[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.göttlichen. Denn wo man solchs nicht war nimpt vnd recht vnterscheidet / so müssen folgen so mancherley Ketzerey / wie vor zeiten gewesen sind / da etliche gesagt haben / Er were nicht warhafftiger Gott / etliche / Er were nicht warhafftiger Mensch. Denn sie kondten sich nicht drein richten / das sie die zweyerleyrede deutlich vnterscheideten / nach den zwoen Naturen. Item / Ich hab erlebt / das dieser Artickel bissher vber tausent Jar blieben ist / wider alle spitzige Köpff vnd Teuffel in der Helle / so sich darwider gelegt haben / soll auch für allen wol bleiben. Darümb last vns dem H. Geist so viel Ehre thun / das er gelehrter vnd klüger sey / denn wir mit vnser Kinderkunst / vnnd diesen Artickel nach der Schrifft rein vnd lauter behalten. Item / vber den 110. Psalm: Darumb stehet hie der feste Grundt / vnd ist gewaltig beschlossen / weil er also redet / das dieser HErr (der verheissen Dauids Sohn / Christus) zur Rechten Gottes sitzet / an dem ort / da keinem lautern Menschen / ja auch keinem Engel gebüret zu sitzen / Nemlich auff Gottes eigenem Thron oder Stuel / so leidet sichs nicht zu sagen oder zu gleuben / das er lauter Mensch sey / oder ein ander Creatur (wie sie möcht genennet werden / als der Arianer Traum fürgab) vnter Gott. Denn das ist in der Schrifft hart verbotten / das man keine Creatur Gott soll gleich machen / auch keinen andern Gott neben jn setzen / etc. Item, lib. de Concilijs: Was man von Gott redet / mus auch dem Menschen zugemessen werden / nemlich / Gott hat die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Der Mensch Christus ist Gott. Darümb hat der Mensch Christus die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Vrsach ist / denn es ist eine Person worden aus GOtt vnd Mensch / darümb führt die Person beyder Naturen Idiomata. Item / Was were der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereiniget / wenn er nicht rechte menschliche Eigenschafft haben solte? Er müste ein Gespenst sein / wie die Manicheer gelehret haben. At tV, DoMIne, VsqVe qVo? an non eVIgILabIs, & Ipse VenIes? M. D. XIVC. göttlichen. Denn wo man solchs nicht war nimpt vnd recht vnterscheidet / so müssen folgen so mancherley Ketzerey / wie vor zeiten gewesen sind / da etliche gesagt habẽ / Er were nicht warhafftiger Gott / etliche / Er were nicht warhafftiger Mensch. Denn sie kondten sich nicht drein richten / das sie die zweyerleyrede deutlich vnterscheideten / nach den zwoen Naturen. Item / Ich hab erlebt / das dieser Artickel bissher vber tausent Jar blieben ist / wider alle spitzige Köpff vnd Teuffel in der Helle / so sich darwider gelegt haben / soll auch für allen wol bleiben. Darümb last vns dem H. Geist so viel Ehre thun / das er gelehrter vnd klüger sey / denn wir mit vnser Kinderkunst / vnnd diesen Artickel nach der Schrifft rein vnd lauter behalten. Item / vber den 110. Psalm: Darumb stehet hie der feste Grundt / vnd ist gewaltig beschlossen / weil er also redet / das dieser HErr (der verheissen Dauids Sohn / Christus) zur Rechten Gottes sitzet / an dem ort / da keinem lautern Menschen / ja auch keinem Engel gebüret zu sitzen / Nemlich auff Gottes eigenem Thron oder Stuel / so leidet sichs nicht zu sagen oder zu gleuben / das er lauter Mensch sey / oder ein ander Creatur (wie sie möcht genennet werden / als der Arianer Traum fürgab) vnter Gott. Denn das ist in der Schrifft hart verbotten / das man keine Creatur Gott soll gleich machen / auch keinen andern Gott neben jn setzen / etc. Item, lib. de Concilijs: Was man von Gott redet / mus auch dem Menschen zugemessen werden / nemlich / Gott hat die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Der Mensch Christus ist Gott. Darümb hat der Mensch Christus die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Vrsach ist / denn es ist eine Person worden aus GOtt vnd Mensch / darümb führt die Person beyder Naturen Idiomata. Item / Was were der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereiniget / wenn er nicht rechte menschliche Eigenschafft haben solte? Er müste ein Gespenst sein / wie die Manicheer gelehret haben. At tV, DoMIne, VsqVe qVò? an non eVIgILabIs, & Ipse VenIes? M. D. XIVC. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0607" n="605"/> göttlichen. Denn wo man solchs nicht war nimpt vnd recht vnterscheidet / so müssen folgen so mancherley Ketzerey / wie vor zeiten gewesen sind / da etliche gesagt habẽ / Er were nicht warhafftiger Gott / etliche / Er were nicht warhafftiger Mensch. Denn sie kondten sich nicht drein richten / das sie die zweyerleyrede deutlich vnterscheideten / nach den zwoen Naturen.</p> <p>Item / Ich hab erlebt / das dieser Artickel bissher vber tausent Jar blieben ist / wider alle spitzige Köpff vnd Teuffel in der Helle / so sich darwider gelegt haben / soll auch für allen wol bleiben. Darümb last vns dem H. Geist so viel Ehre thun / das er gelehrter vnd klüger sey / denn wir mit vnser Kinderkunst / vnnd diesen Artickel nach der Schrifft rein vnd lauter behalten.</p> <p>Item / vber den 110. Psalm: Darumb stehet hie der feste Grundt / vnd ist gewaltig beschlossen / weil er also redet / das dieser HErr (der verheissen Dauids Sohn / Christus) zur Rechten Gottes sitzet / an dem ort / da keinem lautern Menschen / ja auch keinem Engel gebüret zu sitzen / Nemlich auff Gottes eigenem Thron oder Stuel / so leidet sichs nicht zu sagen oder zu gleuben / das er lauter Mensch sey / oder ein ander Creatur (wie sie möcht genennet werden / als der Arianer Traum fürgab) vnter Gott. Denn das ist in der Schrifft hart verbotten / das man keine Creatur Gott soll gleich machen / auch keinen andern Gott neben jn setzen / etc.</p> <p>Item, lib. de Concilijs: Was man von Gott redet / mus auch dem Menschen zugemessen werden / nemlich / Gott hat die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Der Mensch Christus ist Gott. Darümb hat der Mensch Christus die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Vrsach ist / denn es ist eine Person worden aus GOtt vnd Mensch / darümb führt die Person beyder Naturen Idiomata.</p> <p>Item / Was were der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereiniget / wenn er nicht rechte menschliche Eigenschafft haben solte? Er müste ein Gespenst sein / wie die Manicheer gelehret haben.</p> <p>At tV, DoMIne, VsqVe qVò? an non eVIgILabIs, & Ipse VenIes?</p> <p>M. D. XIVC.</p> </div> </body> </text> </TEI> [605/0607]
göttlichen. Denn wo man solchs nicht war nimpt vnd recht vnterscheidet / so müssen folgen so mancherley Ketzerey / wie vor zeiten gewesen sind / da etliche gesagt habẽ / Er were nicht warhafftiger Gott / etliche / Er were nicht warhafftiger Mensch. Denn sie kondten sich nicht drein richten / das sie die zweyerleyrede deutlich vnterscheideten / nach den zwoen Naturen.
Item / Ich hab erlebt / das dieser Artickel bissher vber tausent Jar blieben ist / wider alle spitzige Köpff vnd Teuffel in der Helle / so sich darwider gelegt haben / soll auch für allen wol bleiben. Darümb last vns dem H. Geist so viel Ehre thun / das er gelehrter vnd klüger sey / denn wir mit vnser Kinderkunst / vnnd diesen Artickel nach der Schrifft rein vnd lauter behalten.
Item / vber den 110. Psalm: Darumb stehet hie der feste Grundt / vnd ist gewaltig beschlossen / weil er also redet / das dieser HErr (der verheissen Dauids Sohn / Christus) zur Rechten Gottes sitzet / an dem ort / da keinem lautern Menschen / ja auch keinem Engel gebüret zu sitzen / Nemlich auff Gottes eigenem Thron oder Stuel / so leidet sichs nicht zu sagen oder zu gleuben / das er lauter Mensch sey / oder ein ander Creatur (wie sie möcht genennet werden / als der Arianer Traum fürgab) vnter Gott. Denn das ist in der Schrifft hart verbotten / das man keine Creatur Gott soll gleich machen / auch keinen andern Gott neben jn setzen / etc.
Item, lib. de Concilijs: Was man von Gott redet / mus auch dem Menschen zugemessen werden / nemlich / Gott hat die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Der Mensch Christus ist Gott. Darümb hat der Mensch Christus die Welt geschaffen / vnd ist allmechtig. Vrsach ist / denn es ist eine Person worden aus GOtt vnd Mensch / darümb führt die Person beyder Naturen Idiomata.
Item / Was were der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereiniget / wenn er nicht rechte menschliche Eigenschafft haben solte? Er müste ein Gespenst sein / wie die Manicheer gelehret haben.
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