[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Vom Spruch [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] 42. Ich will meine Ehr keinem audern geben. Der Spruch Jesai. 42. Gloriam meam ALTERI non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn inn Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn inn Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item, Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundum aliud & aliud: welchs nicht so viel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundum (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, proprie competunt. Das will D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen. So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaiae 42. von Cyrillo erkleret: Dialog. 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quam sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non Vom Spruch [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] 42. Ich will meine Ehr keinem audern geben. Der Spruch Jesai. 42. Gloriam meam ALTERI non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn inn Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn inn Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item, Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht so viel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das will D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen. So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaiae 42. von Cyrillo erkleret: Dialog. 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0578" n="576"/> <note place="left">Vom Spruch <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> 42. Ich will meine Ehr keinem audern geben.</note> <p>Der Spruch Jesai. 42. Gloriam meam ALTERI non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn inn Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn inn Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item, Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht so viel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das will D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen.</p> <p>So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaiae 42. von Cyrillo erkleret: Dialog. 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?</p> <p>Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non </p> </div> </body> </text> </TEI> [576/0578]
Der Spruch Jesai. 42. Gloriam meam ALTERI non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn inn Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn inn Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item, Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht so viel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das will D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen.
So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaiae 42. von Cyrillo erkleret: Dialog. 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?
Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |