Mährisches Tagblatt. Nr. 198, Olmütz, 31.08.1885.[Spaltenumbruch]
Märkte gelangte, stand in seiner Mehrheit an Hülfenfrüchte hatten durch die trockene General-Bericht über die Hopfenernte des Jahres 1885. Wenn wir die Variationen der Hopfenpreise Die natürliche Consequenz war jedesmal Auf diese Erscheinung haben wir bereits in Von allen Seiten wird über den guten Auf die einzelnen Productions-Districte über- Saaz erwartet ein Product von so vor- Dasselbe kann auch vom sogenannten Roth- Steiermark und Oberösterreich Das Deutsche Reich dürfte ca. 200,000 England hofft auf ca. 500,000 Ctr., doch Allerdings haben wir noch Wochen bis zur Locales und Provinzielles. Olmütz, 31. August. (Personales.) Se. Excellenz der Corps- (Festungsmanöver.) Morgen Dienstag (Militärisches.) Heute Vormittags wurde (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des (Leichenbegängniß.) Freitag Nachmittags (Ernennung.) Se. Excellenz der Herr k. k. (Aus dem Armee-Verordnungsblatte.) Der Oberstlieutenant-Auditor Ad. Starz, Justiz- (Russische Auszeichnungen für die Genie- truppe.) Die Officiere der in Kremsier dislo- (Die belohnten Conducteure.) Wie man (Die Unzufriedenen.) Es gibt ihrer nach (Alte Häuser.) Für die Leser unseres (Monstre-Concert der Militär-Capellen.) Wie man uns mittheilt haben die Herren Militär- (Firma-Protokollirungen.) Bei dem (Der verregnete Sonntag.) Nun hat das [Spaltenumbruch]
Märkte gelangte, ſtand in ſeiner Mehrheit an Hülfenfrüchte hatten durch die trockene General-Bericht über die Hopfenernte des Jahres 1885. Wenn wir die Variationen der Hopfenpreiſe Die natürliche Conſequenz war jedesmal Auf dieſe Erſcheinung haben wir bereits in Von allen Seiten wird über den guten Auf die einzelnen Productions-Diſtricte über- Saaz erwartet ein Product von ſo vor- Dasſelbe kann auch vom ſogenannten Roth- Steiermark und Oberöſterreich Das Deutſche Reich dürfte ca. 200,000 England hofft auf ca. 500,000 Ctr., doch Allerdings haben wir noch Wochen bis zur Locales und Provinzielles. Olmütz, 31. Auguſt. (Perſonales.) Se. Excellenz der Corps- (Feſtungsmanöver.) Morgen Dienſtag (Militäriſches.) Heute Vormittags wurde (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des (Leichenbegängniß.) Freitag Nachmittags (Ernennung.) Se. Excellenz der Herr k. k. (Aus dem Armee-Verordnungsblatte.) Der Oberſtlieutenant-Auditor Ad. Starz, Juſtiz- (Ruſſiſche Auszeichnungen für die Genie- truppe.) Die Officiere der in Kremſier dislo- (Die belohnten Conducteure.) Wie man (Die Unzufriedenen.) Es gibt ihrer nach (Alte Häuſer.) Für die Leſer unſeres (Monſtre-Concert der Militär-Capellen.) Wie man uns mittheilt haben die Herren Militär- (Firma-Protokollirungen.) Bei dem (Der verregnete Sonntag.) Nun hat das <TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/> Märkte gelangte, ſtand in ſeiner Mehrheit an<lb/> Güte hinter dem ruſſiſchen Korn zurück.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Hülfenfrüchte</hi> hatten durch die trockene<lb/> Junihitze namentlich auf höher gelegenen Feldern<lb/> viel gelitten und wurden gleichzeitig an vielen<lb/> Stellen durch zahlloſe Inſecten arg heimgeſucht.<lb/> Im allgemeinen ließ ſich ein reichlicher Schotten-<lb/> anſatz conſtatiren und da die demnächſtige Näſſe<lb/> der Frucht nach etwas aushalf, ſo iſt die Ge-<lb/> ſammternte noch mit 93 Percent zu beziffern.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">General-Bericht<lb/> über die Hopfenernte des Jahres 1885.</hi> </head><lb/> <byline>Erſtattet von<lb/> M. H. <hi rendition="#g">Ruß und Comp.</hi> in Prag.</byline><lb/> <p>Wenn wir die Variationen der Hopfenpreiſe<lb/> durch mehrere Jahrzehnte beobachten, ſo finden<lb/> wir in jedem Decennium ein Jahr, in welchem<lb/> der Hopfen einen derart hohen Preis erreichte,<lb/> daß er denjenigen Producenten, welche eine gute<lb/> oder Mittelernte erzielten, einen enormen Nutzen<lb/> abwarf.</p><lb/> <p>Die natürliche Conſequenz war jedesmal<lb/> eine ſo ſtarke Vergrößerung der Plantagen, daß<lb/> dieſelbe außer allem Verhältniß zu dem nur lang-<lb/> ſam ſteigenden Conſum war. Dieſe Ueberpro-<lb/> duction führte bis jetzt ausnahmslos zu einer<lb/> Kriſe, welche ausbrach, ſobald der große Ausſatz<lb/> günſtige Witterungsverhältniſſe zu ſeiner Ent-<lb/> wicklung antraf, und ſo finden wir auch bis jetzt,<lb/> ohne Ausnahme, im Gefolge eines theueren Jah-<lb/> res ein ſolches, in welchem der erzielte Durch-<lb/> ſchnittspreis tief unter die Productionskoſten ſinkt.</p><lb/> <p>Auf dieſe Erſcheinung haben wir bereits in<lb/> unſerem Generalberichte für das Jahr 1883 hin-<lb/> gewieſen.</p><lb/> <p>Von allen Seiten wird über den guten<lb/> Stand der Hopfepflanze berichtet, nur hört man<lb/> manchmal die Befürchtung ausſprechen, daß in<lb/> Folge der großen Trockenheit der Späthopfen<lb/> viel ungleiche Waare geben könnte. Beinahe über-<lb/> all erwartet man halbe bis Zweidrittel-Ernten,<lb/> was bei den jetzigen Verhältniſſen zweifellos<lb/> Ueberproduction bedeutet.</p><lb/> <p>Auf die einzelnen Productions-Diſtricte über-<lb/> gehend, finden wir:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Saaz</hi> erwartet ein Product von ſo vor-<lb/> züglicher Qualität und Reinheit, wie es ſeit<lb/> Jahren nicht dageweſen. Die Pflanze war wäh-<lb/> rend ihrer ganzen Entwicklung vollſtändig frei<lb/> von Ungeziefer.</p><lb/> <p>Dasſelbe kann auch vom ſogenannten <hi rendition="#g">Roth-<lb/> und Grünland</hi> gelten, wo beſonders der<lb/> Hopfen in der <hi rendition="#g">Platte</hi> vorzüglich ſteht.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Steiermark</hi> und <hi rendition="#g">Oberöſterreich</hi><lb/> geben ungefähr das vorjährige Erträgniß.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Deutſche</hi> Reich dürfte ca. 200,000<lb/> Ctr. Ueberſchuß für den Export erzielen, in<lb/><hi rendition="#g">America</hi> der Ausfall in <hi rendition="#g">Californien</hi><lb/> durch die guten Erträgniſſe in den <hi rendition="#g">Oſt-<lb/> Staaten</hi> gedeckt werden.</p><lb/> <p>England hofft auf ca. 500,000 Ctr., doch<lb/> divergiren, wie immer, die Schätzungen dort ſehr<lb/> ſtark. Die in den letzten zwei Tagen von dort<lb/> eingelaufenen Berichte lauten allgemein weniger<lb/> günſtig.</p><lb/> <p>Allerdings haben wir noch Wochen bis zur<lb/> allgemeinen Ernte und jeder Tag kann ſchwer-<lb/> wiegende Veränderungen bringen, welche die Sach-<lb/> lage gänzlich alteriren können.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Locales und Provinzielles.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 31. Auguſt.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Perſonales.)</hi> </head> <p>Se. Excellenz der Corps-<lb/> Commandant FML. v. <hi rendition="#g">Stubenrauch</hi> trifft<lb/> heute Nachts ½10 Uhr in Begleitung der Her-<lb/> ren: Chef des Generalſtabes Oberſt v. Habiger<lb/> und des k. k. Majors und Landwehr-Comman-<lb/> danten Zoglauer von Brünn in Olmütz ein und<lb/> wird im „Hotel Lauer“ das Abſteigequartier<lb/> nehmen. — Se. Exzellenz der Feſtungscomman-<lb/> dant FML. v. <hi rendition="#g">Fröhlich</hi> iſt geſtern von Brünn<lb/> in Olmütz eingetroffen. — Der k. k Oberſt und<lb/> Geniechef Rylski v. Groß-Scibor iſt heute hier<lb/> angekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Feſtungsmanöver.)</hi> </head> <p>Morgen Dienſtag<lb/> findet definitiv das Feſtungsmanöver ſtatt. Die<lb/> Truppen werden zu demſelben Früh 6 Uhr aus-<lb/> marſchiren und erſt um Mitternacht wieder in<lb/> die Stadt zurückkehren. Se. Excellenz der Feſtungs-<lb/> Commandant FML. v. <hi rendition="#g">Fröhlich</hi> wird heute<lb/><cb/> Nachmi<supplied>t</supplied>tags im mititär-wiſſenſchaftlichen Vereine<lb/> über das morgen ſtattfindende Manöver einen<lb/> Vortrag halten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Militäriſches.)</hi> </head> <p>Heute Vormittags wurde<lb/> ein Diviſions-Manöver in der Richtung „Fort<lb/> Galgenberg-Ohnitz“ abgehalten. Ueber das am<lb/> Samſtag in der Richtung „Dascabat-Krčman“<lb/> abgehaltene Manöver, bei welchem die ausgerückte<lb/> Landwehr-Cavallerie zum erſtenmal in Action<lb/> trat wird uns berichtet, daß ſich Se. Excellenz<lb/> der Truppen-Diviſionär FML. Pokorny über die<lb/> vortrefflichen Leiſtungen dieſer Truppe in gün-<lb/> ſtigſter Weiſe ausſprach und derſelben volle An-<lb/> erkennung zollte. Die Officiere und Mannſchaft<lb/> waren ihrer Aufgabe vollkommen gewachſen und<lb/> zeigten ſich tüchtig geſchult. — Für übermorgen<lb/> Mittwoch iſt ein Raſttag angeordnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)</hi> </head><lb/> <p>Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des<lb/> Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Note<lb/> des hieſigen k. k. Kreisgerichtes über die Stif-<lb/> tungen des verſtorbenen Herrn Vice-Bürgermei-<lb/> ſters Joſef Wallenda. — Reviſionsbericht über<lb/> die Baumaterialien-Rechnung für das Jahr 1884.<lb/> — Bericht über den vom Forſtamte beantragten<lb/> Ankauf einer Realität. — Bericht der 2. Section<lb/> über die Geſuche, um die an der Knabenvolks-<lb/> ſchule erledigte Lehrerſtelle. — Desgleichen über<lb/> die an der Mädchen-Bür<supplied>g</supplied>erſchule erledigte Fach-<lb/> lehrerſtelle. — Bericht der 2. Section über die<lb/> Geſuche um Betheilung aus dem Fonde der pa-<lb/> triotiſchen Hilfeleiſtung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Leichenbegängniß.)</hi> </head> <p>Freitag Nachmittags<lb/> 4 Uhr. fand aus der Brünner Dompfarrkirche<lb/> zu Sct.-Peter das feierliche Leichenbegängniß der<lb/> verſtorbenen F<supplied>r</supplied>au Emilie Witting, geb. Czikann,<lb/> k. k. Ober-Landesgerichtsraths-Witwe, unter ſehr<lb/> zahlreicher Betheiligung ſtatt. In der genannten<lb/> Kirche waren anweſend die Herren: Se. Excellenz<lb/> der Corps-Commandant Feldmarſchall-Lieutenant<lb/> Freiherr von <hi rendition="#g">Stubenrauch,</hi> Se. Excellenz<lb/> der Feſtungs-Commandant aus Olmütz, Feld-<lb/> marſchall-Lieutenant Ritter von <hi rendition="#g">Fröhlich</hi><lb/> ſammt Gemahlin, Generalſtabschef Oberſt von<lb/><hi rendition="#g">Habiger,</hi> Oberlandesgerichtsrath <hi rendition="#g">Schilder</hi><lb/> und viele Damen. Nach der vom hochw. Herrn<lb/> Dompfarrer Conſiſtorialrath <hi rendition="#g">Riedl</hi> unter<lb/> beſonders zahlreicher geiſtlicher Aſſiſtenz vorgenom-<lb/> menen Einſegnung und Executirung eines Trauer-<lb/> Chorales wurde der reichbekränzte Sarg auf den<lb/> ſechsſpännigen Leichenwagen der „Pietät“ gehoben<lb/> und hierauf auf den Central-Friedhof zur Bei-<lb/> ſetzung überführt, wohin die meiſten der Anwe-<lb/> ſenden zu Wagen folgten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ernennung.)</hi> </head> <p>Se. Excellenz der Herr k. k.<lb/> Finanzminiſter hat die in Mähren erledigte<lb/> Finanzwach-Obercommiſſärs-Stelle in der <hi rendition="#aq">IX.</hi><lb/> Rangsclaſſe dem hierländigen Finanzwache-Com-<lb/> miſſär Carl Roſatzin und die hiedurch erledigte,<lb/> ſowie die hierlands bereits offene Finanzwache-<lb/> Commiſſärs-Stelle in der <hi rendition="#aq">X.</hi> Rangsclaſſe den<lb/> mähriſchen Finanzwache-Reſpicienten Friedrich<lb/> Megiska und Ignaz Zbořil verlieben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Armee-Verordnungsblatte.)</hi> </head><lb/> <p>Der Oberſtlieutenant-Auditor Ad. Starz, Juſtiz-<lb/> Referent des 10. Corps (Brünn), wurde zum<lb/> Referenten beim Militär-Obergerichte und der<lb/> Major-Auditor Leopold Beniſchko des Garniſons-<lb/> gerichtes in Krakau zum Juſtiz-Referenten des<lb/> 10. Corps ernannt. — Verſetzt werden: Der<lb/> Regimentsarzt 1. Cl. Dr. Joh. Savara vom<lb/> IR. Nr. 16 zum Garniſonsſpitale Nr. 6 in<lb/> Olmütz; der Hauptmann-Rechnungsführer 1. Cl.<lb/> Martin Gallatz vom Garniſons-Transporthauſe in<lb/> Olmütz zum IR. Nr. 24; und der Lieutenant-<lb/> Rechnungsführer Moritz Schneller vom Corps-<lb/> Art.-R zum Garniſönstransporthaufe in Olmütz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ruſſiſche Auszeichnungen für die Genie-<lb/> truppe.)</hi> </head> <p>Die Officiere der in Kremſier dislo-<lb/> cirten Compagnie des Genie-Regimentes ſind,<lb/> wie man uns mittheilt ſämmtlich durch Ver-<lb/> leihung ruſſiſcher Orden ausgezeichnet worden.<lb/> — Die Compagnie des Genie-Regts. wird noch<lb/> bis zum 6.—8. September in Kremſier ver-<lb/> weilen, da dort noch mehrere Arbeiten zu be-<lb/> werkſtelligen ſind. Der Dienſt der Genieſoldaten<lb/> war in den Kremſierer Tagen ein ſehr anſtren-<lb/> gender, da denſelben die Herſtellung von Wegen,<lb/> Waſſerläufen ꝛc. oblag und dieſelbe in kürzeſter<lb/> Friſt beendet ſein mußte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die belohnten Conducteure.)</hi> </head> <p>Wie man<lb/> uns mittheilt erhielt jeder der Conducteure, die<lb/> den ruſſ ſchen Hofzug von Oderberg nach Krem-<lb/> ſier und von dort wieder zurück bis an die<lb/><cb/> öſterreichiſche Grenze führten, ſechs Ducaten. Die<lb/> Conducteure bedauern gewiß, daß der Frieden<lb/> Europas nicht in jedem Quartale durch eine<lb/> Kaiſerentrevue <hi rendition="#aq">a la</hi> Kremſier neu befeſtigt wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Unzufriedenen.)</hi> </head> <p>Es gibt ihrer nach<lb/> der Kremſierer Kaiſerzuſammenkunft vielleicht mehr<lb/> als früher. Zu ihnen gehören zunächſt Jene, die<lb/> ihre Frack-Knopflöcher heute noch mit einer Nelke<lb/> ſchmücken müſſen, während ſie doch erwarter hat-<lb/> ten, daß ein anderer Schmuck das Comité-Abzei-<lb/> chen erſetzen werde. Ihre Zahl iſt groß; noch<lb/> größer iſt jedoch die Zahl derer, die unzufrieden<lb/> ſind, weil ihre werthe Perſönlichkeit ſelbſt in<lb/> Kremſier nicht genug Aufmerkſamkeit erregte;<lb/> dahin gehören zahlreiche Deputationsmitglieder,<lb/> die erwartet hatten, der Kaiſer werde mit ihnen<lb/> mindeſtens eine Stunde converſiren und ſich nach<lb/> dem Befinden des Jüngſten erkundigen. Nicht<lb/> minder unzufrieden ſind Andere, die gerne auch<lb/> mit der kürzeſten Anſprache ſich begnügt hätten,<lb/> wenn ſie nur als Deputirte hätten den Kaiſer<lb/> im Namen einer Gemeinde oder Corporation be-<lb/> grüßen können. Wieder Andere ſind unzufrie-<lb/> den, weil ſie von all der Herrlichkeit zu wenig<lb/> ſahen; einzelne laſſen ihrem Grolle die Zügel<lb/> ſchießen, weil man ihre Phantaſieen über die<lb/> Entrevue als Lügen bezeichnete, und unſere Stadt<lb/> beherbergt gar ein Gewächs, das aus Zorn dar-<lb/> über, daß man ſeine Abweſenheit in Kremſier<lb/> nicht bemerkte, die Galle Anderer auszuſpucken<lb/> ſich nicht ſcheut und „im Einklange“ mit ſeinen<lb/> Beſtrebungen ſich vom erſten beſten tſchechiſchen<lb/> Lumpen als Kameel benützen läßt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Alte Häuſer.)</hi> </head> <p>Für die Leſer unſeres<lb/> Blattes dürfte es nicht unintereſſant ſein zu erfahren,<lb/> daß die beiden Häuſer Nr. 58 und 59 am<lb/> Franz Joſefs-Platze, welche ſoeben demolirt wor-<lb/> den ſind, im Jahre 1765 erbaut wurden. Das<lb/> Haus Nr. 59 war das zur Liebfrauenkirche ge-<lb/> hörige Glöcknerhaus und das Haus Nr. 58 ge-<lb/> hörte einer Bildhauersfrau, Namens Hoff. Das<lb/> anſtoßende zu den Domherrn-Reſidenzen führende<lb/> Haus Nr. 57 mit den Stallungen war die ſtädt.<lb/> Reitſchule. Im ſtädt. Archieve ſind noch die Bau-<lb/> pläne über die erwähnten Gebäude aufbewahrt,<lb/> und enthalten als Unterſchrift die Bezeichnung:<lb/> „Feci<supplied>t</supplied> J. B. A. 1765“ mit der erforderlichen<lb/> Exp<supplied>l</supplied>ication.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Monſtre-Concert der Militär-Capellen.)</hi> </head><lb/> <p>Wie man uns mittheilt haben die Herren Militär-<lb/> Capellmeiſter <hi rendition="#g">Kaplon, Hickl, Czansky</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Schubert</hi> ſich geeinigt, das für nächſten Donner-<lb/> ſtag Nachmittag auf der Schießſtätte projectirte Mili-<lb/> tär-Concert der Muſikcapellen der Infanterie-Regi-<lb/> menter Nr., 1, 54, 93 und 100 ſchon am <hi rendition="#g">Mitt-<lb/> woch</hi> u. z. nicht im Garten der Schießſtätte,<lb/> ſondern im <hi rendition="#g">Stadtparke</hi> abzuhalten, voraus-<lb/> geſetzt, daß die löbl. Stadtgemeinde ihre Bewilli-<lb/> gung ertheilt, daß das Concert im Stadtparke<lb/> gegen ein mäßiges Entrée ſtattfinden dürfe. Um<lb/> dieſe Bewilligung wurde bereits bei der Stadt-<lb/> gemeinde eingeſchritten und dürfte dieſer Gegen-<lb/> ſtand in der heutigen Sitzung des Stadtverord-<lb/> neten-Collegiums zur Verhandlung gelangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Firma-Protokollirungen.)</hi> </head> <p>Bei dem<lb/> k. k. Kreis- als Handelsgerichte zu Olmütz wurde<lb/> in das Handelsregiſter eingetragen: Am 21.<lb/> Auguſt 1885: Die Geſellſchaftsfirma: Emanuel<lb/> Löw & Sohn. Die Geſellſchaft iſt eine offene<lb/> und beſteht zum Betriebe des Baumwollwaaren-<lb/> Handels mit dem Sitze in Proßnitz, und hat<lb/> am 15. Auguſt 1885 begonnen. Mitglieder der<lb/> Geſellſchaft ſind: Emanuel Löw und Louis Löw,<lb/> Kaufleute in Proßnitz. Zur Vertretung der Ge-<lb/> ſellſchaft und zur Zeichnung der Geſellſchaftsfirma<lb/> ſind beide Geſellſchafter ſelbſtſtändig berechtigt.<lb/> Am 21 Auguſt 1885: Die Einzelnfirma:<lb/> F. Klumpner, Gemiſchtwaarenhandlung in Olmütz.<lb/> des Ferdinand Klumpner in Olmütz. Am 21. Auguſt<lb/> 1885: Die Löſchung der Geſellſchaftsfirma: Eiſen-<lb/> ſtein & Co. über erfolgte Auflöſung der Handels-<lb/> geſellſchaft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der verregnete Sonntag.)</hi> </head> <p>Nun hat das<lb/> ungünſtige Wetter, das heuer im Auguſt herrſchte,<lb/> uns auch den letzten Sonntag dieſes ſonſt ſo heißen<lb/> Monats verregnet. Dieſes regneriſche Wetter<lb/> machte geſtern wieder alle Ausflugs-Projecte zu<lb/> Schanden. Nur Wenige wagten es dem Regen<lb/> trotzend den Wald aufzuſuchen, kehrten aber durch-<lb/> näßt bald wieder heim. Am meiſten jammern<lb/> über den verregneten Sonntag unſere Garten-<lb/> wirthe, die überhaupt auf den heurigen Auguſt<lb/> ſehr ſchlecht zu ſprechen ſind. Was nützen auch<lb/> die ſchönſten Placate und die trefflichſten Regi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Märkte gelangte, ſtand in ſeiner Mehrheit an
Güte hinter dem ruſſiſchen Korn zurück.
Hülfenfrüchte hatten durch die trockene
Junihitze namentlich auf höher gelegenen Feldern
viel gelitten und wurden gleichzeitig an vielen
Stellen durch zahlloſe Inſecten arg heimgeſucht.
Im allgemeinen ließ ſich ein reichlicher Schotten-
anſatz conſtatiren und da die demnächſtige Näſſe
der Frucht nach etwas aushalf, ſo iſt die Ge-
ſammternte noch mit 93 Percent zu beziffern.
General-Bericht
über die Hopfenernte des Jahres 1885.
Erſtattet von
M. H. Ruß und Comp. in Prag.
Wenn wir die Variationen der Hopfenpreiſe
durch mehrere Jahrzehnte beobachten, ſo finden
wir in jedem Decennium ein Jahr, in welchem
der Hopfen einen derart hohen Preis erreichte,
daß er denjenigen Producenten, welche eine gute
oder Mittelernte erzielten, einen enormen Nutzen
abwarf.
Die natürliche Conſequenz war jedesmal
eine ſo ſtarke Vergrößerung der Plantagen, daß
dieſelbe außer allem Verhältniß zu dem nur lang-
ſam ſteigenden Conſum war. Dieſe Ueberpro-
duction führte bis jetzt ausnahmslos zu einer
Kriſe, welche ausbrach, ſobald der große Ausſatz
günſtige Witterungsverhältniſſe zu ſeiner Ent-
wicklung antraf, und ſo finden wir auch bis jetzt,
ohne Ausnahme, im Gefolge eines theueren Jah-
res ein ſolches, in welchem der erzielte Durch-
ſchnittspreis tief unter die Productionskoſten ſinkt.
Auf dieſe Erſcheinung haben wir bereits in
unſerem Generalberichte für das Jahr 1883 hin-
gewieſen.
Von allen Seiten wird über den guten
Stand der Hopfepflanze berichtet, nur hört man
manchmal die Befürchtung ausſprechen, daß in
Folge der großen Trockenheit der Späthopfen
viel ungleiche Waare geben könnte. Beinahe über-
all erwartet man halbe bis Zweidrittel-Ernten,
was bei den jetzigen Verhältniſſen zweifellos
Ueberproduction bedeutet.
Auf die einzelnen Productions-Diſtricte über-
gehend, finden wir:
Saaz erwartet ein Product von ſo vor-
züglicher Qualität und Reinheit, wie es ſeit
Jahren nicht dageweſen. Die Pflanze war wäh-
rend ihrer ganzen Entwicklung vollſtändig frei
von Ungeziefer.
Dasſelbe kann auch vom ſogenannten Roth-
und Grünland gelten, wo beſonders der
Hopfen in der Platte vorzüglich ſteht.
Steiermark und Oberöſterreich
geben ungefähr das vorjährige Erträgniß.
Das Deutſche Reich dürfte ca. 200,000
Ctr. Ueberſchuß für den Export erzielen, in
America der Ausfall in Californien
durch die guten Erträgniſſe in den Oſt-
Staaten gedeckt werden.
England hofft auf ca. 500,000 Ctr., doch
divergiren, wie immer, die Schätzungen dort ſehr
ſtark. Die in den letzten zwei Tagen von dort
eingelaufenen Berichte lauten allgemein weniger
günſtig.
Allerdings haben wir noch Wochen bis zur
allgemeinen Ernte und jeder Tag kann ſchwer-
wiegende Veränderungen bringen, welche die Sach-
lage gänzlich alteriren können.
Locales und Provinzielles.
Olmütz, 31. Auguſt.
(Perſonales.) Se. Excellenz der Corps-
Commandant FML. v. Stubenrauch trifft
heute Nachts ½10 Uhr in Begleitung der Her-
ren: Chef des Generalſtabes Oberſt v. Habiger
und des k. k. Majors und Landwehr-Comman-
danten Zoglauer von Brünn in Olmütz ein und
wird im „Hotel Lauer“ das Abſteigequartier
nehmen. — Se. Exzellenz der Feſtungscomman-
dant FML. v. Fröhlich iſt geſtern von Brünn
in Olmütz eingetroffen. — Der k. k Oberſt und
Geniechef Rylski v. Groß-Scibor iſt heute hier
angekommen.
(Feſtungsmanöver.) Morgen Dienſtag
findet definitiv das Feſtungsmanöver ſtatt. Die
Truppen werden zu demſelben Früh 6 Uhr aus-
marſchiren und erſt um Mitternacht wieder in
die Stadt zurückkehren. Se. Excellenz der Feſtungs-
Commandant FML. v. Fröhlich wird heute
Nachmittags im mititär-wiſſenſchaftlichen Vereine
über das morgen ſtattfindende Manöver einen
Vortrag halten.
(Militäriſches.) Heute Vormittags wurde
ein Diviſions-Manöver in der Richtung „Fort
Galgenberg-Ohnitz“ abgehalten. Ueber das am
Samſtag in der Richtung „Dascabat-Krčman“
abgehaltene Manöver, bei welchem die ausgerückte
Landwehr-Cavallerie zum erſtenmal in Action
trat wird uns berichtet, daß ſich Se. Excellenz
der Truppen-Diviſionär FML. Pokorny über die
vortrefflichen Leiſtungen dieſer Truppe in gün-
ſtigſter Weiſe ausſprach und derſelben volle An-
erkennung zollte. Die Officiere und Mannſchaft
waren ihrer Aufgabe vollkommen gewachſen und
zeigten ſich tüchtig geſchult. — Für übermorgen
Mittwoch iſt ein Raſttag angeordnet.
(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)
Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Note
des hieſigen k. k. Kreisgerichtes über die Stif-
tungen des verſtorbenen Herrn Vice-Bürgermei-
ſters Joſef Wallenda. — Reviſionsbericht über
die Baumaterialien-Rechnung für das Jahr 1884.
— Bericht über den vom Forſtamte beantragten
Ankauf einer Realität. — Bericht der 2. Section
über die Geſuche, um die an der Knabenvolks-
ſchule erledigte Lehrerſtelle. — Desgleichen über
die an der Mädchen-Bürgerſchule erledigte Fach-
lehrerſtelle. — Bericht der 2. Section über die
Geſuche um Betheilung aus dem Fonde der pa-
triotiſchen Hilfeleiſtung.
(Leichenbegängniß.) Freitag Nachmittags
4 Uhr. fand aus der Brünner Dompfarrkirche
zu Sct.-Peter das feierliche Leichenbegängniß der
verſtorbenen Frau Emilie Witting, geb. Czikann,
k. k. Ober-Landesgerichtsraths-Witwe, unter ſehr
zahlreicher Betheiligung ſtatt. In der genannten
Kirche waren anweſend die Herren: Se. Excellenz
der Corps-Commandant Feldmarſchall-Lieutenant
Freiherr von Stubenrauch, Se. Excellenz
der Feſtungs-Commandant aus Olmütz, Feld-
marſchall-Lieutenant Ritter von Fröhlich
ſammt Gemahlin, Generalſtabschef Oberſt von
Habiger, Oberlandesgerichtsrath Schilder
und viele Damen. Nach der vom hochw. Herrn
Dompfarrer Conſiſtorialrath Riedl unter
beſonders zahlreicher geiſtlicher Aſſiſtenz vorgenom-
menen Einſegnung und Executirung eines Trauer-
Chorales wurde der reichbekränzte Sarg auf den
ſechsſpännigen Leichenwagen der „Pietät“ gehoben
und hierauf auf den Central-Friedhof zur Bei-
ſetzung überführt, wohin die meiſten der Anwe-
ſenden zu Wagen folgten.
(Ernennung.) Se. Excellenz der Herr k. k.
Finanzminiſter hat die in Mähren erledigte
Finanzwach-Obercommiſſärs-Stelle in der IX.
Rangsclaſſe dem hierländigen Finanzwache-Com-
miſſär Carl Roſatzin und die hiedurch erledigte,
ſowie die hierlands bereits offene Finanzwache-
Commiſſärs-Stelle in der X. Rangsclaſſe den
mähriſchen Finanzwache-Reſpicienten Friedrich
Megiska und Ignaz Zbořil verlieben.
(Aus dem Armee-Verordnungsblatte.)
Der Oberſtlieutenant-Auditor Ad. Starz, Juſtiz-
Referent des 10. Corps (Brünn), wurde zum
Referenten beim Militär-Obergerichte und der
Major-Auditor Leopold Beniſchko des Garniſons-
gerichtes in Krakau zum Juſtiz-Referenten des
10. Corps ernannt. — Verſetzt werden: Der
Regimentsarzt 1. Cl. Dr. Joh. Savara vom
IR. Nr. 16 zum Garniſonsſpitale Nr. 6 in
Olmütz; der Hauptmann-Rechnungsführer 1. Cl.
Martin Gallatz vom Garniſons-Transporthauſe in
Olmütz zum IR. Nr. 24; und der Lieutenant-
Rechnungsführer Moritz Schneller vom Corps-
Art.-R zum Garniſönstransporthaufe in Olmütz.
(Ruſſiſche Auszeichnungen für die Genie-
truppe.) Die Officiere der in Kremſier dislo-
cirten Compagnie des Genie-Regimentes ſind,
wie man uns mittheilt ſämmtlich durch Ver-
leihung ruſſiſcher Orden ausgezeichnet worden.
— Die Compagnie des Genie-Regts. wird noch
bis zum 6.—8. September in Kremſier ver-
weilen, da dort noch mehrere Arbeiten zu be-
werkſtelligen ſind. Der Dienſt der Genieſoldaten
war in den Kremſierer Tagen ein ſehr anſtren-
gender, da denſelben die Herſtellung von Wegen,
Waſſerläufen ꝛc. oblag und dieſelbe in kürzeſter
Friſt beendet ſein mußte.
(Die belohnten Conducteure.) Wie man
uns mittheilt erhielt jeder der Conducteure, die
den ruſſ ſchen Hofzug von Oderberg nach Krem-
ſier und von dort wieder zurück bis an die
öſterreichiſche Grenze führten, ſechs Ducaten. Die
Conducteure bedauern gewiß, daß der Frieden
Europas nicht in jedem Quartale durch eine
Kaiſerentrevue a la Kremſier neu befeſtigt wird.
(Die Unzufriedenen.) Es gibt ihrer nach
der Kremſierer Kaiſerzuſammenkunft vielleicht mehr
als früher. Zu ihnen gehören zunächſt Jene, die
ihre Frack-Knopflöcher heute noch mit einer Nelke
ſchmücken müſſen, während ſie doch erwarter hat-
ten, daß ein anderer Schmuck das Comité-Abzei-
chen erſetzen werde. Ihre Zahl iſt groß; noch
größer iſt jedoch die Zahl derer, die unzufrieden
ſind, weil ihre werthe Perſönlichkeit ſelbſt in
Kremſier nicht genug Aufmerkſamkeit erregte;
dahin gehören zahlreiche Deputationsmitglieder,
die erwartet hatten, der Kaiſer werde mit ihnen
mindeſtens eine Stunde converſiren und ſich nach
dem Befinden des Jüngſten erkundigen. Nicht
minder unzufrieden ſind Andere, die gerne auch
mit der kürzeſten Anſprache ſich begnügt hätten,
wenn ſie nur als Deputirte hätten den Kaiſer
im Namen einer Gemeinde oder Corporation be-
grüßen können. Wieder Andere ſind unzufrie-
den, weil ſie von all der Herrlichkeit zu wenig
ſahen; einzelne laſſen ihrem Grolle die Zügel
ſchießen, weil man ihre Phantaſieen über die
Entrevue als Lügen bezeichnete, und unſere Stadt
beherbergt gar ein Gewächs, das aus Zorn dar-
über, daß man ſeine Abweſenheit in Kremſier
nicht bemerkte, die Galle Anderer auszuſpucken
ſich nicht ſcheut und „im Einklange“ mit ſeinen
Beſtrebungen ſich vom erſten beſten tſchechiſchen
Lumpen als Kameel benützen läßt.
(Alte Häuſer.) Für die Leſer unſeres
Blattes dürfte es nicht unintereſſant ſein zu erfahren,
daß die beiden Häuſer Nr. 58 und 59 am
Franz Joſefs-Platze, welche ſoeben demolirt wor-
den ſind, im Jahre 1765 erbaut wurden. Das
Haus Nr. 59 war das zur Liebfrauenkirche ge-
hörige Glöcknerhaus und das Haus Nr. 58 ge-
hörte einer Bildhauersfrau, Namens Hoff. Das
anſtoßende zu den Domherrn-Reſidenzen führende
Haus Nr. 57 mit den Stallungen war die ſtädt.
Reitſchule. Im ſtädt. Archieve ſind noch die Bau-
pläne über die erwähnten Gebäude aufbewahrt,
und enthalten als Unterſchrift die Bezeichnung:
„Fecit J. B. A. 1765“ mit der erforderlichen
Explication.
(Monſtre-Concert der Militär-Capellen.)
Wie man uns mittheilt haben die Herren Militär-
Capellmeiſter Kaplon, Hickl, Czansky und
Schubert ſich geeinigt, das für nächſten Donner-
ſtag Nachmittag auf der Schießſtätte projectirte Mili-
tär-Concert der Muſikcapellen der Infanterie-Regi-
menter Nr., 1, 54, 93 und 100 ſchon am Mitt-
woch u. z. nicht im Garten der Schießſtätte,
ſondern im Stadtparke abzuhalten, voraus-
geſetzt, daß die löbl. Stadtgemeinde ihre Bewilli-
gung ertheilt, daß das Concert im Stadtparke
gegen ein mäßiges Entrée ſtattfinden dürfe. Um
dieſe Bewilligung wurde bereits bei der Stadt-
gemeinde eingeſchritten und dürfte dieſer Gegen-
ſtand in der heutigen Sitzung des Stadtverord-
neten-Collegiums zur Verhandlung gelangen.
(Firma-Protokollirungen.) Bei dem
k. k. Kreis- als Handelsgerichte zu Olmütz wurde
in das Handelsregiſter eingetragen: Am 21.
Auguſt 1885: Die Geſellſchaftsfirma: Emanuel
Löw & Sohn. Die Geſellſchaft iſt eine offene
und beſteht zum Betriebe des Baumwollwaaren-
Handels mit dem Sitze in Proßnitz, und hat
am 15. Auguſt 1885 begonnen. Mitglieder der
Geſellſchaft ſind: Emanuel Löw und Louis Löw,
Kaufleute in Proßnitz. Zur Vertretung der Ge-
ſellſchaft und zur Zeichnung der Geſellſchaftsfirma
ſind beide Geſellſchafter ſelbſtſtändig berechtigt.
Am 21 Auguſt 1885: Die Einzelnfirma:
F. Klumpner, Gemiſchtwaarenhandlung in Olmütz.
des Ferdinand Klumpner in Olmütz. Am 21. Auguſt
1885: Die Löſchung der Geſellſchaftsfirma: Eiſen-
ſtein & Co. über erfolgte Auflöſung der Handels-
geſellſchaft.
(Der verregnete Sonntag.) Nun hat das
ungünſtige Wetter, das heuer im Auguſt herrſchte,
uns auch den letzten Sonntag dieſes ſonſt ſo heißen
Monats verregnet. Dieſes regneriſche Wetter
machte geſtern wieder alle Ausflugs-Projecte zu
Schanden. Nur Wenige wagten es dem Regen
trotzend den Wald aufzuſuchen, kehrten aber durch-
näßt bald wieder heim. Am meiſten jammern
über den verregneten Sonntag unſere Garten-
wirthe, die überhaupt auf den heurigen Auguſt
ſehr ſchlecht zu ſprechen ſind. Was nützen auch
die ſchönſten Placate und die trefflichſten Regi-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T15:49:55Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T15:49:55Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T15:49:55Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |