Mährisches Tagblatt. Nr. 41, Olmütz, 21.02.1898.[Spaltenumbruch]
Sie können in Ihre Heimat mit dem Bewußt- Hierauf erklärt der Landeshauptmann die Locales und Provinzielles. Olmütz, 21. Februar. (Sauctionirtes Gesetz.) Der Kaiser hat (Personales.) Herr Bürgermeister Brand- (Verlobung.) Herr Oberlieutenant Josef (Trauung) Am 1. März Abends 6 Uhr (Todesfälle.) Am 18. d. M. ist in Mar- (Erneunungen.) Der Minister für Cultus (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen S[i]tzung des [Spaltenumbruch] erinnert, da ist das aufblühende Vevey mit Freilich ganz so wunderschön wird's nicht [Spaltenumbruch] Abschreibung des Wassermehrconsumes. -- Bericht (Musikschule des Musikvereins. (2. Quartal.) Am Schlusse des 1. Quartals ver- (Georg Schönerer in Sternberg.) Freitag (Waskenkränzchen im Militär-Castue.) Das samstägige Kränzchen im Militärcasino bot (Kränzchen des Geselligkeits-Vereines der Beamten der k. k. österr Staatsbahnen.) Samstag Abends fand im Englischsaale das von [Spaltenumbruch]
Sie können in Ihre Heimat mit dem Bewußt- Hierauf erklärt der Landeshauptmann die Locales und Provinzielles. Olmütz, 21. Februar. (Sauctionirtes Geſetz.) Der Kaiſer hat (Perſonales.) Herr Bürgermeiſter Brand- (Verlobung.) Herr Oberlieutenant Joſef (Trauung) Am 1. März Abends 6 Uhr (Todesfälle.) Am 18. d. M. iſt in Mar- (Erneunungen.) Der Miniſter für Cultus (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen S[i]tzung des [Spaltenumbruch] erinnert, da iſt das aufblühende Vevey mit Freilich ganz ſo wunderſchön wird’s nicht [Spaltenumbruch] Abſchreibung des Waſſermehrconſumes. — Bericht (Muſikſchule des Muſikvereins. (2. Quartal.) Am Schluſſe des 1. Quartals ver- (Georg Schönerer in Sternberg.) Freitag (Waskenkränzchen im Militär-Caſtue.) Das ſamſtägige Kränzchen im Militärcaſino bot (Kränzchen des Geſelligkeits-Vereines der Beamten der k. k. öſterr Staatsbahnen.) Samſtag Abends fand im Engliſchſaale das von <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#f1d" xml:id="f1c" prev="#f1b" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a3b" prev="#a3a" type="jArticle" n="2"> <p>Sie können in Ihre Heimat mit dem Bewußt-<lb/> ſein zurückkehren, daß Sie eifrig und vollkommen<lb/> Ihrer Pflicht nachgekommen ſind. Daß ein ſo<lb/> erfreulicher Erfolg in dieſer Seſſion erzielt wurde,<lb/> kann man nicht nur Ihrem Fleiße und Ihrer<lb/> Gewiſſenhaftigkeit, ſondern auch dem gegenſeitigen<lb/> Verſtändniſſe zuſchreiben, ſo wie dem guten Wil-<lb/> len, welcher Alle beherrſcht, wenn es ſich um das<lb/> Wohl und das Intereſſe unſeres geliebten Landes<lb/> handelte. (Bravo! Vyborně!) Deutſch fortfahrend):<lb/> Es wird vor Allem meine Aufgabe ſein, im Ein-<lb/> vernehmen mit dem Landes-Ausſchuſſe die Beſchlüſſe<lb/> des Landtages ſo raſch als möglich und in dem<lb/> Sinne, wie ſie gefaßt wurden, durchzuführen. Indem<lb/> ich für die Anerkennung, welche mir von Seite<lb/> des Landeshauptmannes und des Abg. Freiherrn<lb/> von Chlumecky zutheil wurde, meinen tiefgefühlten<lb/> innigſten Dank ausſpreche, verabſchiede ich mich<lb/> von Ihnen mit dem wärmſten Wunſche, daß Ihre<lb/> opferwillige, von den lauterſten Intentionen ge-<lb/> tragene Thätigkeit jene ſegensreichen Früchte tra-<lb/> gen möge, die wir alle wärmſtens in unſerem<lb/> Herzen für das Land und ſeine Bewohner hegen.<lb/> (Allſeitiger Beifall und Händeklatſchen.)</p><lb/> <p>Hierauf erklärt der Landeshauptmann die<lb/><hi rendition="#g">Seſſion</hi> für <hi rendition="#g">geſchloſſen.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Locales und Provinzielles.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 21. Februar.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sauctionirtes Geſetz.)</hi> </head> <p>Der <hi rendition="#g">Kaiſer</hi> hat<lb/> mit Allerhöchſter Entſchließung vom 18. Februar<lb/> d. J. dem vom Landtage der Markgrafſchaft<lb/> Mähren beſchloſſenen Entwurfe eines Geſetzes<lb/> betreffend die Berathung einiger im Landtage<lb/> geſtellten Anträge die Sanction ertheilt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Perſonales.)</hi> </head> <p>Herr Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Brand-<lb/> huber</hi> hat ſich Samſtag nach Schluß des Land-<lb/> tags von Brünn nach Prag begeben und kehrt<lb/> heute von dort wieder hieher zurück. Die Land-<lb/> tagsabgeordneten Herren Robert <hi rendition="#g">Primaveſi</hi> und<lb/> Dr. Carl. <hi rendition="#g">Schrötter</hi> ſind bereits am Sonn-<lb/> abende hier eingetroffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verlobung.)</hi> </head> <p>Herr Oberlieutenant Joſef<lb/><hi rendition="#g">Neuwirth</hi> des 93. Inft.-Rgts. hat ſich mit<lb/> Frl. Rudolfine <hi rendition="#g">Toman,</hi> einer Tochter des k. k.<lb/> Steuereinnehmers Herrn Hugo Toman verlobt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Trauung)</hi> </head> <p>Am 1. März Abends 6 Uhr<lb/> findet in der hieſigen evangeliſchen Kirche die<lb/> Trauung des Architecten und Stadtingenieurs in<lb/> Olmütz, Herrn Wilhelm <hi rendition="#g">Heller</hi> mit Fräulein<lb/> Hermine <hi rendition="#g">Suchy</hi> ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Todesfälle.)</hi> </head> <p>Am 18. d. M. iſt in <hi rendition="#g">Mar-<lb/> burg</hi> Herr Med.-Dr. Alois Theodor <hi rendition="#g">Hořinek,</hi><lb/> k u. k. Regimentsarzt im Ruheſtande im Alter<lb/> von 71 Jahren verſtorben. Der Verblichene gehörte<lb/> durch mehrere Jahre der Olmützer Garniſon an.<lb/> — Geſtern verſtarb in Zara an den Folgen eines<lb/> ſchweren Lungenleidens Herr Oberlieutenant Ignaz<lb/><hi rendition="#g">Baron Lauer</hi> im 30. Lebensjahre. Der<lb/><cb/> Berblichene war der Enkel des einſtigen Feſtungs-<lb/> commandanten von Olmütz, FZM. Baron <hi rendition="#g">Lauer</hi><lb/> und der Sohn des im Jahre 1893 zu Görz<lb/> verſtorbenen Generalmajors Baron Hugo <hi rendition="#g">Lauer;</hi><lb/> er diente durch 10 Jahre im Infanterie-Regimente<lb/> Nr. 76, dann im 7., 21. u. 23. Landw.-Jaſt.-Regt.<lb/> — Am letzten Samſtag Vormittags verſchied in<lb/> Freudenthal Herr Arthur <hi rendition="#g">Liberda,</hi> k. k. Be-<lb/> zirkshauptmann nach längerem Leiden im 48.<lb/> Lebensjahre. Heute Nachmittags 4 Uhr findet<lb/> das Leichenbegängniß dortſelbſt ſtatt. — Geſtern<lb/> verſtarb hier die hieſige Hausbeſitzerin Frau<lb/> Barbara <hi rendition="#g">Heilich</hi> in dem hohen Alter von 81<lb/> Jahren. Das Leichenbegängniß findet morgen<lb/> Nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhauſe Herren-<lb/> gaſſe Nr. 4, aus ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Erneunungen.)</hi> </head> <p>Der Miniſter für Cultus<lb/> und Unterricht hat den wirklichen Lehrer an der<lb/> höheren Handelsſchule in Olmütz Leopold <hi rendition="#g">Frank</hi><lb/> zum wirklichen Lehrer am Staatsgymnaſium in<lb/> Pola ernannt. — Der Juſtizminiſter hat den<lb/> Gerichtsadjuncten in Kremſier Rudolf <hi rendition="#g">Pecival</hi><lb/> zum Gerichtsſecretär in Tiſchnowitz ernannt.</p> </div><lb/> <div xml:id="a4a" next="#a4b" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)</hi> </head><lb/> <p>Die Tagesordnung der heutigen S<supplied>i</supplied>tzung des<lb/> Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende:<lb/> Anſuchen um Gewährung einer Renumeration. —<lb/> Bauämtlicher Bericht betreffend die Herſtellung<lb/> des Waſſerleitungsrohrſtranges in der Parkſtraße<lb/> längs des Staatsbahndirectionsgebäudes bis zur<lb/> Villa Paſſinger. — Bauämtlicher Bericht betref-<lb/> fend die Verlängerung des Gasrohrſtranges von<lb/> der Mitte des Staatsbahndirectionsgebäudes<lb/> bis zur Billa Paſſinger. — Bauämtlicher Bericht<lb/> betreffend den Ausban der Fürſtenbergſtraße. —<lb/> Bauämtlicher Bericht betreffend die Herſtellung<lb/> der Marchſtraße vom Kremer’ſchen Neubau bis<lb/> an die Sternberger Reichsſtraße. — Bauämt-<lb/> licher Bericht betreffend die Verlängerung der<lb/> Joſef v. Engelſtraße und der Zirkendorferſtraße.<lb/> — Anſuchen der Leitung der 5cl<supplied>a</supplied>ſſigen Knaben-<lb/> volksſchule um definitive Syſtemiſirung des Heiz-<lb/> materiales. — Bericht über die Inventursauf-<lb/> nahme im Induſtriewerke in Gießhübl. — Bericht<lb/> der 3. Section über das Geſuch der Organiſtens-<lb/> witwe Frau Marie Tjuka um Erhöhung der<lb/> Witwenpenſion. — Bericht der 3. Section über<lb/> das Einſchreiten der Herren Wilhelm Wotky und<lb/> Karl Wotky um Verleihung des Bürgerrechtes.<lb/> — Bericht der 3. Section über das E<supplied>i</supplied>nſchreiten<lb/> des Herrn Theodor Slaby um Verleihung des<lb/> Heimathrechtes. — Bericht der 1. Section be-<lb/> treffend die Canaliſirung der Zirkendorfergaſſe.<lb/> — Bericht der 1. Section über das A<supplied>n</supplied>ſuchen des<lb/> Urſulinerinnen-Ordens-Conventes um Abſchrei-<lb/> bung des Waſſermehrconſumes. — Bericht der<lb/> 1. Section betreffend die Ausführung der Bau-<lb/> arbeiten an der Weſt- und Mittelkuppel der<lb/> Sct. Michaelskirche. — Bericht der 1. Section<lb/> über das Einſchreiten des Herrn Jonas Löwy um</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="f1d" prev="#f1c" type="jArticle" n="2"> <p>erinnert, da iſt das aufblühende <hi rendition="#g">Vevey</hi> mit<lb/> den „Avants“ im Rücken und eine Fülle anderer<lb/> ſchauenswerther Punkte. Montreux ſelbſt hat<lb/> wohl auch unter all den anderen Orten am See<lb/> den Mitbewerberinnen um die Gunſt der rei-<lb/> ſenden Menge, die geſchützteſte Lage und<lb/> darum auch das mildeſte K<supplied>li</supplied>ma. Der Winter<lb/> tritt hier immer erſt etwas ſpät, ſo gegen Ende<lb/> Jänner oder Anfang Februar und auch dann<lb/> nirgends als allzu geſtrenger Tyrann auf. Oft<lb/> kann man noch den Weihnachtstiſch mit friſchen<lb/> Roſen aus dem Garten ſchmücken! In dieſem<lb/> Jahre allerdings war es umgekehrt: der Froſt<lb/> ſtellte ſich ſchon ziemlich zeitig ein und die Wochen<lb/> vor dem Feſte waren faſt ununter brochen kalt<lb/> und trübe. Dafür herrſcht aber nun ſeit Neujahr<lb/> das wahre Frühlingswetter. Bäume und Sträucher<lb/> fangen ſchon an zu treiben, und man könnte<lb/> faſt glauben, ſchon jetzt den Veilchenduft in der<lb/> Luft zu verſpüren.</p><lb/> <p>Freilich ganz ſo wunderſchön wird’s nicht<lb/> weiter gehen, ein bischen Schnee und Eis wird<lb/> uns ſchon auch hier noch beſcheert werden. Und<lb/> ſollte dies wirklich ausbleiben, — der diesjährige<lb/> Winter ſcheint ja nun einmal überall etwas aus<lb/> der Art geſchlagen zu ſein — ſo ſorgt ſchon der<lb/> alte Seegott dafür, daß die Menſchlein nicht gar<lb/> zu übermüthig werden; er ſchickt ihnen ſeine<lb/> wallenden Nebel herauf, zugleich darin ſeine<lb/> eigene Schönheit, die Pracht der Berge, alles,<lb/> alles einhüllend. Oder geſchieht das nur, weil<lb/> ſeine Schweizer Kinder behaupten, daß dies geſund<lb/><cb/> ſei! Oder iſt am Ende gar ein wenig Cocetterie<lb/> dabei im Spiel? Man weiß ja das Schöne<lb/> immer mehr zu ſchätzen, wenn man es eine Zeit<lb/> lang entbehren mußte. Und was gäbe es viel<lb/> reizvolleres, als nach ſolch’ grauer Dämmerung<lb/> zu beobachten, wie die alten Coloſſe, die ſchroff-<lb/> gezackten Savoyer- und Walliſeralpen und weiter<lb/> rechts etwas im Hintergrunde der düſtere Jura<lb/> unter den ſiegreichen Strahlen der Sonne ihren<lb/> leichtgewirkten und doch ſo undurchſichtigen Panzer<lb/> ſinken laſſen müſſen! Und wenn die Königin<lb/> der Berge, hier der Dent du Midi, ſich wieder<lb/> in ihrem jungfräulich reinſten Glanze zeigt!<lb/> Das Herz wird einem bei ſolchem Anblicke<lb/> ordentlich weit. Man begrüßt ſie alle wie liebe,<lb/> treue Freunde, die man eine Weile nicht geſehen.<lb/> Man ſtellt feſt, daß der eine von ihnen ſich<lb/> mit einer größeren Pelzmütze geſchmückt, der<lb/> andere ſich in ein längeres Cape gehüllt hat.<lb/> Man begreift dann wohl, daß es Menſchen gibt,<lb/> die aus Heimweh nach ihren Bergen krank<lb/> werden, und man verſteht es, daß gerade dieſe<lb/> Berge hier mit ihrem ſtarken Verbündeten, dem<lb/> See, unſere Dichter zu begeiſterten Lobgeſängen<lb/> herausforderten. Daher mag es wohl auch<lb/> kommen, daß ſchon der Name des Genferſees<lb/> alle Naturſchönheiten vor unſer geiſtiges Auge<lb/> zaubert. Aber trifft es bei anderen Dingen meiſt<lb/> zu, daß die Wirklichkeit unſere Vorſtellung ent-<lb/> täuſcht, ſo tritt hier einmal der umgekehrte Fall<lb/> ein: ſie übertrifft die reichſte Phantaſie.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a4b" prev="#a4a" type="jArticle" n="2"> <p>Abſchreibung des Waſſermehrconſumes. — Bericht<lb/> der 1. Section über den für das k. k. Militär-<lb/> Aerar durchgeführten Ankouf der Baugründe zur<lb/> Erbauung eines Militär-Berpflegs-Magazins. —<lb/> Bericht des Theater-Comités über das Anſuchen<lb/> des Theaterdirectors Herrn Stanislaus Leſſer<lb/> bezüglich Abſchreibung der Inſpections- und<lb/> Nothbeleuchtungsgebühren und betreffend den An-<lb/> kauf von Theater-Decorationen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Muſikſchule des Muſikvereins. (2.<lb/> Quartal.)</hi> </head> <p>Am Schluſſe des 1. Quartals ver-<lb/> blieben 287 Schüler. Im Laufe des 2. Quar-<lb/> tals traten 10 Schüler ein, 19 dagegen aus, ſo<lb/> daß 278 verbleiben. Von dieſen wurden claſſi-<lb/> ſicirt 276 und erhielten folgende Noten: <hi rendition="#g">Schul-<lb/> beſuch:</hi> ſehr fleißig 269, fleißig 7, <hi rendition="#g">Sitten:</hi><lb/> vollkommen entſprechen<supplied>d</supplied> 274, entſprechend 2,<lb/><hi rendition="#g">Fleiß:</hi> ausdauernd 231, befriedigend 44, un-<lb/> gleichmäßig 1, <hi rendition="#g">Fortgang:</hi> Violineſehr gut 70,<lb/> gut 32, genügend 4, <hi rendition="#g">Clavier:</hi> ſehr gut 100,<lb/> gut 30, genügend 2, <hi rendition="#g">Geſang:</hi> ſehr gut 7, gut<lb/> 6, <hi rendition="#g">Violincello:</hi> ſehr gut 10, gut 3, <hi rendition="#g">Viola:</hi><lb/> ſehr gut 2, gut 4, <hi rendition="#g">Contrabaß;</hi> ſehr gut 4,<lb/> gut 2.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Georg Schönerer in Sternberg.)</hi> </head> <p>Freitag<lb/> Abends fand in Sternberg im großen Saale der<lb/> dortigen Turnhalle eine Verſammlung des Bundes<lb/> deutſcher Landwirthe in der Oſtmark ſtatt, in<lb/> welcher die Abgeordneten <hi rendition="#g">Schönerer</hi> und <hi rendition="#g">Iro</hi><lb/> ſo<hi rendition="#g">wi</hi>e Herr <hi rendition="#g">Schamberger</hi> ſprachen. Dieſelben<lb/> wurden Namens der deutſchen Landwirthe von<lb/> Abg. <hi rendition="#g">Zimmer</hi> und Namens der deutſchen natio-<lb/> nalen Bevölkerung <choice><sic>Sternber gs</sic><corr>Sternbergs</corr></choice> von Herrn Anton<lb/> Ruß begrüßt. Während der Verſammlung kam<lb/> es vor der Turnhalle und zum Theil im Vor-<lb/> hauſe der letzteren zu aufregenden Scenen, indem<lb/> Perſonen ohne Eintrittskarten eindringen wollten,<lb/> was denſelben verweigert wurde. Auch Steine<lb/> wurden geworfen, von denen einer den Redacteur<lb/><hi rendition="#g">Milde</hi> oberhalb des linken Auges an der Stirne<lb/> traf. Die Verletzung iſt jedoch glücklicherweiſe<lb/> keine bedeutende. Auch ein Landmann wurde ver-<lb/> wundet. Gendarmerie und Polizei ſäuberten ſo-<lb/> dann den Platz vor der Turnhalle, auf welchem<lb/> ſich méhrere hundert Perſonen angeſammelt hatten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Waskenkränzchen im Militär-Caſtue.)</hi> </head><lb/> <p>Das ſamſtägige Kränzchen im Militärcaſino bot<lb/> ſeinen Beſuchern reichſte Unterhaltung, trotzdem<lb/> der Beſuch kein ſo zahlreicher war, als ihn dieſe<lb/> Kränzchen in früheren Jahren aufwieſen. Allein<lb/> eine Fülle jugendlicher Erſcheinungen in den<lb/> kleidſamſten Maskencoſtümen gab demſelben eige-<lb/> nen Reiz. Neben den Masken in den verſchieden-<lb/> ſten Nationaltrachten ſah man eine üppige Schöne<lb/> im Incroyable-Coſtüme, eine duftige Mädchen-<lb/> erſcheinung als hell leuchtender Frühling u. ſ. w.<lb/> Der Domino war weniger vertreten. Unter den<lb/> Herrencoſtümen fiel eines auf, das ſeinen Träger<lb/> überaus gut kleidete, ein franzöſiſches Jagdcoſtüm<lb/> (rother Frack u. ſ. w.) Se. Excellenz der Divi-<lb/> ſionär F. M. Lt. Freiherr v. <hi rendition="#g">Mertens</hi> hatte<lb/> das Kränzchen mit ſeinem Beſuche beehrt. Außer-<lb/> dem waren General <hi rendition="#g">Heimroth,</hi> die Gräſinnen<lb/><hi rendition="#g">Zierotin,</hi> Graf <hi rendition="#g">Eltz</hi> und Gemahlin anweſend.<lb/> Getanzt wurde mit Ausdauer bis zum Morgen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Kränzchen des Geſelligkeits-Vereines<lb/> der Beamten der k. k. öſterr Staatsbahnen.)</hi> </head><lb/> <p>Samſtag Abends fand im Engliſchſaale das von<lb/> dem Geſelligkeitsvereine der k. k. öſterr. Staats-<lb/> bahnen veranſtaltete Kränzchen ſtatt. Die Be-<lb/> theiligung an demſelben war zwar etwas ſchwächer<lb/> als in früheren Jahren, umſo animirter geſtaltete<lb/> ſich jedoch die Unterhaltung ſelbſt, deren Arran-<lb/> gement in beſten Händen ruhte und dem Comité<lb/> allſeitige Anerkennung eintrug. Sehr originell<lb/> und prächtig präſentirte ſich die Decoration des<lb/> Saales. In der rechten Ecke ſah man den Vor-<lb/> dertheil einer mächtigen, mit rothen Signallaternen<lb/> verſehenen Locomotive, die aus einem Turnel<lb/> hervorzukommen ſchien, während auf der linken<lb/> Seite Apparte des Eiſenbahndienſtes (Wechſel etc.)<lb/> angebracht waren. An den Wänden hatten rothe<lb/> Signalfahnen Platz gefunden. Die Decoration<lb/> fand allgemeinen Beifall. Die Damenwelt, welche<lb/> ihre reizendſten Vertreterinnen entſendet hatte,<lb/> war zumeiſt in Ballkleidung erſchienen; einige<lb/> Mädchen hatten auch ſehr kleidſame Trachten ge-<lb/> wählt. Getanzt wurde bei den Klängen der Muſik-<lb/> capelle des 98. Inf.-Reg. mit vollſter Hingebung<lb/> bis in die Morgenſtunden. Durch ein beſonders<lb/> ſorgſames Arrangementzeichneten ſich die Quadrillen<lb/> aus. Das Feſt, das einen glänzenden Verlauf<lb/> nahm, beehrten mit ihrer Gegenwart Herr Re-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Sie können in Ihre Heimat mit dem Bewußt-
ſein zurückkehren, daß Sie eifrig und vollkommen
Ihrer Pflicht nachgekommen ſind. Daß ein ſo
erfreulicher Erfolg in dieſer Seſſion erzielt wurde,
kann man nicht nur Ihrem Fleiße und Ihrer
Gewiſſenhaftigkeit, ſondern auch dem gegenſeitigen
Verſtändniſſe zuſchreiben, ſo wie dem guten Wil-
len, welcher Alle beherrſcht, wenn es ſich um das
Wohl und das Intereſſe unſeres geliebten Landes
handelte. (Bravo! Vyborně!) Deutſch fortfahrend):
Es wird vor Allem meine Aufgabe ſein, im Ein-
vernehmen mit dem Landes-Ausſchuſſe die Beſchlüſſe
des Landtages ſo raſch als möglich und in dem
Sinne, wie ſie gefaßt wurden, durchzuführen. Indem
ich für die Anerkennung, welche mir von Seite
des Landeshauptmannes und des Abg. Freiherrn
von Chlumecky zutheil wurde, meinen tiefgefühlten
innigſten Dank ausſpreche, verabſchiede ich mich
von Ihnen mit dem wärmſten Wunſche, daß Ihre
opferwillige, von den lauterſten Intentionen ge-
tragene Thätigkeit jene ſegensreichen Früchte tra-
gen möge, die wir alle wärmſtens in unſerem
Herzen für das Land und ſeine Bewohner hegen.
(Allſeitiger Beifall und Händeklatſchen.)
Hierauf erklärt der Landeshauptmann die
Seſſion für geſchloſſen.
Locales und Provinzielles.
Olmütz, 21. Februar.
(Sauctionirtes Geſetz.) Der Kaiſer hat
mit Allerhöchſter Entſchließung vom 18. Februar
d. J. dem vom Landtage der Markgrafſchaft
Mähren beſchloſſenen Entwurfe eines Geſetzes
betreffend die Berathung einiger im Landtage
geſtellten Anträge die Sanction ertheilt.
(Perſonales.) Herr Bürgermeiſter Brand-
huber hat ſich Samſtag nach Schluß des Land-
tags von Brünn nach Prag begeben und kehrt
heute von dort wieder hieher zurück. Die Land-
tagsabgeordneten Herren Robert Primaveſi und
Dr. Carl. Schrötter ſind bereits am Sonn-
abende hier eingetroffen.
(Verlobung.) Herr Oberlieutenant Joſef
Neuwirth des 93. Inft.-Rgts. hat ſich mit
Frl. Rudolfine Toman, einer Tochter des k. k.
Steuereinnehmers Herrn Hugo Toman verlobt.
(Trauung) Am 1. März Abends 6 Uhr
findet in der hieſigen evangeliſchen Kirche die
Trauung des Architecten und Stadtingenieurs in
Olmütz, Herrn Wilhelm Heller mit Fräulein
Hermine Suchy ſtatt.
(Todesfälle.) Am 18. d. M. iſt in Mar-
burg Herr Med.-Dr. Alois Theodor Hořinek,
k u. k. Regimentsarzt im Ruheſtande im Alter
von 71 Jahren verſtorben. Der Verblichene gehörte
durch mehrere Jahre der Olmützer Garniſon an.
— Geſtern verſtarb in Zara an den Folgen eines
ſchweren Lungenleidens Herr Oberlieutenant Ignaz
Baron Lauer im 30. Lebensjahre. Der
Berblichene war der Enkel des einſtigen Feſtungs-
commandanten von Olmütz, FZM. Baron Lauer
und der Sohn des im Jahre 1893 zu Görz
verſtorbenen Generalmajors Baron Hugo Lauer;
er diente durch 10 Jahre im Infanterie-Regimente
Nr. 76, dann im 7., 21. u. 23. Landw.-Jaſt.-Regt.
— Am letzten Samſtag Vormittags verſchied in
Freudenthal Herr Arthur Liberda, k. k. Be-
zirkshauptmann nach längerem Leiden im 48.
Lebensjahre. Heute Nachmittags 4 Uhr findet
das Leichenbegängniß dortſelbſt ſtatt. — Geſtern
verſtarb hier die hieſige Hausbeſitzerin Frau
Barbara Heilich in dem hohen Alter von 81
Jahren. Das Leichenbegängniß findet morgen
Nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhauſe Herren-
gaſſe Nr. 4, aus ſtatt.
(Erneunungen.) Der Miniſter für Cultus
und Unterricht hat den wirklichen Lehrer an der
höheren Handelsſchule in Olmütz Leopold Frank
zum wirklichen Lehrer am Staatsgymnaſium in
Pola ernannt. — Der Juſtizminiſter hat den
Gerichtsadjuncten in Kremſier Rudolf Pecival
zum Gerichtsſecretär in Tiſchnowitz ernannt.
(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)
Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende:
Anſuchen um Gewährung einer Renumeration. —
Bauämtlicher Bericht betreffend die Herſtellung
des Waſſerleitungsrohrſtranges in der Parkſtraße
längs des Staatsbahndirectionsgebäudes bis zur
Villa Paſſinger. — Bauämtlicher Bericht betref-
fend die Verlängerung des Gasrohrſtranges von
der Mitte des Staatsbahndirectionsgebäudes
bis zur Billa Paſſinger. — Bauämtlicher Bericht
betreffend den Ausban der Fürſtenbergſtraße. —
Bauämtlicher Bericht betreffend die Herſtellung
der Marchſtraße vom Kremer’ſchen Neubau bis
an die Sternberger Reichsſtraße. — Bauämt-
licher Bericht betreffend die Verlängerung der
Joſef v. Engelſtraße und der Zirkendorferſtraße.
— Anſuchen der Leitung der 5claſſigen Knaben-
volksſchule um definitive Syſtemiſirung des Heiz-
materiales. — Bericht über die Inventursauf-
nahme im Induſtriewerke in Gießhübl. — Bericht
der 3. Section über das Geſuch der Organiſtens-
witwe Frau Marie Tjuka um Erhöhung der
Witwenpenſion. — Bericht der 3. Section über
das Einſchreiten der Herren Wilhelm Wotky und
Karl Wotky um Verleihung des Bürgerrechtes.
— Bericht der 3. Section über das Einſchreiten
des Herrn Theodor Slaby um Verleihung des
Heimathrechtes. — Bericht der 1. Section be-
treffend die Canaliſirung der Zirkendorfergaſſe.
— Bericht der 1. Section über das Anſuchen des
Urſulinerinnen-Ordens-Conventes um Abſchrei-
bung des Waſſermehrconſumes. — Bericht der
1. Section betreffend die Ausführung der Bau-
arbeiten an der Weſt- und Mittelkuppel der
Sct. Michaelskirche. — Bericht der 1. Section
über das Einſchreiten des Herrn Jonas Löwy um
erinnert, da iſt das aufblühende Vevey mit
den „Avants“ im Rücken und eine Fülle anderer
ſchauenswerther Punkte. Montreux ſelbſt hat
wohl auch unter all den anderen Orten am See
den Mitbewerberinnen um die Gunſt der rei-
ſenden Menge, die geſchützteſte Lage und
darum auch das mildeſte Klima. Der Winter
tritt hier immer erſt etwas ſpät, ſo gegen Ende
Jänner oder Anfang Februar und auch dann
nirgends als allzu geſtrenger Tyrann auf. Oft
kann man noch den Weihnachtstiſch mit friſchen
Roſen aus dem Garten ſchmücken! In dieſem
Jahre allerdings war es umgekehrt: der Froſt
ſtellte ſich ſchon ziemlich zeitig ein und die Wochen
vor dem Feſte waren faſt ununter brochen kalt
und trübe. Dafür herrſcht aber nun ſeit Neujahr
das wahre Frühlingswetter. Bäume und Sträucher
fangen ſchon an zu treiben, und man könnte
faſt glauben, ſchon jetzt den Veilchenduft in der
Luft zu verſpüren.
Freilich ganz ſo wunderſchön wird’s nicht
weiter gehen, ein bischen Schnee und Eis wird
uns ſchon auch hier noch beſcheert werden. Und
ſollte dies wirklich ausbleiben, — der diesjährige
Winter ſcheint ja nun einmal überall etwas aus
der Art geſchlagen zu ſein — ſo ſorgt ſchon der
alte Seegott dafür, daß die Menſchlein nicht gar
zu übermüthig werden; er ſchickt ihnen ſeine
wallenden Nebel herauf, zugleich darin ſeine
eigene Schönheit, die Pracht der Berge, alles,
alles einhüllend. Oder geſchieht das nur, weil
ſeine Schweizer Kinder behaupten, daß dies geſund
ſei! Oder iſt am Ende gar ein wenig Cocetterie
dabei im Spiel? Man weiß ja das Schöne
immer mehr zu ſchätzen, wenn man es eine Zeit
lang entbehren mußte. Und was gäbe es viel
reizvolleres, als nach ſolch’ grauer Dämmerung
zu beobachten, wie die alten Coloſſe, die ſchroff-
gezackten Savoyer- und Walliſeralpen und weiter
rechts etwas im Hintergrunde der düſtere Jura
unter den ſiegreichen Strahlen der Sonne ihren
leichtgewirkten und doch ſo undurchſichtigen Panzer
ſinken laſſen müſſen! Und wenn die Königin
der Berge, hier der Dent du Midi, ſich wieder
in ihrem jungfräulich reinſten Glanze zeigt!
Das Herz wird einem bei ſolchem Anblicke
ordentlich weit. Man begrüßt ſie alle wie liebe,
treue Freunde, die man eine Weile nicht geſehen.
Man ſtellt feſt, daß der eine von ihnen ſich
mit einer größeren Pelzmütze geſchmückt, der
andere ſich in ein längeres Cape gehüllt hat.
Man begreift dann wohl, daß es Menſchen gibt,
die aus Heimweh nach ihren Bergen krank
werden, und man verſteht es, daß gerade dieſe
Berge hier mit ihrem ſtarken Verbündeten, dem
See, unſere Dichter zu begeiſterten Lobgeſängen
herausforderten. Daher mag es wohl auch
kommen, daß ſchon der Name des Genferſees
alle Naturſchönheiten vor unſer geiſtiges Auge
zaubert. Aber trifft es bei anderen Dingen meiſt
zu, daß die Wirklichkeit unſere Vorſtellung ent-
täuſcht, ſo tritt hier einmal der umgekehrte Fall
ein: ſie übertrifft die reichſte Phantaſie.
Abſchreibung des Waſſermehrconſumes. — Bericht
der 1. Section über den für das k. k. Militär-
Aerar durchgeführten Ankouf der Baugründe zur
Erbauung eines Militär-Berpflegs-Magazins. —
Bericht des Theater-Comités über das Anſuchen
des Theaterdirectors Herrn Stanislaus Leſſer
bezüglich Abſchreibung der Inſpections- und
Nothbeleuchtungsgebühren und betreffend den An-
kauf von Theater-Decorationen.
(Muſikſchule des Muſikvereins. (2.
Quartal.) Am Schluſſe des 1. Quartals ver-
blieben 287 Schüler. Im Laufe des 2. Quar-
tals traten 10 Schüler ein, 19 dagegen aus, ſo
daß 278 verbleiben. Von dieſen wurden claſſi-
ſicirt 276 und erhielten folgende Noten: Schul-
beſuch: ſehr fleißig 269, fleißig 7, Sitten:
vollkommen entſprechend 274, entſprechend 2,
Fleiß: ausdauernd 231, befriedigend 44, un-
gleichmäßig 1, Fortgang: Violineſehr gut 70,
gut 32, genügend 4, Clavier: ſehr gut 100,
gut 30, genügend 2, Geſang: ſehr gut 7, gut
6, Violincello: ſehr gut 10, gut 3, Viola:
ſehr gut 2, gut 4, Contrabaß; ſehr gut 4,
gut 2.
(Georg Schönerer in Sternberg.) Freitag
Abends fand in Sternberg im großen Saale der
dortigen Turnhalle eine Verſammlung des Bundes
deutſcher Landwirthe in der Oſtmark ſtatt, in
welcher die Abgeordneten Schönerer und Iro
ſowie Herr Schamberger ſprachen. Dieſelben
wurden Namens der deutſchen Landwirthe von
Abg. Zimmer und Namens der deutſchen natio-
nalen Bevölkerung Sternbergs von Herrn Anton
Ruß begrüßt. Während der Verſammlung kam
es vor der Turnhalle und zum Theil im Vor-
hauſe der letzteren zu aufregenden Scenen, indem
Perſonen ohne Eintrittskarten eindringen wollten,
was denſelben verweigert wurde. Auch Steine
wurden geworfen, von denen einer den Redacteur
Milde oberhalb des linken Auges an der Stirne
traf. Die Verletzung iſt jedoch glücklicherweiſe
keine bedeutende. Auch ein Landmann wurde ver-
wundet. Gendarmerie und Polizei ſäuberten ſo-
dann den Platz vor der Turnhalle, auf welchem
ſich méhrere hundert Perſonen angeſammelt hatten.
(Waskenkränzchen im Militär-Caſtue.)
Das ſamſtägige Kränzchen im Militärcaſino bot
ſeinen Beſuchern reichſte Unterhaltung, trotzdem
der Beſuch kein ſo zahlreicher war, als ihn dieſe
Kränzchen in früheren Jahren aufwieſen. Allein
eine Fülle jugendlicher Erſcheinungen in den
kleidſamſten Maskencoſtümen gab demſelben eige-
nen Reiz. Neben den Masken in den verſchieden-
ſten Nationaltrachten ſah man eine üppige Schöne
im Incroyable-Coſtüme, eine duftige Mädchen-
erſcheinung als hell leuchtender Frühling u. ſ. w.
Der Domino war weniger vertreten. Unter den
Herrencoſtümen fiel eines auf, das ſeinen Träger
überaus gut kleidete, ein franzöſiſches Jagdcoſtüm
(rother Frack u. ſ. w.) Se. Excellenz der Divi-
ſionär F. M. Lt. Freiherr v. Mertens hatte
das Kränzchen mit ſeinem Beſuche beehrt. Außer-
dem waren General Heimroth, die Gräſinnen
Zierotin, Graf Eltz und Gemahlin anweſend.
Getanzt wurde mit Ausdauer bis zum Morgen.
(Kränzchen des Geſelligkeits-Vereines
der Beamten der k. k. öſterr Staatsbahnen.)
Samſtag Abends fand im Engliſchſaale das von
dem Geſelligkeitsvereine der k. k. öſterr. Staats-
bahnen veranſtaltete Kränzchen ſtatt. Die Be-
theiligung an demſelben war zwar etwas ſchwächer
als in früheren Jahren, umſo animirter geſtaltete
ſich jedoch die Unterhaltung ſelbſt, deren Arran-
gement in beſten Händen ruhte und dem Comité
allſeitige Anerkennung eintrug. Sehr originell
und prächtig präſentirte ſich die Decoration des
Saales. In der rechten Ecke ſah man den Vor-
dertheil einer mächtigen, mit rothen Signallaternen
verſehenen Locomotive, die aus einem Turnel
hervorzukommen ſchien, während auf der linken
Seite Apparte des Eiſenbahndienſtes (Wechſel etc.)
angebracht waren. An den Wänden hatten rothe
Signalfahnen Platz gefunden. Die Decoration
fand allgemeinen Beifall. Die Damenwelt, welche
ihre reizendſten Vertreterinnen entſendet hatte,
war zumeiſt in Ballkleidung erſchienen; einige
Mädchen hatten auch ſehr kleidſame Trachten ge-
wählt. Getanzt wurde bei den Klängen der Muſik-
capelle des 98. Inf.-Reg. mit vollſter Hingebung
bis in die Morgenſtunden. Durch ein beſonders
ſorgſames Arrangementzeichneten ſich die Quadrillen
aus. Das Feſt, das einen glänzenden Verlauf
nahm, beehrten mit ihrer Gegenwart Herr Re-
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