Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Gottheit des Sons abgesondert / an / vnd für sich selbs sein / oder etwas haben. Was wer es denn für ein angenomene natur / wenn sie doch abgesondert sein könte?

Komen also wider ad petitionem principij, gleich als wer die menschliche natur Christi wol abgesonderter weis vmbschrieben / endlich / vnd mit solchen eigenschafften / wie vnsere Leib / vnd Seel begabet / aber nach art der persönlichen vereinigung sey sie allmechtig / alwissend / allenthalben.

Dichten derwegen für / vnd für zweierley menscheit in Christo / eine vereinigte / vnd abgesonderte / welchs sit doch sonsten nicht gestehen wollen.

Vber dieses so wollen sie wissentlich nicht wissen / das in Christo nicht allein die eigenschafften der beyden naturn / sondern auch der ewigen person selbst zu bedencken sind / von welchen allen gesagt / vnd verstanden wird; quod propria non egrediantur sua subiecta.

Denn wie allein die ander Person der heiligen Dreyfaltigkeit heist / vnd ist das ewige Wort / item der glantz / vnd wesentliche ebenbild des Himlischen Vaters / darumb das sie aus des Vaters wesen geborn ist / vnd solchs kan von Christo anders nicht / denn nach der Gottheit / in der person des ewigen Worts verstanden werden.

Also ist vnmüglich / das auch in der persönlichen vereinigung der beyden naturen (denn ausserhalb der persönlichen vereinigung wir von keinem fleisch Christi wissen) die eigenschafften der Göttlichen natur vff die menschliche natur / noch widerumb die eigenschafften der Menscheit auff die Gottheit sollen / oder können mit warheit gedeutet / vnd verstanden werden.

Gottheit des Sons abgesondert / an / vnd für sich selbs sein / oder etwas haben. Was wer es denn für ein angenomene natur / wenn sie doch abgesondert sein könte?

Komen also wider ad petitionem principij, gleich als wer die menschliche natur Christi wol abgesonderter weis vmbschrieben / endlich / vnd mit solchen eigenschafften / wie vnsere Leib / vnd Seel begabet / aber nach art der persönlichen vereinigung sey sie allmechtig / alwissend / allenthalben.

Dichten derwegen für / vnd für zweierley menscheit in Christo / eine vereinigte / vnd abgesonderte / welchs sit doch sonsten nicht gestehen wollen.

Vber dieses so wollen sie wissentlich nicht wissen / das in Christo nicht allein die eigenschafften der beyden naturn / sondern auch der ewigen person selbst zu bedencken sind / von welchen allen gesagt / vnd verstanden wird; quòd propria non egrediantur sua subiecta.

Denn wie allein die ander Person der heiligen Dreyfaltigkeit heist / vnd ist das ewige Wort / item der glantz / vnd wesentliche ebenbild des Himlischen Vaters / darumb das sie aus des Vaters wesen geborn ist / vnd solchs kan von Christo anders nicht / denn nach der Gottheit / in der person des ewigen Worts verstanden werden.

Also ist vnmüglich / das auch in der persönlichen vereinigung der beyden naturen (denn ausserhalb der persönlichen vereinigung wir von keinem fleisch Christi wissen) die eigenschafften der Göttlichen natur vff die menschliche natur / noch widerumb die eigenschafften der Menscheit auff die Gottheit sollen / oder können mit warheit gedeutet / vnd verstanden werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0163" n="161"/>
Gottheit des Sons                      abgesondert / an / vnd für sich selbs sein / oder etwas haben. Was wer es denn                      für ein angenomene natur / wenn sie doch abgesondert sein könte?</p>
        <p>Komen also wider ad petitionem principij, gleich als wer die menschliche natur                      Christi wol abgesonderter weis vmbschrieben / endlich / vnd mit solchen                      eigenschafften / wie vnsere Leib / vnd Seel begabet / aber nach art der                      persönlichen vereinigung sey sie allmechtig / alwissend / allenthalben.</p>
        <p>Dichten derwegen für / vnd für zweierley menscheit in Christo / eine vereinigte /                      vnd abgesonderte / welchs sit doch sonsten nicht gestehen wollen.</p>
        <p>Vber dieses so wollen sie wissentlich nicht wissen / das in Christo nicht allein                      die eigenschafften der beyden naturn / sondern auch der ewigen person selbst zu                      bedencken sind / von welchen allen gesagt / vnd verstanden wird; quòd propria                      non egrediantur sua subiecta.</p>
        <p>Denn wie allein die ander Person der heiligen Dreyfaltigkeit heist / vnd ist das                      ewige Wort / item der glantz / vnd wesentliche ebenbild des Himlischen Vaters /                      darumb das sie aus des Vaters wesen geborn ist / vnd solchs kan von Christo                      anders nicht / denn nach der Gottheit / in der person des ewigen Worts                      verstanden werden.</p>
        <p>Also ist vnmüglich / das auch in der persönlichen vereinigung der beyden naturen                      (denn ausserhalb der persönlichen vereinigung wir von keinem fleisch Christi                      wissen) die eigenschafften der Göttlichen natur vff die menschliche natur / noch                      widerumb die eigenschafften der Menscheit auff die Gottheit sollen / oder können                      mit warheit gedeutet / vnd verstanden werden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0163] Gottheit des Sons abgesondert / an / vnd für sich selbs sein / oder etwas haben. Was wer es denn für ein angenomene natur / wenn sie doch abgesondert sein könte? Komen also wider ad petitionem principij, gleich als wer die menschliche natur Christi wol abgesonderter weis vmbschrieben / endlich / vnd mit solchen eigenschafften / wie vnsere Leib / vnd Seel begabet / aber nach art der persönlichen vereinigung sey sie allmechtig / alwissend / allenthalben. Dichten derwegen für / vnd für zweierley menscheit in Christo / eine vereinigte / vnd abgesonderte / welchs sit doch sonsten nicht gestehen wollen. Vber dieses so wollen sie wissentlich nicht wissen / das in Christo nicht allein die eigenschafften der beyden naturn / sondern auch der ewigen person selbst zu bedencken sind / von welchen allen gesagt / vnd verstanden wird; quòd propria non egrediantur sua subiecta. Denn wie allein die ander Person der heiligen Dreyfaltigkeit heist / vnd ist das ewige Wort / item der glantz / vnd wesentliche ebenbild des Himlischen Vaters / darumb das sie aus des Vaters wesen geborn ist / vnd solchs kan von Christo anders nicht / denn nach der Gottheit / in der person des ewigen Worts verstanden werden. Also ist vnmüglich / das auch in der persönlichen vereinigung der beyden naturen (denn ausserhalb der persönlichen vereinigung wir von keinem fleisch Christi wissen) die eigenschafften der Göttlichen natur vff die menschliche natur / noch widerumb die eigenschafften der Menscheit auff die Gottheit sollen / oder können mit warheit gedeutet / vnd verstanden werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/163
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/163>, abgerufen am 21.11.2024.