Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 27, Nürnberg, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

Der König in Franckreich hat die General-Charge über
die Schweitzer dem Compte de Bivonne gegeben. Mon-
tags ist der Comte de [Estre] bey Hoff arrivirt/ der Printz
de Conde wird hinfüro allezeit dem geheimen Raht bey-
wohnen. Der Hof wird diesen Winter zu St. Germain
zu bringen.

(Pariß den 2. dito.)

Aus Schweden ist ein Courirer an-
gelangt/ so Nachricht gebracht haben solle/ daß ged. Cron bereit stehe
neben Franckreich zu agiren/ daran doch viele zweiffeln; der Marechal de
Turenne hat von seinem gethanen Feldzug Relation eingeschickt/ und umb
Erlaubnuß gebetten an hero zu kommen und allhier zu überwintern/ zu
Waldersang will Er die Ordre erwarten; Der Duc de Grammont ist
sehr betrübt über den Tod seines Sohns deß Compte de Guiche/ Er solle
an stat des Duc de Chaulnes zu den Friedens Tractaten nacher Cölln ge-
hen; der König hat eine neue Compagnie von Niederländern auffgerichtet/
worüber der Junge Duc de Marcin/ das Commando als Capitain Lieu-
tenant erhalten.

(Aus dem Elsaß/ vom 6. Nov. st. v.)

Dieser Orten
ists anjetzo zimlich ruhig und still/ weil die Frantzösische
Troupen sich sehr eng zusammen halten/ die Spanier aber
hingegen ihr bestes prüfen / und nach der Ruptur mit
Franckreich alles allart halten. Die Frantzosen haben
zwar der Stadt Mumpelgard starck zugesetzt/ weil sie a-
ber einigen Wiederstand gefunden/ sich endlich mit der
Neutralität contentirn lassen; Inmittelst sind die Vau-
[brunnische] Trouppen in 500. Pferden starck nacher Beau-
fort aufgebrochen/ und haben selbiges Schloß besetzet/ aus
Besorg daß solches etwan möchte attaquirt werden. Die
Frantzösische Armatur wird annoch eiferig fortgesetzt/
und sind zu Philippsburg wie auch zu Brysach neue Wer-
bungen angestellet/ die Teutschen aber haben schlechten Lust
hierzu und ist von ihnen schlechter Zulauff/ weil fast täglich

etliche

Der König in Franckreich hat die General-Charge über
die Schweitzer dem Compte de Bivonne gegeben. Mon-
tags ist der Comte de [Estre] bey Hoff arrivirt/ der Printz
de Conde wird hinfüro allezeit dem geheimen Raht bey-
wohnen. Der Hof wird diesen Winter zu St. Germain
zu bringen.

(Pariß den 2. dito.)

Aus Schweden ist ein Courirer an-
gelangt/ so Nachricht gebracht haben solle/ daß ged. Cron bereit stehe
neben Franckreich zu agiren/ daran doch viele zweiffeln; der Marechal de
Turenne hat von seinem gethanen Feldzug Relation eingeschickt/ und umb
Erlaubnuß gebetten an hero zu kommen und allhier zu überwintern/ zu
Waldersang will Er die Ordre erwarten; Der Duc de Grammont ist
sehr betrübt über den Tod seines Sohns deß Compte de Guiche/ Er solle
an stat des Duc de Chaulnes zu den Friedens Tractaten nacher Cölln ge-
hen; der König hat eine neue Compagnie von Niederländern auffgerichtet/
worüber der Junge Duc de Marcin/ das Commando als Capitain Lieu-
tenant erhalten.

(Aus dem Elsaß/ vom 6. Nov. st. v.)

Dieser Orten
ists anjetzo zimlich ruhig und still/ weil die Frantzösische
Troupen sich sehr eng zusammen halten/ die Spanier aber
hingegen ihr bestes prüfen / und nach der Ruptur mit
Franckreich alles allart halten. Die Frantzosen haben
zwar der Stadt Mumpelgard starck zugesetzt/ weil sie a-
ber einigen Wiederstand gefunden/ sich endlich mit der
Neutralität contentirn lassen; Inmittelst sind die Vau-
[brunnische] Trouppen in 500. Pferden starck nacher Beau-
fort aufgebrochen/ und haben selbiges Schloß besetzet/ aus
Besorg daß solches etwan möchte attaquirt werden. Die
Frantzösische Armatur wird annoch eiferig fortgesetzt/
und sind zu Philippsburg wie auch zu Brysach neue Wer-
bungen angestellet/ die Teutschen aber haben schlechten Lust
hierzu und ist von ihnen schlechter Zulauff/ weil fast täglich

etliche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/>
Der König in Franckreich hat die General-Charge über<lb/>
die Schweitzer dem Compte de Bivonne gegeben. Mon-<lb/>
tags ist der Comte de <supplied cert="low">Estre</supplied> bey Hoff arrivirt/ der Printz<lb/>
de Conde wird hinfüro allezeit dem geheimen Raht bey-<lb/>
wohnen. Der Hof wird diesen Winter zu St. Germain<lb/>
zu bringen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>(Pariß den 2. dito.)</head>
        <p>Aus Schweden ist ein Courirer an-<lb/>
gelangt/ so Nachricht gebracht haben solle/ daß ged. Cron bereit stehe<lb/>
neben Franckreich zu agiren/ daran doch viele zweiffeln; der Marechal de<lb/>
Turenne hat von seinem gethanen Feldzug Relation eingeschickt/ und umb<lb/>
Erlaubnuß gebetten an hero zu kommen und allhier zu überwintern/ zu<lb/>
Waldersang will Er die Ordre erwarten; Der Duc de Grammont ist<lb/>
sehr betrübt über den Tod seines Sohns deß Compte de Guiche/ Er solle<lb/>
an stat des Duc de Chaulnes zu den Friedens Tractaten nacher Cölln ge-<lb/>
hen; der König hat eine neue Compagnie von Niederländern auffgerichtet/<lb/>
worüber der Junge Duc de Marcin/ das Commando als Capitain Lieu-<lb/>
tenant erhalten.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>(Aus dem Elsaß/ vom 6. Nov. st. v.)</head>
        <p>Dieser Orten<lb/>
ists anjetzo zimlich ruhig und still/ weil die Frantzösische<lb/>
Troupen sich sehr eng zusammen halten/ die Spanier aber<lb/>
hingegen ihr bestes prüfen / und nach der Ruptur mit<lb/>
Franckreich alles allart halten. Die Frantzosen haben<lb/>
zwar der Stadt Mumpelgard starck zugesetzt/ weil sie a-<lb/>
ber einigen Wiederstand gefunden/ sich endlich mit der<lb/>
Neutralität contentirn lassen; Inmittelst sind die Vau-<lb/><supplied cert="low">brunnische</supplied> Trouppen in 500. Pferden starck nacher Beau-<lb/>
fort aufgebrochen/ und haben selbiges Schloß besetzet/ aus<lb/>
Besorg daß solches etwan möchte attaquirt werden. Die<lb/>
Frantzösische Armatur wird annoch eiferig fortgesetzt/<lb/>
und sind zu Philippsburg wie auch zu Brysach neue Wer-<lb/>
bungen angestellet/ die Teutschen aber haben schlechten Lust<lb/>
hierzu und ist von ihnen schlechter Zulauff/ weil fast täglich<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">etliche</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] Der König in Franckreich hat die General-Charge über die Schweitzer dem Compte de Bivonne gegeben. Mon- tags ist der Comte de Estre bey Hoff arrivirt/ der Printz de Conde wird hinfüro allezeit dem geheimen Raht bey- wohnen. Der Hof wird diesen Winter zu St. Germain zu bringen. (Pariß den 2. dito.) Aus Schweden ist ein Courirer an- gelangt/ so Nachricht gebracht haben solle/ daß ged. Cron bereit stehe neben Franckreich zu agiren/ daran doch viele zweiffeln; der Marechal de Turenne hat von seinem gethanen Feldzug Relation eingeschickt/ und umb Erlaubnuß gebetten an hero zu kommen und allhier zu überwintern/ zu Waldersang will Er die Ordre erwarten; Der Duc de Grammont ist sehr betrübt über den Tod seines Sohns deß Compte de Guiche/ Er solle an stat des Duc de Chaulnes zu den Friedens Tractaten nacher Cölln ge- hen; der König hat eine neue Compagnie von Niederländern auffgerichtet/ worüber der Junge Duc de Marcin/ das Commando als Capitain Lieu- tenant erhalten. (Aus dem Elsaß/ vom 6. Nov. st. v.) Dieser Orten ists anjetzo zimlich ruhig und still/ weil die Frantzösische Troupen sich sehr eng zusammen halten/ die Spanier aber hingegen ihr bestes prüfen / und nach der Ruptur mit Franckreich alles allart halten. Die Frantzosen haben zwar der Stadt Mumpelgard starck zugesetzt/ weil sie a- ber einigen Wiederstand gefunden/ sich endlich mit der Neutralität contentirn lassen; Inmittelst sind die Vau- brunnische Trouppen in 500. Pferden starck nacher Beau- fort aufgebrochen/ und haben selbiges Schloß besetzet/ aus Besorg daß solches etwan möchte attaquirt werden. Die Frantzösische Armatur wird annoch eiferig fortgesetzt/ und sind zu Philippsburg wie auch zu Brysach neue Wer- bungen angestellet/ die Teutschen aber haben schlechten Lust hierzu und ist von ihnen schlechter Zulauff/ weil fast täglich etliche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Nürnberg und der Verlag Felße… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-30T14:58:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-30T14:58:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0027_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0027_1673/7
Zitationshilfe: Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 27, Nürnberg, 1673, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0027_1673/7>, abgerufen am 23.11.2024.