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Die Europäische Relation. Nr. 27, Altona, 1698.

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viel Volck zusammen/ umb folgends der Ordre vom Sul-
tan/ so viele Trouppen/ als ihnen möglich/ nach Ungarn zu
senden; Und weilen es offtermahlen geschehen/ daß der-
gleichen Milice vor ihren Auffzug unsere Frontiren sehr be-
schwerlich gefallen/ so hat der General Mocenigo die Grentz-
Guarnisonen verstärcket/ und die Morlacken befohlen/ sich
wohl auf ihre Hut/ und bey der Handt zu halten.

Pariß/ vom 7. Aprill.

Verschiedene anwesende Ambassadeurs und andere auß-
heimische Ministers/ haben an Madame de Maintenon sa-
gen lassen: das Sie gerne wegen der Heuraht ihrer Nichte
mit den Graffen de Aden/ folgends dem Exempel des gantzen
Hofes/ die Complimenten bey Sie ablegen wolten; Es hat
aber ermelte Dame darauf geantwortet/ daß sie Ihnen
jede Verpflichtet war vor Ihre höfflichkeit; Sie könte a-
ben/ als ein particulire, solches von ihren hohen Herren
Principalen nicht praetendiren, worbey es denn geblieben ist.
Die Hertzoginn von Bourgundien kam verwichenen
Sonnabendt von Marly zu Versailles/ und wird
heute wieder dahin zurück gehen; Allwo der Hoff
biß den 12ten dieses auch verbleiben wird. Mylord
Portlandt soll verwichenen Sonnabendt/ auff Befehl
des Königs von Groß Brittanien/ von hier nach Cha-
lons in Champagne abgereyset sein/ umb sich alda mit
den Printz von Vaudemont zu Aubouchiren/ welcher mit
Permission unsers Königs/ durch dieses Reich nach sein
neu Gouvernam[e]nt von Meylandt gehet. Brieffe von
Montpellier vom 10. Marty melden/ daß Mons. de Baville
Intendant von Languedocq die Ordre vom Hoffe/ umb die
so genante Neü-Bekehrten zu der Römischen Religion zu
zwingen/ mit der grösten rigeur zur Execution brachte;
und hette Er diejenigen/ so Nachläßig waren/ in die
Misse zu gehen/ in ein Straffe von 20. Livres vors erste-
mahl/ 100. Liv: vors andermahl/ und auf die Galleren vors
drittemahl Condemniret; Welches dann in der gantzen
Province ein grosses Wehklagen verursachet; Nichts de-

sto-

viel Volck zusammen/ umb folgends der Ordre vom Sul-
tan/ so viele Trouppen/ als ihnen möglich/ nach Ungarn zu
senden; Und weilen es offtermahlen geschehen/ daß der-
gleichen Milice vor ihren Auffzug unsere Frontiren sehr be-
schwerlich gefallen/ so hat der General Mocenigo die Grentz-
Guarnisonen verstärcket/ und die Morlacken befohlen/ sich
wohl auf ihre Hut/ und bey der Handt zu halten.

Pariß/ vom 7. Aprill.

Verschiedene anwesende Ambassadeurs und andere auß-
heimische Ministers/ haben an Madame de Maintenon sa-
gen lassen: das Sie gerne wegen der Heuraht ihrer Nichte
mit den Graffen de Aden/ folgends dem Exempel des gantzen
Hofes/ die Complimenten bey Sie ablegen wolten; Es hat
aber ermelte Dame darauf geantwortet/ daß sie Ihnen
jede Verpflichtet war vor Ihre höfflichkeit; Sie könte a-
ben/ als ein particulire, solches von ihren hohen Herren
Principalen nicht prætendiren, worbey es denn geblieben ist.
Die Hertzoginn von Bourgundien kam verwichenen
Sonnabendt von Marly zu Versailles/ und wird
heute wieder dahin zurück gehen; Allwo der Hoff
biß den 12ten dieses auch verbleiben wird. Mylord
Portlandt soll verwichenen Sonnabendt/ auff Befehl
des Königs von Groß Brittanien/ von hier nach Cha-
lons in Champagne abgereyset sein/ umb sich alda mit
den Printz von Vaudemont zu Aubouchiren/ welcher mit
Permission unsers Königs/ durch dieses Reich nach sein
neu Gouvernam[e]nt von Meylandt gehet. Brieffe von
Montpellier vom 10. Marty melden/ daß Mons. de Baville
Intendant von Languedocq die Ordre vom Hoffe/ umb die
so genante Neü-Bekehrten zu der Römischen Religion zu
zwingen/ mit der grösten rigeur zur Execution brachte;
und hette Er diejenigen/ so Nachläßig waren/ in die
Misse zu gehen/ in ein Straffe von 20. Livres vors erste-
mahl/ 100. Liv: vors andermahl/ und auf die Galleren vors
drittemahl Condemniret; Welches dann in der gantzen
Province ein grosses Wehklagen verursachet; Nichts de-

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[212/0004] viel Volck zusammen/ umb folgends der Ordre vom Sul- tan/ so viele Trouppen/ als ihnen möglich/ nach Ungarn zu senden; Und weilen es offtermahlen geschehen/ daß der- gleichen Milice vor ihren Auffzug unsere Frontiren sehr be- schwerlich gefallen/ so hat der General Mocenigo die Grentz- Guarnisonen verstärcket/ und die Morlacken befohlen/ sich wohl auf ihre Hut/ und bey der Handt zu halten. Pariß/ vom 7. Aprill. Verschiedene anwesende Ambassadeurs und andere auß- heimische Ministers/ haben an Madame de Maintenon sa- gen lassen: das Sie gerne wegen der Heuraht ihrer Nichte mit den Graffen de Aden/ folgends dem Exempel des gantzen Hofes/ die Complimenten bey Sie ablegen wolten; Es hat aber ermelte Dame darauf geantwortet/ daß sie Ihnen jede Verpflichtet war vor Ihre höfflichkeit; Sie könte a- ben/ als ein particulire, solches von ihren hohen Herren Principalen nicht prætendiren, worbey es denn geblieben ist. Die Hertzoginn von Bourgundien kam verwichenen Sonnabendt von Marly zu Versailles/ und wird heute wieder dahin zurück gehen; Allwo der Hoff biß den 12ten dieses auch verbleiben wird. Mylord Portlandt soll verwichenen Sonnabendt/ auff Befehl des Königs von Groß Brittanien/ von hier nach Cha- lons in Champagne abgereyset sein/ umb sich alda mit den Printz von Vaudemont zu Aubouchiren/ welcher mit Permission unsers Königs/ durch dieses Reich nach sein neu Gouvernament von Meylandt gehet. Brieffe von Montpellier vom 10. Marty melden/ daß Mons. de Baville Intendant von Languedocq die Ordre vom Hoffe/ umb die so genante Neü-Bekehrten zu der Römischen Religion zu zwingen/ mit der grösten rigeur zur Execution brachte; und hette Er diejenigen/ so Nachläßig waren/ in die Misse zu gehen/ in ein Straffe von 20. Livres vors erste- mahl/ 100. Liv: vors andermahl/ und auf die Galleren vors drittemahl Condemniret; Welches dann in der gantzen Province ein grosses Wehklagen verursachet; Nichts de- sto-

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Der Erscheinungsort Altona und der Verlag Heinric… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-09-10T18:57:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-09-10T18:57:45Z)

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Zitationshilfe: Die Europäische Relation. Nr. 27, Altona, 1698, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischerelation0027_1698/4>, abgerufen am 21.11.2024.