[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Sagt darzu / DIR (nicht / deinem fleisch) darumb kan das geben keins wegs nur von der menschlichen Natur verstanden werden. Dieweil auch die Regel heisst: quod Res tunc dicatur fieri, & dari, cum incipit patefieri, & manifestari. Das ist: Wenn ein ding offenbar / vnd erkant wird / so sagt man / das es geschehe / oder gegeben / vnd empfangen werde: So kan der Spruch Lutheri anders nicht erklert / noch verstanden werden (man wolle jhn denn wider die heilige Schrifft selbst verstehen) denn wie der Apostel sagt: Gott ist offenbaret im fleisch. 1. Tim. 3. Vnd dieweil Lutherus daselbst beides bezeugt / nemlich / das in der zeit der Mensch Christus empfangen hab / das er almechtig / vnd demnach zugleich Schöpffer Himels / vnd der Erden sey: So müste sonst (nach vnsers gegenteils fürgeben) notwendig folgen / so der menschlichen Natur die almechtigkeit gebüret / dz sie zugleich auch die Schöpfferin sey aller ding / welchs gar wider den Glauben wer. Derwegen die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien nimermehr werden erhalten können / das sie vnuerschemptFol. Apol. Erf. 86. a. fürgeben / das auch die angenomene menschliche Natur / aus empfangener almechtigkeit (jhrem gedicht nach) alles im Himel / vnd auff Erden schaffe / erhalt / vnd regiere. Denn einmal war ist / vnd bleibts in ewigkeit / das sich die angenomene Menscheit in Christo selbst weder erschaffen hat / noch erhelt. Vnd wie allein Gott alle Creaturn im anfang erschaffen / souiel die vnterscheidene species, art / oder geschlecht derselben anlanget: Also ist es keiner Creaturn (auch der Menscheit in Christo nicht) sondern allein Gottes Werck / vnd almechtige Krafft / das noch Sagt darzu / DIR (nicht / deinem fleisch) darumb kan das geben keins wegs nur von der menschlichen Natur verstanden werden. Dieweil auch die Regel heisst: quòd Res tunc dicatur fieri, & dari, cum incipit patefieri, & manifestari. Das ist: Wenn ein ding offenbar / vnd erkant wird / so sagt man / das es geschehe / oder gegeben / vnd empfangen werde: So kan der Spruch Lutheri anders nicht erklert / noch verstanden werden (man wolle jhn denn wider die heilige Schrifft selbst verstehen) denn wie der Apostel sagt: Gott ist offenbaret im fleisch. 1. Tim. 3. Vnd dieweil Lutherus daselbst beides bezeugt / nemlich / das in der zeit der Mensch Christus empfangen hab / das er almechtig / vnd demnach zugleich Schöpffer Himels / vnd der Erden sey: So müste sonst (nach vnsers gegẽteils fürgebẽ) notwendig folgen / so der menschlichẽ Natur die almechtigkeit gebüret / dz sie zugleich auch die Schöpfferin sey aller ding / welchs gar wider den Glauben wer. Derwegen die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien nimermehr werden erhalten können / das sie vnuerschemptFol. Apol. Erf. 86. a. fürgeben / das auch die angenomene menschliche Natur / aus empfangener almechtigkeit (jhrem gedicht nach) alles im Himel / vnd auff Erden schaffe / erhalt / vnd regiere. Denn einmal war ist / vnd bleibts in ewigkeit / das sich die angenomene Menscheit in Christo selbst weder erschaffen hat / noch erhelt. Vnd wie allein Gott alle Creaturn im anfang erschaffen / souiel die vnterscheidene species, art / oder geschlecht derselben anlanget: Also ist es keiner Creaturn (auch der Menscheit in Christo nicht) sondern allein Gottes Werck / vnd almechtige Krafft / das noch <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0267" n="265"/> <p>Sagt darzu / DIR (nicht / deinem fleisch) darumb kan das geben keins wegs nur von der menschlichen Natur verstanden werden.</p> <p>Dieweil auch die Regel heisst: quòd Res tunc dicatur fieri, & dari, cum incipit patefieri, & manifestari. Das ist: Wenn ein ding offenbar / vnd erkant wird / so sagt man / das es geschehe / oder gegeben / vnd empfangen werde: So kan der Spruch Lutheri anders nicht erklert / noch verstanden werden (man wolle jhn denn wider die heilige Schrifft selbst verstehen) denn wie der Apostel sagt: Gott ist offenbaret im fleisch. 1. Tim. 3.</p> <p>Vnd dieweil Lutherus daselbst beides bezeugt / nemlich / das in der zeit der Mensch Christus empfangen hab / das er almechtig / vnd demnach zugleich Schöpffer Himels / vnd der Erden sey: So müste sonst (nach vnsers gegẽteils fürgebẽ) notwendig folgen / so der menschlichẽ Natur die almechtigkeit gebüret / dz sie zugleich auch die Schöpfferin sey aller ding / welchs gar wider den Glauben wer.</p> <p>Derwegen die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien nimermehr werden erhalten können / das sie vnuerschempt<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">86.</hi> a.</note> fürgeben / das auch die angenomene menschliche Natur / aus empfangener almechtigkeit (jhrem gedicht nach) alles im Himel / vnd auff Erden schaffe / erhalt / vnd regiere. Denn einmal war ist / vnd bleibts in ewigkeit / das sich die angenomene Menscheit in Christo selbst weder erschaffen hat / noch erhelt. Vnd wie allein Gott alle Creaturn im anfang erschaffen / souiel die vnterscheidene species, art / oder geschlecht derselben anlanget: Also ist es keiner Creaturn (auch der Menscheit in Christo nicht) sondern allein Gottes Werck / vnd almechtige Krafft / das noch </p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0267]
Sagt darzu / DIR (nicht / deinem fleisch) darumb kan das geben keins wegs nur von der menschlichen Natur verstanden werden.
Dieweil auch die Regel heisst: quòd Res tunc dicatur fieri, & dari, cum incipit patefieri, & manifestari. Das ist: Wenn ein ding offenbar / vnd erkant wird / so sagt man / das es geschehe / oder gegeben / vnd empfangen werde: So kan der Spruch Lutheri anders nicht erklert / noch verstanden werden (man wolle jhn denn wider die heilige Schrifft selbst verstehen) denn wie der Apostel sagt: Gott ist offenbaret im fleisch. 1. Tim. 3.
Vnd dieweil Lutherus daselbst beides bezeugt / nemlich / das in der zeit der Mensch Christus empfangen hab / das er almechtig / vnd demnach zugleich Schöpffer Himels / vnd der Erden sey: So müste sonst (nach vnsers gegẽteils fürgebẽ) notwendig folgen / so der menschlichẽ Natur die almechtigkeit gebüret / dz sie zugleich auch die Schöpfferin sey aller ding / welchs gar wider den Glauben wer.
Derwegen die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien nimermehr werden erhalten können / das sie vnuerschempt fürgeben / das auch die angenomene menschliche Natur / aus empfangener almechtigkeit (jhrem gedicht nach) alles im Himel / vnd auff Erden schaffe / erhalt / vnd regiere. Denn einmal war ist / vnd bleibts in ewigkeit / das sich die angenomene Menscheit in Christo selbst weder erschaffen hat / noch erhelt. Vnd wie allein Gott alle Creaturn im anfang erschaffen / souiel die vnterscheidene species, art / oder geschlecht derselben anlanget: Also ist es keiner Creaturn (auch der Menscheit in Christo nicht) sondern allein Gottes Werck / vnd almechtige Krafft / das noch
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