Das Heller-Blatt. Nr. 14. Breslau, 5. April 1834.Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
festigt, wie es der Fall bei der Armadill ist, sondern ruhtfrei auf dem Rücken, ausgenommen auf dem Rückgrad und dem Vorderkopf. Da sie auf erstern unmittelbar über dem Rückgrad, durch eine lockere Haut und zwei merk- würdige Knochen auf der Spitze des Stirnbeins, vermit- telst zwei großer Platten, welche mit dem Beine unten ver- bunden sind, befestigt ist, so kann vermöge dieser Befesti- gung, und da der Schwanz unter dem Bauche fest ge- krümmt ist, die Decke nicht sehr leicht abgelöset werden. Das Ende des Schwanzes ist schaufelförmig. Die ganze Oberfläche des Körpers dieser Thiere ist mit einem feinen Seidenhaar von strohgelber Farbe bedeckt, und feiner wie das des Maulwurfs. Der vordere Theil der Brust ist breit, voll und stark, der hintere Theil des Kör- pers kurz, plump und stark. Die Vorderpfoten, welche außerordentlich dick und kompakt sind, haben fünf starke, aber zusammengedrückte, Nägel, die in ihrer natürlichen Lage mit einander verbunden sind, und die wirksamsten Schabeisen oder Schaufeln, welche man sich denken kann, ausmachen. Sie sind vorzüglich geeignet, um unter der Erde fortzukommen, auf der Oberfläche aber die Bewegung äußerst zu erschweren. Die Hinterbeine sind verhältnißmäßig schwach; die Pfo- ten lang und etwas den menschlichen Füßen ähnlich; die Zehen sind mit schmalen flachen Nägeln versehn. Das Gesicht ist bei diesen Thieren sehr untergeordnet und die Augen so klein, daß man Mühe hat, sie zu erkennen, welches auch bei den zirkelrunden Oeffnungen der Oh- ren der Fall ist. Der Kopf hat eine beinahe kegelför- mige Gestalt, indem er von einer breiten Basis zu ei- ner zugespitzten Schnauze übergeht; letztere ist mit ei- nem breiten Knorpel, wie bei dem Schweine, versehn, und ohne Zweifel aus dem Grunde, damit das Thier nach seiner Nahrung wühlen kann. Obgleich das Pechichiago dem Maulwurf, so wie Die armenische Kolonie auf dem Berge Ararat. Auf dem obengenannten, aus der ältesten geschicht- Die Kolonie, aus einem Schlosse - früher Unterhalb der Kolonie giebt es eine Menge Frucht- Unfern von diesem Kloster ist ein großer Stein ganz Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
festigt, wie es der Fall bei der Armadill ist, sondern ruhtfrei auf dem Rücken, ausgenommen auf dem Rückgrad und dem Vorderkopf. Da sie auf erstern unmittelbar über dem Rückgrad, durch eine lockere Haut und zwei merk- würdige Knochen auf der Spitze des Stirnbeins, vermit- telst zwei großer Platten, welche mit dem Beine unten ver- bunden sind, befestigt ist, so kann vermöge dieser Befesti- gung, und da der Schwanz unter dem Bauche fest ge- krümmt ist, die Decke nicht sehr leicht abgelöset werden. Das Ende des Schwanzes ist schaufelförmig. Die ganze Oberfläche des Körpers dieser Thiere ist mit einem feinen Seidenhaar von strohgelber Farbe bedeckt, und feiner wie das des Maulwurfs. Der vordere Theil der Brust ist breit, voll und stark, der hintere Theil des Kör- pers kurz, plump und stark. Die Vorderpfoten, welche außerordentlich dick und kompakt sind, haben fünf starke, aber zusammengedrückte, Nägel, die in ihrer natürlichen Lage mit einander verbunden sind, und die wirksamsten Schabeisen oder Schaufeln, welche man sich denken kann, ausmachen. Sie sind vorzüglich geeignet, um unter der Erde fortzukommen, auf der Oberfläche aber die Bewegung äußerst zu erschweren. Die Hinterbeine sind verhältnißmäßig schwach; die Pfo- ten lang und etwas den menschlichen Füßen ähnlich; die Zehen sind mit schmalen flachen Nägeln versehn. Das Gesicht ist bei diesen Thieren sehr untergeordnet und die Augen so klein, daß man Mühe hat, sie zu erkennen, welches auch bei den zirkelrunden Oeffnungen der Oh- ren der Fall ist. Der Kopf hat eine beinahe kegelför- mige Gestalt, indem er von einer breiten Basis zu ei- ner zugespitzten Schnauze übergeht; letztere ist mit ei- nem breiten Knorpel, wie bei dem Schweine, versehn, und ohne Zweifel aus dem Grunde, damit das Thier nach seiner Nahrung wühlen kann. Obgleich das Pechichiago dem Maulwurf, so wie Die armenische Kolonie auf dem Berge Ararat. Auf dem obengenannten, aus der ältesten geschicht- Die Kolonie, aus einem Schlosse – früher Unterhalb der Kolonie giebt es eine Menge Frucht- Unfern von diesem Kloster ist ein großer Stein ganz <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="106"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Heller=Blatt.</hi></fw><cb type="start"/> festigt, wie es der Fall bei der Armadill ist, sondern ruht<lb/> frei auf dem Rücken, ausgenommen auf dem Rückgrad<lb/> und dem Vorderkopf. 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Die Vorderpfoten, welche<lb/> außerordentlich dick und kompakt sind, haben fünf<lb/> starke, aber zusammengedrückte, Nägel, die in ihrer<lb/> natürlichen Lage mit einander verbunden sind, und die<lb/> wirksamsten Schabeisen oder Schaufeln, welche man<lb/> sich denken kann, ausmachen. Sie sind vorzüglich<lb/> geeignet, um unter der Erde fortzukommen, auf der<lb/> Oberfläche aber die Bewegung äußerst zu erschweren.<lb/> Die Hinterbeine sind verhältnißmäßig schwach; die Pfo-<lb/> ten lang und etwas den menschlichen Füßen ähnlich; die<lb/> Zehen sind mit schmalen flachen Nägeln versehn. Das<lb/> Gesicht ist bei diesen Thieren sehr untergeordnet und die<lb/> Augen so klein, daß man Mühe hat, sie zu erkennen,<lb/> welches auch bei den zirkelrunden Oeffnungen der Oh-<lb/> ren der Fall ist. 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Von diesem seltenen Geschöpf<lb/> sind nur <hi rendition="#g">zwei</hi> Exemplare vorhanden, eines in dem<lb/> Museum von Philadelphia, das andere, dessen Skelett<lb/> vollkommen ist, in dem Museum der zoologischen Ge-<lb/> sellschaft in London.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Die armenische Kolonie auf dem<lb/> Berge Ararat</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Auf dem obengenannten, aus der ältesten geschicht-<lb/> lichen Epoche uns so bekannten, Berge in der jetzt russi-<lb/> schen ( früher persischen ) Provinz Erivan, hat sich die<lb/> Kolonie <hi rendition="#g">Eark=Ura,</hi> von den jetzt bestehenden gewiß<lb/> eine der ältesten in der Welt, deren armenischer Name<lb/> so viel heißt als: <hi rendition="#g">erste Anpflanzung der Wein-<lb/> reben,</hi> bis auf den heutigen Tag erhalten. 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Auf<lb/> dem Ararat befinden sich mehrere Klöster, deren erste<lb/> Gründung man aus der fernsten Vorzeit ableiten will.<lb/> Von einem derselben ist die in der armenischen Kirchenge-<lb/> schichte erhaltene Tradition merkwürdig genug, um hier<lb/> erwähnt zu werden. Der heilige Jakob, heißt es darin,<lb/> wünschte einige Fruchtbäume, die in der Arche Noahs ge-<lb/> wesen, zu erhalten. Er unternahm daher eine Wanderung<lb/> an den Ort, wo sie stehen geblieben war. Die Beschwer-<lb/> den der Reise schreckten ihn nicht ab, er erreichte glücklich<lb/> ihr Ziel. Plötzlich hemmt seine Schritte aber vor dem<lb/> Eingange des Orts ein ungeheurer Felsen; zwar giebt<lb/> er die Hoffnung, auch dieses Hinderniß noch zu besie-<lb/> gen, nicht auf, er sieht sich aber nach seinen größten<lb/> Anstrengungen getäuscht. 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Das Heller=Blatt.
festigt, wie es der Fall bei der Armadill ist, sondern ruht
frei auf dem Rücken, ausgenommen auf dem Rückgrad
und dem Vorderkopf. Da sie auf erstern unmittelbar über
dem Rückgrad, durch eine lockere Haut und zwei merk-
würdige Knochen auf der Spitze des Stirnbeins, vermit-
telst zwei großer Platten, welche mit dem Beine unten ver-
bunden sind, befestigt ist, so kann vermöge dieser Befesti-
gung, und da der Schwanz unter dem Bauche fest ge-
krümmt ist, die Decke nicht sehr leicht abgelöset werden.
Das Ende des Schwanzes ist schaufelförmig. Die ganze
Oberfläche des Körpers dieser Thiere ist mit einem feinen
Seidenhaar von strohgelber Farbe bedeckt, und feiner
wie das des Maulwurfs. Der vordere Theil der Brust
ist breit, voll und stark, der hintere Theil des Kör-
pers kurz, plump und stark. Die Vorderpfoten, welche
außerordentlich dick und kompakt sind, haben fünf
starke, aber zusammengedrückte, Nägel, die in ihrer
natürlichen Lage mit einander verbunden sind, und die
wirksamsten Schabeisen oder Schaufeln, welche man
sich denken kann, ausmachen. Sie sind vorzüglich
geeignet, um unter der Erde fortzukommen, auf der
Oberfläche aber die Bewegung äußerst zu erschweren.
Die Hinterbeine sind verhältnißmäßig schwach; die Pfo-
ten lang und etwas den menschlichen Füßen ähnlich; die
Zehen sind mit schmalen flachen Nägeln versehn. Das
Gesicht ist bei diesen Thieren sehr untergeordnet und die
Augen so klein, daß man Mühe hat, sie zu erkennen,
welches auch bei den zirkelrunden Oeffnungen der Oh-
ren der Fall ist. Der Kopf hat eine beinahe kegelför-
mige Gestalt, indem er von einer breiten Basis zu ei-
ner zugespitzten Schnauze übergeht; letztere ist mit ei-
nem breiten Knorpel, wie bei dem Schweine, versehn,
und ohne Zweifel aus dem Grunde, damit das Thier
nach seiner Nahrung wühlen kann.
Obgleich das Pechichiago dem Maulwurf, so wie
dem Armadill, sehr ähnlich ist, so besitzt es doch so
ausschließende Eigenthümlichkeiten, daß es eine der in-
teressantesten und merkwürdigsten Entdeckungen im Ge-
biete des Thierreichs ist. Von diesem seltenen Geschöpf
sind nur zwei Exemplare vorhanden, eines in dem
Museum von Philadelphia, das andere, dessen Skelett
vollkommen ist, in dem Museum der zoologischen Ge-
sellschaft in London.
Die armenische Kolonie auf dem
Berge Ararat.
Auf dem obengenannten, aus der ältesten geschicht-
lichen Epoche uns so bekannten, Berge in der jetzt russi-
schen ( früher persischen ) Provinz Erivan, hat sich die
Kolonie Eark=Ura, von den jetzt bestehenden gewiß
eine der ältesten in der Welt, deren armenischer Name
so viel heißt als: erste Anpflanzung der Wein-
reben, bis auf den heutigen Tag erhalten. Von der
Begründung dieses merkwürdigen Dorfes sagt die Tra-
dition Folgendes: Als Noah sich nach dem Ablauf der Flu-
then mit der Arche vom Ararat herabließ, pflanzte er an
dessen nordöstlichen Abhange die ersten Weinreden. An
dieser Stelle gründete sich in der Folge das Dorf Eark-
Ura, das sich und seinen Namen bis auf die heutige Zeit
erhalten hat. – Die ganze Umgegend ist romantisch.
Unten in der Ebene, zu den Füßen der Bewohner, strömt
der Arax; wie auf der flachen Hand, gewahrt man vor
sich die weite Erivansche Fläche ausgebreitet; die ganze
Landschaft ist von den blühenden Gärten der umliegen-
den Dörfer geziert. Der Beobachter hat vom Stand-
punkte jenes Dorfes einen weiten unbeschränkten Ge-
sichtskreis vor sich, den kaum die in bläulicher Ferne
über den Horizont hervorragenden Nahitschewanschen
Berge zu begrenzen vermögen, selbst einen Theil der
Gebirgskette von Aderbitschan, im tiefen Persien, ver-
mag der geübte Blick des Forschers zu erspähn; –
doch jenseits dieser noch neue Naturschönheiten zu ent-
decken, ist das schärfste Auge nicht mehr fähig.
Die Kolonie, aus einem Schlosse – früher
Sommerresidenz des persischen Statthalters – und
170 Häusern bestehend, mit mehr als 500 armenischen
Familien bevölkert, liegt im Schooß des schönsten Kli-
mas, von rieselnden silberklären Quellen umgeben, und
das sonst in der ganzen Provinz Erivan sehr sparsam
wachsende Holz, ist hier eine Meile entfernt im Ueber-
fluß vorhanden.
Unterhalb der Kolonie giebt es eine Menge Frucht-
gärten, die man für die besten der Provinz hält. Auf
dem Ararat befinden sich mehrere Klöster, deren erste
Gründung man aus der fernsten Vorzeit ableiten will.
Von einem derselben ist die in der armenischen Kirchenge-
schichte erhaltene Tradition merkwürdig genug, um hier
erwähnt zu werden. Der heilige Jakob, heißt es darin,
wünschte einige Fruchtbäume, die in der Arche Noahs ge-
wesen, zu erhalten. Er unternahm daher eine Wanderung
an den Ort, wo sie stehen geblieben war. Die Beschwer-
den der Reise schreckten ihn nicht ab, er erreichte glücklich
ihr Ziel. Plötzlich hemmt seine Schritte aber vor dem
Eingange des Orts ein ungeheurer Felsen; zwar giebt
er die Hoffnung, auch dieses Hinderniß noch zu besie-
gen, nicht auf, er sieht sich aber nach seinen größten
Anstrengungen getäuscht. Die Riesenmassen des Fel-
sens wanken nicht, selbst die in seinen Klüften nisten-
den Raubvögel wagen sich nicht über seine Grenzen in
einen Ort, den des Ewigen unendliche Liebe durch eine
so wundervolle Begebenheit für immer als heilig bezeich-
nete. Nun sieht der fromme Mann reuevoll sein freches
Unternehmen ein, und gründet an der Stelle, wo die
Natur ihm einen deutlichen Wink von seiner Ohnmacht
gab, ein Bethaus, das noch heutigen Tages seinen
Namen führt.
Unfern von diesem Kloster ist ein großer Stein ganz
mit Wasser angefüllt, das nie austrocknet, obgleich
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Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
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