Die Europäische Relation. Nr. 27, Altona, 1698.mit gröstem Fleiß/ absonderlich bey diesem guten Wetter/ Cölln/ vom 8. Aprill. Bey nun außgeblase[t]er Freyheit und anfangender un- [Laue]nburg/ vom 8. Aprill. Als der hiesige Land Reüter Monntage Abends/ mit den Andenarden/ vom 8. April. Verwichen Sontag Abendts zwischen 5. und 6. Uhr ist der mit gröstem Fleiß/ absonderlich bey diesem guten Wetter/ Cölln/ vom 8. Aprill. Bey nun außgeblase[t]er Freyheit und anfangender un- [Laue]nburg/ vom 8. Aprill. Als der hiesige Land Reüter Monntage Abends/ mit den Andenarden/ vom 8. April. Verwichen Sontag Abendts zwischen 5. und 6. Uhr ist der <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="215"/> mit gröstem Fleiß/ absonderlich bey diesem guten Wetter/<lb/> mit Abbrechung der noch stehenden Mauren und Pforten/<lb/> wie auch an der Applanierung gearbeitet. In Trarbach<lb/> ist man gantz fertig/ die Bürger seynd jetzo <hi rendition="#aq">occupirt,</hi> die<lb/> Einfahrten der Stadt/ wegen demolirten Pforten gang-<lb/> bahr zu machen. Vorgestern seynd 15. Schiffe mit Mu-<lb/> nition beladen/ abgefahren. Die Königl. <hi rendition="#aq">Superabondante</hi><lb/> Früchten werden/ auch zu Schiffe gebracht/ und eingeladen<lb/> seynd aber verkaufft. Die Trarbacher sind bereits in ih-<lb/> rem Landwesen begriffen/ umb zu sehen was jeder Orth<lb/> vor Schaden erlitten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln/ vom 8. Aprill.</head><lb/> <p>Bey nun außgeblase<supplied cert="low">t</supplied>er Freyheit und anfangender un-<lb/> serer so genandter Gottes-Tracht/ finden sich schon aller-<lb/> hand Kopff und Handels Leuth hier ein/ dem ansehen aber<lb/> nach wird sie schlecht hingehen/ dann bey dem Gemeinen<lb/> man nicht viel Geldt vorhanden. Von den Printz de<lb/> Vaudemont/ so nach Italien gehet/ ist einige Bagage hier-<lb/> durch passirt. Von einer Reyse unseres Chur-Fürsten<lb/> nach Bayern/ gegen Pfingsten/ wird starck gesprochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head><supplied cert="low">Laue</supplied>nburg/ vom 8. Aprill.</head><lb/> <p>Als der hiesige Land Reüter Monntage Abends/ mit den<lb/> Ambts Unterthanen/ welche die Sächsische Equippage biß<lb/><supplied cert="low">Zappoth</supplied> abgeführet/ zurück kam/ hat ihn bey Läytz/ eine<lb/> Meile von hier/ eine Pohlische Parthey von 8. Pferden<lb/> rencontriret/ ihm das Pferd mit dem Zeuge so darauf/ Flin-<lb/> te/ Deegen/ Stiefeln ꝛc. genommen/ ihn biß aufs Hembde<lb/> außgezogen/ und in Summa <hi rendition="#aq">totaliter</hi> geplündert/ nachge-<lb/> hends ihn an einen Baum festgebunden/ und allso davon<lb/> geritten; Es hat sich aber gedachter Land-Reüter doch mit<lb/> grosser Mühe loßgemachet/ und ist allso gegen den Morgen<lb/> gantz Nackend hier angekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Andenarden/ vom 8. April.</head><lb/> <p>Verwichen Sontag Abendts zwischen 5. und 6. Uhr ist der<lb/> Chur Fürst von Bayern hier gekommen/ Er ward von den<lb/> gantzen Magistrat an der Gentische Pforte empfangen/ und<lb/> von 200. Musquetiers eingeholet: die Straßen und<lb/> das Rahthauß waren mit Tapeten geziehret. Des Abends<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0007]
mit gröstem Fleiß/ absonderlich bey diesem guten Wetter/
mit Abbrechung der noch stehenden Mauren und Pforten/
wie auch an der Applanierung gearbeitet. In Trarbach
ist man gantz fertig/ die Bürger seynd jetzo occupirt, die
Einfahrten der Stadt/ wegen demolirten Pforten gang-
bahr zu machen. Vorgestern seynd 15. Schiffe mit Mu-
nition beladen/ abgefahren. Die Königl. Superabondante
Früchten werden/ auch zu Schiffe gebracht/ und eingeladen
seynd aber verkaufft. Die Trarbacher sind bereits in ih-
rem Landwesen begriffen/ umb zu sehen was jeder Orth
vor Schaden erlitten.
Cölln/ vom 8. Aprill.
Bey nun außgeblaseter Freyheit und anfangender un-
serer so genandter Gottes-Tracht/ finden sich schon aller-
hand Kopff und Handels Leuth hier ein/ dem ansehen aber
nach wird sie schlecht hingehen/ dann bey dem Gemeinen
man nicht viel Geldt vorhanden. Von den Printz de
Vaudemont/ so nach Italien gehet/ ist einige Bagage hier-
durch passirt. Von einer Reyse unseres Chur-Fürsten
nach Bayern/ gegen Pfingsten/ wird starck gesprochen.
Lauenburg/ vom 8. Aprill.
Als der hiesige Land Reüter Monntage Abends/ mit den
Ambts Unterthanen/ welche die Sächsische Equippage biß
Zappoth abgeführet/ zurück kam/ hat ihn bey Läytz/ eine
Meile von hier/ eine Pohlische Parthey von 8. Pferden
rencontriret/ ihm das Pferd mit dem Zeuge so darauf/ Flin-
te/ Deegen/ Stiefeln ꝛc. genommen/ ihn biß aufs Hembde
außgezogen/ und in Summa totaliter geplündert/ nachge-
hends ihn an einen Baum festgebunden/ und allso davon
geritten; Es hat sich aber gedachter Land-Reüter doch mit
grosser Mühe loßgemachet/ und ist allso gegen den Morgen
gantz Nackend hier angekommen.
Andenarden/ vom 8. April.
Verwichen Sontag Abendts zwischen 5. und 6. Uhr ist der
Chur Fürst von Bayern hier gekommen/ Er ward von den
gantzen Magistrat an der Gentische Pforte empfangen/ und
von 200. Musquetiers eingeholet: die Straßen und
das Rahthauß waren mit Tapeten geziehret. Des Abends
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(2019-09-10T18:57:45Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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