Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

welches der almechtige gerechte Gott zu seiner zeit wol recht richten wird. Psalm. 75.

Das sie aber mit so gantz prechtigen worten fürgeben / vnd gleich hönisch fragen / wie sie die Person Christi auffheben solten / von welcher sie doch / vermöge (sagen sie) göttliches Worts / vnd des Christlichen Concordibuchs / bestendig lehren / das die angenomene menschliche Natur Christi / eben daher / vnd sonst nirgend anders her / almechtige Krafft / vnd gewalt empfangen habe / dieweil sie mit der ewigen Person des Sons Gottes vnzertrenlich vereiniget / vnd one dieselbe nicht einen augenblick bleiben / oder bestehen könte?

Diß alles ist nichts / denn ein vergebliche petitio principij (welchs Lutherus heisset / incertum per incertum probare) dadurch sie jhrem gebrauch nach / das jenig zum beweis anziehen / dauon noch die Frage ist / ob sichs also halt / oder nicht? Denn sie zuuor aus Gottes wort / darauff sie sich ohne grund beruffen / mit klaren Sprüchen darthun / vnd beweisen solten / das die Menscheit Christi almechtig / alwissend / allenthalben / vnd wie sie sonst reden / Gott selbst sey.

Dieweil sie aber (wie droben angezeigt) in jhrer vermeinten Refutationschrifft / pag. 55. wider vnser bedencken vber die Praefation der Concordiformul / endlich haben mit vberzeugtem Gewissen / wider jhr eigen fürgeben / bekennen müssen / das weder die heilige Schrifft / noch andere approbirte Bücher von jhnen selbst in der norma specificirt / vnd erzehlt / also reden / vnd der Son Gottes klar bezeugt / das von seinem Vater / vnd nicht von sich selbst / dazu nicht

welches der almechtige gerechte Gott zu seiner zeit wol recht richten wird. Psalm. 75.

Das sie aber mit so gantz prechtigen worten fürgeben / vnd gleich hönisch fragen / wie sie die Person Christi auffheben solten / von welcher sie doch / vermöge (sagen sie) göttliches Worts / vnd des Christlichen Concordibuchs / bestendig lehren / das die angenomene menschliche Natur Christi / eben daher / vnd sonst nirgend anders her / almechtige Krafft / vnd gewalt empfangen habe / dieweil sie mit der ewigen Person des Sons Gottes vnzertrenlich vereiniget / vnd one dieselbe nicht einen augenblick bleiben / oder bestehen könte?

Diß alles ist nichts / denn ein vergebliche petitio principij (welchs Lutherus heisset / incertum per incertum probare) dadurch sie jhrem gebrauch nach / das jenig zum beweis anziehen / dauon noch die Frage ist / ob sichs also halt / oder nicht? Denn sie zuuor aus Gottes wort / darauff sie sich ohne grund beruffen / mit klaren Sprüchen darthun / vnd beweisen solten / das die Menscheit Christi almechtig / alwissend / allenthalben / vnd wie sie sonst reden / Gott selbst sey.

Dieweil sie aber (wie droben angezeigt) in jhrer vermeinten Refutationschrifft / pag. 55. wider vnser bedencken vber die Praefation der Concordiformul / endlich haben mit vberzeugtem Gewissen / wider jhr eigen fürgeben / bekennen müssen / das weder die heilige Schrifft / noch andere approbirte Bücher von jhnen selbst in der norma specificirt / vnd erzehlt / also reden / vnd der Son Gottes klar bezeugt / das von seinem Vater / vnd nicht von sich selbst / dazu nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0374" n="372"/>
welches der almechtige                      gerechte Gott zu seiner zeit wol recht richten wird. Psalm. <hi rendition="#i">75</hi>.</p>
        <p>Das sie aber mit so gantz prechtigen worten fürgeben / vnd gleich hönisch fragen                      / wie sie die Person Christi auffheben solten / von welcher sie doch / vermöge                      (sagen sie) göttliches Worts / vnd des Christlichen Concordibuchs / bestendig                      lehren / das die angenomene menschliche Natur Christi / eben daher / vnd sonst                      nirgend anders her / almechtige Krafft / vnd gewalt empfangen habe / dieweil sie                      mit der ewigen Person des Sons Gottes vnzertrenlich vereiniget / vnd one                      dieselbe nicht einen augenblick bleiben / oder bestehen könte?</p>
        <p>Diß alles ist nichts / denn ein vergebliche petitio principij (welchs Lutherus                      heisset / incertum per incertum probare) dadurch sie jhrem gebrauch nach / das                      jenig zum beweis anziehen / dauon noch die Frage ist / ob sichs also halt / oder                      nicht? Denn sie zuuor aus Gottes wort / darauff sie sich ohne grund beruffen /                      mit klaren Sprüchen darthun / vnd beweisen solten / das die Menscheit Christi                      almechtig / alwissend / allenthalben / vnd wie sie sonst reden / Gott selbst                      sey.</p>
        <p>Dieweil sie aber (wie droben angezeigt) in jhrer vermeinten Refutationschrifft /                      pag. <hi rendition="#i">55</hi>. wider vnser bedencken vber die Praefation der                      Concordiformul / endlich haben mit vberzeugtem Gewissen / wider jhr eigen                      fürgeben / bekennen müssen / das weder die heilige Schrifft / noch andere                      approbirte Bücher von jhnen selbst in der norma specificirt / vnd erzehlt / also                      reden / vnd der Son Gottes klar bezeugt / das von seinem Vater / vnd nicht von                      sich selbst / dazu nicht
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[372/0374] welches der almechtige gerechte Gott zu seiner zeit wol recht richten wird. Psalm. 75. Das sie aber mit so gantz prechtigen worten fürgeben / vnd gleich hönisch fragen / wie sie die Person Christi auffheben solten / von welcher sie doch / vermöge (sagen sie) göttliches Worts / vnd des Christlichen Concordibuchs / bestendig lehren / das die angenomene menschliche Natur Christi / eben daher / vnd sonst nirgend anders her / almechtige Krafft / vnd gewalt empfangen habe / dieweil sie mit der ewigen Person des Sons Gottes vnzertrenlich vereiniget / vnd one dieselbe nicht einen augenblick bleiben / oder bestehen könte? Diß alles ist nichts / denn ein vergebliche petitio principij (welchs Lutherus heisset / incertum per incertum probare) dadurch sie jhrem gebrauch nach / das jenig zum beweis anziehen / dauon noch die Frage ist / ob sichs also halt / oder nicht? Denn sie zuuor aus Gottes wort / darauff sie sich ohne grund beruffen / mit klaren Sprüchen darthun / vnd beweisen solten / das die Menscheit Christi almechtig / alwissend / allenthalben / vnd wie sie sonst reden / Gott selbst sey. Dieweil sie aber (wie droben angezeigt) in jhrer vermeinten Refutationschrifft / pag. 55. wider vnser bedencken vber die Praefation der Concordiformul / endlich haben mit vberzeugtem Gewissen / wider jhr eigen fürgeben / bekennen müssen / das weder die heilige Schrifft / noch andere approbirte Bücher von jhnen selbst in der norma specificirt / vnd erzehlt / also reden / vnd der Son Gottes klar bezeugt / das von seinem Vater / vnd nicht von sich selbst / dazu nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/374
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/374>, abgerufen am 21.11.2024.