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Mährisches Tagblatt. Nr. 189, Olmütz, 20.08.1894.

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[Spaltenumbruch] sie. Wie stieg aber ihre moralische Entrüstung, als
Mister Rowney mir sagte: "Gewiß, in zwei
Stunden können Sie ihn haben, aber Vormittags
-- das sage ich Ihnen gleich, ist er schon ander-
weitig vergeben." Mit einem "Entsetzlich" legten
sie alle Sachen, die sie kaufen wollten, hin und
"Komm" sagte die eine, worauf Beide, uns mit
Blicken tiefster Verachtung messend, den Laden
verließen. Wir -- Rowney und ich -- waren
Anfangs ein Bischen verdutzt, dann aber -- nun
dann brachen wir in ein schallendes Gelächter aus.

("Ich bin Caserio!")

Aus Karansebes
meldet man: In dem nahen Curorte Rußkberg,
woselbst sich die Werke des Kronstädter Bergbau-
und Hüttenbauvereines befinden, spielte sich vor
einigen Tagen ein blutiger Fall ab. Frau
Sida Angliserin, eine rumänische Bojarin, kam
aus Herkulesbad zur Nachcur nach Rußkberg
und einige Stunden später traf ein junger
Mann von verwahrlostem Aeußern ebendaselbst
ein, welcher den Weg von Karansebes bis in
den Bergort zu Fuß zurückgelegt hatte. Der-
selbe hatte die Frau in dem Eisenbahnzuge an-
gesprochen und war ihr sodann, da sie seine
wahnwitzigen Anträge zurückwies, bis nach
Rußkberg gefolgt. Hier lauerte er, bis sie ihr
Zimmer verließ und schloß sich ihr zum Spazier-
gange an. Am Abend fand man die Frau todt
am nähen Waldessaume. Das Messer, welches
ihr Herz durchbohrt hatte, steckte noch im Körper.
Im Laufe der Nacht wurde der Unbekannte von
Gendarmen aufgegriffen, doch verweigerte derselbe
über seine Person jede Auskunft und rief immer-
fort: "Nennet mich Caserio; ich habe es ja auch
so gemacht!" Er spricht rumänisch und etwas
deutsch. Er wurde gefesselt und dem Karansebeser
Gerichte eingeliefert.

(Ein moderner Pranger.)

In Barr im
Elsaß wohnt ein Photograph, der, wie die "K.
B." bezeugt, nicht mit sich spaßen läßt. Er hat
im Schaufenster die Bilder der hartgesottenen
Schuldner mit den Köpfen nach unten aufgehängt
und einen Zettel daran geklebt mit der Auf-
schrift: "Nicht bezahlt." Nur Zahlungen bis auf
den letzten Heller kann die armen Sünder aus
ihrer peinlichen Lage befreien.




Telegramme
des "Währischen Tagblattes".

(Vom Correspondenz-Bureau.)

Die österreichisch-unga-
rischen Vereine, namentlich der "Verein der
Oesterreicher", der "Berliner Ungarverein" und
der "Verein böhmischer Slaven" vereinigten sich
gestern Abends, um unter dem Vorsitze des
österr.-ungar. Botschafters v. Szoegyenyi den Ge-
burtstag Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef
bei einem Festbankette zu feiern, welches in seinem
Verlaufe zu einem erhebenden monarchisch-patrio-
tischen Feste sich gestaltete. Um 91/2 Uhr erschien
der Botschafter mit den Mi[t]gliedern der Bot-
schaft. Bald nach dem Beginne des Festes brachte
der Botschafter in warm empfundenen Worten
einen Toast auf Se. Majestät den deutschen
Kaiser aus, worauf der Vorsitzende des "Vereins
der Oesterreicher" Ingenieur Watzlawik auf Se.
Majestät den Kaiser Franz Josef einen Toast
ausbrachte. Beide Trinksprüche, nach welchen die
preußische, beziehungsweise österreichische Hymne
gespielt wurde, wurden mit Begeisterung aufge-
nommen. Der Vorsitzende des "Ungarvereins"
Horvath brachte sodann einen Toast auf Ihre
Majestät die Kaiserin Elisabeth aus.

Aus Anlaß des Geburts-
tages Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef
fand in der katholischen Kirche ein Gottesdienst
statt, dem Prinz Ferdinand incognito beiwohnte.
Der Hofmarschall war in seiner officiellen Eigen-
schaft bei der kirchlichen Feier zugegen. Hierauf
war Empfang bei dem österr.-ungar. General-
consul, bei welchem der Hofmarschall namens des
Prinzen Ferdinand, die Minister, das diploma-
tische Corps und die Mitglieder der österr.-ungar.
Colonie erschienen. Das an diesem Tage übliche
Banquet entfiel wegen der Trauer im allerh.
Kaiserhause.

Der gestrige Geburts-
tag Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I.
wurde in herkömmlicher Weise festlich gefeiert.
Beim österr.-ungar. Ministerresidenten fand ein
großes Diner statt, an dem Erbprinz Danilo,
[Spaltenumbruch] die Minister und die Vertreter des diplomatischen
Corps theilnahmen.

Wie der "Re-
gierungsbote" mittheilt, fand gestern aus Anlaß
des Kirchenfestes des Preobraschenskyschen Regi-
mentes und anderer Truppentheile in Krasnoje
Selo ein Dejeuner statt, bei welchem der Kaiser
von Rußland einen Toast auf Se. Majestät
den Kaiser Franz Josef ausbrachte.

Feldmarschall Erzherzog
Albrecht ist heute Mittags von Gmunden hier
angekommen und wurde am Bahnhofe von Sr.
Majestät dem Kaiser erwartet.

Prinz Emanuel von
Orleans,
dessen Ernennung zum Lieutenant
im Dragoner-Regimente Nr. 5 gestern erfolgte,
ist heute Früh von Wiener-Neustadt hier ange-
kommen und wurde Vormittags von Sr. Majestät
dem Kaiser empfangen.

Wie die "Bossische
Zeitung" meldet, ist der ehemalige Reichstags-
und Landtagsabgeordnete und Berliner Stadt-
rath, Stadtältester Hagen, gestorben.

Die Meldung
des "Standard", Rußland schicke Truppen nach
Korea und habe betreffs Korea's ein Specialab-
kommen mit Frankreich getroffen, wird als un-
richtig bezeichnet. Rußland fährt fort, im Verein
mit den anderen europäischen Mächten für die
baldige Wiederherstellung des Friedens zu wirken.
Ein Beweis dafür, daß in Rußland keine Ver-
schärfung der koreanischen Frage erwartet wird,
ist auch der Umstand, daß der Director des
Asiatischen Departements, Graf Kapnist einen
mehrwöchentlichen Urlaub antritt.

Das Amtsblatt ver-
öffentlicht eine ministerielle Verordnung, durch
welche in Folge des Auftretens der Cholera in
Bessarabien geeignete Schutzmaßnahmen an der
Grenze getroffen werden; bei Ungheni soll ein
sanitärer Revisionsdienst für Reisende eingerichtet
und die Desinfection der benützten Effecten vor-
genommen werden.

Der im vorigen Jahre
wegen Choleragefahr verschobene erste allgemeine
Congreß christlicher Archäologen wird morgen
unter großer Betheiligung hervorragender Gelehrten
aus Oesterreich-Ungarn, Deutschland, Italien und
Belgien auf dem classischen Boden von Spalato
eröffnet. Es sind wissenschaftliche Ausflüge nach
Trau und Salona, der österreichischen Fundgrube
römischer Alterthümer, geplant.

Der anläßlich der
Landesausstellung hieher einberufene Congreß der
polnischen Handelsgewerbetreibenden wurde heute
Mittags im Rathhaussaale, im Beisein mehrerer
hundert Theilnehmer in feierlicher Weise eröffnet.
Die auswärtigen Congreßmitglieder insbesondere
die aus Posen und Westpreußen waren mit ihren
Damen erschienen. Auf der Galerie war die
Stadtcapelle placirt. Namens der Stadt begrüßte
Bürgermeister Mochnacki den Handelstag mit
einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß
Lemberg einst ein blühendes Handelsemporium
gewesen und daß der polnische Handelsstand sich
immer durch hohe Intelligenz, warmen Patrio-
tismus und traditionelle polnische Ehrlichkeit aus-
gezeichnet habe.

Dem Vereine der polnischen Kaufleute und
Industriellen gebühre der Dank dafür, daß er
die Initiative zur Veranstalung der galizischen
Landesausstellung, die so glänzend gelungen sei,
ergriffen habe. Kammerath Baczewski hieß den
Handelstag Namens des Bürgercomites und
Gemeinderath Lewicky Namens des Vereines
der polnischen Kaufleute willkommen. Der letzt-
genannte Redner skizzirte das Programm der
Versammlung und schilderte die Action der
früheren polnischen Handelstage zu Gunsten der
Regelung der Handelsgewerbe und der Errichtung
einer galizischen Handelsacademie, sowie niederer
Fachschulen. Das Mitglied des deutschen Reichs-
tages, Kubicki, bezeichnete die Emancipirung des
polnischen Handels von fremden Einflüssen und
die werkthätige Unterstützung dieses Handels als
nothwendig. Zu Präsidenten des Handelstages
wurden Kubicki (Posen) und Grosze (Krakau)
gewählt. Litynski und Tuszynski hielten Vorträge
über die Aufgaben des Handelsstandes und über
die Rückwirkung der Ausstellung auf die Han-
delsgewerbe. Hierauf wurde die Vertheilung der
Mitglieder in die Sectionen vorgenommen. Nach-
mittags erfolgte der corporative Besuch der Aus-
[Spaltenumbruch] stellung, wo die Theilnehmer des Handelstages
vom Ausstellungs, Comite herzlich empfangen
wurden.

Im Senate er-
klärte Sherman im Tarifgesetze befänden sich
50 bis 100 bedeutsame Fehler. Wenn der Feh-
ler, der die Zollfreiheit des zu gewerblichen
Zwecken benutzten Alkohols betrifft, nicht richtig
gestellt würde, entginge der Regierung eine jähr-
liche Einnahme von 20 bis 30 Millionen Dollars.
Der Senat nahm eine Resolution an, nach wel-
cher die Annahme weiterer Gesetze über die stritti-
gen Fragen in der gegenwärtigen Session für un-
möglich erklärt und für zweckmäßig bezeichnet wird,
die Session baldmöglichst zu vertagen.

(Japan) Das
französische Panzerschiff "Bayard" ist nach
Wladiwostok abgegangen.




(Priv.-Tel. d. "M. T.")

Ministerpräsident Fürst Windischgrötz und
die Minister Bacquehem, Falkenhayn,
Madeyski
und Jaworski werden am 4.
September zum Besuche der Landesausstellung
in Lemberg eintreffen und verbleiben dort während
der Anwesenheit des Kaisers.

Gewerbliche Ausstellung in Zwittau.

(Priv.-Telegt. des
"Mähr. Tagblattes.")

Trotz des zweifelhaften
Wetters war gestern der Besuch der hiesigen ge-
werblichen Ausstellung ein sehr reger. Ueber 3000
Personen erschienen in der Ausstellung, die wegen
ihrer Reichhaltigkeit und ihres schönen Arrangements
allgemeinen Beifall fand.

Kaiser-Josef-Feier in Slawikowitz.

(Priv.-Tel. d.
"Mähr. Tagbl.")

Zur Erinnerung an die An-
wesenheit Kaiser Josefs II. in Slawikowitz, woselbst
derselbe auf einem Felde mit eigener Hand den
Pflug führte, wurde heute 12 Uhr Nachts von
dem Club "Austria" am Josefs-Denkmale eine
Gedenkfeier veranstaltet, welcher zahlreiche Per-
sonen beiwohnten.




(Getreide-Preise der Stadtgemeinde
Müglitz)

am Wochenmarkt, den 18. August 1894
Weizen per M.-C. 7.51, 7.38, 7.14, Korn 5.90
5.56, 5.23. Gerste 7 27, 7.06, 6.96, Hafer
6.84, 5.61, 5.08, Erbsen --.--, --.-- --.--,
Linsen 17.83, --.--, --.--. Fisolen 8.--, --.--
--.--, Prosso --.--, --.--, --.--, Hirse 10.50,
--.--, --.--, Kukuruz 7.--, 6.80, --.--,
Wicken --.--, --.--, --.--, Bohnen --.--,
--.--, --.--, Mohn --.--, --.--, --.--, Erd-
äpfel 1.80, 1.60, --.--, Heu 3.40, 2.80, --.--,
Korn-Stroh 1.60, 1.40, --.--, Kleesamen --.--.

[Spaltenumbruch] ſie. Wie ſtieg aber ihre moraliſche Entrüſtung, als
Miſter Rowney mir ſagte: „Gewiß, in zwei
Stunden können Sie ihn haben, aber Vormittags
— das ſage ich Ihnen gleich, iſt er ſchon ander-
weitig vergeben.“ Mit einem „Entſetzlich“ legten
ſie alle Sachen, die ſie kaufen wollten, hin und
„Komm“ ſagte die eine, worauf Beide, uns mit
Blicken tiefſter Verachtung meſſend, den Laden
verließen. Wir — Rowney und ich — waren
Anfangs ein Bischen verdutzt, dann aber — nun
dann brachen wir in ein ſchallendes Gelächter aus.

(„Ich bin Caſerio!“)

Aus Karanſebes
meldet man: In dem nahen Curorte Rußkberg,
woſelbſt ſich die Werke des Kronſtädter Bergbau-
und Hüttenbauvereines befinden, ſpielte ſich vor
einigen Tagen ein blutiger Fall ab. Frau
Sida Angliſerin, eine rumäniſche Bojarin, kam
aus Herkulesbad zur Nachcur nach Rußkberg
und einige Stunden ſpäter traf ein junger
Mann von verwahrloſtem Aeußern ebendaſelbſt
ein, welcher den Weg von Karanſebes bis in
den Bergort zu Fuß zurückgelegt hatte. Der-
ſelbe hatte die Frau in dem Eiſenbahnzuge an-
geſprochen und war ihr ſodann, da ſie ſeine
wahnwitzigen Anträge zurückwies, bis nach
Rußkberg gefolgt. Hier lauerte er, bis ſie ihr
Zimmer verließ und ſchloß ſich ihr zum Spazier-
gange an. Am Abend fand man die Frau todt
am nähen Waldesſaume. Das Meſſer, welches
ihr Herz durchbohrt hatte, ſteckte noch im Körper.
Im Laufe der Nacht wurde der Unbekannte von
Gendarmen aufgegriffen, doch verweigerte derſelbe
über ſeine Perſon jede Auskunft und rief immer-
fort: „Nennet mich Caſerio; ich habe es ja auch
ſo gemacht!“ Er ſpricht rumäniſch und etwas
deutſch. Er wurde gefeſſelt und dem Karanſebeſer
Gerichte eingeliefert.

(Ein moderner Pranger.)

In Barr im
Elſaß wohnt ein Photograph, der, wie die „K.
B.“ bezeugt, nicht mit ſich ſpaßen läßt. Er hat
im Schaufenſter die Bilder der hartgeſottenen
Schuldner mit den Köpfen nach unten aufgehängt
und einen Zettel daran geklebt mit der Auf-
ſchrift: „Nicht bezahlt.“ Nur Zahlungen bis auf
den letzten Heller kann die armen Sünder aus
ihrer peinlichen Lage befreien.




Telegramme
des „Währiſchen Tagblattes“.

(Vom Correſpondenz-Bureau.)

Die öſterreichiſch-unga-
riſchen Vereine, namentlich der „Verein der
Oeſterreicher“, der „Berliner Ungarverein“ und
der „Verein böhmiſcher Slaven“ vereinigten ſich
geſtern Abends, um unter dem Vorſitze des
öſterr.-ungar. Botſchafters v. Szoegyenyi den Ge-
burtstag Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef
bei einem Feſtbankette zu feiern, welches in ſeinem
Verlaufe zu einem erhebenden monarchiſch-patrio-
tiſchen Feſte ſich geſtaltete. Um 9½ Uhr erſchien
der Botſchafter mit den Mi[t]gliedern der Bot-
ſchaft. Bald nach dem Beginne des Feſtes brachte
der Botſchafter in warm empfundenen Worten
einen Toaſt auf Se. Majeſtät den deutſchen
Kaiſer aus, worauf der Vorſitzende des „Vereins
der Oeſterreicher“ Ingenieur Watzlawik auf Se.
Majeſtät den Kaiſer Franz Joſef einen Toaſt
ausbrachte. Beide Trinkſprüche, nach welchen die
preußiſche, beziehungsweiſe öſterreichiſche Hymne
geſpielt wurde, wurden mit Begeiſterung aufge-
nommen. Der Vorſitzende des „Ungarvereins“
Horvath brachte ſodann einen Toaſt auf Ihre
Majeſtät die Kaiſerin Eliſabeth aus.

Aus Anlaß des Geburts-
tages Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef
fand in der katholiſchen Kirche ein Gottesdienſt
ſtatt, dem Prinz Ferdinand incognito beiwohnte.
Der Hofmarſchall war in ſeiner officiellen Eigen-
ſchaft bei der kirchlichen Feier zugegen. Hierauf
war Empfang bei dem öſterr.-ungar. General-
conſul, bei welchem der Hofmarſchall namens des
Prinzen Ferdinand, die Miniſter, das diploma-
tiſche Corps und die Mitglieder der öſterr.-ungar.
Colonie erſchienen. Das an dieſem Tage übliche
Banquet entfiel wegen der Trauer im allerh.
Kaiſerhauſe.

Der geſtrige Geburts-
tag Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef I.
wurde in herkömmlicher Weiſe feſtlich gefeiert.
Beim öſterr.-ungar. Miniſterreſidenten fand ein
großes Diner ſtatt, an dem Erbprinz Danilo,
[Spaltenumbruch] die Miniſter und die Vertreter des diplomatiſchen
Corps theilnahmen.

Wie der „Re-
gierungsbote“ mittheilt, fand geſtern aus Anlaß
des Kirchenfeſtes des Preobraſchenskyſchen Regi-
mentes und anderer Truppentheile in Krasnoje
Selo ein Dejeuner ſtatt, bei welchem der Kaiſer
von Rußland einen Toaſt auf Se. Majeſtät
den Kaiſer Franz Joſef ausbrachte.

Feldmarſchall Erzherzog
Albrecht iſt heute Mittags von Gmunden hier
angekommen und wurde am Bahnhofe von Sr.
Majeſtät dem Kaiſer erwartet.

Prinz Emanuel von
Orleans,
deſſen Ernennung zum Lieutenant
im Dragoner-Regimente Nr. 5 geſtern erfolgte,
iſt heute Früh von Wiener-Neuſtadt hier ange-
kommen und wurde Vormittags von Sr. Majeſtät
dem Kaiſer empfangen.

Wie die „Boſſiſche
Zeitung“ meldet, iſt der ehemalige Reichstags-
und Landtagsabgeordnete und Berliner Stadt-
rath, Stadtälteſter Hagen, geſtorben.

Die Meldung
des „Standard“, Rußland ſchicke Truppen nach
Korea und habe betreffs Korea’s ein Specialab-
kommen mit Frankreich getroffen, wird als un-
richtig bezeichnet. Rußland fährt fort, im Verein
mit den anderen europäiſchen Mächten für die
baldige Wiederherſtellung des Friedens zu wirken.
Ein Beweis dafür, daß in Rußland keine Ver-
ſchärfung der koreaniſchen Frage erwartet wird,
iſt auch der Umſtand, daß der Director des
Aſiatiſchen Departements, Graf Kapniſt einen
mehrwöchentlichen Urlaub antritt.

Das Amtsblatt ver-
öffentlicht eine miniſterielle Verordnung, durch
welche in Folge des Auftretens der Cholera in
Beſſarabien geeignete Schutzmaßnahmen an der
Grenze getroffen werden; bei Ungheni ſoll ein
ſanitärer Reviſionsdienſt für Reiſende eingerichtet
und die Desinfection der benützten Effecten vor-
genommen werden.

Der im vorigen Jahre
wegen Choleragefahr verſchobene erſte allgemeine
Congreß chriſtlicher Archäologen wird morgen
unter großer Betheiligung hervorragender Gelehrten
aus Oeſterreich-Ungarn, Deutſchland, Italien und
Belgien auf dem claſſiſchen Boden von Spalato
eröffnet. Es ſind wiſſenſchaftliche Ausflüge nach
Trau und Salona, der öſterreichiſchen Fundgrube
römiſcher Alterthümer, geplant.

Der anläßlich der
Landesausſtellung hieher einberufene Congreß der
polniſchen Handelsgewerbetreibenden wurde heute
Mittags im Rathhausſaale, im Beiſein mehrerer
hundert Theilnehmer in feierlicher Weiſe eröffnet.
Die auswärtigen Congreßmitglieder insbeſondere
die aus Poſen und Weſtpreußen waren mit ihren
Damen erſchienen. Auf der Galerie war die
Stadtcapelle placirt. Namens der Stadt begrüßte
Bürgermeiſter Mochnacki den Handelstag mit
einer Anſprache, in der er darauf hinwies, daß
Lemberg einſt ein blühendes Handelsemporium
geweſen und daß der polniſche Handelsſtand ſich
immer durch hohe Intelligenz, warmen Patrio-
tismus und traditionelle polniſche Ehrlichkeit aus-
gezeichnet habe.

Dem Vereine der polniſchen Kaufleute und
Induſtriellen gebühre der Dank dafür, daß er
die Initiative zur Veranſtalung der galiziſchen
Landesausſtellung, die ſo glänzend gelungen ſei,
ergriffen habe. Kammerath Baczewski hieß den
Handelstag Namens des Bürgercomités und
Gemeinderath Lewicky Namens des Vereines
der polniſchen Kaufleute willkommen. Der letzt-
genannte Redner ſkizzirte das Programm der
Verſammlung und ſchilderte die Action der
früheren polniſchen Handelstage zu Gunſten der
Regelung der Handelsgewerbe und der Errichtung
einer galiziſchen Handelsacademie, ſowie niederer
Fachſchulen. Das Mitglied des deutſchen Reichs-
tages, Kubicki, bezeichnete die Emancipirung des
polniſchen Handels von fremden Einflüſſen und
die werkthätige Unterſtützung dieſes Handels als
nothwendig. Zu Präſidenten des Handelstages
wurden Kubicki (Poſen) und Grosze (Krakau)
gewählt. Litynski und Tuszynski hielten Vorträge
über die Aufgaben des Handelsſtandes und über
die Rückwirkung der Ausſtellung auf die Han-
delsgewerbe. Hierauf wurde die Vertheilung der
Mitglieder in die Sectionen vorgenommen. Nach-
mittags erfolgte der corporative Beſuch der Aus-
[Spaltenumbruch] ſtellung, wo die Theilnehmer des Handelstages
vom Ausſtellungs, Comité herzlich empfangen
wurden.

Im Senate er-
klärte Sherman im Tarifgeſetze befänden ſich
50 bis 100 bedeutſame Fehler. Wenn der Feh-
ler, der die Zollfreiheit des zu gewerblichen
Zwecken benutzten Alkohols betrifft, nicht richtig
geſtellt würde, entginge der Regierung eine jähr-
liche Einnahme von 20 bis 30 Millionen Dollars.
Der Senat nahm eine Reſolution an, nach wel-
cher die Annahme weiterer Geſetze über die ſtritti-
gen Fragen in der gegenwärtigen Seſſion für un-
möglich erklärt und für zweckmäßig bezeichnet wird,
die Seſſion baldmöglichſt zu vertagen.

(Japan) Das
franzöſiſche Panzerſchiff „Bayard“ iſt nach
Wladiwoſtok abgegangen.




(Priv.-Tel. d. „M. T.“)

Miniſterpräſident Fürſt Windiſchgrötz und
die Miniſter Bacquehem, Falkenhayn,
Madeyski
und Jaworski werden am 4.
September zum Beſuche der Landesausſtellung
in Lemberg eintreffen und verbleiben dort während
der Anweſenheit des Kaiſers.

Gewerbliche Ausſtellung in Zwittau.

(Priv.-Telegt. des
„Mähr. Tagblattes.“)

Trotz des zweifelhaften
Wetters war geſtern der Beſuch der hieſigen ge-
werblichen Ausſtellung ein ſehr reger. Ueber 3000
Perſonen erſchienen in der Ausſtellung, die wegen
ihrer Reichhaltigkeit und ihres ſchönen Arrangements
allgemeinen Beifall fand.

Kaiſer-Joſef-Feier in Slawikowitz.

(Priv.-Tel. d.
„Mähr. Tagbl.“)

Zur Erinnerung an die An-
weſenheit Kaiſer Joſefs II. in Slawikowitz, woſelbſt
derſelbe auf einem Felde mit eigener Hand den
Pflug führte, wurde heute 12 Uhr Nachts von
dem Club „Auſtria“ am Joſefs-Denkmale eine
Gedenkfeier veranſtaltet, welcher zahlreiche Per-
ſonen beiwohnten.




(Getreide-Preiſe der Stadtgemeinde
Müglitz)

am Wochenmarkt, den 18. Auguſt 1894
Weizen per M.-C. 7.51, 7.38, 7.14, Korn 5.90
5.56, 5.23. Gerſte 7 27, 7.06, 6.96, Hafer
6.84, 5.61, 5.08, Erbſen —.—, —.— —.—,
Linſen 17.83, —.—, —.—. Fiſolen 8.—, —.—
—.—, Proſſo —.—, —.—, —.—, Hirſe 10.50,
—.—, —.—, Kukuruz 7.—, 6.80, —.—,
Wicken —.—, —.—, —.—, Bohnen —.—,
—.—, —.—, Mohn —.—, —.—, —.—, Erd-
äpfel 1.80, 1.60, —.—, Heu 3.40, 2.80, —.—,
Korn-Stroh 1.60, 1.40, —.—, Kleeſamen —.—.

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[7/0007] ſie. Wie ſtieg aber ihre moraliſche Entrüſtung, als Miſter Rowney mir ſagte: „Gewiß, in zwei Stunden können Sie ihn haben, aber Vormittags — das ſage ich Ihnen gleich, iſt er ſchon ander- weitig vergeben.“ Mit einem „Entſetzlich“ legten ſie alle Sachen, die ſie kaufen wollten, hin und „Komm“ ſagte die eine, worauf Beide, uns mit Blicken tiefſter Verachtung meſſend, den Laden verließen. Wir — Rowney und ich — waren Anfangs ein Bischen verdutzt, dann aber — nun dann brachen wir in ein ſchallendes Gelächter aus. („Ich bin Caſerio!“) Aus Karanſebes meldet man: In dem nahen Curorte Rußkberg, woſelbſt ſich die Werke des Kronſtädter Bergbau- und Hüttenbauvereines befinden, ſpielte ſich vor einigen Tagen ein blutiger Fall ab. Frau Sida Angliſerin, eine rumäniſche Bojarin, kam aus Herkulesbad zur Nachcur nach Rußkberg und einige Stunden ſpäter traf ein junger Mann von verwahrloſtem Aeußern ebendaſelbſt ein, welcher den Weg von Karanſebes bis in den Bergort zu Fuß zurückgelegt hatte. Der- ſelbe hatte die Frau in dem Eiſenbahnzuge an- geſprochen und war ihr ſodann, da ſie ſeine wahnwitzigen Anträge zurückwies, bis nach Rußkberg gefolgt. Hier lauerte er, bis ſie ihr Zimmer verließ und ſchloß ſich ihr zum Spazier- gange an. Am Abend fand man die Frau todt am nähen Waldesſaume. Das Meſſer, welches ihr Herz durchbohrt hatte, ſteckte noch im Körper. Im Laufe der Nacht wurde der Unbekannte von Gendarmen aufgegriffen, doch verweigerte derſelbe über ſeine Perſon jede Auskunft und rief immer- fort: „Nennet mich Caſerio; ich habe es ja auch ſo gemacht!“ Er ſpricht rumäniſch und etwas deutſch. Er wurde gefeſſelt und dem Karanſebeſer Gerichte eingeliefert. (Ein moderner Pranger.) In Barr im Elſaß wohnt ein Photograph, der, wie die „K. B.“ bezeugt, nicht mit ſich ſpaßen läßt. Er hat im Schaufenſter die Bilder der hartgeſottenen Schuldner mit den Köpfen nach unten aufgehängt und einen Zettel daran geklebt mit der Auf- ſchrift: „Nicht bezahlt.“ Nur Zahlungen bis auf den letzten Heller kann die armen Sünder aus ihrer peinlichen Lage befreien. Telegramme des „Währiſchen Tagblattes“. (Vom Correſpondenz-Bureau.) Berlin, 19. Auguſt. Die öſterreichiſch-unga- riſchen Vereine, namentlich der „Verein der Oeſterreicher“, der „Berliner Ungarverein“ und der „Verein böhmiſcher Slaven“ vereinigten ſich geſtern Abends, um unter dem Vorſitze des öſterr.-ungar. Botſchafters v. Szoegyenyi den Ge- burtstag Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef bei einem Feſtbankette zu feiern, welches in ſeinem Verlaufe zu einem erhebenden monarchiſch-patrio- tiſchen Feſte ſich geſtaltete. Um 9½ Uhr erſchien der Botſchafter mit den Mitgliedern der Bot- ſchaft. Bald nach dem Beginne des Feſtes brachte der Botſchafter in warm empfundenen Worten einen Toaſt auf Se. Majeſtät den deutſchen Kaiſer aus, worauf der Vorſitzende des „Vereins der Oeſterreicher“ Ingenieur Watzlawik auf Se. Majeſtät den Kaiſer Franz Joſef einen Toaſt ausbrachte. Beide Trinkſprüche, nach welchen die preußiſche, beziehungsweiſe öſterreichiſche Hymne geſpielt wurde, wurden mit Begeiſterung aufge- nommen. Der Vorſitzende des „Ungarvereins“ Horvath brachte ſodann einen Toaſt auf Ihre Majeſtät die Kaiſerin Eliſabeth aus. Soſia, 19. Auguſt. Aus Anlaß des Geburts- tages Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef fand in der katholiſchen Kirche ein Gottesdienſt ſtatt, dem Prinz Ferdinand incognito beiwohnte. Der Hofmarſchall war in ſeiner officiellen Eigen- ſchaft bei der kirchlichen Feier zugegen. Hierauf war Empfang bei dem öſterr.-ungar. General- conſul, bei welchem der Hofmarſchall namens des Prinzen Ferdinand, die Miniſter, das diploma- tiſche Corps und die Mitglieder der öſterr.-ungar. Colonie erſchienen. Das an dieſem Tage übliche Banquet entfiel wegen der Trauer im allerh. Kaiſerhauſe. Cetinje, 19. Auguſt. Der geſtrige Geburts- tag Sr. Majeſtät des Kaiſers Franz Joſef I. wurde in herkömmlicher Weiſe feſtlich gefeiert. Beim öſterr.-ungar. Miniſterreſidenten fand ein großes Diner ſtatt, an dem Erbprinz Danilo, die Miniſter und die Vertreter des diplomatiſchen Corps theilnahmen. Petersburg, 19. Auguſt. Wie der „Re- gierungsbote“ mittheilt, fand geſtern aus Anlaß des Kirchenfeſtes des Preobraſchenskyſchen Regi- mentes und anderer Truppentheile in Krasnoje Selo ein Dejeuner ſtatt, bei welchem der Kaiſer von Rußland einen Toaſt auf Se. Majeſtät den Kaiſer Franz Joſef ausbrachte. Iſchl, 19. Auguſt. Feldmarſchall Erzherzog Albrecht iſt heute Mittags von Gmunden hier angekommen und wurde am Bahnhofe von Sr. Majeſtät dem Kaiſer erwartet. Iſchl, 19. Auguſt. Prinz Emanuel von Orleans, deſſen Ernennung zum Lieutenant im Dragoner-Regimente Nr. 5 geſtern erfolgte, iſt heute Früh von Wiener-Neuſtadt hier ange- kommen und wurde Vormittags von Sr. Majeſtät dem Kaiſer empfangen. Berlin, 19. Auguſt. Wie die „Boſſiſche Zeitung“ meldet, iſt der ehemalige Reichstags- und Landtagsabgeordnete und Berliner Stadt- rath, Stadtälteſter Hagen, geſtorben. Petersburg, 19. Auguſt. Die Meldung des „Standard“, Rußland ſchicke Truppen nach Korea und habe betreffs Korea’s ein Specialab- kommen mit Frankreich getroffen, wird als un- richtig bezeichnet. Rußland fährt fort, im Verein mit den anderen europäiſchen Mächten für die baldige Wiederherſtellung des Friedens zu wirken. Ein Beweis dafür, daß in Rußland keine Ver- ſchärfung der koreaniſchen Frage erwartet wird, iſt auch der Umſtand, daß der Director des Aſiatiſchen Departements, Graf Kapniſt einen mehrwöchentlichen Urlaub antritt. Bukareſt, 19. Auguſt. Das Amtsblatt ver- öffentlicht eine miniſterielle Verordnung, durch welche in Folge des Auftretens der Cholera in Beſſarabien geeignete Schutzmaßnahmen an der Grenze getroffen werden; bei Ungheni ſoll ein ſanitärer Reviſionsdienſt für Reiſende eingerichtet und die Desinfection der benützten Effecten vor- genommen werden. Zara, 19. Auguſt. Der im vorigen Jahre wegen Choleragefahr verſchobene erſte allgemeine Congreß chriſtlicher Archäologen wird morgen unter großer Betheiligung hervorragender Gelehrten aus Oeſterreich-Ungarn, Deutſchland, Italien und Belgien auf dem claſſiſchen Boden von Spalato eröffnet. Es ſind wiſſenſchaftliche Ausflüge nach Trau und Salona, der öſterreichiſchen Fundgrube römiſcher Alterthümer, geplant. Lemberg, 19. Auguſt. Der anläßlich der Landesausſtellung hieher einberufene Congreß der polniſchen Handelsgewerbetreibenden wurde heute Mittags im Rathhausſaale, im Beiſein mehrerer hundert Theilnehmer in feierlicher Weiſe eröffnet. Die auswärtigen Congreßmitglieder insbeſondere die aus Poſen und Weſtpreußen waren mit ihren Damen erſchienen. Auf der Galerie war die Stadtcapelle placirt. Namens der Stadt begrüßte Bürgermeiſter Mochnacki den Handelstag mit einer Anſprache, in der er darauf hinwies, daß Lemberg einſt ein blühendes Handelsemporium geweſen und daß der polniſche Handelsſtand ſich immer durch hohe Intelligenz, warmen Patrio- tismus und traditionelle polniſche Ehrlichkeit aus- gezeichnet habe. Dem Vereine der polniſchen Kaufleute und Induſtriellen gebühre der Dank dafür, daß er die Initiative zur Veranſtalung der galiziſchen Landesausſtellung, die ſo glänzend gelungen ſei, ergriffen habe. Kammerath Baczewski hieß den Handelstag Namens des Bürgercomités und Gemeinderath Lewicky Namens des Vereines der polniſchen Kaufleute willkommen. Der letzt- genannte Redner ſkizzirte das Programm der Verſammlung und ſchilderte die Action der früheren polniſchen Handelstage zu Gunſten der Regelung der Handelsgewerbe und der Errichtung einer galiziſchen Handelsacademie, ſowie niederer Fachſchulen. Das Mitglied des deutſchen Reichs- tages, Kubicki, bezeichnete die Emancipirung des polniſchen Handels von fremden Einflüſſen und die werkthätige Unterſtützung dieſes Handels als nothwendig. Zu Präſidenten des Handelstages wurden Kubicki (Poſen) und Grosze (Krakau) gewählt. Litynski und Tuszynski hielten Vorträge über die Aufgaben des Handelsſtandes und über die Rückwirkung der Ausſtellung auf die Han- delsgewerbe. Hierauf wurde die Vertheilung der Mitglieder in die Sectionen vorgenommen. Nach- mittags erfolgte der corporative Beſuch der Aus- ſtellung, wo die Theilnehmer des Handelstages vom Ausſtellungs, Comité herzlich empfangen wurden. Waſhington. 19. Auguſt. Im Senate er- klärte Sherman im Tarifgeſetze befänden ſich 50 bis 100 bedeutſame Fehler. Wenn der Feh- ler, der die Zollfreiheit des zu gewerblichen Zwecken benutzten Alkohols betrifft, nicht richtig geſtellt würde, entginge der Regierung eine jähr- liche Einnahme von 20 bis 30 Millionen Dollars. Der Senat nahm eine Reſolution an, nach wel- cher die Annahme weiterer Geſetze über die ſtritti- gen Fragen in der gegenwärtigen Seſſion für un- möglich erklärt und für zweckmäßig bezeichnet wird, die Seſſion baldmöglichſt zu vertagen. Hakodate, 19. Auguſt. (Japan) Das franzöſiſche Panzerſchiff „Bayard“ iſt nach Wladiwoſtok abgegangen. Wien, 20. Auguſt. (Priv.-Tel. d. „M. T.“) Miniſterpräſident Fürſt Windiſchgrötz und die Miniſter Bacquehem, Falkenhayn, Madeyski und Jaworski werden am 4. September zum Beſuche der Landesausſtellung in Lemberg eintreffen und verbleiben dort während der Anweſenheit des Kaiſers. Gewerbliche Ausſtellung in Zwittau. Zwittau, 20. Auguſt. (Priv.-Telegt. des „Mähr. Tagblattes.“) Trotz des zweifelhaften Wetters war geſtern der Beſuch der hieſigen ge- werblichen Ausſtellung ein ſehr reger. Ueber 3000 Perſonen erſchienen in der Ausſtellung, die wegen ihrer Reichhaltigkeit und ihres ſchönen Arrangements allgemeinen Beifall fand. Kaiſer-Joſef-Feier in Slawikowitz. Neu-Ranßnitz, 20. Auguſt. (Priv.-Tel. d. „Mähr. Tagbl.“) Zur Erinnerung an die An- weſenheit Kaiſer Joſefs II. in Slawikowitz, woſelbſt derſelbe auf einem Felde mit eigener Hand den Pflug führte, wurde heute 12 Uhr Nachts von dem Club „Auſtria“ am Joſefs-Denkmale eine Gedenkfeier veranſtaltet, welcher zahlreiche Per- ſonen beiwohnten. (Getreide-Preiſe der Stadtgemeinde Müglitz) am Wochenmarkt, den 18. Auguſt 1894 Weizen per M.-C. 7.51, 7.38, 7.14, Korn 5.90 5.56, 5.23. Gerſte 7 27, 7.06, 6.96, Hafer 6.84, 5.61, 5.08, Erbſen —.—, —.— —.—, Linſen 17.83, —.—, —.—. Fiſolen 8.—, —.— —.—, Proſſo —.—, —.—, —.—, Hirſe 10.50, —.—, —.—, Kukuruz 7.—, 6.80, —.—, Wicken —.—, —.—, —.—, Bohnen —.—, —.—, —.—, Mohn —.—, —.—, —.—, Erd- äpfel 1.80, 1.60, —.—, Heu 3.40, 2.80, —.—, Korn-Stroh 1.60, 1.40, —.—, Kleeſamen —.—.

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 189, Olmütz, 20.08.1894, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches189_1894/7>, abgerufen am 21.11.2024.