Märkische Blätter. Nr. 35. Hattingen, 1. Mai 1850.[Beginn Spaltensatz]
jetzigen Lebens satt und überdrüssig. Dieß höre ich von Tagesbegebenheiten. Berlin, 27. April. Bei der fortdauernden Unge- Erfurt, 27. April. Die Gerüchte, daß Kurhessen Es werden uns häufig Artikel gehässiger und Zur Aufnahme von Jnseraten sind wir allerdings Die Redaktion der "Märkischen Blätter." C. Hundt. Bekanntmachungen. Durch alle wohllöbliche Postanstalten sind 1 ) Rheinisches Volksblatt Dasselbe erscheint in jeder Woche sechsmal und 2 ) Der Erzähler, in jeder Woche 6 Nummern, 3 ) Deutsches Volksbuch der Oegenwart. Jede Wo- 4 ) Ungeheure Heiterkeit. Eine Blumenlese der 5 ) Die neue Jllustrirte Zeitschrift. Jede Woche ein Simmern, Erpedition des Rheinischen
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96. Mein auf der Bruchstraße gelegenes, [Beginn Spaltensatz]
jetzigen Lebens satt und überdrüssig. Dieß höre ich von Tagesbegebenheiten. Berlin, 27. April. Bei der fortdauernden Unge- Erfurt, 27. April. Die Gerüchte, daß Kurhessen ☞ Es werden uns häufig Artikel gehässiger und Zur Aufnahme von Jnseraten sind wir allerdings Die Redaktion der „Märkischen Blätter.“ C. Hundt. Bekanntmachungen. ☞ Durch alle wohllöbliche Postanstalten sind 1 ) Rheinisches Volksblatt Dasselbe erscheint in jeder Woche sechsmal und 2 ) Der Erzähler, in jeder Woche 6 Nummern, 3 ) Deutsches Volksbuch der Oegenwart. Jede Wo- 4 ) Ungeheure Heiterkeit. Eine Blumenlese der 5 ) Die neue Jllustrirte Zeitschrift. Jede Woche ein Simmern, Erpedition des Rheinischen
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96. Mein auf der Bruchstraße gelegenes, <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003"/><cb type="start"/> jetzigen Lebens satt und überdrüssig. Dieß höre ich von<lb/> allen. Sag' ich nicht die Wahrheit? ( Von neuem das<lb/> Geschrei: „Ja, ja, ja!“ und eine Stimme: „Die Wahr-<lb/> heit, mein Herr, ist, wir sehen unsere Thorheit erst ein,<lb/> wenn es zu spät ist.“ ) <space dim="horizontal"/> ( Schluß f. ) </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Tagesbegebenheiten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Berlin, 27. April. 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jetzigen Lebens satt und überdrüssig. Dieß höre ich von
allen. Sag' ich nicht die Wahrheit? ( Von neuem das
Geschrei: „Ja, ja, ja!“ und eine Stimme: „Die Wahr-
heit, mein Herr, ist, wir sehen unsere Thorheit erst ein,
wenn es zu spät ist.“ ) ( Schluß f. )
Tagesbegebenheiten.
Berlin, 27. April. Bei der fortdauernden Unge-
wißheit über die Absichten der Regierung in Bezug auf
den Bundesstaat ist es erfreulich, daß im Volke das Be-
wußtsein von der vollständigen Unhaltbarkeit der gegen-
wärtigen deutschen und preußischen Zustände, von der
unausweichlichen Nothwendigkeit einer größeren Einigung
immer mehr zum Durchbruche kommt. Namentlich auch
in den von „Liberalismus“ am wenigsten angesteckten
hiesigen militärischen Kreisen ist darüber nur Eine Stim-
me, daß auf die eine oder andere Weise Preußen aus dem
Zustande der Schwäche, Unentschlossenheit und täglichen
Demüthigung heraustreten müsse und werde.
Erfurt, 27. April. Die Gerüchte, daß Kurhessen
den Rücktritt vom Bündnisse erklärt habe, sind durchaus
unbegründet. ( Aber die eingestandene Lust des Abfalles
lesen wir in der Note vom 13. d. M. ) Sie wurden von
hessischen Abgeordneten gleich für unwahr gehalten, da
diesen die feste Ueberzeugung beiwohnt, daß die Regierung
ihres Landes weiß, welches Schicksal ihr im Falle des
Aufgebens der letzten Möglichkeit einer ferneren Eristenz
bevorsteht. Auch hat der Verwaltungsrath, welcher heute
Mittags Sitzung hielt, nicht das Geringste von dem an-
geblichen Abfall erfahren, vielmehr betheiligte sich der
kurhessische Bevollmächtigte sehr lebhaft an allen Gegen-
ständen der Berathung. Ueberhaupt glauben wir denen
gegenüber, welche dem hiesigen Werke so gern jeden Er-
folg absprechen wollen, die Versicherung ertheilen zu kön-
nen, daß sie bald an gewichtigen Thatsachen erkennen
werden, wie groß ihr Jrrthum war. Man hat so viel
von Schwäche und Wankelmuth der preußischen Regie-
rnng zu reden gewußt, man hat sich nicht gescheut, den
leitenden Persönlichkeiten nachzusagen, sie handelten im
österreichischen Jnteresse; — wir glauben unsererseits,
daß der Tag nicht mehr fern ist, wo Preußens ernster
Wille, seine Kraft und Treue gegen Deutschland, mithin
auch die anti=österreichische Tendenz der preußischen Staats-
männer, vielleicht zum Entsetzen für Viele durch Thaten
documentirt sein werden. Es könnte leicht sein, daß das
Parlament, dessen erste Sitzung in nächster Woche ge-
schlossen wird, nach sehr kurzer Frist wieder einberufen
würde, und daß der Bundesstaat seine Verwirklichung
erlangt, ehe man sich dessen versieht. Die preußischen
Staatsmänner bewegen sich mit einer Sicherheit, welche
auf den allerbesten Stand der Dinge schließen läßt.
☞ Es werden uns häufig Artikel gehässiger und
persönlicher Natur für das Haupt=Blatt eingesandt, de-
nen wir die Aufnahme verweigerten, da wir für dasselbe
die Verantwortlichkeit in der Regel übernehmen.
Zur Aufnahme von Jnseraten sind wir allerdings
gesetzlich verpflichtet, bemerken jedoch dabei: daß die Ein-
sender derselben die Verantwortlichkeit allein zu überneh-
men haben.
Die Redaktion der „Märkischen Blätter.“
C. Hundt.
Bekanntmachungen.
☞ Durch alle wohllöbliche Postanstalten sind
nachfolgende sehr billige und zeitgemäße Volkszeit-
schriften zu beziehen.
1 ) Rheinisches Volksblatt
nebst Erzähler.
Dasselbe erscheint in jeder Woche sechsmal und
kostet vierteljährig mit Porto 15 Sgr. Es bringt täg-
lich einen vollständigen Bericht über alle beachtenswer-
then politischen Ereignissen und jede Woche eine
übersichtliche Zusammenstellung des Wichtigsten aus
dem Gebiete des Rechtslebens, der Erfindungen, der Künste
und der Wissenschaften. Dasselbe kann mit Recht durch
seine allgemein verständliche Besprechung der Geschichte
und Zustände der Gegenwart als eine wirkliche Volks-
zeitung bezeichnet werden. Um aber dieser Aufgabe
immer mehr zu entsprechen, wird von dem nächsten Quar-
tale außer dem Erzähler noch beigelegt: „Der aufge-
klärte Handwerker“ und die in monatlichen Lie-
ferungen erscheinende: Neue Gesetzsammlung für
Bürger und Landmann, eine geordnete Zusam-
menstellung der seit 1848 erschienenen preußischen Gesetze.
Neue Abonnenten auf das Volksblatt erhalten die bis
jetzt erschienenen 20 Lief. des 2. Bandes des Erzählers
und die der __________Gehimnisse des Volks vollständig beigelegt.
2 ) Der Erzähler, in jeder Woche 6 Nummern,
erscheint in zwei von einander getrennten Abtheilungen,
wovon die eine kleinere Novellen, Kriminalgeschichten der
Gegenwart, Briefe Ausgewanderter, Lebensbeschreibungen
u. dergl., die zweite größere, zeitgemäße und allgemein
interessante Werke bringt und zwar für jetzt das berühmte
Werk von Eugen Sue: „ Die Geheimnisse des
Volks. “ Der Erzähler kostet für das Halbjahr — Ja-
nuar bis Juli oder 156 Nummer, 15 Sgr.
3 ) Deutsches Volksbuch der Oegenwart. Jede Wo-
che eine Nummer „ Politische Belehrungen “ 1 Bo-
gen stark und eine Nummer „ Der aufgeklärte
Handwerker “ 1 / 2 Bogen stark und monatlich eine
Lieferung der „ Gesetzsammlung für Bürger und
Landmann.“
4 ) Ungeheure Heiterkeit. Eine Blumenlese der
neuesten humoristischen Literatur Deutschlands gezogen
aus den fliegenden Blättern, den Leuchtkugeln, dem Eu-
lenspiegel, den Rheinischen Monatsheften, dem Kladdera-
datsch und vielen anderen Zeitschriften und mit vielen
Originalbeiträgen. Jede Woche eine Lieferung von ei-
nem Bogen und einer belletristischen Beilage von einem
Bogen und der Gesetzsammlung. Der Jahrgang 20 Sgr.
5 ) Die neue Jllustrirte Zeitschrift. Jede Woche ein
Foliobogen mit 7 bis 8 Jllustrationen. Diese billigste
aller illustrirten Blätter kostet in der hiermit angebotenen
billigen Ausgabe mit den politischen Belehrungen und
der ungeheuren Heiterkeit vierteljährig nur 20 Sgr. 9
Pfg., mit dem Rheinischen Volksblatt 1 Thlr.
Simmern, Erpedition des Rheinischen
Volksblatts.
[Abbildung]
96. Mein auf der Bruchstraße gelegenes,
jetzt noch von Herrn H. Wiesmann be-
wohntes Haus mit dem dahinter liegen-
gen Gärtchen ist mit dem kommenden Herbste
ganz oder auch theilweise anzupachten.
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