von einer Höhe über 4 Meter.
Lokomotivführer Tarnoviecki brachte den Zug im
Momente zum Stehen und wurde die Trümmer des Wagens
das Pferd und Ilasz Oleszniuk zwiſchen dem letzten und
vorletzen Wagen herausgezogen. Das Merkwürdige an der
Sache iſt, daß Olszniuk bloß mit einer Quetſchung des Bruſt-
korbes davonkam, das Pferd nur an der Naſe Verletzungen
und keine Beinbrüche davontrug und die Gemeindediener mit
bloßem Schrecken davonkamen. Ein Waggon des Perſonen-
zuges iſt beſchädigt.

Doroſchoutz. (Original-Korreſpondenz.)

Sehr
geehrter Herr Redakteur! Meine Feder ſträubt ſich beim
Schreiben: Sollte man erfahren, wo ich bin, da ich Ihnen
das Folgende zu ſchreiben mir erlaube, ich wäre meines Lebens
nicht ſicher. So iſt man’s hier zwar auch nicht, aber doch bin
ich nicht der Rache ſo ganz übergeben. Unſer Ort iſt in der
letzten Zeit geradezu unheimlich geworden. Halbwüchſige Jungen,
gehetzt von Parteimachern, treiben ihr Unweſen im Dorfe, daß
es gerade lebensgefährlich iſt, bei Nacht die Straße zu betreten.
Nacht auf Nacht hört man Schüſſe fallen, ein Pfeifen und
Getute, als wäre der Satan los. Bei friedlichen Bürgern
werden die Scheiben allnächtlich eingeſchlagen, vielen an Gut
und Leben Schaden zugefügt. Und doch fürchten ſich Alle
dieſe Tatſachen der Oeffentlichkeit zu übergeben, denn dreimal
„Wehe“ dem Schreiber dieſer Zeilen, wenn er bekannt. Wohl
hat die k. k. Gendarmerie Zaſtawna Erhebungen gepflogen,
und wurden erſt unlängſt 4 Bauernburſchen, die einem Land-
wirte hier die Scheiben eingeſchlagen und tätlich bedrohten,
verhaftet und dem Gerichte in Zaſtawna eingeliefert. Dies
alles hilft jedoch nicht. Soweit ich erfahren konnte, ſind all’
[Spaltenumbruch] dieſe Rädelsführer Mitglieder des ho. Sicz, und hat der k. k.
Bezirkswachtmeiſter an die Bezirkshauptmannſchaft Zaſtawna
eine Anzeige über dieſe Vorgänge erſtattet. Vergebens warten
wir auf Abhilfe. Einem ho. Herrn, der unlängſt nachts um
12 Uhr per Rad non Zaſtawna nach Hauſe kam, lauerten
ſechs ſolcher Burſchen auf und nur ſeiner Geiſtesgegenwart
war es zuzuſchreiben, daß er mit dem Leben davonkam. Als
er nach Doroſchutz einfuhr, ſtellten ſich ihm vier ſolcher Burſchen
in den Weg und ſuchten ihn vom Rad zu reißen. Mit
Mühe entkam dieſer durch raſches Fahren ſeinen Verfolgern.
Kaum war er einige Hundert Schritte fort, ſprangen aus dem
Schanzgraben wieder zwei dieſer Tunichtgute hervor. Auch
dieſen entkam er knapp. In ihrer Wut begannen die Burſchen
ſelbem nachzulaufen und ihn mit Steinen zu bewerfen, wovon zwei
ihn trafen und nicht unerheblich verletzten. Solche Ueberfälle
gehören zur Tagesordnung, und wie ſchon oft erwähnt, iſt es
nur die Furcht, die bis heute die ho. Bürger abhielt, ſich an
die Oeffentlichkeit zu wenden. Geehrter Herr Redakteur! Aus
Erbarmen mit den hierortigen Bürgern veröffentlichen Sie
dieſe Zeilen. Vielleicht gelingt es uns, daß wir einen Gen-
darmeriepoſten
her bekommen und unſer erſt ſeit der
Sicz-Zeit ſo unausſtehlich gewordener Ort wieder beruhigt
werde. Vielleicht wären dann die friedlichen Bürger des Ortes
ihres Lebens und Eigentums ſicher? Vielleicht werden den
Burſchen, die an 50 Revolvern beſtellt, die Waffen abgenommen
und ſo die Furcht vor ſelben benommen werden? Es ſind
noch viele, viele andere Dinge zum erzählen, aber ich hoffe
durch dieſe paar Tatſachen ſchon Remedur und behalte mir
das ſchwerere Geſchütz für einen ſpäteren Zeitraum. Wenn
dieſe Zeilen nicht helfen, ſo werden wir zu anderen Mitteln
Zuflucht nehmen müſſen. Herr Redakteur, ich danke Ihnen
für die Veröffentlichung dieſer Zeilen beſtens. Sind Sie meines
und der Bevölkerung Dank gewiß. Hochachtend M. R.




Aufruf!
Mitbürger!

Als vor Jahresfriſt der hunderſte Todestag des unver-
geßlichen Dichterfürſten Friedrich von Schiller von der
geſamten Kulturwelt gefeiert wurde, bot auch die Bevölkerung
unſerer Stadt ein erhebendes Bild der Einigkeit in dem
Beſtreben, den Manen des großen Dichters, deſſen erhabene
Geiſtesſchöpfungen Gemeingut aller Völker geworden ſind, zu
huldigen und ihm in ſchöner Harmonie ihre Verehrung dar-
zubringen.

Dieſe herzerfreuende Einmütigkeit aller Einwohner unſerer
Stadt in der Verherrlichung des Genius der wahren Menſch-
lichkeit und der Völkerfreiheit ſollte aber nicht eine flüchtige
Erſcheinung bleiben, ſondern in Stein und Erz dauernd feſt-
gehalten werden. Und ſo faßte die Gemeindevertretung als
Dolmetſch der Gefühle aller Bewohner unſerer Stadt den
einhelligen Beſchluß, vor das neuerbaute Stadttheater ein
Schillerdenkmal als dauerndes Andenken der Vereinigung
aller Czernowitzer in der Verehrung des Unſterblichen zu ſetzen.

Die notwendigen Mittel ſollen im Wege einer öffentlichen
Subſkription beſchafft werden und hat der Gemeinderat hiefür
gleich den Betrag von 2000 Kronen votiert.

Nun geht dieſes Denkmal, deſſen Ausführung dem be-
akademiſchen Bildhauer Georg Leiſek übertragen worden
iſt, ſeiner Vollendung entgegen und ſoll als Zierde unſerer
an Werken der Bildhauerkunſt leider ſo armen Stadt, am
4. Oktober l. J. enthullt werden. Es ergeht daher an alle
Freunde des Schönen und Edlen der neuerliche dringende
Aufruf, in opferwilliger Weiſe für dieſen edlen Zweck ihr
Schärflein beizutragen. Jeder noch ſo geringe Beitrag iſt
willkommen, und werden ſolche im Bureau des Bürger-
meiſters der Landeshauptſtadt Czernowitz entgegengenommen.




An Spenden ſind bis nun eingelaufen:

Stadtgemeinde Czernowitz 2000, Bürgermeiſter Dr.
Reiß 100, Dr. Herman Fiſcher 250, Vizebürgermeiſter
Baron Fürth 10, Frau von Wolan 20, Univerſitätsſekretär
Dr. Anton Norſt 10, Frau Fanny Fleiſcher, 20, Studenteu-
komitee zur Veranſtaltung einer Dillittantentheatervorſtellung
150, Großgrundbeſitzer Marku Fiſcher 250, Großgrundbe-
Kalman und Janku Fiſcher 200, Dr. Marku Fiſcher 100,
kaiſ. Rat Kozower 5, Induſtrieller Markus Kieslinger 50,
Durchlaucht Prinz Hohenlohe 50, Dr. Max Goldenberg 50,
Schulrat Wotta 5, Oberbezirkstierarzt Dr. Rudnik 5, Dber-
landesgerichtsrat Dr. Salter 50, Univ.-Prof. Dr. v. Zieg-
lauer 10, Stadtrat Eugen Jenner 5, Inſpektor Heinrich 10,
Realitätenbeſitzer Oehlgießer 25, kaiſ. Rat Naftali Tittinger 100,
Gemeinderat Wojtko 5, Stadtrat Brunſtein 20. Reg.-Rat
Klaufer 10, Lyzealdirektor Dr. Frank 15, Profeſſor Wolf 10,
Vizebürgermeiſter Reg.-Rat Balmoſch 10, Sammlung
Kunſtverein 140 Kronen.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und
Rechtspflege“.
Die Delegationen.
(Konferenzen).

(Korr.-B.)

Der Kaiſer empfing den
ungariſchen Miniſterpräſidenten Wekerle in Audienz.
Miniſterpräſident Beck erſchien im Palais des ungariſchen
Miniſteriums, um mit Wekerle und Koſſuth zu kon-
ferieren. Da Wekerle in Andienz bei Seiner Majeſtät war,
traf Beck bloß Koſſuth an.


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[4/0004] Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 12. Juni 1906. färbigen Uniformen ein abwechslungsreiches Bild, das ſich auch neben dem weſtlicher Rennplätze ſehen laſſen konnte. Ob allerdings die weſtliche Kultur weiter als bis zur Toilette reicht, oder ob da noch Einiges nachzuholen ſein wird, darüber werden unſere Damen während des anbrechenden Sommers — fern von den Stätten ihrer Siege und im Konkurrenzkampfe mit ihren weſtlichen Rivalinnen — nachſinnen dürfen. Geſtern hieß die Loſung zum letztenmale: Flirt und Mediſance, und mehr als das Rennen auf der Bahn durfte manches andere Rennen Intereſſe beanſpruchen, das da oben auf der Tribüne ſtattfand, wo Männer mit heißem Herzen und ſolche mit kaltem Verſtande einander die Führung ſtreitig machten und wo der Preis nichts weniger als ein blühendes, warm pul- ſierendes Menſchenkind war, das lachenden Auges auf das große Wunderbare warten will. Unten jubelt die Menge den Favorits zu, obwohl ſie nur ganz kleine Quoten bringen werden, und unter den Vielen, Vielen da oben, die eigentlich unter die Menge gehörten, findet ſich doch der Eine oder Andere, der als Außenſeiter zum Start geht und doch das Rennen gewinnen will, trotz der Hürden und Hecken, der Barrieren und Gräben. Der Einſatz iſt oft ein Menſchen- leben, und die Eventualquote iſt das Glück ... Die Rennen nahmen folgenden Verlauf: Steeple-Chaſe der Unteroffiziere des k. u. k. Hckſarenregimerts Nr. 10. Ehrenpreis gegeben vom Herrn Oberſt und Regimentskommandanten Ludwig Koch dem 1., und Geldpreiſe dem 1., 2., 3., 4., 5. und 6., gegeben vom Offizierskorps des Regiments. Diſtanz zirka 4000 Meter. Von jeder Eskadron 2, vom Pionierzuge ein Reiter. Butor 1. Tot. 22:10. Czernowitzer Steeple-Chaſe. Preis 700 K dem Sieger, 200 K dem zweiten Pferde. Für 4j. und ält. in der Bukowina gezagene Halbblutpferde. Diſt. ca. 3200 Met. 3 Pferde liefen. A. Lukaſiewicz „Pauna“ 1. 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Die Speiſen, die beim Buffet verabreicht wurden, ließen an Qualität alles zu wünſchen übrig, um ſo unerhörter waren die Preiſe. Die Bretterbude, die dem Totaliſateur eingeräumt worden war, drohte oft unter dem Anſturme der Wettenden in Trümmer zu gehen. Die Pauſen zwiſchen dem Aufziehen der Nummern und dem Abläuten waren oft ſo klein, daß den Wettluſtigen keine Zeit blieb, ihre Entſchließungen zu treffen, während beim Totaliſateur oft nach dem Start — alſo völlig reglementwidrig — noch Wetten angenommen wurden. Endlich hörte man vielfach Beſchwerden, daß die Tickets in polniſcher Sprache abgefaßt waren, die nur von einem geringen Bruch- teile des Publikums verſtanden wird, ſodaß Differenzen ſich von ſelbſt ergeben mußten, Rechtspflege. Czernowitz, 11. Juni. Brandlegung. Heute mittags wurde nach durchge- führter zweitägiger Verhandlung der Inſaſſe von Moldaiſch- Banilla Anton Koſtinian wegen des Verbrechens der Brandlegung, begangen dadurch, daß er am 5. November 1905 das Haus des N. Surkes anzündete und einen Schaden von 1600 K verurſachte, zu drei Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Den Vorſitz der Ver- handlung führte LGR. Albescu, die Staatsanwaltſchaft vertrat Staatsanwalt-Subſtitut Dr. Lehmann, die Ver- teidigung führte Adv. Dr. Schnecker. Korreſpondenzen. Czernowitz, 11. Juni. Suczawa. (Verſammlung.) Freitag den 15. Juni 1906 um 4 Uhr nachmittags findet die in dem Sitzungs- ſaale des Gemeinderates in Suczawa die Haupt-Ver- ſammlung des Suczawaer „Muſeums-Vereines“ mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Eröffnungsrede des Obmannes. 2. Bericht des Kaſſiers und des Kuſtos. 3. Bericht des Aufſichtsrates. 4. Wahl des Aufſichtsrates. 5. Beſondere Anträge. 6. Beſichtigung des Lokal-Muſeums. (In der ge- weſenen Landwehr-Kaſerne). Gäſte willkommen. Kimpolung. (Selbſtmord eines Prieſters.) Das „G.-J.“ berichtet: In Louiſenthal lebte der von der kirchlichen Funktion enthobene röm.-kath. Pfarrer Thomas Inszczakiewicz. Die vor zirka vier Jahren erfolgte Enthebung des Pfarrers, zu der nebſt anderen Urſachen auch ſeine außer- ordentliche Kurzſichtigkeit Veranlaſſung bot, erfüllte ihn mit Groll gegen die prieſterlichen und weltlichen Behörden und führte der alte Mann ein Leben voller Verdruß und Unzu- friedenheit, zerfallen mit ſich und der Welt. Am 6. d. M. verließ Juszczakiewicz ſchon um 4 Uhr früh das Bett, be- kleidet blos mit einem Hemde und Galoſchen und begab ſich zur Brücke des Moldawafluſſes. Seine Wirtſchafterin ge- wahrte den Abgang, forſchte, lief ihm nach, und holte ihn gerade an der Brücke ein, konnte jedoch den ſchweren Mann vom Waſſer nicht mehr zurückdrängen. Pfarrer Juszczakiewicz glitt von der Brücke ins Waſſer und verſchwand in den durch Regengüſſe hoch gehenden Fluten. Seine Leiche fand man im Pozoritter Territorium knapp bei der Brettſäge des Paul Turzanski und wurde der Verſtorbene auf einer Trag- bahre in die Totenkammer der Gemeinde Pozoritta über- führt. Die Tat dürfte er jedenfalls in einem Anfalle von Geiſtesſtörung begangen haben. Zaſtawna. (Generalverſammlung des frei- willigen Feuerwehrvereines.) Am 3. d.-M. fand hier die ordentliche Generalverſammlung dieſes Vereines ſtatt. Der Jahresbericht wurde mit Befriedigung zur Kenntnis ge- nommen. Aus ſelbem erfuhren wir, daß die Feuerwehr bei vielen kleinen und drei großen Bränden tatreich mitgewirkt hat, daß dieſes junge Inſtitut trotz ſeines erſt zweijährigen Beſtandes ein Muſterinſtitut iſt, und auf der Höhe der Zeit, zu Nutz und Frommen der Bevölkerung ſteht. Nachdem noch dem ſcheidenden Ausſchuß das Abſolutorium erteilt wurde, wurde zur Neuwahl der Vereinsfunktionäre geſchritten. Gewählt wurden: zum Obmanne: Apotheker Schecht, zum Obmanſtell- vertreter Kanzliſt Tammler, zum Kaſſier Geometer Stadler, zum Revidenten Offizial Schrök, zum Schriftführer St.-Adjunkt Bojucli. In die Kommandantſchaft: Kommandant Poſtmeiſter Przybylski I. Stellvertreter Stappler, II. Makowiecki. Weiters wurden, der allgemeinen Stimmung Rechnung tragend, die Herren k. k. Bezirkshauptmann Dr. Karl Roſin zum Ehren- obmanne, und der geweſene Obmann dieſes Vereines, k. k. Landesgerichtsrat Ladislaus R. v. Mierzwinski zum Ehren- mitgliede ernannt. Kimpolung (Ein Eiſenbahnunfall). Auf dem Territorium des Gutsgebietes Louiſental befindet ſich ein Einſchnitt der Bahnlinie zwiſchen zwei Hügeln, über welchen eine Brücke, als Verbindung der Bezirksſtraße, aufgeführt wurde. Dieſe Brücke wurde von der Bahn erbaut und iſt dieſelbe zur Erhaltung im guten Zuſtande verpflichtet. Doch wie alles auf unſerer Lokalbahn morſch und ſchwach iſt, ſo auch das angebrachte Geländer. Am 6. d. M. fuhr über dieſe Brücke mit dem Geſpann des Gemeindevorſtehers Petre Leszneczuk aus Breaza deſſen Bedienſteter Ilasz Oleszniuk und zwei Gemeindediener gerade zur Zeit, als unter der Brücke der Zug vorüberraſſelte. Das Pferd wurde ſcheu, drängte den Wagen gegen das Geländer, welches zer- brach und Pferd, Wagen und Menſchen ſtürzten auf die Waggons des Perſonenzuges von einer Höhe über 4 Meter. Lokomotivführer Tarnoviecki brachte den Zug im Momente zum Stehen und wurde die Trümmer des Wagens das Pferd und Ilasz Oleszniuk zwiſchen dem letzten und vorletzen Wagen herausgezogen. Das Merkwürdige an der Sache iſt, daß Olszniuk bloß mit einer Quetſchung des Bruſt- korbes davonkam, das Pferd nur an der Naſe Verletzungen und keine Beinbrüche davontrug und die Gemeindediener mit bloßem Schrecken davonkamen. Ein Waggon des Perſonen- zuges iſt beſchädigt. Doroſchoutz. (Original-Korreſpondenz.) Sehr geehrter Herr Redakteur! Meine Feder ſträubt ſich beim Schreiben: Sollte man erfahren, wo ich bin, da ich Ihnen das Folgende zu ſchreiben mir erlaube, ich wäre meines Lebens nicht ſicher. So iſt man’s hier zwar auch nicht, aber doch bin ich nicht der Rache ſo ganz übergeben. Unſer Ort iſt in der letzten Zeit geradezu unheimlich geworden. Halbwüchſige Jungen, gehetzt von Parteimachern, treiben ihr Unweſen im Dorfe, daß es gerade lebensgefährlich iſt, bei Nacht die Straße zu betreten. Nacht auf Nacht hört man Schüſſe fallen, ein Pfeifen und Getute, als wäre der Satan los. Bei friedlichen Bürgern werden die Scheiben allnächtlich eingeſchlagen, vielen an Gut und Leben Schaden zugefügt. Und doch fürchten ſich Alle dieſe Tatſachen der Oeffentlichkeit zu übergeben, denn dreimal „Wehe“ dem Schreiber dieſer Zeilen, wenn er bekannt. Wohl hat die k. k. Gendarmerie Zaſtawna Erhebungen gepflogen, und wurden erſt unlängſt 4 Bauernburſchen, die einem Land- wirte hier die Scheiben eingeſchlagen und tätlich bedrohten, verhaftet und dem Gerichte in Zaſtawna eingeliefert. Dies alles hilft jedoch nicht. Soweit ich erfahren konnte, ſind all’ dieſe Rädelsführer Mitglieder des ho. Sicz, und hat der k. k. Bezirkswachtmeiſter an die Bezirkshauptmannſchaft Zaſtawna eine Anzeige über dieſe Vorgänge erſtattet. Vergebens warten wir auf Abhilfe. Einem ho. Herrn, der unlängſt nachts um 12 Uhr per Rad non Zaſtawna nach Hauſe kam, lauerten ſechs ſolcher Burſchen auf und nur ſeiner Geiſtesgegenwart war es zuzuſchreiben, daß er mit dem Leben davonkam. Als er nach Doroſchutz einfuhr, ſtellten ſich ihm vier ſolcher Burſchen in den Weg und ſuchten ihn vom Rad zu reißen. Mit Mühe entkam dieſer durch raſches Fahren ſeinen Verfolgern. Kaum war er einige Hundert Schritte fort, ſprangen aus dem Schanzgraben wieder zwei dieſer Tunichtgute hervor. Auch dieſen entkam er knapp. In ihrer Wut begannen die Burſchen ſelbem nachzulaufen und ihn mit Steinen zu bewerfen, wovon zwei ihn trafen und nicht unerheblich verletzten. Solche Ueberfälle gehören zur Tagesordnung, und wie ſchon oft erwähnt, iſt es nur die Furcht, die bis heute die ho. Bürger abhielt, ſich an die Oeffentlichkeit zu wenden. Geehrter Herr Redakteur! Aus Erbarmen mit den hierortigen Bürgern veröffentlichen Sie dieſe Zeilen. Vielleicht gelingt es uns, daß wir einen Gen- darmeriepoſten her bekommen und unſer erſt ſeit der Sicz-Zeit ſo unausſtehlich gewordener Ort wieder beruhigt werde. Vielleicht wären dann die friedlichen Bürger des Ortes ihres Lebens und Eigentums ſicher? Vielleicht werden den Burſchen, die an 50 Revolvern beſtellt, die Waffen abgenommen und ſo die Furcht vor ſelben benommen werden? Es ſind noch viele, viele andere Dinge zum erzählen, aber ich hoffe durch dieſe paar Tatſachen ſchon Remedur und behalte mir das ſchwerere Geſchütz für einen ſpäteren Zeitraum. Wenn dieſe Zeilen nicht helfen, ſo werden wir zu anderen Mitteln Zuflucht nehmen müſſen. Herr Redakteur, ich danke Ihnen für die Veröffentlichung dieſer Zeilen beſtens. Sind Sie meines und der Bevölkerung Dank gewiß. Hochachtend M. R. Aufruf! Mitbürger! Als vor Jahresfriſt der hunderſte Todestag des unver- geßlichen Dichterfürſten Friedrich von Schiller von der geſamten Kulturwelt gefeiert wurde, bot auch die Bevölkerung unſerer Stadt ein erhebendes Bild der Einigkeit in dem Beſtreben, den Manen des großen Dichters, deſſen erhabene Geiſtesſchöpfungen Gemeingut aller Völker geworden ſind, zu huldigen und ihm in ſchöner Harmonie ihre Verehrung dar- zubringen. Dieſe herzerfreuende Einmütigkeit aller Einwohner unſerer Stadt in der Verherrlichung des Genius der wahren Menſch- lichkeit und der Völkerfreiheit ſollte aber nicht eine flüchtige Erſcheinung bleiben, ſondern in Stein und Erz dauernd feſt- gehalten werden. Und ſo faßte die Gemeindevertretung als Dolmetſch der Gefühle aller Bewohner unſerer Stadt den einhelligen Beſchluß, vor das neuerbaute Stadttheater ein Schillerdenkmal als dauerndes Andenken der Vereinigung aller Czernowitzer in der Verehrung des Unſterblichen zu ſetzen. Die notwendigen Mittel ſollen im Wege einer öffentlichen Subſkription beſchafft werden und hat der Gemeinderat hiefür gleich den Betrag von 2000 Kronen votiert. Nun geht dieſes Denkmal, deſſen Ausführung dem be- akademiſchen Bildhauer Georg Leiſek übertragen worden iſt, ſeiner Vollendung entgegen und ſoll als Zierde unſerer an Werken der Bildhauerkunſt leider ſo armen Stadt, am 4. Oktober l. J. enthullt werden. Es ergeht daher an alle Freunde des Schönen und Edlen der neuerliche dringende Aufruf, in opferwilliger Weiſe für dieſen edlen Zweck ihr Schärflein beizutragen. Jeder noch ſo geringe Beitrag iſt willkommen, und werden ſolche im Bureau des Bürger- meiſters der Landeshauptſtadt Czernowitz entgegengenommen. An Spenden ſind bis nun eingelaufen: Stadtgemeinde Czernowitz 2000, Bürgermeiſter Dr. Reiß 100, Dr. Herman Fiſcher 250, Vizebürgermeiſter Baron Fürth 10, Frau von Wolan 20, Univerſitätsſekretär Dr. Anton Norſt 10, Frau Fanny Fleiſcher, 20, Studenteu- komitee zur Veranſtaltung einer Dillittantentheatervorſtellung 150, Großgrundbeſitzer Marku Fiſcher 250, Großgrundbe- Kalman und Janku Fiſcher 200, Dr. Marku Fiſcher 100, kaiſ. Rat Kozower 5, Induſtrieller Markus Kieslinger 50, Durchlaucht Prinz Hohenlohe 50, Dr. Max Goldenberg 50, Schulrat Wotta 5, Oberbezirkstierarzt Dr. Rudnik 5, Dber- landesgerichtsrat Dr. Salter 50, Univ.-Prof. Dr. v. Zieg- lauer 10, Stadtrat Eugen Jenner 5, Inſpektor Heinrich 10, Realitätenbeſitzer Oehlgießer 25, kaiſ. Rat Naftali Tittinger 100, Gemeinderat Wojtko 5, Stadtrat Brunſtein 20. Reg.-Rat Klaufer 10, Lyzealdirektor Dr. Frank 15, Profeſſor Wolf 10, Vizebürgermeiſter Reg.-Rat Balmoſch 10, Sammlung Kunſtverein 140 Kronen. Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und Rechtspflege“. Die Delegationen. (Konferenzen). Wien, 11. Juni (Korr.-B.) Der Kaiſer empfing den ungariſchen Miniſterpräſidenten Wekerle in Audienz. Miniſterpräſident Beck erſchien im Palais des ungariſchen Miniſteriums, um mit Wekerle und Koſſuth zu kon- ferieren. Da Wekerle in Andienz bei Seiner Majeſtät war, traf Beck bloß Koſſuth an.

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 728, Czernowitz, 12.06.1906, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer728_1906/4>, abgerufen am 21.11.2024.