Mährisches Tagblatt. Nr. 175, Olmütz, 03.08.1885.[Spaltenumbruch]
Siam; 67 Diplome, Ehrenbürgerbriefe, Beglück- (Verhaftung beim Hochzeitsmahl.) Aus (In einem Badeorte,) in welchem die (Die Schwäne der Frau Wolter.) Frau (Italienische Banditen.) In einem Theile (Ein Cannibale.) Vor wenigen Tagen (Verlosung.) Bei der am 1. August vor- [Spaltenumbruch] Telegramme. Wien, 3. August. (Orig.-Tel. des "Mähr. Tagbl.") Es verlautet, die Zusammenkunft des Aussee, 2. August. (Orig.-Telgr. d. "Mähr. Tagbl.") Der Kräfteverfall bei der Gräfin Meran Ischl, 1. August. (Orig.-Telegr. des "M. Tagbl.") Reichsfinanzminister v. Kallay ist heute Paris, 1. August. (Orig.-Telegr. des "M. Tagbl.") In der gestrigen Sitzung der Münz- Berlin, 1. August. (Orig.-Telegr. des "M. Tagbl.") Die Eröffnungssitzung des internatio- Ottawa, 2. August. (Orig.-Teleg. des "Mähr. Tagblattes".) Der Gerichtshof von Petersburg, 2. August. (Origl.-Telg. des "Mähr. Tagbl.") Das "Journal de St. Peters- Fremdenliste. Hotel Lauer. Sigmund Kaiser, Kfm. Wien. Hermann Hotel Goliath. Grohmann, k. k. Reserve-Lieutenant Wür- Getreide-Preise in der königl. Hauptstadt Olmütz am Wochenmarkt den 1. August 1885.
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Siam; 67 Diplome, Ehrenbürgerbriefe, Beglück- (Verhaftung beim Hochzeitsmahl.) Aus (In einem Badeorte,) in welchem die (Die Schwäne der Frau Wolter.) Frau (Italieniſche Banditen.) In einem Theile (Ein Cannibale.) Vor wenigen Tagen (Verloſung.) Bei der am 1. Auguſt vor- [Spaltenumbruch] Telegramme. Wien, 3. Auguſt. (Orig.-Tel. des „Mähr. Tagbl.“) Es verlautet, die Zuſammenkunft des Auſſee, 2. Auguſt. (Orig.-Telgr. d. „Mähr. Tagbl.“) Der Kräfteverfall bei der Gräfin Meran Iſchl, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M. Tagbl.“) Reichsfinanzminiſter v. Kallay iſt heute Paris, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M. Tagbl.“) In der geſtrigen Sitzung der Münz- Berlin, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M. Tagbl.“) Die Eröffnungsſitzung des internatio- Ottawa, 2. Auguſt. (Orig.-Teleg. des „Mähr. Tagblattes“.) Der Gerichtshof von Petersburg, 2. Auguſt. (Origl.-Telg. des „Mähr. Tagbl.“) Das „Journal de St. Peters- Fremdenliſte. Hotel Lauer. Sigmund Kaiſer, Kfm. Wien. Hermann Hotel Goliath. Grohmann, k. k. Reſerve-Lieutenant Wür- Getreide-Preiſe in der königl. Hauptſtadt Olmütz am Wochenmarkt den 1. Auguſt 1885.
<TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> Siam; 67 Diplome, Ehrenbürgerbriefe, Beglück-<lb/> wünſchungsadreſſen, Memoranden, Reden u. ſ. w.,<lb/> alſo Schriftſtücke, die für den Biographen des<lb/> Generals von Wichtigkeit ſind. Aus allen dieſen<lb/> Gegenſtänden, die jetzt in den Beſitz der Regie-<lb/> rung der Vereinigten Staaten übergegangen ſind,<lb/> ſoll in Waſhington ein Grant-Muſeum gebildet<lb/> werden. Der Eigenthümer der Villa, in welcher<lb/> General Grant ſtarb, beabſichtiet, dieſelbe ent-<lb/> weder dem Staate New-York oder der Nation<lb/> zum Geſchenk zu machen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verhaftung beim Hochzeitsmahl.)</hi> </head> <p>Aus<lb/> Paris vom 25. v. M. wird geſchrieben: „Der<lb/> Baukbeamte Antoine Ledrix verließ Brüſſel An-<lb/> fangs dieſes Jahres, nachdem er bei ſeinen Chefs,<lb/> Gebrüder Malzer, einen bedeutenden Betrug<lb/> verübt hatte. Mit Hilfe der entwendeten Summe<lb/> lebte er hier auf großem Fuße, brachte es dahin,<lb/> als Schwiegerſohn in einer ſehr angeſehenen Fa-<lb/> milie aufgenommen zu werden, und hatte noch<lb/> überdies die Kühnheit, ſeine Verlobung mit<lb/> Fräulein L. öffentlich verkünden zu laſſen. Einſt-<lb/> weilen wurde von Brüſſel aus eifrigſt nach ihm<lb/> geforſcht, und der glückliche Bräutigam hatte keine<lb/> Ahnung, wie verderblich ſeine Heirat für ihn<lb/> werden ſollte. Vorgeſtern fand die Hochzeit ſtatt<lb/> und zwei Polizeibeamte wurden beauftragt, Le-<lb/> drix in dem Augenblicke zu ergreifen, wo er aus<lb/> der Kirche kommen werde. An der Ausführung<lb/> dieſes Vorhabens wurden ſie jedoch durch die<lb/> Menge gehindert, welche darin eine Entweihung<lb/> der Kirche erblickte. Erſt um 3 Uhr Nachmittags<lb/> wurde Ledrix in einem Reſtaurant von Vincen-<lb/> nes, wo das Hochzeitsmahl ſtattfand, verhaftet.<lb/> Der Defraudant folgte widerſtandslos. Die Ver-<lb/> zweiflung der jungen Frau und ihrer Angehöri-<lb/> gen läßt ſich nicht beſchreiben.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(In einem Badeorte,)</hi> </head> <p>in welchem die<lb/> weibliche Curgaſtbevölkerung prävalirt, ereignete<lb/> ſich in dieſer Saiſon ein pikanter Vorfall. In<lb/> dem betreffenden Badeort übt ein junger Arzt<lb/> die Badepraxis aus, der die Art, mit Frauen<lb/> umzugehen, aus dem Grunde verſteht. Die Gatten<lb/> der betreffenden Patientinen empfinden nichts von<lb/> dem räthſelhaften Zauber des jungen Mediciners,<lb/> der ihnen ſogar höchſt ungefährlich vorkommt,<lb/> und ſie wiegen ſich insgeſammt im Gefühle voll-<lb/> ſtändiger Sicherheit. Einer der Curgäſte fand als<lb/> er eines Morgens frühzeitig im Curpark er-<lb/> ſchien unter einer Bank einen zerriſſenen Brief,<lb/> der mit weiblichen Schriftzügen bedeckt war. Aus<lb/> Langeweile ſammelte er die einzelnen Stückchen<lb/> und ſeiner Ausdauer gelang es, nach einiger<lb/> Zeit zu einem Reſultat zu kommen. Vor ihm<lb/> lag ein an den bewußten Badearzt gerichtetes<lb/> zärtliches Schreiben, welches keine Unterſchrift<lb/> trug. In dieſem Briefe verſicherte die Schreiberin<lb/> dem Doctor ihre — Zuneigung und zwar in<lb/> ſo unverblümter Weiſe, daß der Finder des<lb/> Briefes zur Annahme geleitet wurde, die Brief-<lb/> ſchreiberin habe ihre Offenherzigkeit nachträglich<lb/> bereut und den Brief — anſtatt ihn dem Adreſſaten<lb/> zuzuſtellen — zerriſſen. Das konnte aber auch<lb/> erſt der Arzt ſelber beſorgt haben. Jedenfalls<lb/> intereſſirte ihn der Fall lebhaft und da man im<lb/> Bade nicht viel beſſeres zu thun hat, entſchloß<lb/> er ſich, die Spur zu verfolgen und die Brief-<lb/> ſchreiberin zu ermitteln. Leider ging er dabei<lb/> nicht eben ſehr diskret zu Werke und nach 48<lb/> Stunden erzählte man ſich am Brunnen die<lb/> pikante Mähr von dem Funde des erwähnten<lb/> Herrn. Letzterem war indeß eine neue Ueber-<lb/> raſchung vorbehalten. Im Verlaufe der nächſten<lb/> Tage empfing derſelbe ſechs nur mit Chiffren,<lb/> oder gar nicht unterzeichnete, von Damenhand<lb/> herrührende Briefe, in welchen es ungefähr hieß:<lb/> „Sie ſollen im Curpark einen Brief gefunden<lb/> haben, den der indiskrete Empfänger dort offen-<lb/> bar zerriſſen und weggeworfen hat. Der Brief<lb/> rührt von einer Dame her, die Sie hiemit in-<lb/> ſtändig bittet, alle weiteren Unterſuchungen auf-<lb/> zugeben und nicht nach der Urheberin zu forſchen<lb/> da dieſelbe ſchwer compromittirt werden würde.<lb/> Man bittet Sie, jenen Brief zu vernichten.“<lb/> Unter ſolchen Umſtänden gab der Finder es auf,<lb/> die eigentliche Urheberin des bedenklichen Schrei-<lb/> bens zu ermitteln, denn wenn ſich ſchon ſechs<lb/> ſelbſt denuncirt hatten, war doch anzunehmen,<lb/> daß ſich mindeſtens ebenſo viele andere im Her-<lb/> zen ſchuldig fühlten, und zu ſo umfangreichen<lb/> Unterſuchungen fehlte ihm die Zeit.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Schwäne der Frau Wolter.)</hi> </head> <p>Frau<lb/> Charlotte Wolter, welche ſeit mehreren Jahren<lb/> die Ferien zu Weißenbach am Atterſee zubrachte,<lb/><cb/> hat das kleine Haus, das ſie dort zu bewohnen<lb/> pflegte, gekauft und demſelben durch Zubauten<lb/> ein nettes Ausſehen verliehen. Das Haus iſt<lb/> vom See nur durch die Straße getrennt. Dem<lb/> See hat Frau Wolter nun durch Aufführung<lb/> einer Strandmauer und Anſchüttung einen kleinen<lb/> Garten abgewonnen und auf demſelben ein<lb/> Schwanenheim errichten laſſen. Zwei weiße<lb/> Schwäne theilten bereits die blauen Fluthen des<lb/> Atterſecs. Sie wurden von Frau Wolter „dem<lb/> Schutze der Strandbewohner und Fremden em-<lb/> pfohlen“. Dieſe Empfehlung hat aber nichts ge-<lb/> nützt, da am Ende der vergangenen Woche ein<lb/> Schwan von roher, vorläufig leider noch unbe-<lb/> kannter Hand nächſt Weyregg erſchoſſen wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Italieniſche Banditen.)</hi> </head> <p>In einem Theile<lb/> Campaniens, der früher lange Zeit durch den<lb/> bekannten Banditen La Gala und Genoſſen<lb/> unſicher gemacht worden iſt, nämlich an der<lb/> Grenze der Provinzen Caſerta, Benevent und<lb/> Avellino, war gegen Ende Juni eine Bande von<lb/> ſechs Uebelthätern erſchienen, die in kurzer Zeit<lb/> eine große Zahl von Ueberfällen, Räubereien<lb/> und Erpreſſungen verübte und die ganze Gegend<lb/> beunruhigte. In der Nacht von 27. zum 28. Juni<lb/> kam es im Val di Maddaloni zu einem Zu-<lb/> ſammenſtoſſe zwiſchen den gut bewaffneten Schnapp-<lb/> hähnen und einer Patrouille von vier Feld-<lb/> hütern; die Letzteren nahmen mit einem hier<lb/> nicht ganz gewöhnlichen Muthe den Kampf auf<lb/> und machten einen der Erſteren dingfeſt. Am<lb/> 17. v. M. konnten zwei andere Angehörige der<lb/> Bande aufgehoben werden, und vor wenigen<lb/> Tagen haben ſich in Folge der Bemühungen des<lb/> Sindaco von Palma zwei weitere freiwillig den<lb/> Gerichten geſtellt. In der betreffenden Gegend<lb/> herrſcht darüber große Genugthuung, weil ge-<lb/> rade in der Zeit der Ernte allen Grundbeſitzern,<lb/> welche ſich auf ihre Felder und Güter zu be-<lb/> geben haben, die Sicherheit der Straßen höchſt<lb/> erwünſcht iſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein Cannibale.)</hi> </head> <p>Vor wenigen Tagen<lb/> ging die Entſetzen erregende Nachricht durch die<lb/> Blätter, in San Dona ſei ein Mann verhaftet wor-<lb/> den, welcher angab, aus Nahrungsmangel Kinder<lb/> gegeſſen zu haben. Hierüber wird nun aus Bel-<lb/> luno dem Mailänder „Secolo“ geſchrieben: „In<lb/> San Dona di Lamon hatte vor ungefähr zwei<lb/> Jahren ein gewiſſer Giovanni Buſana, öſterrei-<lb/> chiſcher Unterthan aus Caſtelteſino im Trienti-<lb/> ſchen, Aufenthalt genommen. Er führte ein elen-<lb/> des Leben, wohnte in einer halbverfallenen,<lb/> ſchmutzigen, ungeſunden Hütte, entfernt von den<lb/> Ortsbewohnern, die er mied, wenn ihn nicht der<lb/> Hunger trieb, um ein Stück Brot zu betteln.<lb/> Die dortigen Landleute hielten ihn für irrſinnig<lb/> und erzählten, ſie hätten ihn Aas ausgraben und<lb/> mit der Gier eines Cannibalen verzehren ſehen.<lb/> Letzter Tage nahm der Irrſinn Buſana’s zu<lb/> und man erzählte die abſonderlichſten Dinge<lb/> hinſichtlich ſeines Appetits nach Fleiſch, mochte<lb/> dasſelbe auch von ekelhaften Thieren herrühren.<lb/> Es hieß ſogar, er habe in ſeinem Heimatsorte,<lb/> ehe er denſelben verließ, ein Kind aufgegeſſen.<lb/> Die Behörden, denen dieſe Gerüchte zu Ohren<lb/> kamen, zogen Erkundigungen in Caſtelteſina ein,<lb/><supplied>u</supplied>nd man erhielt von dort die Auskunſt, daß in<lb/> der That vor zwei Jahren in jenem Orte ein<lb/> dreijähriges Kind verſchwunden ſei und alle Nach-<lb/> forſchungen vergeblich blieben. Auf dieſe Auskunft<lb/> hin wurde Buſana verhaftet und dem Gerichte<lb/> eingeliefert.“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verloſung.)</hi> </head> <p>Bei der am 1. Auguſt vor-<lb/> genommenen Ziehung des Sechziger-Loſe wurden<lb/> folgende Serien gezogen: 292, 496, 562, 569,<lb/> 689, 880, 1003, 1292, 1636, 1686, 2167,<lb/> 2252, 2578, 2770, 3037, 3502, 3651, 3662,<lb/> 3793, 3836, 4045, 4077, 4127, 4468, 4784,<lb/> 4868, 5511, 5655, 5872, 5909, 5938, 60<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>6,<lb/> 6128, 6506, 6523, 6646, 6666, 6671, 6889,<lb/> 6994, 7092, 7186, 7223, 7253, 7259, 7428,<lb/> 7874, 7942, 7952, 8224, 8237, 8434, 8616,<lb/> 8780, 8956, 9093, 9264, 9282, 9487, 9626,<lb/> 9773, 9839, 9898, 11019, 11184, 11184, 11262,<lb/> 11406, 11553, 11594, 116<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>4, 11766, 11982,<lb/> 12225, 12437, 12606, 12670, 12729, 12770,<lb/> 12869, 13072, 13391, 13407, 13440, 13603,<lb/> 13728, 13892, 14028, 14105, 14409, 14792,<lb/> 14983, 15170, 15234, 15629, 15816, 15911,<lb/> 163<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>1, 16435, 16459, 16728, 16952, 17074,<lb/> 17189, 17217, 17280, 17353, 17407, 17409,<lb/> 17431, 17567, 17629, 17688, 17851, 17919,<lb/> 18070, 18088, 18113, 18815, 19210, 19538,<lb/> 19820, 19845, 19899, 19953.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 3. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Tel. des „Mähr.<lb/> Tagbl.“)</bibl> <p>Es verlautet, die Zuſammenkunft des<lb/> Keiſers Franz Joſeph mit dem Czaren werde<lb/> erſt im September ſtattfinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Auſſee,</hi> 2. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Telgr. d. „Mähr.<lb/> Tagbl.“)</bibl> <p>Der Kräfteverfall bei der Gräfin Meran<lb/> nimmt raſch zu. Das Bewußtſein iſt ſehr getrübt,<lb/> der Zuſtand ſehr beſorgnißerregend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Iſchl,</hi> 1. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Telegr. des „M.<lb/> Tagbl.“)</bibl> <p>Reichsfinanzminiſter v. Kallay iſt heute<lb/> in Iſchl eingetroffen und im Hotel „Kaiſerin<lb/> Eliſabeth“ abgeſt<supplied>i</supplied>egen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 1. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Telegr. des „M.<lb/> Tagbl.“)</bibl> <p>In der geſtrigen Sitzung der Münz-<lb/> conferenz lehnten die Delegirten Frankreichs, der<lb/> Schweiz und Italiens die von Belgien ver-<lb/> langte neuerliche Verlängerung der Convention<lb/> vom Jahre 1878 ab. Die Conferenz verwarf<lb/> weiters den Antrag Belgiens, welcher eine Er-<lb/> leichterung der Liquidation nach erfolgter Auflö-<lb/> ſung der Union bezweckt, worauf die belgiſchen<lb/> Delegirten erklärten, daß dieſer Beſchluß Belgien<lb/> wahrſcheinlich zum Austritt aus der Union zwin-<lb/> gen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 1. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Telegr. des „M.<lb/> Tagbl.“)</bibl> <p>Die Eröffnungsſitzung des internatio-<lb/> onalen Telegraphen-Congreſſes wurde mit Geneh-<lb/> migung des Kaiſers auf den 10. d. Mittags 12<lb/> Uhr feſtgeſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Ottawa,</hi> 2. Auguſt.</dateline> <bibl>(Orig.-Teleg. des<lb/> „Mähr. Tagblattes“.)</bibl> <p>Der Gerichtshof von<lb/> Rigina verurtheilte Riel zum Tode durch den<lb/> Strang. Der Verurtheilte meldete die Appella-<lb/> tion an.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Petersburg,</hi> 2. Auguſt.</dateline> <bibl>(Origl.-Telg. des<lb/> „Mähr. Tagbl.“)</bibl> <p>Das „Journal de St. Peters-<lb/> burg“ bemerkt über die Rede Lord Salisburys<lb/> im Manſion-Houſe, daß derſelbe nicht immer<lb/> eine ſolche Sprache führte. Es geſchah dieß ſeit-<lb/> dem er ſich über die Stimmungen in Europa,<lb/> über die ruſſiſche Politik, die Intereſſen des<lb/> eigenen Landes und die geeignetſten Mittel dieſelbe<lb/> zu ſchützen, unterrichten konnte. Der Wunſch,<lb/> England in dem Kreiſe der mit Rußland ge-<lb/> ſchloſſenen Allianzen aufgenommen zu ſehen,<lb/> ſcheine zu überzeugen, daß, wenn man jemals<lb/> in London beabſichtigte die continentale Gemein-<lb/> ſchaft zum Nutzen Englands zu brechen, man<lb/> jetzt darauf verzichtet. Man halte es für prac-<lb/> tiſcher ſich dieſer Gemeinſchaft anzuſchließen, indem<lb/> man ſich ihrem Friedensprogramm anpaßt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Fremdenliſte.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Hotel Lauer.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Sigmund Kaiſer, Kfm. Wien. Hermann<lb/> Cohn, Fbkt. Wien. Rudolf Kitka, Rſd. Wien.<lb/> Franz Taroba, Kfm. Auſterlitz. Alexande Simon,<lb/> Fabriksbeamter Rothkoſtelec. Carl Brautfeld,<lb/> Privat Wien. Joſef Glas, Kfm. Proßnitz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Hotel Goliath.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Grohmann, k. k. Reſerve-Lieutenant Wür-<lb/> benthal. J. Alſcher, k. k. Reſ.-Lieut. Jägerndorf.<lb/> H. Haaſe, Privatier ſammt Familie Trau<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>enau.<lb/> W. Krämer, Beamter Römerſtadt. Charles Louis<lb/> Daum, Kfm. Dresden. J. Adelberg Rſd. Pilſen.<lb/> H. Füſtner Wien. M. Richter, Vertreter Prag.<lb/> Sigmund Nettel, Neubrandenburg. Kraus ſammt<lb/> Gemahlin Wien. J. Kanitz, Kfm. Wien.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Getreide-Preiſe<lb/> in der königl. Hauptſtadt Olmütz am<lb/> Wochenmarkt den 1. Auguſt 1885.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <table> <row> <cell rows="3">Durchſchnittspreiſe</cell> <cell cols="6"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Gattung.</hi> </hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell cols="2">nied-<lb/> rigſte</cell> <cell cols="2">mittel</cell> <cell cols="2">höchſte</cell> </row><lb/> <row> <cell>fl.</cell> <cell>kr.</cell> <cell>fl.</cell> <cell>kr.</cell> <cell>fl.</cell> <cell>kr</cell> </row><lb/> <row> <cell>Weizen pr. Hektltr....</cell> <cell>7</cell> <cell>45</cell> <cell>8</cell> <cell>04</cell> <cell>8</cell> <cell>46</cell> </row><lb/> <row> <cell>Korn dto. ...</cell> <cell>5</cell> <cell>78</cell> <cell>6</cell> <cell>14</cell> <cell>6</cell> <cell>46</cell> </row><lb/> <row> <cell>Gerſte dto. ...</cell> <cell>4</cell> <cell>45</cell> <cell>5</cell> <cell>12</cell> <cell>5</cell> <cell>83</cell> </row><lb/> <row> <cell>Hafer dto. ...</cell> <cell>2</cell> <cell>75</cell> <cell>3</cell> <cell>05</cell> <cell>3</cell> <cell>84</cell> </row><lb/> <row> <cell>Proſſo dto. ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>7</cell> <cell>20</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Erbſen dto. ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Linſen dto. ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Linſen dto. ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Mohn dto. ...</cell> <cell>14</cell> <cell>—</cell> <cell>14</cell> <cell>40</cell> <cell>15</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Heu, 100 Kilo ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>4</cell> <cell>40</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Stroh, ein Schock ...</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row><lb/> <row> <cell>Stroh, 100 Kilo ....</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> <cell>2</cell> <cell>52</cell> <cell>—</cell> <cell>—</cell> </row> </table> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
Siam; 67 Diplome, Ehrenbürgerbriefe, Beglück-
wünſchungsadreſſen, Memoranden, Reden u. ſ. w.,
alſo Schriftſtücke, die für den Biographen des
Generals von Wichtigkeit ſind. Aus allen dieſen
Gegenſtänden, die jetzt in den Beſitz der Regie-
rung der Vereinigten Staaten übergegangen ſind,
ſoll in Waſhington ein Grant-Muſeum gebildet
werden. Der Eigenthümer der Villa, in welcher
General Grant ſtarb, beabſichtiet, dieſelbe ent-
weder dem Staate New-York oder der Nation
zum Geſchenk zu machen.
(Verhaftung beim Hochzeitsmahl.) Aus
Paris vom 25. v. M. wird geſchrieben: „Der
Baukbeamte Antoine Ledrix verließ Brüſſel An-
fangs dieſes Jahres, nachdem er bei ſeinen Chefs,
Gebrüder Malzer, einen bedeutenden Betrug
verübt hatte. Mit Hilfe der entwendeten Summe
lebte er hier auf großem Fuße, brachte es dahin,
als Schwiegerſohn in einer ſehr angeſehenen Fa-
milie aufgenommen zu werden, und hatte noch
überdies die Kühnheit, ſeine Verlobung mit
Fräulein L. öffentlich verkünden zu laſſen. Einſt-
weilen wurde von Brüſſel aus eifrigſt nach ihm
geforſcht, und der glückliche Bräutigam hatte keine
Ahnung, wie verderblich ſeine Heirat für ihn
werden ſollte. Vorgeſtern fand die Hochzeit ſtatt
und zwei Polizeibeamte wurden beauftragt, Le-
drix in dem Augenblicke zu ergreifen, wo er aus
der Kirche kommen werde. An der Ausführung
dieſes Vorhabens wurden ſie jedoch durch die
Menge gehindert, welche darin eine Entweihung
der Kirche erblickte. Erſt um 3 Uhr Nachmittags
wurde Ledrix in einem Reſtaurant von Vincen-
nes, wo das Hochzeitsmahl ſtattfand, verhaftet.
Der Defraudant folgte widerſtandslos. Die Ver-
zweiflung der jungen Frau und ihrer Angehöri-
gen läßt ſich nicht beſchreiben.“
(In einem Badeorte,) in welchem die
weibliche Curgaſtbevölkerung prävalirt, ereignete
ſich in dieſer Saiſon ein pikanter Vorfall. In
dem betreffenden Badeort übt ein junger Arzt
die Badepraxis aus, der die Art, mit Frauen
umzugehen, aus dem Grunde verſteht. Die Gatten
der betreffenden Patientinen empfinden nichts von
dem räthſelhaften Zauber des jungen Mediciners,
der ihnen ſogar höchſt ungefährlich vorkommt,
und ſie wiegen ſich insgeſammt im Gefühle voll-
ſtändiger Sicherheit. Einer der Curgäſte fand als
er eines Morgens frühzeitig im Curpark er-
ſchien unter einer Bank einen zerriſſenen Brief,
der mit weiblichen Schriftzügen bedeckt war. Aus
Langeweile ſammelte er die einzelnen Stückchen
und ſeiner Ausdauer gelang es, nach einiger
Zeit zu einem Reſultat zu kommen. Vor ihm
lag ein an den bewußten Badearzt gerichtetes
zärtliches Schreiben, welches keine Unterſchrift
trug. In dieſem Briefe verſicherte die Schreiberin
dem Doctor ihre — Zuneigung und zwar in
ſo unverblümter Weiſe, daß der Finder des
Briefes zur Annahme geleitet wurde, die Brief-
ſchreiberin habe ihre Offenherzigkeit nachträglich
bereut und den Brief — anſtatt ihn dem Adreſſaten
zuzuſtellen — zerriſſen. Das konnte aber auch
erſt der Arzt ſelber beſorgt haben. Jedenfalls
intereſſirte ihn der Fall lebhaft und da man im
Bade nicht viel beſſeres zu thun hat, entſchloß
er ſich, die Spur zu verfolgen und die Brief-
ſchreiberin zu ermitteln. Leider ging er dabei
nicht eben ſehr diskret zu Werke und nach 48
Stunden erzählte man ſich am Brunnen die
pikante Mähr von dem Funde des erwähnten
Herrn. Letzterem war indeß eine neue Ueber-
raſchung vorbehalten. Im Verlaufe der nächſten
Tage empfing derſelbe ſechs nur mit Chiffren,
oder gar nicht unterzeichnete, von Damenhand
herrührende Briefe, in welchen es ungefähr hieß:
„Sie ſollen im Curpark einen Brief gefunden
haben, den der indiskrete Empfänger dort offen-
bar zerriſſen und weggeworfen hat. Der Brief
rührt von einer Dame her, die Sie hiemit in-
ſtändig bittet, alle weiteren Unterſuchungen auf-
zugeben und nicht nach der Urheberin zu forſchen
da dieſelbe ſchwer compromittirt werden würde.
Man bittet Sie, jenen Brief zu vernichten.“
Unter ſolchen Umſtänden gab der Finder es auf,
die eigentliche Urheberin des bedenklichen Schrei-
bens zu ermitteln, denn wenn ſich ſchon ſechs
ſelbſt denuncirt hatten, war doch anzunehmen,
daß ſich mindeſtens ebenſo viele andere im Her-
zen ſchuldig fühlten, und zu ſo umfangreichen
Unterſuchungen fehlte ihm die Zeit.
(Die Schwäne der Frau Wolter.) Frau
Charlotte Wolter, welche ſeit mehreren Jahren
die Ferien zu Weißenbach am Atterſee zubrachte,
hat das kleine Haus, das ſie dort zu bewohnen
pflegte, gekauft und demſelben durch Zubauten
ein nettes Ausſehen verliehen. Das Haus iſt
vom See nur durch die Straße getrennt. Dem
See hat Frau Wolter nun durch Aufführung
einer Strandmauer und Anſchüttung einen kleinen
Garten abgewonnen und auf demſelben ein
Schwanenheim errichten laſſen. Zwei weiße
Schwäne theilten bereits die blauen Fluthen des
Atterſecs. Sie wurden von Frau Wolter „dem
Schutze der Strandbewohner und Fremden em-
pfohlen“. Dieſe Empfehlung hat aber nichts ge-
nützt, da am Ende der vergangenen Woche ein
Schwan von roher, vorläufig leider noch unbe-
kannter Hand nächſt Weyregg erſchoſſen wurde.
(Italieniſche Banditen.) In einem Theile
Campaniens, der früher lange Zeit durch den
bekannten Banditen La Gala und Genoſſen
unſicher gemacht worden iſt, nämlich an der
Grenze der Provinzen Caſerta, Benevent und
Avellino, war gegen Ende Juni eine Bande von
ſechs Uebelthätern erſchienen, die in kurzer Zeit
eine große Zahl von Ueberfällen, Räubereien
und Erpreſſungen verübte und die ganze Gegend
beunruhigte. In der Nacht von 27. zum 28. Juni
kam es im Val di Maddaloni zu einem Zu-
ſammenſtoſſe zwiſchen den gut bewaffneten Schnapp-
hähnen und einer Patrouille von vier Feld-
hütern; die Letzteren nahmen mit einem hier
nicht ganz gewöhnlichen Muthe den Kampf auf
und machten einen der Erſteren dingfeſt. Am
17. v. M. konnten zwei andere Angehörige der
Bande aufgehoben werden, und vor wenigen
Tagen haben ſich in Folge der Bemühungen des
Sindaco von Palma zwei weitere freiwillig den
Gerichten geſtellt. In der betreffenden Gegend
herrſcht darüber große Genugthuung, weil ge-
rade in der Zeit der Ernte allen Grundbeſitzern,
welche ſich auf ihre Felder und Güter zu be-
geben haben, die Sicherheit der Straßen höchſt
erwünſcht iſt.
(Ein Cannibale.) Vor wenigen Tagen
ging die Entſetzen erregende Nachricht durch die
Blätter, in San Dona ſei ein Mann verhaftet wor-
den, welcher angab, aus Nahrungsmangel Kinder
gegeſſen zu haben. Hierüber wird nun aus Bel-
luno dem Mailänder „Secolo“ geſchrieben: „In
San Dona di Lamon hatte vor ungefähr zwei
Jahren ein gewiſſer Giovanni Buſana, öſterrei-
chiſcher Unterthan aus Caſtelteſino im Trienti-
ſchen, Aufenthalt genommen. Er führte ein elen-
des Leben, wohnte in einer halbverfallenen,
ſchmutzigen, ungeſunden Hütte, entfernt von den
Ortsbewohnern, die er mied, wenn ihn nicht der
Hunger trieb, um ein Stück Brot zu betteln.
Die dortigen Landleute hielten ihn für irrſinnig
und erzählten, ſie hätten ihn Aas ausgraben und
mit der Gier eines Cannibalen verzehren ſehen.
Letzter Tage nahm der Irrſinn Buſana’s zu
und man erzählte die abſonderlichſten Dinge
hinſichtlich ſeines Appetits nach Fleiſch, mochte
dasſelbe auch von ekelhaften Thieren herrühren.
Es hieß ſogar, er habe in ſeinem Heimatsorte,
ehe er denſelben verließ, ein Kind aufgegeſſen.
Die Behörden, denen dieſe Gerüchte zu Ohren
kamen, zogen Erkundigungen in Caſtelteſina ein,
und man erhielt von dort die Auskunſt, daß in
der That vor zwei Jahren in jenem Orte ein
dreijähriges Kind verſchwunden ſei und alle Nach-
forſchungen vergeblich blieben. Auf dieſe Auskunft
hin wurde Buſana verhaftet und dem Gerichte
eingeliefert.“
(Verloſung.) Bei der am 1. Auguſt vor-
genommenen Ziehung des Sechziger-Loſe wurden
folgende Serien gezogen: 292, 496, 562, 569,
689, 880, 1003, 1292, 1636, 1686, 2167,
2252, 2578, 2770, 3037, 3502, 3651, 3662,
3793, 3836, 4045, 4077, 4127, 4468, 4784,
4868, 5511, 5655, 5872, 5909, 5938, 60_6,
6128, 6506, 6523, 6646, 6666, 6671, 6889,
6994, 7092, 7186, 7223, 7253, 7259, 7428,
7874, 7942, 7952, 8224, 8237, 8434, 8616,
8780, 8956, 9093, 9264, 9282, 9487, 9626,
9773, 9839, 9898, 11019, 11184, 11184, 11262,
11406, 11553, 11594, 116_4, 11766, 11982,
12225, 12437, 12606, 12670, 12729, 12770,
12869, 13072, 13391, 13407, 13440, 13603,
13728, 13892, 14028, 14105, 14409, 14792,
14983, 15170, 15234, 15629, 15816, 15911,
163_1, 16435, 16459, 16728, 16952, 17074,
17189, 17217, 17280, 17353, 17407, 17409,
17431, 17567, 17629, 17688, 17851, 17919,
18070, 18088, 18113, 18815, 19210, 19538,
19820, 19845, 19899, 19953.
Telegramme.
Wien, 3. Auguſt. (Orig.-Tel. des „Mähr.
Tagbl.“) Es verlautet, die Zuſammenkunft des
Keiſers Franz Joſeph mit dem Czaren werde
erſt im September ſtattfinden.
Auſſee, 2. Auguſt. (Orig.-Telgr. d. „Mähr.
Tagbl.“) Der Kräfteverfall bei der Gräfin Meran
nimmt raſch zu. Das Bewußtſein iſt ſehr getrübt,
der Zuſtand ſehr beſorgnißerregend.
Iſchl, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M.
Tagbl.“) Reichsfinanzminiſter v. Kallay iſt heute
in Iſchl eingetroffen und im Hotel „Kaiſerin
Eliſabeth“ abgeſtiegen.
Paris, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M.
Tagbl.“) In der geſtrigen Sitzung der Münz-
conferenz lehnten die Delegirten Frankreichs, der
Schweiz und Italiens die von Belgien ver-
langte neuerliche Verlängerung der Convention
vom Jahre 1878 ab. Die Conferenz verwarf
weiters den Antrag Belgiens, welcher eine Er-
leichterung der Liquidation nach erfolgter Auflö-
ſung der Union bezweckt, worauf die belgiſchen
Delegirten erklärten, daß dieſer Beſchluß Belgien
wahrſcheinlich zum Austritt aus der Union zwin-
gen werde.
Berlin, 1. Auguſt. (Orig.-Telegr. des „M.
Tagbl.“) Die Eröffnungsſitzung des internatio-
onalen Telegraphen-Congreſſes wurde mit Geneh-
migung des Kaiſers auf den 10. d. Mittags 12
Uhr feſtgeſetzt.
Ottawa, 2. Auguſt. (Orig.-Teleg. des
„Mähr. Tagblattes“.) Der Gerichtshof von
Rigina verurtheilte Riel zum Tode durch den
Strang. Der Verurtheilte meldete die Appella-
tion an.
Petersburg, 2. Auguſt. (Origl.-Telg. des
„Mähr. Tagbl.“) Das „Journal de St. Peters-
burg“ bemerkt über die Rede Lord Salisburys
im Manſion-Houſe, daß derſelbe nicht immer
eine ſolche Sprache führte. Es geſchah dieß ſeit-
dem er ſich über die Stimmungen in Europa,
über die ruſſiſche Politik, die Intereſſen des
eigenen Landes und die geeignetſten Mittel dieſelbe
zu ſchützen, unterrichten konnte. Der Wunſch,
England in dem Kreiſe der mit Rußland ge-
ſchloſſenen Allianzen aufgenommen zu ſehen,
ſcheine zu überzeugen, daß, wenn man jemals
in London beabſichtigte die continentale Gemein-
ſchaft zum Nutzen Englands zu brechen, man
jetzt darauf verzichtet. Man halte es für prac-
tiſcher ſich dieſer Gemeinſchaft anzuſchließen, indem
man ſich ihrem Friedensprogramm anpaßt.
Fremdenliſte.
Hotel Lauer.
Sigmund Kaiſer, Kfm. Wien. Hermann
Cohn, Fbkt. Wien. Rudolf Kitka, Rſd. Wien.
Franz Taroba, Kfm. Auſterlitz. Alexande Simon,
Fabriksbeamter Rothkoſtelec. Carl Brautfeld,
Privat Wien. Joſef Glas, Kfm. Proßnitz.
Hotel Goliath.
Grohmann, k. k. Reſerve-Lieutenant Wür-
benthal. J. Alſcher, k. k. Reſ.-Lieut. Jägerndorf.
H. Haaſe, Privatier ſammt Familie Trau_enau.
W. Krämer, Beamter Römerſtadt. Charles Louis
Daum, Kfm. Dresden. J. Adelberg Rſd. Pilſen.
H. Füſtner Wien. M. Richter, Vertreter Prag.
Sigmund Nettel, Neubrandenburg. Kraus ſammt
Gemahlin Wien. J. Kanitz, Kfm. Wien.
Getreide-Preiſe
in der königl. Hauptſtadt Olmütz am
Wochenmarkt den 1. Auguſt 1885.
Durchſchnittspreiſe Gattung.
nied-
rigſte mittel höchſte
fl. kr. fl. kr. fl. kr
Weizen pr. Hektltr.... 7 45 8 04 8 46
Korn dto. ... 5 78 6 14 6 46
Gerſte dto. ... 4 45 5 12 5 83
Hafer dto. ... 2 75 3 05 3 84
Proſſo dto. ... — — 7 20 — —
Erbſen dto. ... — — — — — —
Linſen dto. ... — — — — — —
Linſen dto. ... — — — — — —
Mohn dto. ... 14 — 14 40 15 —
Heu, 100 Kilo ... — — 4 40 — —
Stroh, ein Schock ... — — — — — —
Stroh, 100 Kilo .... — — 2 52 — —
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