N. N.: Eigentliche und warhafftige Erzehlung von dem Kobald/ Polter-Geist oder Hexen-Gespenst. Leipzig, [1691].und destomehr andere lose Händel getrieben; als/ daß es Am 3. Septembr. hat es angefangen auch mit Kleidern Den 9. Septembr. hat es in der Küche einen neuen Topf Den 10. Septembr. hat es aus der Haußgenoßin Kam- Den B 2
und deſtomehr andere loſe Haͤndel getrieben; als/ daß es Am 3. Septembr. hat es angefangen auch mit Kleidern Den 9. Septembr. hat es in der Kuͤche einen neuen Topf Den 10. Septembr. hat es aus der Haußgenoßin Kam- Den B 2
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0011"/> und deſtomehr andere loſe Haͤndel getrieben; als/ daß es<lb/> gruͤn Reiſig auf die Haußthuͤr/ auf den Stubenleuchter/ an<lb/> das Gewoͤlbſchloß/ an den Spiegel/ und ſonderlich auch der<lb/> Magd auf die Haube geſtecket/ und zwar ſolches gantz unver-<lb/> merckt/ iedoch haben ſie den Leuchter ungewoͤhnlich ſchwan-<lb/> ken ſehen. </p><lb/> <p> Am 3. Septembr. hat es angefangen auch mit Kleidern<lb/> ſein Unweſen zu treiben/ indem es einen alten Peltz zuſammen<lb/> gewickelt und ins Kuͤchen-Fenſter geſtellet/ einen Rock aus<lb/> dem Hinter- ins Foͤrder-Hauß getragen/ zwey Muͤtzen oben<lb/> aufs Ofengelaͤnder gehaͤnget; deßgleichen ein paar alte Hoſen<lb/> uͤber die Haußthuͤr hinaus/ und Struͤmpffe/ Handſchuh/<lb/> Muͤtzen/ ꝛc. rings umher an den mitten in der Stube hangen-<lb/> den Leuchter: Auch hat es Kleider in die Roͤhre/ in Ofentopf/<lb/> in ein Waſchfaß/ untern Ofen/ unter das Bette/ und ſo<lb/> weiter geſtecket. </p><lb/> <p> Den 9. Septembr. hat es in der Kuͤche einen neuen Topf<lb/> in kleine Scherblein zerbrochen/ mit welchen es die Magd<lb/> klimpern und ſpielen hoͤren; als ſie aber dieſelben aufgerafft<lb/> und hinaus getragen/ hebt es an zulachen. Und dergleichen<lb/> kickerndes Lachen hat man zu unterſchiedlichen mahlen ge-<lb/> hoͤret. Auch hat es dieſen Tag das Feuer in Ofen dermaßen<lb/> zerworffen/ daß man es in der Stube hoͤren koͤnnen. </p><lb/> <p> Den 10. Septembr. hat es aus der Haußgenoßin Kam-<lb/> mer Betten/ Kleider und andere Sachen auf dem Saal hin<lb/> und her geſchleppet/ und unter die Treppe ein brennend Licht/<lb/> ſo zuvor in der Kammer unangezuͤndet geſtanden/ neben<lb/> einem Kuͤſſen geſetzet/ welches denn ein großes Schrecken ver-<lb/> urſachet/ und den Haußwirth billich bewogen/ ſolches inſon-<lb/> derheit der Obrigkeit anzuzeigen. </p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
und deſtomehr andere loſe Haͤndel getrieben; als/ daß es
gruͤn Reiſig auf die Haußthuͤr/ auf den Stubenleuchter/ an
das Gewoͤlbſchloß/ an den Spiegel/ und ſonderlich auch der
Magd auf die Haube geſtecket/ und zwar ſolches gantz unver-
merckt/ iedoch haben ſie den Leuchter ungewoͤhnlich ſchwan-
ken ſehen.
Am 3. Septembr. hat es angefangen auch mit Kleidern
ſein Unweſen zu treiben/ indem es einen alten Peltz zuſammen
gewickelt und ins Kuͤchen-Fenſter geſtellet/ einen Rock aus
dem Hinter- ins Foͤrder-Hauß getragen/ zwey Muͤtzen oben
aufs Ofengelaͤnder gehaͤnget; deßgleichen ein paar alte Hoſen
uͤber die Haußthuͤr hinaus/ und Struͤmpffe/ Handſchuh/
Muͤtzen/ ꝛc. rings umher an den mitten in der Stube hangen-
den Leuchter: Auch hat es Kleider in die Roͤhre/ in Ofentopf/
in ein Waſchfaß/ untern Ofen/ unter das Bette/ und ſo
weiter geſtecket.
Den 9. Septembr. hat es in der Kuͤche einen neuen Topf
in kleine Scherblein zerbrochen/ mit welchen es die Magd
klimpern und ſpielen hoͤren; als ſie aber dieſelben aufgerafft
und hinaus getragen/ hebt es an zulachen. Und dergleichen
kickerndes Lachen hat man zu unterſchiedlichen mahlen ge-
hoͤret. Auch hat es dieſen Tag das Feuer in Ofen dermaßen
zerworffen/ daß man es in der Stube hoͤren koͤnnen.
Den 10. Septembr. hat es aus der Haußgenoßin Kam-
mer Betten/ Kleider und andere Sachen auf dem Saal hin
und her geſchleppet/ und unter die Treppe ein brennend Licht/
ſo zuvor in der Kammer unangezuͤndet geſtanden/ neben
einem Kuͤſſen geſetzet/ welches denn ein großes Schrecken ver-
urſachet/ und den Haußwirth billich bewogen/ ſolches inſon-
derheit der Obrigkeit anzuzeigen.
Den
B 2
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