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Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 29, Nürnberg, 1673.

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bey Walderfang über die daselbst geschlagene Schiffs-
Brück/ über die Saar/ recta Metz vorbey/ auff Nancy zu-
genommen/ und seynd die letzte am Freytage alldar alle
übergangen/ sie haben sehr schlecht haussirt/ auch alles das
übrig gebliebene Fourage neben noch etlichen Dörffern in
Brandt gesteckt/ das gantze Land/ alle Kirchen und Clau-
sen ausgeplündert/ die Altär ihrer Ornamenten beraubt/
so gar auch an etlichen Orten die Glocken mit hinwegge-
nommen; der Mons. du Clas ist von Wiltdingen auch wie-
der fortmarchirt/ und über die Contzerbrück auff Metz
zugangen; zu Trier solle das Engländische Regiment zu
Pferdt in 4. bis 500. Mann bestehend/ herauskommen/
und an deren Stelle 1500. zu Fuß hineingelegt werden.
Es hat zwar selbige arme Burgerschafft einige Linderung
so wohl an der Einquartierung/ als den überaus grossen
Geld-Pressuren (welche ferner beyzubringen eine Un-
möglichkeit seyn wird) verhofft/ es ist aber bey dem Kö-
nigl. Frantzösischen Hof keine Gnad noch Barmhertzig-
keit für sie zu erlangen/ sondern alles solle bey der ersten
von Anfang gegebener Ordre verbleiben/ welches der
meiste Theil/ weilen alles von Tag zu Tag allda theurer
wird/ in die Länge nicht ausdauren kan.

Pariß den 9. Dito.)

Monsieur Colbert ist zum Ge-
neral Feld Marschale und Obristen erwählet/ die Königl.
Trouppen im Trierischen zu commandiren; man redet
von einer Heyraht mit Madamoiselle de Vivonne und
dem jungen Graffen von Soissons/ deme die General
Charge der Schweitzer solle auffbehalten werden; die
Werbungen auff künfftigen Frühling sollen sich über
40000. Mann zu Fuß/ und 15000. zu Pferd erstrecken;
Man sagt/ daß auffs Neue Jahr alle Wechsler und
Kauffleute/ ihre Bücher solten stämpflen lassen/ anderst
sie nicht für gültig würden passiren; Zwey Schiff/ so mit

500.

bey Walderfang über die daselbst geschlagene Schiffs-
Brück/ über die Saar/ recta Metz vorbey/ auff Nancy zu-
genommen/ und seynd die letzte am Freytage alldar alle
übergangen/ sie haben sehr schlecht haussirt/ auch alles das
übrig gebliebene Fourage neben noch etlichen Dörffern in
Brandt gesteckt/ das gantze Land/ alle Kirchen und Clau-
sen ausgeplündert/ die Altär ihrer Ornamenten beraubt/
so gar auch an etlichen Orten die Glocken mit hinwegge-
nommen; der Mons. du Clas ist von Wiltdingen auch wie-
der fortmarchirt/ und über die Contzerbrück auff Metz
zugangen; zu Trier solle das Engländische Regiment zu
Pferdt in 4. bis 500. Mann bestehend/ herauskommen/
und an deren Stelle 1500. zu Fuß hineingelegt werden.
Es hat zwar selbige arme Burgerschafft einige Linderung
so wohl an der Einquartierung/ als den überaus grossen
Geld-Pressuren (welche ferner beyzubringen eine Un-
möglichkeit seyn wird) verhofft/ es ist aber bey dem Kö-
nigl. Frantzösischen Hof keine Gnad noch Barmhertzig-
keit für sie zu erlangen/ sondern alles solle bey der ersten
von Anfang gegebener Ordre verbleiben/ welches der
meiste Theil/ weilen alles von Tag zu Tag allda theurer
wird/ in die Länge nicht ausdauren kan.

Pariß den 9. Dito.)

Monsieur Colbert ist zum Ge-
neral Feld Marschale und Obristen erwählet/ die Königl.
Trouppen im Trierischen zu commandiren; man redet
von einer Heyraht mit Madamoiselle de Vivonne und
dem jungen Graffen von Soissons/ deme die General
Charge der Schweitzer solle auffbehalten werden; die
Werbungen auff künfftigen Frühling sollen sich über
40000. Mann zu Fuß/ und 15000. zu Pferd erstrecken;
Man sagt/ daß auffs Neue Jahr alle Wechsler und
Kauffleute/ ihre Bücher solten stämpflen lassen/ anderst
sie nicht für gültig würden passiren; Zwey Schiff/ so mit

500.
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Der Erscheinungsort Nürnberg und der Verlag Felße… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-30T14:58:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-30T14:58:36Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 29, Nürnberg, 1673, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0029_1673/6>, abgerufen am 20.05.2024.