Mährisches Tagblatt. Nr. 266, Olmütz, 21.11.1892.[Spaltenumbruch]
mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in (Beglückwünschung des Fürsterzbischofs Dr. Kohn seitens der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde.) Gestern um 1/2 12 Uhr Vorm. (In Audienz empfangen) wurde gestern (Personales.) Landes - Ausschußbeisitzer, (Personales.) Gestern Nachmittags ist Se. (Todesfälle.) Der hiesige k. k. Notar Herr (Academie des Musikvereins.) Bei fast (Concert des Männergesangvereins.) Sonntag, den 4. December l. J veranstaltet der (Militär-Concert zu Gunsten des Fondes für die Weihnachtsbescherung armer Schul- kinder.) Am nächsten Sonntag, den 27. d. M., (Damenabend im Militär-Casino.) Der (Unterhaltungs-Abend des Vereins "Fortschrttt".) Auch der zweite, vorgestern im (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des [Spaltenumbruch]
mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in (Beglückwünſchung des Fürſterzbiſchofs Dr. Kohn ſeitens der hieſigen evangeliſchen Kirchengemeinde.) Geſtern um ½ 12 Uhr Vorm. (In Audienz empfangen) wurde geſtern (Perſonales.) Landes - Ausſchußbeiſitzer, (Perſonales.) Geſtern Nachmittags iſt Se. (Todesfälle.) Der hieſige k. k. Notar Herr (Academie des Muſikvereins.) Bei faſt (Concert des Männergeſangvereins.) Sonntag, den 4. December l. J veranſtaltet der (Militär-Concert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachtsbeſcherung armer Schul- kinder.) Am nächſten Sonntag, den 27. d. M., (Damenabend im Militär-Caſino.) Der (Unterhaltungs-Abend des Vereins „Fortſchrttt“.) Auch der zweite, vorgeſtern im (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/> mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in<lb/> ſubalterner Stellung zur Kenntniß gekommen iſt,<lb/> beſteht in der Olmützer Diöceſe zwiſchen der<lb/> Geiſtlichkeit und der Lehrerſchaft erfreulicherweiſe<lb/> die nothwendige Harmonie für den ſchönen Zweck<lb/> Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich<lb/> werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung dieſe<lb/> Harmonie fördern. — Der Obmann des Lehrer-<lb/> clubs, Herr Franz <hi rendition="#g">Schenk</hi> bat den Kirchen-<lb/> fürſten, die in Hochachtung und Ehrerbietung<lb/> dargebrachten innigſten Glückwünſche des Clubs<lb/> deutſcher Lehrer entgegenzunehmen und in ſeiner<lb/> hohen Einſicht und Weisheit das große Friedens-<lb/> werk der Schule zu fördern und drückte ferner<lb/> den Wunſch aus, es möge die ſchöne Harmonie,<lb/> wie ſie zwiſchen den geiſtlichen und weltlichen<lb/> Lehrern der Volks- und Bürgerſchulen beſteht,<lb/> durch nichts geſtört werden. Der Herr Fürſterz<lb/> biſchof dankte für die dargebrachten Wünſche,<lb/> äußerte ſich in anerkennenswerther Weiſe über<lb/> den edlen aber ſchweren Beruf des Lehrers und<lb/> betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie<lb/> zwiſchen Lehrer und Katecheten, welche beide an<lb/> dem großen Werke der Erziehung arbeiten und<lb/> denen es nur bei einheitlichem Zuſammenwirken<lb/> gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz-<lb/> lichen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft heran-<lb/> zubilden. Es freue ihn daß zwiſchen der hieſigen<lb/> Lehrerſchaft und den Katecheten ein gutes Ein-<lb/> vernehmen herrſche und es werde wie bisher nur<lb/> noch in höherem Grade ſein Streben ſein, das-<lb/> ſelbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen<lb/> Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in<lb/> der leutſeligſten Weiſe auch über perſönliche An-<lb/> gelegenheiten ins Geſpräch gezogen. Ebenſo liebens-<lb/> würdig und freundlich wie der Empfang, war<lb/> auch die Verabſchiedung ſeitens des <supplied>K</supplied>irchenfürſten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Beglückwünſchung des Fürſterzbiſchofs<lb/> Dr. Kohn ſeitens der hieſigen evangeliſchen<lb/> Kirchengemeinde.)</hi> </head> <p>Geſtern um ½ 12 Uhr Vorm.<lb/> begab ſich eine Abordnung des hierortigen evan-<lb/> geliſchen Gemeinde-Presbyteriums, beſtehend aus<lb/> den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell-<lb/> vertreter J. <hi rendition="#g">Dědic,</hi> Gemeinde- und Seniorats-<lb/> Curator M. <hi rendition="#g">Wödl</hi> und Gemeinde-Caſſier Ed.<lb/><hi rendition="#g">Hermann</hi> in die Reſidenz des neuerwählten<lb/> Fürſterzbiſchofs Herrn Dr. <hi rendition="#g">Kohn,</hi> um ihm die<lb/> Glückwünſche der evangeliſchen Kreiſe darzubringen.<lb/> Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver-<lb/> treter J. <hi rendition="#g">Dědic</hi> betonte als Sprecher der De-<lb/> putation, daß die evangeliſchen Glaubensgenoſſen<lb/> mit ihren katholiſchen Mitbürgern ſowohl durch<lb/> Bande des Blutes, als auch durch die gemein-<lb/> ſame Grundlage chriſtlichen Glaubens und Le-<lb/> bens aufs Innigſte verwachſen, auch die Wahl<lb/> dieſes Erzbiſchofs mit aufrichtiger Freude begrüßt<lb/> haben und dieſer Freude nun geziemenden<lb/> Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä-<lb/> ſentanten dem Kirchenfürſten ihre Glückwünſche<lb/> darzubringen ſich gedrungen fühlen. Der Sprecher<lb/> ſchloß mit dem Wunſche, es möge dem Herrn<lb/> Fürſterzbiſchof durch Gottes Gnade beſchieden<lb/> ſein, noch viele Jahre im Geiſte Jeſu Chriſti und<lb/> ſeiner heiligen Apoſtel, im Geiſte der Liebe und<lb/> des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit<lb/> ſeines hohen Amtes zu walten. — Der Herr<lb/> Fürſterzbiſchof, welcher die Deputation überaus<lb/> huldvoll aufnahm, verſicherte in ſeiner Erwide-<lb/> rung, daß er ſich beſtreben werde, im Geiſte der<lb/> Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und<lb/> Billigkeit ſeines Amtes zu walten. Hierauf hatte<lb/> derſelbe mit jedem einzelnen der erſchienenen Her-<lb/> ren in leutſeligſter Weiſe Zwieſprache gehalten und<lb/> dabei bewieſen, daß er auch über die äußerſt an-<lb/> ſtrengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des<lb/> evangeliſchen Pfarrers wohl unterrichtet ſei.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(In Audienz empfangen)</hi> </head> <p>wurde geſtern<lb/> von dem Herrn Fürſterzbiſchof Dr. <hi rendition="#g">Kohn</hi> eine<lb/> Officiers-Deputation unſeres Hausregimentes, ge-<lb/> führt von dem Regimentscommandanten Herrn<lb/> Oberſten <hi rendition="#g">Hallada.</hi> Die Deputation ſprach<lb/> dem Herrn Fürſterzbiſchof im Namen des 54.<lb/> Inf.-Rgts. die Glückwünſche zu ſeiner Wahl aus<lb/> und wurde in huldvollſter Weiſe empfangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Perſonales.)</hi> </head> <p>Landes - Ausſchußbeiſitzer,<lb/> Reichsrathsabgeordneter Dr. <hi rendition="#g">Promber</hi> trifft<lb/> nächſter Tage hier ein und wird während ſeines<lb/> hieſigen Aufenthaltes auch dem Fürſterzbiſchof<lb/> Dr. Theodor <hi rendition="#g">Kohn</hi> einen Beſuch abſtatten. Die<lb/> Meldung, daß er bereits in Wien von demſelben<lb/> empfangen worden ſei, war eine irrige.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Perſonales.)</hi> </head> <p>Geſtern Nachmittags iſt Se.<lb/> Durchlaucht Fürſt <hi rendition="#g">Wrede,</hi> öſterreichiſcher Ge-<lb/><cb/> ſandter am bayriſchen Hofe, zum Beſuche der Fa-<lb/> milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober-<lb/> ſten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat<lb/> das Abſteigequartier im „Hotel Lauer“ genommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Todesfälle.)</hi> </head> <p>Der hieſige k. k. Notar Herr<lb/> K. <hi rendition="#g">Mohelsky</hi> wurde von einem ſchweren Ver-<lb/> luſte getroffen. Heute Nachts 4 Uhr verſchied<lb/> nämlich ſeine Gemahlin, Frau <hi rendition="#g">Chriſtine<lb/> Mohelsky,</hi> in Folge von Bronchitis plötzlich<lb/> an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches<lb/> Hinſcheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein<lb/> Alter von 51 Jahren. — In M.-Auſſee findet<lb/> heute Nachmittag das Begräbniß des daſelbſt am<lb/> Sonnabende im 63. Lebensjahre verſtorbenen<lb/> Privatiers Herrn Rudolf <hi rendition="#g">Eisler</hi> ſtatt, welcher<lb/> erſt vor wenigen Jahren von Olmütz nach Auſſee<lb/> überſiedelt war.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Academie des Muſikvereins.)</hi> </head> <p>Bei faſt<lb/> ausverkauftem Hauſe fand geſtern im hieſigen<lb/> Stadttheater die Academie des Muſikoereins zu<lb/> Gunſten des Muſikſchulfondes ſtatt. Der —<lb/> hoffentlich recht günſtige — materielle Erfolg<lb/> wurde durch den künſtleriſchen weitaus überboten.<lb/> Die hervorragenden Geſangs- und Muſikkräfte,<lb/> welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre<lb/> Kunſt in den Dienſt der edlen Sache ſtellten,<lb/> haben nicht nur dem Muſikſchulfonde eine nam-<lb/> hafte Unterſtützung zugeführt, ſondern ſich auch<lb/> durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten<lb/> Vorträge den reichſten Beifall und Anrecht auf<lb/> den Dank des zahlreich erſchienenen Publicums<lb/> erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch<lb/> Richard Wagner’s Ouverture zum „Fliegenden<lb/> Holländer“, vorgetragen von den vereinigten<lb/> Muſikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54<lb/> und 93, geleitet vom Capellmeiſter Herrn Joſef<lb/><hi rendition="#g">Hickl.</hi> Schon dieſe erſte Nummer verſetzte die<lb/> Beſucher in eine gehobene Stimmung, die ſich<lb/> in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die<lb/> wackeren Muſiker nnd deren rühmlichſt bekannter<lb/> Leiter, Herr Joſef <hi rendition="#g">Hickl,</hi> erntete. Herr Director<lb/> Carl <hi rendition="#g">Dietrich,</hi> deſſen Stimme, ſeit wir ihn<lb/> das letztemal hörten, neugekräftigt erſchien, bot<lb/> in den Liedern „Verliebt“ von Ziehrer und<lb/> „Die Blume“ von Kremſer zwei prächtige Pro-<lb/> ben ſeiner trefflichen Geſangskunſt, welche<lb/> die lauteſte Zuſtimmung der Hörer fanden, deren<lb/> Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald-<lb/> hornvirtuoſe Herr Louis <hi rendition="#g">Savart,</hi> aus ſeinem<lb/> Concerte hier beſtbekannt, brachte hierauf Mozarts<lb/> „Concert Nr. 2“ in vollendeter Weiſe zum Vor-<lb/> trage. Seine erſtaunliche Sicherheit in der Be-<lb/> herrſchung des ſchwierigen Inſtrumentes wurde<lb/> nach Gebühr gewürdigt, und ſtürmiſcher Beifall<lb/> lohnte den trefflichen Künſtler. Mit dem reizend<lb/> vorgetragenen Meyer-Hellmund’ſchen „Zauberlied“<lb/> ſang ſich Frl. Dora <hi rendition="#g">Toula</hi> in die Herzen der<lb/> Zuhörer ein; der „Eva-Walzer“ aus „Ritter<lb/> Pásmán“ von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch<lb/> ihre naiv<supplied cert="low">-</supplied>fröhliche, neckiſche Wiedergabe des Ton-<lb/> ſtückes dieſen Eindruck noch mehr zu befeſtigen,<lb/> ſo daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward.<lb/> Unter der Leitung des Capellmeiſters Herrn Franz<lb/><hi rendition="#g">Schubert</hi> ſpielten hierauf die Regimentscapellen<lb/> in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle „Un-<lb/> gariſche Rhapſodie“ von Liszt, deren exacte Durchfüh-<lb/> rung das Signal einem wahren Beifallsſturm gab.<lb/> welcher ſich ſelbſt nach wiederholtem Hervorruf<lb/> des beliebten, tüchtigen und ſtrebſamen Leiters,<lb/> Hrn. <hi rendition="#g">Schubert,</hi> kaum legen wollte. — Fräul.<lb/> Joſefine <hi rendition="#g">Carniola</hi> hatte das Laſſen ſche „Aller-<lb/> ſeelen“ und <hi rendition="#g">Schütt’s</hi> „Ich ging im Walde“<lb/> gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller<lb/> und unbeſtrittener und gipfelte in mehrfachem<lb/> Hervorruf. Herr Hermann <hi rendition="#g">Morny</hi> bot in der<lb/> berühmten Löwe ſchen Ballade „Die Uhr“ eine<lb/> Meiſterleiſtung, deren enthuſiaſtiſche Aufnahme<lb/> ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu-<lb/> gabe veranlaßte, die den erſten Erfolg aber nicht<lb/> überbieten konnte. — Den Schluß der Academie<lb/> bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol-<lb/> lendeten Oper „Loreley“ von Felix Mendelsſohn-<lb/> Bartholdy. Dieſes unter Leitung des Capellmei-<lb/> ſters Herrn Wladimir <hi rendition="#g">Labler</hi> und unter Mit-<lb/> wirkung des Frl. Dora <hi rendition="#g">Toula,</hi> des Damen-<lb/> ſingvereins und des Männergeſangvereins aufge-<lb/> führte Opernfragment bildete den würdigen Ab-<lb/> ſchluß — faſt könnte man ſagen, die Krone —<lb/> des Abends. Chor, Orcheſter und Sänger ſtanden<lb/> auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis<lb/> zuzuerkennen. Unter Labler’s Leitung fügte ſich alles<lb/> harmoniſch zum <choice><sic>Ganzen ;</sic><corr>Ganzen;</corr></choice> es war ein vollkommener<lb/> Erfolg, an dem die betheiligten Muſiker und Sänger<lb/><cb/> gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn <hi rendition="#g">Lab-<lb/> ler</hi> fällt natürlich hiebei das Hauptverdienſt zu.<lb/> Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdigſter<lb/> Weiſe Herr Alois <hi rendition="#g">Schreyer</hi> übernommen; daß<lb/> er dieſelbe in gewohnter künſtleriſcher Weiſe durch-<lb/> führte, brauchl wohl kaum eine beſondere Hervor-<lb/> hebung; wir ſind ja gewöhnt, ſeit Jahren von<lb/> ihm nur tadelloſe Leiſtungen rühmen zu können.<lb/> Das Publicum war ungemein beifallsluſtig, es<lb/> empfing die Vortragenden ausnahmslos mit<lb/> warmer Begrüßung. Der Muſikverein und ſein<lb/> unermüdlicher Vorſtand Herr kaiſ. Rath <hi rendition="#g">Grae-<lb/> ſer</hi> können mit dem Erfolg der Academie außer-<lb/> ordentlich zufrieden ſein, was zu conſtatiren uns<lb/> herzlich freut.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Concert des Männergeſangvereins.)</hi> </head><lb/> <p>Sonntag, den 4. December l. J veranſtaltet der<lb/> Männergeſangverein ſein 85. Concert, zu welchem<lb/> er den verehrlichen Damenſingverein um ſeine<lb/> Mitwirkung erſucht hat. Die intereſſante Vor-<lb/> tragsordnung wird u. A. nachſtehende hier neue<lb/> Lieder bringen: „Lerche, Fink’ und Nachtigall“<lb/> von Weinzierl; „Anabell Lee“ von Engelsberg;<lb/> „Alpenroſe“ von Leitner; „Warnung“ von Debois;<lb/> „Toscaniſche Lieder“ für Soli und gemiſchten<lb/> Chor von R. Weinwurm; <hi rendition="#g">„Goldhähnchen’s<lb/> Hochzeit,“</hi> ein Tonmärchen für Frauenchor,<lb/> dem Olmützer Damenſingverein gewidmet von<lb/><hi rendition="#g">Max Joſ. Beer.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Militär-Concert zu Gunſten des Fondes<lb/> für die Weihnachtsbeſcherung armer Schul-<lb/> kinder.)</hi> </head> <p>Am nächſten Sonntag, den 27. d. M.,<lb/> findet im ſtädt. Redoutenſaale ein von der Mili-<lb/> tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con-<lb/> cert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachts-<lb/> beſcherung armer Schulkinder ſtatt. Herr Capell-<lb/> meiſter <hi rendition="#g">Schubert</hi> hat für dieſes Concert, dem<lb/> wir dem beſten Erfolg wünſchen, ein ſehr reich-<lb/> haltiges und gewähltes Programm zuſammen-<lb/> geſtellt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Damenabend im Militär-Caſino.)</hi> </head> <p>Der<lb/> am letzten Samſtag ſtattgefundene Damenabend<lb/> in den prächtigen Räumen des Militär-Caſinos,<lb/> welche zum erſtenmale im Glanze der electriſchen<lb/> Beleuchtung erſtrahlten und hiedurch einen neuen<lb/> und ſchönen Reiz erhielten, war äußerſt zahlreich,<lb/> namentlich von Seite der jungen Damenwelt be-<lb/> ſucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich<lb/> dotirten Tombola eröffnet wurde, geſtaltete ſich<lb/> ſehr animirt. Nach Beendigung der Tombola<lb/> wurde bei den Klängen der Muſikcapelle des 93.<lb/> Inft.-Regts. getanzt und dabei ein ſolcher Feuer-<lb/> eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten<lb/> des Carnevals befänden. Der erſte Damenabend<lb/> des Officiers-Caſinos bot nach dem einſtimmigen<lb/> und competenten Urtheile aus ſchönem Munde<lb/> eine Fülle von Unterhaltung und kann als höchſt<lb/> gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs-<lb/> comité, welches das Arrangement in trefflichſter<lb/> Weiſe beſorgte, ſei hiefür die volle Anerkennung<lb/> ausgeſprochen Herr Generalmajor Ritter v.<lb/><hi rendition="#g">Benkiſer</hi> und zahlreiche Stabs- und Ober-<lb/> officiere der Garniſon beehrten die Unterhaltung<lb/> mit ihrer Gegenwart.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Unterhaltungs-Abend des Vereins<lb/> „Fortſchrttt“.)</hi> </head> <p>Auch der zweite, vorgeſtern im<lb/> Reſtaurationsſaale des Herrn Engliſch abgehal-<lb/> tene Unterhaltungsabend des Vereins <hi rendition="#g">„Fort-<lb/> ſchritt“</hi> hatte einen ſchönen Erfolg, um wel-<lb/> chen ſich das rührige Vergnügungscomité dieſes<lb/> Vereins in beſonderer Weiſe verdient machte. Ein-<lb/> geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der<lb/> Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein<lb/> hübſches Programm ſehr exact zur Ausführung<lb/> brachte. Hieran reihten ſich Violin-Vorträge des<lb/> Herrn Capellmeiſters <hi rendition="#g">Tſchauner</hi> und Geſangs-<lb/> vorträge des Herrn Opernregiſſeurs <hi rendition="#g">Reineke,</hi><lb/> deren vortreffliche Leiſtungen mit einem Beifalls-<lb/> ſturm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends<lb/> bildete ein Kränzchen, das in ſehr animirter<lb/> Stimmung verlief und der tanzluſtigen Jugend<lb/> reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen.<lb/> — Vorſtehendem Berichte haben wir noch hinzu-<lb/> zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge-<lb/> tragene, von Herrn <hi rendition="#g">Kaſpar</hi> componirte und<lb/> dem Vereine „Fortſchritt“ gewidmete melodiöſe<lb/> Polka: „Herzliebchen“ vielen Beifall fand und<lb/> daß Herr Lehrer Carl <hi rendition="#g">Eder</hi> für ſeine vorzüg-<lb/> lichen Vorträge am Clavier rauſchenden Applaus<lb/> erntete.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)</hi> </head><lb/> <p>Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des<lb/> Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Geſuch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in
ſubalterner Stellung zur Kenntniß gekommen iſt,
beſteht in der Olmützer Diöceſe zwiſchen der
Geiſtlichkeit und der Lehrerſchaft erfreulicherweiſe
die nothwendige Harmonie für den ſchönen Zweck
Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich
werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung dieſe
Harmonie fördern. — Der Obmann des Lehrer-
clubs, Herr Franz Schenk bat den Kirchen-
fürſten, die in Hochachtung und Ehrerbietung
dargebrachten innigſten Glückwünſche des Clubs
deutſcher Lehrer entgegenzunehmen und in ſeiner
hohen Einſicht und Weisheit das große Friedens-
werk der Schule zu fördern und drückte ferner
den Wunſch aus, es möge die ſchöne Harmonie,
wie ſie zwiſchen den geiſtlichen und weltlichen
Lehrern der Volks- und Bürgerſchulen beſteht,
durch nichts geſtört werden. Der Herr Fürſterz
biſchof dankte für die dargebrachten Wünſche,
äußerte ſich in anerkennenswerther Weiſe über
den edlen aber ſchweren Beruf des Lehrers und
betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie
zwiſchen Lehrer und Katecheten, welche beide an
dem großen Werke der Erziehung arbeiten und
denen es nur bei einheitlichem Zuſammenwirken
gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz-
lichen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft heran-
zubilden. Es freue ihn daß zwiſchen der hieſigen
Lehrerſchaft und den Katecheten ein gutes Ein-
vernehmen herrſche und es werde wie bisher nur
noch in höherem Grade ſein Streben ſein, das-
ſelbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen
Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in
der leutſeligſten Weiſe auch über perſönliche An-
gelegenheiten ins Geſpräch gezogen. Ebenſo liebens-
würdig und freundlich wie der Empfang, war
auch die Verabſchiedung ſeitens des Kirchenfürſten.
(Beglückwünſchung des Fürſterzbiſchofs
Dr. Kohn ſeitens der hieſigen evangeliſchen
Kirchengemeinde.) Geſtern um ½ 12 Uhr Vorm.
begab ſich eine Abordnung des hierortigen evan-
geliſchen Gemeinde-Presbyteriums, beſtehend aus
den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell-
vertreter J. Dědic, Gemeinde- und Seniorats-
Curator M. Wödl und Gemeinde-Caſſier Ed.
Hermann in die Reſidenz des neuerwählten
Fürſterzbiſchofs Herrn Dr. Kohn, um ihm die
Glückwünſche der evangeliſchen Kreiſe darzubringen.
Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver-
treter J. Dědic betonte als Sprecher der De-
putation, daß die evangeliſchen Glaubensgenoſſen
mit ihren katholiſchen Mitbürgern ſowohl durch
Bande des Blutes, als auch durch die gemein-
ſame Grundlage chriſtlichen Glaubens und Le-
bens aufs Innigſte verwachſen, auch die Wahl
dieſes Erzbiſchofs mit aufrichtiger Freude begrüßt
haben und dieſer Freude nun geziemenden
Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä-
ſentanten dem Kirchenfürſten ihre Glückwünſche
darzubringen ſich gedrungen fühlen. Der Sprecher
ſchloß mit dem Wunſche, es möge dem Herrn
Fürſterzbiſchof durch Gottes Gnade beſchieden
ſein, noch viele Jahre im Geiſte Jeſu Chriſti und
ſeiner heiligen Apoſtel, im Geiſte der Liebe und
des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit
ſeines hohen Amtes zu walten. — Der Herr
Fürſterzbiſchof, welcher die Deputation überaus
huldvoll aufnahm, verſicherte in ſeiner Erwide-
rung, daß er ſich beſtreben werde, im Geiſte der
Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und
Billigkeit ſeines Amtes zu walten. Hierauf hatte
derſelbe mit jedem einzelnen der erſchienenen Her-
ren in leutſeligſter Weiſe Zwieſprache gehalten und
dabei bewieſen, daß er auch über die äußerſt an-
ſtrengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des
evangeliſchen Pfarrers wohl unterrichtet ſei.
(In Audienz empfangen) wurde geſtern
von dem Herrn Fürſterzbiſchof Dr. Kohn eine
Officiers-Deputation unſeres Hausregimentes, ge-
führt von dem Regimentscommandanten Herrn
Oberſten Hallada. Die Deputation ſprach
dem Herrn Fürſterzbiſchof im Namen des 54.
Inf.-Rgts. die Glückwünſche zu ſeiner Wahl aus
und wurde in huldvollſter Weiſe empfangen.
(Perſonales.) Landes - Ausſchußbeiſitzer,
Reichsrathsabgeordneter Dr. Promber trifft
nächſter Tage hier ein und wird während ſeines
hieſigen Aufenthaltes auch dem Fürſterzbiſchof
Dr. Theodor Kohn einen Beſuch abſtatten. Die
Meldung, daß er bereits in Wien von demſelben
empfangen worden ſei, war eine irrige.
(Perſonales.) Geſtern Nachmittags iſt Se.
Durchlaucht Fürſt Wrede, öſterreichiſcher Ge-
ſandter am bayriſchen Hofe, zum Beſuche der Fa-
milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober-
ſten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat
das Abſteigequartier im „Hotel Lauer“ genommen.
(Todesfälle.) Der hieſige k. k. Notar Herr
K. Mohelsky wurde von einem ſchweren Ver-
luſte getroffen. Heute Nachts 4 Uhr verſchied
nämlich ſeine Gemahlin, Frau Chriſtine
Mohelsky, in Folge von Bronchitis plötzlich
an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches
Hinſcheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein
Alter von 51 Jahren. — In M.-Auſſee findet
heute Nachmittag das Begräbniß des daſelbſt am
Sonnabende im 63. Lebensjahre verſtorbenen
Privatiers Herrn Rudolf Eisler ſtatt, welcher
erſt vor wenigen Jahren von Olmütz nach Auſſee
überſiedelt war.
(Academie des Muſikvereins.) Bei faſt
ausverkauftem Hauſe fand geſtern im hieſigen
Stadttheater die Academie des Muſikoereins zu
Gunſten des Muſikſchulfondes ſtatt. Der —
hoffentlich recht günſtige — materielle Erfolg
wurde durch den künſtleriſchen weitaus überboten.
Die hervorragenden Geſangs- und Muſikkräfte,
welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre
Kunſt in den Dienſt der edlen Sache ſtellten,
haben nicht nur dem Muſikſchulfonde eine nam-
hafte Unterſtützung zugeführt, ſondern ſich auch
durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten
Vorträge den reichſten Beifall und Anrecht auf
den Dank des zahlreich erſchienenen Publicums
erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch
Richard Wagner’s Ouverture zum „Fliegenden
Holländer“, vorgetragen von den vereinigten
Muſikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54
und 93, geleitet vom Capellmeiſter Herrn Joſef
Hickl. Schon dieſe erſte Nummer verſetzte die
Beſucher in eine gehobene Stimmung, die ſich
in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die
wackeren Muſiker nnd deren rühmlichſt bekannter
Leiter, Herr Joſef Hickl, erntete. Herr Director
Carl Dietrich, deſſen Stimme, ſeit wir ihn
das letztemal hörten, neugekräftigt erſchien, bot
in den Liedern „Verliebt“ von Ziehrer und
„Die Blume“ von Kremſer zwei prächtige Pro-
ben ſeiner trefflichen Geſangskunſt, welche
die lauteſte Zuſtimmung der Hörer fanden, deren
Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald-
hornvirtuoſe Herr Louis Savart, aus ſeinem
Concerte hier beſtbekannt, brachte hierauf Mozarts
„Concert Nr. 2“ in vollendeter Weiſe zum Vor-
trage. Seine erſtaunliche Sicherheit in der Be-
herrſchung des ſchwierigen Inſtrumentes wurde
nach Gebühr gewürdigt, und ſtürmiſcher Beifall
lohnte den trefflichen Künſtler. Mit dem reizend
vorgetragenen Meyer-Hellmund’ſchen „Zauberlied“
ſang ſich Frl. Dora Toula in die Herzen der
Zuhörer ein; der „Eva-Walzer“ aus „Ritter
Pásmán“ von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch
ihre naiv-fröhliche, neckiſche Wiedergabe des Ton-
ſtückes dieſen Eindruck noch mehr zu befeſtigen,
ſo daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward.
Unter der Leitung des Capellmeiſters Herrn Franz
Schubert ſpielten hierauf die Regimentscapellen
in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle „Un-
gariſche Rhapſodie“ von Liszt, deren exacte Durchfüh-
rung das Signal einem wahren Beifallsſturm gab.
welcher ſich ſelbſt nach wiederholtem Hervorruf
des beliebten, tüchtigen und ſtrebſamen Leiters,
Hrn. Schubert, kaum legen wollte. — Fräul.
Joſefine Carniola hatte das Laſſen ſche „Aller-
ſeelen“ und Schütt’s „Ich ging im Walde“
gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller
und unbeſtrittener und gipfelte in mehrfachem
Hervorruf. Herr Hermann Morny bot in der
berühmten Löwe ſchen Ballade „Die Uhr“ eine
Meiſterleiſtung, deren enthuſiaſtiſche Aufnahme
ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu-
gabe veranlaßte, die den erſten Erfolg aber nicht
überbieten konnte. — Den Schluß der Academie
bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol-
lendeten Oper „Loreley“ von Felix Mendelsſohn-
Bartholdy. Dieſes unter Leitung des Capellmei-
ſters Herrn Wladimir Labler und unter Mit-
wirkung des Frl. Dora Toula, des Damen-
ſingvereins und des Männergeſangvereins aufge-
führte Opernfragment bildete den würdigen Ab-
ſchluß — faſt könnte man ſagen, die Krone —
des Abends. Chor, Orcheſter und Sänger ſtanden
auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis
zuzuerkennen. Unter Labler’s Leitung fügte ſich alles
harmoniſch zum Ganzen; es war ein vollkommener
Erfolg, an dem die betheiligten Muſiker und Sänger
gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn Lab-
ler fällt natürlich hiebei das Hauptverdienſt zu.
Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdigſter
Weiſe Herr Alois Schreyer übernommen; daß
er dieſelbe in gewohnter künſtleriſcher Weiſe durch-
führte, brauchl wohl kaum eine beſondere Hervor-
hebung; wir ſind ja gewöhnt, ſeit Jahren von
ihm nur tadelloſe Leiſtungen rühmen zu können.
Das Publicum war ungemein beifallsluſtig, es
empfing die Vortragenden ausnahmslos mit
warmer Begrüßung. Der Muſikverein und ſein
unermüdlicher Vorſtand Herr kaiſ. Rath Grae-
ſer können mit dem Erfolg der Academie außer-
ordentlich zufrieden ſein, was zu conſtatiren uns
herzlich freut.
(Concert des Männergeſangvereins.)
Sonntag, den 4. December l. J veranſtaltet der
Männergeſangverein ſein 85. Concert, zu welchem
er den verehrlichen Damenſingverein um ſeine
Mitwirkung erſucht hat. Die intereſſante Vor-
tragsordnung wird u. A. nachſtehende hier neue
Lieder bringen: „Lerche, Fink’ und Nachtigall“
von Weinzierl; „Anabell Lee“ von Engelsberg;
„Alpenroſe“ von Leitner; „Warnung“ von Debois;
„Toscaniſche Lieder“ für Soli und gemiſchten
Chor von R. Weinwurm; „Goldhähnchen’s
Hochzeit,“ ein Tonmärchen für Frauenchor,
dem Olmützer Damenſingverein gewidmet von
Max Joſ. Beer.
(Militär-Concert zu Gunſten des Fondes
für die Weihnachtsbeſcherung armer Schul-
kinder.) Am nächſten Sonntag, den 27. d. M.,
findet im ſtädt. Redoutenſaale ein von der Mili-
tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con-
cert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachts-
beſcherung armer Schulkinder ſtatt. Herr Capell-
meiſter Schubert hat für dieſes Concert, dem
wir dem beſten Erfolg wünſchen, ein ſehr reich-
haltiges und gewähltes Programm zuſammen-
geſtellt.
(Damenabend im Militär-Caſino.) Der
am letzten Samſtag ſtattgefundene Damenabend
in den prächtigen Räumen des Militär-Caſinos,
welche zum erſtenmale im Glanze der electriſchen
Beleuchtung erſtrahlten und hiedurch einen neuen
und ſchönen Reiz erhielten, war äußerſt zahlreich,
namentlich von Seite der jungen Damenwelt be-
ſucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich
dotirten Tombola eröffnet wurde, geſtaltete ſich
ſehr animirt. Nach Beendigung der Tombola
wurde bei den Klängen der Muſikcapelle des 93.
Inft.-Regts. getanzt und dabei ein ſolcher Feuer-
eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten
des Carnevals befänden. Der erſte Damenabend
des Officiers-Caſinos bot nach dem einſtimmigen
und competenten Urtheile aus ſchönem Munde
eine Fülle von Unterhaltung und kann als höchſt
gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs-
comité, welches das Arrangement in trefflichſter
Weiſe beſorgte, ſei hiefür die volle Anerkennung
ausgeſprochen Herr Generalmajor Ritter v.
Benkiſer und zahlreiche Stabs- und Ober-
officiere der Garniſon beehrten die Unterhaltung
mit ihrer Gegenwart.
(Unterhaltungs-Abend des Vereins
„Fortſchrttt“.) Auch der zweite, vorgeſtern im
Reſtaurationsſaale des Herrn Engliſch abgehal-
tene Unterhaltungsabend des Vereins „Fort-
ſchritt“ hatte einen ſchönen Erfolg, um wel-
chen ſich das rührige Vergnügungscomité dieſes
Vereins in beſonderer Weiſe verdient machte. Ein-
geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der
Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein
hübſches Programm ſehr exact zur Ausführung
brachte. Hieran reihten ſich Violin-Vorträge des
Herrn Capellmeiſters Tſchauner und Geſangs-
vorträge des Herrn Opernregiſſeurs Reineke,
deren vortreffliche Leiſtungen mit einem Beifalls-
ſturm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends
bildete ein Kränzchen, das in ſehr animirter
Stimmung verlief und der tanzluſtigen Jugend
reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen.
— Vorſtehendem Berichte haben wir noch hinzu-
zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge-
tragene, von Herrn Kaſpar componirte und
dem Vereine „Fortſchritt“ gewidmete melodiöſe
Polka: „Herzliebchen“ vielen Beifall fand und
daß Herr Lehrer Carl Eder für ſeine vorzüg-
lichen Vorträge am Clavier rauſchenden Applaus
erntete.
(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)
Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Geſuch
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