Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Leib noch nicht drinnen im Gemach / ehe er hinein kame / viel weniger ist sein Leib allenthalben.

Hieher referiren wir auch den Spruch Augustini: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, &c. Dawider das Gegentheil inn den außgesprengten Schmehecharten viel Calumnien außgeusset. Aber die Anhalter haben dasselbige allegatum nicht erdichtet / Sondern es wird mit gleichen worten von Gratiano citiret / de consecrat. distinct. 2. Vnd ist fest gegründet inn der heiligen Schrifft / Actor. 3. Philip. 3. Colos. 3. Zu dem / so gibts die Antithesis, vnd der gantze Context / Sintemal Augustinus daselbst mit einander die zwo Fragen conferirt / vnd durch derselbigen zusammenhaltung kürtzlich beyde erkleret / wie nemlich der HERR CHRISTVS droben im Himmel / von dannen er wider kommen wird / vnd doch zugleich auch warhafftig bey vns hieniden auff Erden gegenwertig sey.

Derwegen hierauß kein crimen falsi erzwungen kan werden / wie das Gegentheil vnuerschampter weise fürgibt.

Das Gegentheil dichtet Crimina falsi ohne grundt.

Denn sonst müste folgen / das von den Anhaltern dem alten Lehrer Augustino etwas wer zugemessen worden / das seiner / ja der gantzen Rechtgleubigen Kirchen / vnnd der heiligen Schriffte Meinung gantz vnd gar zu wider. Ob aber gleich derselbige Spruch gentzlich außgelassen wer worden / so ist doch auß den andern schönen Zeugnissen / welche bey dem 21. vnd 39. Anhaltischen Argument / pag. 273. 274. 468. 469. aus Augustino / Athanasio / Tertulliane / Cyrillo / Vigilio / Ambrosio / vnd Fulgentio in zimlicher anzahl erzehlet / vnd vom Gegentheil nicht mit dem geringsten wörtlein haben dürffen angetastet werden / gnugsam vnd augenscheinlich zu erkennen / was eigentlich Augustini / vnnd demnach der gantzen rechtgleubigen Kirchen einhelliger Consens vnnd Meinung gewesen / dadurch freylich der Vbiquisten Treume viel mehr zu grunde refutiret / denn im geringsten asserirt / geschweigen für Glaubens Ar-

Leib noch nicht drinnen im Gemach / ehe er hinein kame / viel weniger ist sein Leib allenthalben.

Hieher referiren wir auch den Spruch Augustini: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, &c. Dawider das Gegentheil inn den außgesprengten Schmehecharten viel Calumnien außgeusset. Aber die Anhalter haben dasselbige allegatum nicht erdichtet / Sondern es wird mit gleichen worten von Gratiano citiret / de consecrat. distinct. 2. Vnd ist fest gegründet inn der heiligen Schrifft / Actor. 3. Philip. 3. Colos. 3. Zu dem / so gibts die Antithesis, vnd der gantze Context / Sintemal Augustinus daselbst mit einander die zwo Fragen conferirt / vnd durch derselbigen zusammenhaltung kürtzlich beyde erkleret / wie nemlich der HERR CHRISTVS droben im Himmel / von dannen er wider kommen wird / vnd doch zugleich auch warhafftig bey vns hieniden auff Erden gegenwertig sey.

Derwegen hierauß kein crimen falsi erzwungen kan werden / wie das Gegentheil vnuerschampter weise fürgibt.

Das Gegentheil dichtet Crimina falsi ohne grundt.

Denn sonst müste folgen / das von den Anhaltern dem alten Lehrer Augustino etwas wer zugemessen worden / das seiner / ja der gantzen Rechtgleubigen Kirchen / vnnd der heiligen Schriffte Meinung gantz vnd gar zu wider. Ob aber gleich derselbige Spruch gentzlich außgelassen wer worden / so ist doch auß den andern schönen Zeugnissen / welche bey dem 21. vnd 39. Anhaltischen Argument / pag. 273. 274. 468. 469. aus Augustino / Athanasio / Tertulliane / Cyrillo / Vigilio / Ambrosio / vnd Fulgentio in zimlicher anzahl erzehlet / vnd vom Gegentheil nicht mit dem geringsten wörtlein haben dürffen angetastet werden / gnugsam vnd augenscheinlich zu erkennen / was eigentlich Augustini / vnnd demnach der gantzen rechtgleubigen Kirchen einhelliger Consens vnnd Meinung gewesen / dadurch freylich der Vbiquisten Treume viel mehr zu grunde refutiret / denn im geringsten asserirt / geschweigen für Glaubens Ar-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0558" n="556"/>
Leib noch nicht                      drinnen im Gemach / ehe er hinein kame / viel weniger ist sein Leib                      allenthalben.</p>
        <p>Hieher referiren wir auch den Spruch Augustini: Donec seculum finiatur, sursum                      est Dominus, &amp;c. Dawider das Gegentheil inn den außgesprengten                      Schmehecharten viel Calumnien außgeusset. Aber die Anhalter haben dasselbige                      allegatum nicht erdichtet / Sondern es wird mit gleichen worten von Gratiano                      citiret / de consecrat. distinct. 2. Vnd ist fest gegründet inn der heiligen                      Schrifft / Actor. 3. Philip. 3. Colos. 3. Zu dem / so gibts die Antithesis, vnd                      der gantze Context / Sintemal Augustinus daselbst mit einander die zwo Fragen                      conferirt / vnd durch derselbigen zusammenhaltung kürtzlich beyde erkleret / wie                      nemlich der HERR CHRISTVS droben im Himmel / von dannen er wider kommen wird /                      vnd doch zugleich auch warhafftig bey vns hieniden auff Erden gegenwertig sey.</p>
        <p>Derwegen hierauß kein crimen falsi erzwungen kan werden / wie das Gegentheil                      vnuerschampter weise fürgibt.</p>
        <note place="left">Das Gegentheil dichtet <hi rendition="#i">Crimina                      falsi</hi> ohne grundt.</note>
        <p>Denn sonst müste folgen / das von den Anhaltern dem alten Lehrer Augustino etwas                      wer zugemessen worden / das seiner / ja der gantzen Rechtgleubigen Kirchen /                      vnnd der heiligen Schriffte Meinung gantz vnd gar zu wider. Ob aber gleich                      derselbige Spruch gentzlich außgelassen wer worden / so ist doch auß den andern                      schönen Zeugnissen / welche bey dem 21. vnd 39. Anhaltischen Argument / pag.                      273. 274. 468. 469. aus Augustino / Athanasio / Tertulliane / Cyrillo / Vigilio                      / Ambrosio / vnd Fulgentio in zimlicher anzahl erzehlet / vnd vom Gegentheil                      nicht mit dem geringsten wörtlein haben dürffen angetastet werden / gnugsam vnd                      augenscheinlich zu erkennen / was eigentlich Augustini / vnnd demnach der                      gantzen rechtgleubigen Kirchen einhelliger Consens vnnd Meinung gewesen /                      dadurch freylich der Vbiquisten Treume viel mehr zu grunde refutiret / denn im                      geringsten asserirt / geschweigen für Glaubens Ar-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[556/0558] Leib noch nicht drinnen im Gemach / ehe er hinein kame / viel weniger ist sein Leib allenthalben. Hieher referiren wir auch den Spruch Augustini: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, &c. Dawider das Gegentheil inn den außgesprengten Schmehecharten viel Calumnien außgeusset. Aber die Anhalter haben dasselbige allegatum nicht erdichtet / Sondern es wird mit gleichen worten von Gratiano citiret / de consecrat. distinct. 2. Vnd ist fest gegründet inn der heiligen Schrifft / Actor. 3. Philip. 3. Colos. 3. Zu dem / so gibts die Antithesis, vnd der gantze Context / Sintemal Augustinus daselbst mit einander die zwo Fragen conferirt / vnd durch derselbigen zusammenhaltung kürtzlich beyde erkleret / wie nemlich der HERR CHRISTVS droben im Himmel / von dannen er wider kommen wird / vnd doch zugleich auch warhafftig bey vns hieniden auff Erden gegenwertig sey. Derwegen hierauß kein crimen falsi erzwungen kan werden / wie das Gegentheil vnuerschampter weise fürgibt. Denn sonst müste folgen / das von den Anhaltern dem alten Lehrer Augustino etwas wer zugemessen worden / das seiner / ja der gantzen Rechtgleubigen Kirchen / vnnd der heiligen Schriffte Meinung gantz vnd gar zu wider. Ob aber gleich derselbige Spruch gentzlich außgelassen wer worden / so ist doch auß den andern schönen Zeugnissen / welche bey dem 21. vnd 39. Anhaltischen Argument / pag. 273. 274. 468. 469. aus Augustino / Athanasio / Tertulliane / Cyrillo / Vigilio / Ambrosio / vnd Fulgentio in zimlicher anzahl erzehlet / vnd vom Gegentheil nicht mit dem geringsten wörtlein haben dürffen angetastet werden / gnugsam vnd augenscheinlich zu erkennen / was eigentlich Augustini / vnnd demnach der gantzen rechtgleubigen Kirchen einhelliger Consens vnnd Meinung gewesen / dadurch freylich der Vbiquisten Treume viel mehr zu grunde refutiret / denn im geringsten asserirt / geschweigen für Glaubens Ar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/558
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/558>, abgerufen am 21.11.2024.