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Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].

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Die vierden gecrutzigt Die funften enthaubtet
vnd sust mangerlei pein vnd marter die sie also gar wil
licklich gelitten haben vß der grossen lieb die sie zu dem
almechtigen got gehabt hant/ die sie an in also ge/
haft hat/ dz sie niemants durch kein pein oder marter
von ein gescheiden möcht. Vnnd darumb spricht der
Apostel. Wer wirt vns scheiden von der lieb gottes/
weder angst/ not/ hunger oder durst/ frost oder hitz be
trubniß oder widerwertigkeit/ oder nichts nit das man
erdencken mag ist vns von im scheiden/ wann dye liebe
überwindet alle ding/ on dye lieb kan oder mag keyn
mensch got wolgesallen. Wann der Appostel spricht. vnd
were es das ich redt mit den zungen aller menschen vnd
der engel/ vnd were es das ich hette solchen glauben
das ich die berg verdrucket/ vnd geb alles das ich han
an die speiß der armen/ vnd han ich der lieb nit so bin
ich nichtes. Dye lieb macht den menschen gedultig de
mutig/ senftmutig vnd barmhertzig/ wann sie anders
volkumen in dem menschen ist. Wie sie aber volkum
men sei weißt vns der herr in dem ewangelio da er sp
richt/ das dyer yt gedrucket werd. do bey mögen wir
versteen die gehorsamkeyt/ die do ist ein sölche tugent
die dem menschen alles dinck leicht macht. Vnd wie
wol es ist das diesse tugent forderlich angehöret geist
lich menschen/ so müssen doch die weltlichen auch dye
gehorsame halten in vil stücken. Also die kind gehor
sam sollen sein vatter und mutter/ vnnd sollen sie in
grossen eren halten. dann die menschen die mutter vnd
vatter vnerent/ die ist got der herre in manigen weg
straffen. Einem schneidet er sein leben ab. den andern
straffet er an seinem leib. den dritten an seinem gute
den fierden an seynem leumbde. den funfften mit der
ewigen verdamniß/ Also sol ein igklicher mensche ge
horsam sein seinem geistlichen vatter/ vnd yn in gro/

c iij.


Die vierden gecrutzigt Die funften enthaubtet
vnd sust mangerlei pein vnd marter die sie also gar wil
licklich gelitten haben vß der grossen lieb die sie zu dem
almechtigen got gehabt hant/ die sie an in also ge/
haft hat/ dz sie niemants durch kein pein oder marter
von ein gescheiden moͤcht. Vnnd darumb spricht der
Apostel. Wer wirt vns scheiden von der lieb gottes/
weder angst/ not/ hunger oder durst/ frost oder hitz be
trubniß oder widerwertigkeit/ oder nichts nit das man
erdencken mag ist vns von im scheiden/ wann dye liebe
überwindet alle ding/ on dye lieb kan oder mag keyn
mensch got wolgesallen. Wann der Appostel spricht. vnd
were es das ich redt mit den zungen aller menschen vnd
der engel/ vnd were es das ich hette solchen glauben
das ich die berg verdrucket/ vnd geb alles das ich han
an die speiß der armen/ vnd han ich der lieb nit so bin
ich nichtes. Dye lieb macht den menschen gedultig de
mutig/ senftmutig vnd barmhertzig/ wann sie anders
volkumen in dem menschen ist. Wie sie aber volkum
men sei weißt vns der herr in dem ewangelio da er sp
richt/ das dyer yt gedrucket werd. do bey moͤgen wir
versteen die gehorsamkeyt/ die do ist ein soͤlche tugent
die dem menschen alles dinck leicht macht. Vnd wie
wol es ist das diesse tugent forderlich angehoͤret geist
lich menschen/ so müssen doch die weltlichen auch dye
gehorsame halten in vil stücken. Also die kind gehor
sam sollen sein vatter und mutter/ vnnd sollen sie in
grossen eren halten. dann die menschen die mutter vnd
vatter vnerent/ die ist got der herre in manigen weg
straffen. Einem schneidet er sein leben ab. den andern
straffet er an seinem leib. den dritten an seinem gute
den fierden an seynem leumbde. den funfften mit der
ewigen verdamniß/ Also sol ein igklicher mensche ge
horsam sein seinem geistlichen vatter/ vnd yn in gro/

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[[14r]/0025] JX. Die vierden gecrutzigt Die funften enthaubtet vnd sust mangerlei pein vnd marter die sie also gar wil licklich gelitten haben vß der grossen lieb die sie zu dem almechtigen got gehabt hant/ die sie an in also ge/ haft hat/ dz sie niemants durch kein pein oder marter von ein gescheiden moͤcht. Vnnd darumb spricht der Apostel. Wer wirt vns scheiden von der lieb gottes/ weder angst/ not/ hunger oder durst/ frost oder hitz be trubniß oder widerwertigkeit/ oder nichts nit das man erdencken mag ist vns von im scheiden/ wann dye liebe überwindet alle ding/ on dye lieb kan oder mag keyn mensch got wolgesallen. Wann der Appostel spricht. vnd were es das ich redt mit den zungen aller menschen vnd der engel/ vnd were es das ich hette solchen glauben das ich die berg verdrucket/ vnd geb alles das ich han an die speiß der armen/ vnd han ich der lieb nit so bin ich nichtes. Dye lieb macht den menschen gedultig de mutig/ senftmutig vnd barmhertzig/ wann sie anders volkumen in dem menschen ist. Wie sie aber volkum men sei weißt vns der herr in dem ewangelio da er sp richt/ das dyer yt gedrucket werd. do bey moͤgen wir versteen die gehorsamkeyt/ die do ist ein soͤlche tugent die dem menschen alles dinck leicht macht. Vnd wie wol es ist das diesse tugent forderlich angehoͤret geist lich menschen/ so müssen doch die weltlichen auch dye gehorsame halten in vil stücken. Also die kind gehor sam sollen sein vatter und mutter/ vnnd sollen sie in grossen eren halten. dann die menschen die mutter vnd vatter vnerent/ die ist got der herre in manigen weg straffen. Einem schneidet er sein leben ab. den andern straffet er an seinem leib. den dritten an seinem gute den fierden an seynem leumbde. den funfften mit der ewigen verdamniß/ Also sol ein igklicher mensche ge horsam sein seinem geistlichen vatter/ vnd yn in gro/ c iij.

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Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
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Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben.

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Zitationshilfe: Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494], S. [14r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_fusspfad_1492/25>, abgerufen am 23.11.2024.