Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Das Heller-Blatt. Nr. 25. Breslau, 21. Juni 1834.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] Alten, so ersetzt ein in demselben Revier jung geworde-
ner Vogel seine Stelle. Schießt man beide Alten todt,
so dauert es lange, ehe sich wieder ein Pärchen an der-
selben Stelle ansiedelt.

Der Schnabel des Kuckuks ist nur von mäßiger
G öße, mehr langstreckig als dick, in der obern Hälfte
nach seinem ganzen Verlauf abwärts gebogen, und in
eine etwas überragend gesenkte Spitze verlaufend. Nur
wenn der Schnabel halb oder ganz geöffnet ist ( man
[Spaltenumbruch] sehe das Bild ) , sieht man, daß die Mundspalte weit ist,
und er recht große Raupen zu verschlingen vermag.
Die Flügel sind lang und schmal, der Schwanz aber
besteht aus breiten Federn, von welchen die mittlern
die längsten, die an den Seiten die kürzesten sind, so
daß er sich im Fliegen zu einem abgerundeten Fächer
ausbreiten kann. Wenn er aber die Flügel an dem
Rücken zusammenlegt, reichen ihre Spitzen nicht an das
Ende des Schwanzes, dessen mittlern Federn noch ein [Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Der Kuckuk.


[Beginn Spaltensatz] Paar Finger breit darüber hinausstehen. Der ganze
Vogel ist 13 -- 14 Zoll lang. Seine Rückseite, auch
die der Flügel ist bläulich aschfarben, die Vorderseite
des Halses bis an die Brust eben so, nur blasser, der
Bauch hat auf weißem Grunde eine Menge wellenför-
mig gezogener dunkler Querbinden, und die Schwanz-
federn sind schwarz, mit weißen Flecken an den Seiten
[Spaltenumbruch] des Schaftes. Die Füße sind gelb, der Schnabel
braun, doch an seiner Wurzel und in der Gegend der
Nasenlöcher gelblich, die Augen sind hochgelb, an recht
Alten sogar feuerfarbig.

Der Gesang oder Ruf des Kuckuks besteht nur aus
zwei Tönen, einem höheren und einem darauf folgen-
den tieferen ( Kuckuk ) , er wird bis 30 Jahre alt.

[Ende Spaltensatz]

Expedition des Heller=Blattes zu Breslau, Ring Nr. 51.
( Heinrich Richter. )



Verantwortlicher Redacteur: Theodor Brand.



Steindruck von Wilhelm Steinmetz.     Buchdruck von Heinrich Richter.

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] Alten, so ersetzt ein in demselben Revier jung geworde-
ner Vogel seine Stelle. Schießt man beide Alten todt,
so dauert es lange, ehe sich wieder ein Pärchen an der-
selben Stelle ansiedelt.

Der Schnabel des Kuckuks ist nur von mäßiger
G öße, mehr langstreckig als dick, in der obern Hälfte
nach seinem ganzen Verlauf abwärts gebogen, und in
eine etwas überragend gesenkte Spitze verlaufend. Nur
wenn der Schnabel halb oder ganz geöffnet ist ( man
[Spaltenumbruch] sehe das Bild ) , sieht man, daß die Mundspalte weit ist,
und er recht große Raupen zu verschlingen vermag.
Die Flügel sind lang und schmal, der Schwanz aber
besteht aus breiten Federn, von welchen die mittlern
die längsten, die an den Seiten die kürzesten sind, so
daß er sich im Fliegen zu einem abgerundeten Fächer
ausbreiten kann. Wenn er aber die Flügel an dem
Rücken zusammenlegt, reichen ihre Spitzen nicht an das
Ende des Schwanzes, dessen mittlern Federn noch ein [Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Der Kuckuk.


[Beginn Spaltensatz] Paar Finger breit darüber hinausstehen. Der ganze
Vogel ist 13 -- 14 Zoll lang. Seine Rückseite, auch
die der Flügel ist bläulich aschfarben, die Vorderseite
des Halses bis an die Brust eben so, nur blasser, der
Bauch hat auf weißem Grunde eine Menge wellenför-
mig gezogener dunkler Querbinden, und die Schwanz-
federn sind schwarz, mit weißen Flecken an den Seiten
[Spaltenumbruch] des Schaftes. Die Füße sind gelb, der Schnabel
braun, doch an seiner Wurzel und in der Gegend der
Nasenlöcher gelblich, die Augen sind hochgelb, an recht
Alten sogar feuerfarbig.

Der Gesang oder Ruf des Kuckuks besteht nur aus
zwei Tönen, einem höheren und einem darauf folgen-
den tieferen ( Kuckuk ) , er wird bis 30 Jahre alt.

[Ende Spaltensatz]

Expedition des Heller=Blattes zu Breslau, Ring Nr. 51.
( Heinrich Richter. )



Verantwortlicher Redacteur: Theodor Brand.



Steindruck von Wilhelm Steinmetz.     Buchdruck von Heinrich Richter.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="200"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Heller=Blatt.</hi></fw><cb type="start"/>
Alten, so ersetzt ein in demselben Revier jung geworde-<lb/>
ner Vogel seine Stelle. Schießt man beide Alten todt,<lb/>
so dauert es lange, ehe sich wieder ein Pärchen an der-<lb/>
selben Stelle ansiedelt.</p><lb/>
        <p>Der Schnabel des Kuckuks ist nur von mäßiger<lb/>
G öße, mehr langstreckig als dick, in der obern Hälfte<lb/>
nach seinem ganzen Verlauf abwärts gebogen, und in<lb/>
eine etwas überragend gesenkte Spitze verlaufend. Nur<lb/>
wenn der Schnabel halb oder ganz geöffnet ist ( man<lb/><cb n="2"/>
sehe das Bild ) , sieht man, daß die Mundspalte weit ist,<lb/>
und er recht große Raupen zu verschlingen vermag.<lb/>
Die Flügel sind lang und schmal, der Schwanz aber<lb/>
besteht aus breiten Federn, von welchen die mittlern<lb/>
die längsten, die an den Seiten die kürzesten sind, so<lb/>
daß er sich im Fliegen zu einem abgerundeten Fächer<lb/>
ausbreiten kann. Wenn er aber die Flügel an dem<lb/>
Rücken zusammenlegt, reichen ihre Spitzen nicht an das<lb/>
Ende des Schwanzes, dessen mittlern Federn noch ein       <cb type="end"/>
<figure><p><hi rendition="#c #g">Der Kuckuk.</hi></p></figure><lb/><cb type="start"/>
Paar Finger breit darüber hinausstehen. Der ganze<lb/>
Vogel ist 13 -- 14 Zoll lang. Seine Rückseite, auch<lb/>
die der Flügel ist bläulich aschfarben, die Vorderseite<lb/>
des Halses bis an die Brust eben so, nur blasser, der<lb/>
Bauch hat auf weißem Grunde eine Menge wellenför-<lb/>
mig gezogener dunkler Querbinden, und die Schwanz-<lb/>
federn sind schwarz, mit weißen Flecken an den Seiten<lb/><cb n="2"/>
des Schaftes. Die Füße sind gelb, der Schnabel<lb/>
braun, doch an seiner Wurzel und in der Gegend der<lb/>
Nasenlöcher gelblich, die Augen sind hochgelb, an recht<lb/>
Alten sogar feuerfarbig.</p><lb/>
        <p>Der Gesang oder Ruf des Kuckuks besteht nur aus<lb/>
zwei Tönen, einem höheren und einem darauf folgen-<lb/>
den tieferen ( Kuckuk ) , er wird bis 30 Jahre alt.</p>
      </div><lb/>
      <cb type="end"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
    <back>
      <div type="imprint" n="1">
        <p> <hi rendition="#c #g">Expedition des Heller=Blattes zu Breslau, Ring Nr. 51.<lb/>
( Heinrich Richter. )</hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Verantwortlicher Redacteur: <hi rendition="#g">Theodor Brand.</hi></hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>Steindruck von <hi rendition="#g">Wilhelm Steinmetz.</hi> <space dim="horizontal"/>  Buchdruck von <hi rendition="#g">Heinrich Richter.</hi></p>
      </div><lb/>
    </back>
  </text>
</TEI>
[200/0008] Das Heller=Blatt. Alten, so ersetzt ein in demselben Revier jung geworde- ner Vogel seine Stelle. Schießt man beide Alten todt, so dauert es lange, ehe sich wieder ein Pärchen an der- selben Stelle ansiedelt. Der Schnabel des Kuckuks ist nur von mäßiger G öße, mehr langstreckig als dick, in der obern Hälfte nach seinem ganzen Verlauf abwärts gebogen, und in eine etwas überragend gesenkte Spitze verlaufend. Nur wenn der Schnabel halb oder ganz geöffnet ist ( man sehe das Bild ) , sieht man, daß die Mundspalte weit ist, und er recht große Raupen zu verschlingen vermag. Die Flügel sind lang und schmal, der Schwanz aber besteht aus breiten Federn, von welchen die mittlern die längsten, die an den Seiten die kürzesten sind, so daß er sich im Fliegen zu einem abgerundeten Fächer ausbreiten kann. Wenn er aber die Flügel an dem Rücken zusammenlegt, reichen ihre Spitzen nicht an das Ende des Schwanzes, dessen mittlern Federn noch ein [Abbildung Der Kuckuk. ] Paar Finger breit darüber hinausstehen. Der ganze Vogel ist 13 -- 14 Zoll lang. Seine Rückseite, auch die der Flügel ist bläulich aschfarben, die Vorderseite des Halses bis an die Brust eben so, nur blasser, der Bauch hat auf weißem Grunde eine Menge wellenför- mig gezogener dunkler Querbinden, und die Schwanz- federn sind schwarz, mit weißen Flecken an den Seiten des Schaftes. Die Füße sind gelb, der Schnabel braun, doch an seiner Wurzel und in der Gegend der Nasenlöcher gelblich, die Augen sind hochgelb, an recht Alten sogar feuerfarbig. Der Gesang oder Ruf des Kuckuks besteht nur aus zwei Tönen, einem höheren und einem darauf folgen- den tieferen ( Kuckuk ) , er wird bis 30 Jahre alt. Expedition des Heller=Blattes zu Breslau, Ring Nr. 51. ( Heinrich Richter. ) Verantwortlicher Redacteur: Theodor Brand. Steindruck von Wilhelm Steinmetz. Buchdruck von Heinrich Richter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller25_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller25_1834/8
Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 25. Breslau, 21. Juni 1834, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller25_1834/8>, abgerufen am 14.06.2024.