[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.iecto, nemlich der menschlichen Natur / allhie nicht die allmechtigkeit De modo praedicationis innsitate. (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn das er solchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnnd guter meinung a regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, Sondern nur allein in concreto. Ob nun wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones, das Christi Fleisch Lebendig mache / von Sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in Victoria Anhaldinorum. pag 143. die Erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene Wirckungen der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene Wirckungen fliessen auß den vnterschiedenen natürlichen Eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, inn jhrem rechten verstandt / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: neceslario inde emergit proposicio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum Actiones Theandriae non tollunt proprietates naturarun.impropria. Ad proprium enim agens propria refertur actio, seu effectio. Wenn nun jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfordert allmechtige Krafft. Die menschliche Natur Christi macht Lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit- iecto, nemlich der menschlichen Natur / allhie nicht die allmechtigkeit De modo praedicationis innsitate. (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn das er solchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, Sondern nur allein in concreto. Ob nun wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones, das Christi Fleisch Lebendig mache / von Sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in Victoria Anhaldinorum. pag 143. die Erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene Wirckungen der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene Wirckungen fliessen auß den vnterschiedenen natürlichen Eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, inn jhrem rechten verstandt / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: neceslariò inde emergit proposicio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum Actiones Theandriae non tollunt proprietates naturarũ.impropria. Ad proprium enim agens propria refertur actio, seu effectio. Wenn nun jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfordert allmechtige Krafft. Die menschliche Natur Christi macht Lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0550" n="548"/> iecto, nemlich der menschlichen Natur / allhie nicht die allmechtigkeit <note place="left"><hi rendition="#i">De modo praedicationis innsitate.</hi></note>(wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn das er solchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, Sondern nur allein in concreto. Ob nun wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones, das Christi Fleisch Lebendig mache / von Sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in Victoria Anhaldinorum. pag 143. die Erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene Wirckungen der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene Wirckungen fliessen auß den vnterschiedenen natürlichen Eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, inn jhrem rechten verstandt / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. 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iecto, nemlich der menschlichen Natur / allhie nicht die allmechtigkeit (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn das er solchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, Sondern nur allein in concreto. Ob nun wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones, das Christi Fleisch Lebendig mache / von Sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in Victoria Anhaldinorum. pag 143. die Erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene Wirckungen der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene Wirckungen fliessen auß den vnterschiedenen natürlichen Eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, inn jhrem rechten verstandt / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: neceslariò inde emergit proposicio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum impropria. Ad proprium enim agens propria refertur actio, seu effectio.
De modo praedicationis innsitate.
Actiones Theandriae non tollunt proprietates naturarũ. Wenn nun jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfordert allmechtige Krafft. Die menschliche Natur Christi macht Lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit-
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