[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae. Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum. Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son. Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne. Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist. Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu- Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae. Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum. Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son. Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne. Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist. Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0118" n="116"/> <p>Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae.</p> <p>Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum.</p> <p>Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. 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Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae.
Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum.
Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son.
Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne.
Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist.
Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/118>, abgerufen am 16.02.2025. |