N. N.: Eigentliche und warhafftige Erzehlung von dem Kobald/ Polter-Geist oder Hexen-Gespenst. Leipzig, [1691].Werckzeug gebrauchet. Wie nun solches ausser allen Zweifel Solte aber dennoch GOtt der HErr aus verborgenen Nahmen
Werckzeug gebrauchet. Wie nun ſolches auſſer allen Zweifel Solte aber dennoch GOtt der HErr aus verborgenen Nahmen
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015"/> Werckzeug gebrauchet. Wie nun ſolches auſſer allen Zweifel<lb/> zu ſetzen/ ſo ſollen wir billich dieſe und andere Erzehlungen<lb/> von umgehenden Geſpenſtern uns allen zur guten Fuͤrſich-<lb/> tigkeit und Beobachtung unſers Wandels dienen laſſen/ daß<lb/> wir ja dem abgeſagten Menſchen-Feinde/ dem leidigen<lb/> Teufel/ der uns auf allen Seiten nachſtellet/ im geringſten<lb/> nicht trauen/ ſondern uns vielmehr/ ſo lieb uns zeitliche und<lb/> ewige Wohlfahrt ſeyn mag/ aufs fleißigſte durch die Gnade<lb/> des Heiligen Geiſtes huͤten/ daß er uns nicht/ wie er ſtets<lb/> verlanget/ in ſein Netz bringe/ und mit ſich hinunter in den<lb/> Abgrund ziehe. Das ſey ferne/ daß wir durch freventliches<lb/> Abweichen von GOTT mit Belial in einige Gemeinſchafft<lb/> treten/ und hin in das hoͤlliſche Reich/ daraus uns Chriſtus<lb/> erloͤſet/ wiederum muthwillig und ſpornſtreichs rennen<lb/> ſolten. Laſſet uns nicht uͤbels thun/ dadurch der Satan<lb/> deſtomehr Gelegenheit erhaͤlt/ uns aller Orten zu aͤngſtigen.<lb/> Vor allen Dingen laſſet uns GOttes allein ſeligmachendes<lb/> Wort in hohen gebuͤhrenden Werth halten/ und nach dieſer<lb/> Regul einher gehen/ damit nicht GOtt durch unſere ſchnoͤde<lb/> Verachtung dieſes reinen Lichtes gezwungen werde/ boͤſe<lb/> und falſche Geiſter aus gerechten Gerichte außzuſenden und<lb/> zuzugeben/ daß/ nachdem die Liebe zur Wahrheit erloſchen/<lb/> die Blindheit und Finſterniß uͤberhand nehme. Wo ein<lb/> helles Licht leuchtet/ koͤnnen die duͤſtern Schatten nicht<lb/> beſtehen; Und ie heller das Licht des Evangelii ſcheinet/ und<lb/> in aller Menſchen Hertzen hinein ſtrahlet/ muß ſich um ſo<lb/> viel deſtomehr der Fuͤrſt der Finſterniß ſampt den Geiſtern/<lb/> die in der Finſterniß dieſer Welt herrſchen/ verbergen und<lb/> verkriechen. </p><lb/> <p> Solte aber dennoch GOtt der HErr aus verborgenen<lb/> Urſachen nach ſeinem heiligſten Rath und Willen eben auch<lb/> uͤber uns/ gleich wie uͤber Hiob/ dem Satan erlauben/ ſo<lb/> haben wir in ſolchen Verſuchungen GOtt hertzlich in den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nahmen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
Werckzeug gebrauchet. Wie nun ſolches auſſer allen Zweifel
zu ſetzen/ ſo ſollen wir billich dieſe und andere Erzehlungen
von umgehenden Geſpenſtern uns allen zur guten Fuͤrſich-
tigkeit und Beobachtung unſers Wandels dienen laſſen/ daß
wir ja dem abgeſagten Menſchen-Feinde/ dem leidigen
Teufel/ der uns auf allen Seiten nachſtellet/ im geringſten
nicht trauen/ ſondern uns vielmehr/ ſo lieb uns zeitliche und
ewige Wohlfahrt ſeyn mag/ aufs fleißigſte durch die Gnade
des Heiligen Geiſtes huͤten/ daß er uns nicht/ wie er ſtets
verlanget/ in ſein Netz bringe/ und mit ſich hinunter in den
Abgrund ziehe. Das ſey ferne/ daß wir durch freventliches
Abweichen von GOTT mit Belial in einige Gemeinſchafft
treten/ und hin in das hoͤlliſche Reich/ daraus uns Chriſtus
erloͤſet/ wiederum muthwillig und ſpornſtreichs rennen
ſolten. Laſſet uns nicht uͤbels thun/ dadurch der Satan
deſtomehr Gelegenheit erhaͤlt/ uns aller Orten zu aͤngſtigen.
Vor allen Dingen laſſet uns GOttes allein ſeligmachendes
Wort in hohen gebuͤhrenden Werth halten/ und nach dieſer
Regul einher gehen/ damit nicht GOtt durch unſere ſchnoͤde
Verachtung dieſes reinen Lichtes gezwungen werde/ boͤſe
und falſche Geiſter aus gerechten Gerichte außzuſenden und
zuzugeben/ daß/ nachdem die Liebe zur Wahrheit erloſchen/
die Blindheit und Finſterniß uͤberhand nehme. Wo ein
helles Licht leuchtet/ koͤnnen die duͤſtern Schatten nicht
beſtehen; Und ie heller das Licht des Evangelii ſcheinet/ und
in aller Menſchen Hertzen hinein ſtrahlet/ muß ſich um ſo
viel deſtomehr der Fuͤrſt der Finſterniß ſampt den Geiſtern/
die in der Finſterniß dieſer Welt herrſchen/ verbergen und
verkriechen.
Solte aber dennoch GOtt der HErr aus verborgenen
Urſachen nach ſeinem heiligſten Rath und Willen eben auch
uͤber uns/ gleich wie uͤber Hiob/ dem Satan erlauben/ ſo
haben wir in ſolchen Verſuchungen GOtt hertzlich in den
Nahmen
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