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Mainzer Journal. Nr. 10. Mainz, 25. Juni 1848.

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[Beginn Spaltensatz] Glanz eines Fürsten besteht ja nicht mehr in der Menge und
Pracht seines Gefolges; die Liebe zum Volke, die das Volk auch
entgegnen wird, ist es, die einen Fürsten ziert und ihm reichen
Ersatz bietet für die sehr zweifelhaften Freuden eines glänzenden
Hoflebens.

Großbritannien.

London 21. Juni. Jm Unterhause wurden eine große
Menge Bittschriften für die Reform eingebracht, von Bristol
allein 125; doch es ergab sich, daß diese Bristoler Bittschriften
durchschnittlich nur von 6 Personen unterzeichnet waren. Hr.
Hume übergab 211 Bittschriften und stellte darauf seinen Antrag,
zu erklären: "daß dies Haus, wie es jetzt zusammengesetzt ist, die
Bevölkerung, das Eigenthum und die Gewerbthätigkeit des Lan-
des nicht gehörig vertritt, woher eine große und wachsende Unzu-
friedenheit unter einem bedeutenden Theile des Volkes entstanden,
und daß es deßhalb gerathen ist, um die Volksvertretung zu
verbessern, das Wahlrecht in der Weise auszudehnen, daß alle,
welche einen festen Wohnsitz haben ( ale househalders ) , daran
Theil nehmen, daß geheim abgestimmt werde, daß die Parla-
mente nicht länger als drei Jahre dauerten, und daß die Ver-
tretung zur Bevölkerung in ein richtigeres Verhältniß gebracht
werde." Hr. Hume sagte, sich auf die zahlreichen eingelaufenen
Bittschriften und auf die jüngsten Volksbewegungen beziehend,
daß die Zahl Derer, welche nach einer Reform verlangten, grö-
ßer sey, als die aller jetzigen Wähler des Königreichs. Unter
sechs erwachsenen Menschen habe jetzt nur Einer das Stimmrecht,
von sechs Millionen nur eine Million, welche sich wegen mancher
Doppelzählung auf 800,000, höchstens 850,000 verringerte.
Die Reform von 1832, obgleich man ihr zu danken habe, daß
England nicht längst die Beute einer Revolution
geworden,
seye lange nicht ausreichend, beruhe auf gar kei-
nem Grundsatze. Er setzte die ungeheure Ungleichheit auseinan-
der, welche sich in der Vertretung des Volkes vorfinde, 3700
Menschen in Harwich senden zwei Vertreter ins Parlament, und
400,000 Menschen in dem Tower Hamlets ebenfalls zwei u. s. w.
Jn Schottland wären die Ungleichheiten noch ärger, als in
England; wahrhaft abscheulich aber wären sie, wie O'Connell
oft gezeigt, in Jrland. Daher sey eine neue Reform erforderlich,
und er wolle sie auf festen Wohnsitz gründen. Jeder, der ein
Haus oder einen Theil von einem Hause zwölf Monate lang be-
wohnt und Armensteuer bezahlt hat, möge ein Wähler seyn.
Auf diese Weise würden nur alle Herumtreiber ausgeschlossen blei-
ben. Er wolle die Zahl der Mitglieder für England, Schott-
land und Jrland nicht verändern, auch nicht auf ganz gleiche
Wahlbezirke dringen, sondern nur auf eine größere Ausgleichung.
Die geheime Abstimmung vertheidigte Hume mit den bekannten
Gründen "Jst Heimlichkeit unenglisch," sagte er, "so ist es Be-
stechung noch weit mehr. Die Frage über die Dauer der Parla-
mente kann nur durch Erfahrung entschieden werden; nach der
meinigen sehe ich drei Jahre für den geeignetsten Zeitraum an.
Dies sind meine Vorschläge für Reform, wodurch ungefähr zwei
Millionen das Wahlrecht erhalten werden. Jch habe indeß noch
einen anderen auf dem Herzen. Jch sitze im Hause, ohne daß
ich nöthig gehabt hätte, ein Vermögen nachzuweisen. Jch bin
ein schottischer Wähler, und das genügt, um gewählt werden zu
können. Jch wünschte, daß jeder Engländer und Jrländer sich
des nämlichen, Vorzuges erfreuen möge. Recht und Vernunft
sprechen für diese neue Reform wenigstens eben so laut, als für
die von 1832, und ich darf sagen, wie Lord J. Russell am 1.
März 1831: Das ganze Volk verlangt laut nach Reform. Das
Vertrauen, was sonst bestanden haben mag zu der Verfassung
des Hauses, besteht nicht länger, hat völlig aufgehört. Was
man auch von einzelnen Handlungen des Hauses denken mag, so
wiederhole ich, daß das Vertrauen des Landes zu der Zusam-
mensetzung und Verfassung des Hauses der Gemeinen dahin ist,
für immer dahin! Vertrauet dem Volke und verlaßt Euch da-
rauf, es wird Euch nicht betrügen!"

Auf Hrn. Hume folgte zunächst Hr. Drummond, ein Erz-
Tory; er versicherte, er hasse die alte Reform eben so sehr, wie
die neue; nur gegen einjährige oder dreijährige Parlamente habe
er nichts, denn sie wären alter Landesbrauch. Er könne die je-
tzigen siebenjährigen Parlamente nicht leiden, denn sie wären eine
Erfindung der Whigs! Hierauf erhob sich Lord J. Russell zu-
nächst, um ein Mißverständniß zu berichtigen, als er gesagt, die
unteren und mittleren Classen wünschten überhaupt keine Reform.
Er habe nur gesagt, sie verlangten nach keiner so weitgreifenden
Reform, wie Hr. Hume und dessen Freunde vorschlügen. Wenn
aus allgemeinem Stimmrechte wirklich die beste Verfassung her-
[Spaltenumbruch] vor ginge, dann würde das Volk allerdings ein Recht dazu ha-
ben. Aber dieß sey nicht der Fall. Die englische Verfassung sey
die beste, welche die Welt gesehen. Sie allein widerlege die Be-
hauptung des Tacitus, daß Monarchie, Aristokratie und Demo-
kratie zu keiner dauerhaften Verfassung verschmolzen werden könn-
ten. Aenderungen in einer solchen Verfassung müßten mit der
größten Vorsicht vorgenommen werden. Die Reform von 1832
wäre allerdings nöthig gewesen, und seitdem wäre das Unter-
haus nicht mehr von der Aristokratie gegängelt worden, sondern
das Unterhaus habe seitdem die öffentliche Meinung hinlänglich
beachtet. Das bewiesen die großen Maaßregeln, welche es ge-
troffen: die Abschaffung der Sclaverei, die Eröffnung des Han-
dels mit China, die Ablösung der Zehnten, die Erleichterung der
Dissenters, die neuen städtischen Verfassungen in England,
Schottland und Jrland, die Veränderungen in den Zöllen, in
den Postsätzen, und endlich die Aufhebung der Korngesetze. Den-
noch erklärte sich Lord J. Russell nicht ganz abgeneigt gegen jede
neue Reform. Aber jetzt sey nicht der Augenblick dazu. Die Fe-
stigkeit unserer Verfassung unter allen rings umher tobenden Stür-
men habe sich die Bewunderung der Welt gewonnen, sich die
Achtung selbst der Feinde des britischen Namens gesichert. Jch
hoffe, dieses Haus wird nichts thun, um diese Bewunderung,
diese Hochachtung einzubüßen. Jhr habt gestanden
"Gleich einer Landmark, trotzend jedem Sturm,
Und alle rettend, welche danach blicken!"

Jn Jrland organisirt sich die aufständige Partei täglich mehr.
Bloß in Dublin gibt es jetzt 40 Clubs, jeden zu 300 Mann; zu-
sammen also 12,000 Mann, welche sich wöchentlich wenigstens
einmal versammeln, um sich in den Waffen zu üben. Die Kriegs-
presse trägt das Jhrige bei, um die Aufregung anzufachen. Sie
empfiehlt außer der Pike besonders die Sense, welche sich in Po-
len als Waffe bewährt habe. "Wenn Alt= und Jung=Jrland
sich vereinigt haben," sagt Hr. Duffy, "so wird nicht mehr eine
Partei einem Staate gegenüberstehen, sondern vor den Augen
von Europa und Amerika werden Jrland und England in die
Schranken treten."



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 24. Juni 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 57 3 / 4 56 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. -- 100 7 / 8
" " " 4% 47 1 / 2 46     ditto " 2 M. -- 100 1 / 4
" " "2 1 / 2 % 30 5 / 8 30 1 / 8 Augsburg fl. 100 k. S. 119 7 / 8 --
" Bankactien 1040 1030 Berlin Thlr. 60 k. S. -- 104 7 / 8
" 250 fl. L. b. Roths. 58 3 / 4 57 3 / 4 Bremen 50 Th. Ls. k. S. 98 7 / 8 --
" 500 fl. " " 93 1 / 2 92 1 / 2 Hamburg Mb. 100 k. S. -- 87 5 / 8
"4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 53 52     ditto " 2 M. -- 87
" 4% " " 47 46 Leipzig Thlr. 60 k. S. -- 105
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 68 3 / 4 67 3 / 4     ditto in der Messe. -- --
" Prämienscheine. 85 -- London Lst. 10 k. S. 121 --
Bair.3 1 / 2 Obligation. 71 1 / 4 70 1 / 4     ditto " 3 M. 119 7 / 8 --
Hessen 50 fl. Loose. 53 1 / 2 53 Lyon Frs. 200 k. S. -- 94 3 / 4
" 25 fl. " 18 1 / 2 17 1 / 2 Mailand Lr. 250 k. S. -- 100 1 / 8
"3 1 / 2 % Obl. 71 70 Paris Frs. 200 k. S. 94 3 / 4 --
" 4% " 76 1 / 2 76 ditto " 3 M. -- --
Baden Obligat.3 1 / 2 % 68 3 / 4 67 3 / 4 Wien fl. 100 C. k. S. 101 1 / 2 --
" 50 fl. Loose 37 1 / 2 37 ditto " 3 M. -- --
" 35 fl. " 23 22 1 / 2 Disconto -- 2
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 70 3 / 4 69 3 / 4
" Neue 4 1 / 2 % "86 3 / 4 85 3 / 4 fl. kr.
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 73 72 Pistolen 9 55
" 25 fl. Loose. 18 1 / 4 17 3 / 4 Neue Louisd'or 11 6
Frankfrt. Obligat. 3% 77 76 Preus. Friedrichsd'or. 9 57 1 / 2
    ditto v. 1839.3 1 / 2 % 90 3 / 4 89 3 / 4 Holl. fl. 10 Stücke 10 5
    ditto v. 1846.3 1 / 2 % 84 3 / 4 83 3 / 4 Rand-Ducaten 5 36
Frankf. Taunusbahn 264 260 20 Franken-Stücke 9 39
Holland.2 1 / 2 Integral. 42 1 / 2 42 Engl. Sovereigns 12 2
" Holländische 4% -- -- Gold al Marco 382 --
" Syndicats3 1 / 2 % -- -- Laubth., ganze 2 43 1 / 4
Spanien 5% Active -- 16 1 / 4 Preussische Thaler 1 45
" 3% Innere 16 3 / 4 -- 5 Frankenthlr -- --
Portgl. Cons. a 12 fl. 3% -- -- Hochhaltig Silber 24 24
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. 84 -- Gering u. mittelh. 24 18
" Obl. de fl. 500 4%58 3 / 4 57 3 / 4
Diverse Actien und Loo se.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Loose. 20 7 / 8 20 5 / 8 Cöln-Minden 66 65
Sardinische Loose. 20 19 Ludwigsh.-Bexb. 52 3 / 4 52 1 / 4
Cöln-Aachen. -- -- Fr. W. Nordbahn 32 7 / 8 32 1 / 8
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim, Schott und Thielmann in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz] Glanz eines Fürsten besteht ja nicht mehr in der Menge und
Pracht seines Gefolges; die Liebe zum Volke, die das Volk auch
entgegnen wird, ist es, die einen Fürsten ziert und ihm reichen
Ersatz bietet für die sehr zweifelhaften Freuden eines glänzenden
Hoflebens.

Großbritannien.

London 21. Juni. Jm Unterhause wurden eine große
Menge Bittschriften für die Reform eingebracht, von Bristol
allein 125; doch es ergab sich, daß diese Bristoler Bittschriften
durchschnittlich nur von 6 Personen unterzeichnet waren. Hr.
Hume übergab 211 Bittschriften und stellte darauf seinen Antrag,
zu erklären: „daß dies Haus, wie es jetzt zusammengesetzt ist, die
Bevölkerung, das Eigenthum und die Gewerbthätigkeit des Lan-
des nicht gehörig vertritt, woher eine große und wachsende Unzu-
friedenheit unter einem bedeutenden Theile des Volkes entstanden,
und daß es deßhalb gerathen ist, um die Volksvertretung zu
verbessern, das Wahlrecht in der Weise auszudehnen, daß alle,
welche einen festen Wohnsitz haben ( ale househalders ) , daran
Theil nehmen, daß geheim abgestimmt werde, daß die Parla-
mente nicht länger als drei Jahre dauerten, und daß die Ver-
tretung zur Bevölkerung in ein richtigeres Verhältniß gebracht
werde.“ Hr. Hume sagte, sich auf die zahlreichen eingelaufenen
Bittschriften und auf die jüngsten Volksbewegungen beziehend,
daß die Zahl Derer, welche nach einer Reform verlangten, grö-
ßer sey, als die aller jetzigen Wähler des Königreichs. Unter
sechs erwachsenen Menschen habe jetzt nur Einer das Stimmrecht,
von sechs Millionen nur eine Million, welche sich wegen mancher
Doppelzählung auf 800,000, höchstens 850,000 verringerte.
Die Reform von 1832, obgleich man ihr zu danken habe, daß
England nicht längst die Beute einer Revolution
geworden,
seye lange nicht ausreichend, beruhe auf gar kei-
nem Grundsatze. Er setzte die ungeheure Ungleichheit auseinan-
der, welche sich in der Vertretung des Volkes vorfinde, 3700
Menschen in Harwich senden zwei Vertreter ins Parlament, und
400,000 Menschen in dem Tower Hamlets ebenfalls zwei u. s. w.
Jn Schottland wären die Ungleichheiten noch ärger, als in
England; wahrhaft abscheulich aber wären sie, wie O'Connell
oft gezeigt, in Jrland. Daher sey eine neue Reform erforderlich,
und er wolle sie auf festen Wohnsitz gründen. Jeder, der ein
Haus oder einen Theil von einem Hause zwölf Monate lang be-
wohnt und Armensteuer bezahlt hat, möge ein Wähler seyn.
Auf diese Weise würden nur alle Herumtreiber ausgeschlossen blei-
ben. Er wolle die Zahl der Mitglieder für England, Schott-
land und Jrland nicht verändern, auch nicht auf ganz gleiche
Wahlbezirke dringen, sondern nur auf eine größere Ausgleichung.
Die geheime Abstimmung vertheidigte Hume mit den bekannten
Gründen „Jst Heimlichkeit unenglisch,“ sagte er, „so ist es Be-
stechung noch weit mehr. Die Frage über die Dauer der Parla-
mente kann nur durch Erfahrung entschieden werden; nach der
meinigen sehe ich drei Jahre für den geeignetsten Zeitraum an.
Dies sind meine Vorschläge für Reform, wodurch ungefähr zwei
Millionen das Wahlrecht erhalten werden. Jch habe indeß noch
einen anderen auf dem Herzen. Jch sitze im Hause, ohne daß
ich nöthig gehabt hätte, ein Vermögen nachzuweisen. Jch bin
ein schottischer Wähler, und das genügt, um gewählt werden zu
können. Jch wünschte, daß jeder Engländer und Jrländer sich
des nämlichen, Vorzuges erfreuen möge. Recht und Vernunft
sprechen für diese neue Reform wenigstens eben so laut, als für
die von 1832, und ich darf sagen, wie Lord J. Russell am 1.
März 1831: Das ganze Volk verlangt laut nach Reform. Das
Vertrauen, was sonst bestanden haben mag zu der Verfassung
des Hauses, besteht nicht länger, hat völlig aufgehört. Was
man auch von einzelnen Handlungen des Hauses denken mag, so
wiederhole ich, daß das Vertrauen des Landes zu der Zusam-
mensetzung und Verfassung des Hauses der Gemeinen dahin ist,
für immer dahin! Vertrauet dem Volke und verlaßt Euch da-
rauf, es wird Euch nicht betrügen!“

Auf Hrn. Hume folgte zunächst Hr. Drummond, ein Erz-
Tory; er versicherte, er hasse die alte Reform eben so sehr, wie
die neue; nur gegen einjährige oder dreijährige Parlamente habe
er nichts, denn sie wären alter Landesbrauch. Er könne die je-
tzigen siebenjährigen Parlamente nicht leiden, denn sie wären eine
Erfindung der Whigs! Hierauf erhob sich Lord J. Russell zu-
nächst, um ein Mißverständniß zu berichtigen, als er gesagt, die
unteren und mittleren Classen wünschten überhaupt keine Reform.
Er habe nur gesagt, sie verlangten nach keiner so weitgreifenden
Reform, wie Hr. Hume und dessen Freunde vorschlügen. Wenn
aus allgemeinem Stimmrechte wirklich die beste Verfassung her-
[Spaltenumbruch] vor ginge, dann würde das Volk allerdings ein Recht dazu ha-
ben. Aber dieß sey nicht der Fall. Die englische Verfassung sey
die beste, welche die Welt gesehen. Sie allein widerlege die Be-
hauptung des Tacitus, daß Monarchie, Aristokratie und Demo-
kratie zu keiner dauerhaften Verfassung verschmolzen werden könn-
ten. Aenderungen in einer solchen Verfassung müßten mit der
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wäre allerdings nöthig gewesen, und seitdem wäre das Unter-
haus nicht mehr von der Aristokratie gegängelt worden, sondern
das Unterhaus habe seitdem die öffentliche Meinung hinlänglich
beachtet. Das bewiesen die großen Maaßregeln, welche es ge-
troffen: die Abschaffung der Sclaverei, die Eröffnung des Han-
dels mit China, die Ablösung der Zehnten, die Erleichterung der
Dissenters, die neuen städtischen Verfassungen in England,
Schottland und Jrland, die Veränderungen in den Zöllen, in
den Postsätzen, und endlich die Aufhebung der Korngesetze. Den-
noch erklärte sich Lord J. Russell nicht ganz abgeneigt gegen jede
neue Reform. Aber jetzt sey nicht der Augenblick dazu. Die Fe-
stigkeit unserer Verfassung unter allen rings umher tobenden Stür-
men habe sich die Bewunderung der Welt gewonnen, sich die
Achtung selbst der Feinde des britischen Namens gesichert. Jch
hoffe, dieses Haus wird nichts thun, um diese Bewunderung,
diese Hochachtung einzubüßen. Jhr habt gestanden
„Gleich einer Landmark, trotzend jedem Sturm,
Und alle rettend, welche danach blicken!“

Jn Jrland organisirt sich die aufständige Partei täglich mehr.
Bloß in Dublin gibt es jetzt 40 Clubs, jeden zu 300 Mann; zu-
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presse trägt das Jhrige bei, um die Aufregung anzufachen. Sie
empfiehlt außer der Pike besonders die Sense, welche sich in Po-
len als Waffe bewährt habe. „Wenn Alt= und Jung=Jrland
sich vereinigt haben,“ sagt Hr. Duffy, „so wird nicht mehr eine
Partei einem Staate gegenüberstehen, sondern vor den Augen
von Europa und Amerika werden Jrland und England in die
Schranken treten.“



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 24. Juni 1848. Papier Geld.
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Brief. Geld. Brief. Geld.
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Cöln-Aachen. Fr. W. Nordbahn 32 7 / 8 32 1 / 8
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim, Schott und Thielmann in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Tory; er versicherte, er hasse die alte Reform eben so sehr, wie<lb/>
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Dissenters, die neuen städtischen Verfassungen in England,<lb/>
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Bloß in Dublin gibt es jetzt 40 Clubs, jeden zu 300 Mann; zu-<lb/>
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              <p>Redacteur: Franz Sausen. &#x2014; Verlag von Kirchheim, Schott und Thielmann in Mainz. &#x2014; Druck von Florian Kupferberg.</p>
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[0006] Glanz eines Fürsten besteht ja nicht mehr in der Menge und Pracht seines Gefolges; die Liebe zum Volke, die das Volk auch entgegnen wird, ist es, die einen Fürsten ziert und ihm reichen Ersatz bietet für die sehr zweifelhaften Freuden eines glänzenden Hoflebens. Großbritannien. London 21. Juni. Jm Unterhause wurden eine große Menge Bittschriften für die Reform eingebracht, von Bristol allein 125; doch es ergab sich, daß diese Bristoler Bittschriften durchschnittlich nur von 6 Personen unterzeichnet waren. Hr. Hume übergab 211 Bittschriften und stellte darauf seinen Antrag, zu erklären: „daß dies Haus, wie es jetzt zusammengesetzt ist, die Bevölkerung, das Eigenthum und die Gewerbthätigkeit des Lan- des nicht gehörig vertritt, woher eine große und wachsende Unzu- friedenheit unter einem bedeutenden Theile des Volkes entstanden, und daß es deßhalb gerathen ist, um die Volksvertretung zu verbessern, das Wahlrecht in der Weise auszudehnen, daß alle, welche einen festen Wohnsitz haben ( ale househalders ) , daran Theil nehmen, daß geheim abgestimmt werde, daß die Parla- mente nicht länger als drei Jahre dauerten, und daß die Ver- tretung zur Bevölkerung in ein richtigeres Verhältniß gebracht werde.“ Hr. Hume sagte, sich auf die zahlreichen eingelaufenen Bittschriften und auf die jüngsten Volksbewegungen beziehend, daß die Zahl Derer, welche nach einer Reform verlangten, grö- ßer sey, als die aller jetzigen Wähler des Königreichs. Unter sechs erwachsenen Menschen habe jetzt nur Einer das Stimmrecht, von sechs Millionen nur eine Million, welche sich wegen mancher Doppelzählung auf 800,000, höchstens 850,000 verringerte. Die Reform von 1832, obgleich man ihr zu danken habe, daß England nicht längst die Beute einer Revolution geworden, seye lange nicht ausreichend, beruhe auf gar kei- nem Grundsatze. Er setzte die ungeheure Ungleichheit auseinan- der, welche sich in der Vertretung des Volkes vorfinde, 3700 Menschen in Harwich senden zwei Vertreter ins Parlament, und 400,000 Menschen in dem Tower Hamlets ebenfalls zwei u. s. w. Jn Schottland wären die Ungleichheiten noch ärger, als in England; wahrhaft abscheulich aber wären sie, wie O'Connell oft gezeigt, in Jrland. Daher sey eine neue Reform erforderlich, und er wolle sie auf festen Wohnsitz gründen. Jeder, der ein Haus oder einen Theil von einem Hause zwölf Monate lang be- wohnt und Armensteuer bezahlt hat, möge ein Wähler seyn. Auf diese Weise würden nur alle Herumtreiber ausgeschlossen blei- ben. Er wolle die Zahl der Mitglieder für England, Schott- land und Jrland nicht verändern, auch nicht auf ganz gleiche Wahlbezirke dringen, sondern nur auf eine größere Ausgleichung. Die geheime Abstimmung vertheidigte Hume mit den bekannten Gründen „Jst Heimlichkeit unenglisch,“ sagte er, „so ist es Be- stechung noch weit mehr. Die Frage über die Dauer der Parla- mente kann nur durch Erfahrung entschieden werden; nach der meinigen sehe ich drei Jahre für den geeignetsten Zeitraum an. Dies sind meine Vorschläge für Reform, wodurch ungefähr zwei Millionen das Wahlrecht erhalten werden. Jch habe indeß noch einen anderen auf dem Herzen. Jch sitze im Hause, ohne daß ich nöthig gehabt hätte, ein Vermögen nachzuweisen. Jch bin ein schottischer Wähler, und das genügt, um gewählt werden zu können. Jch wünschte, daß jeder Engländer und Jrländer sich des nämlichen, Vorzuges erfreuen möge. Recht und Vernunft sprechen für diese neue Reform wenigstens eben so laut, als für die von 1832, und ich darf sagen, wie Lord J. Russell am 1. März 1831: Das ganze Volk verlangt laut nach Reform. Das Vertrauen, was sonst bestanden haben mag zu der Verfassung des Hauses, besteht nicht länger, hat völlig aufgehört. Was man auch von einzelnen Handlungen des Hauses denken mag, so wiederhole ich, daß das Vertrauen des Landes zu der Zusam- mensetzung und Verfassung des Hauses der Gemeinen dahin ist, für immer dahin! Vertrauet dem Volke und verlaßt Euch da- rauf, es wird Euch nicht betrügen!“ Auf Hrn. Hume folgte zunächst Hr. Drummond, ein Erz- Tory; er versicherte, er hasse die alte Reform eben so sehr, wie die neue; nur gegen einjährige oder dreijährige Parlamente habe er nichts, denn sie wären alter Landesbrauch. Er könne die je- tzigen siebenjährigen Parlamente nicht leiden, denn sie wären eine Erfindung der Whigs! Hierauf erhob sich Lord J. Russell zu- nächst, um ein Mißverständniß zu berichtigen, als er gesagt, die unteren und mittleren Classen wünschten überhaupt keine Reform. Er habe nur gesagt, sie verlangten nach keiner so weitgreifenden Reform, wie Hr. Hume und dessen Freunde vorschlügen. Wenn aus allgemeinem Stimmrechte wirklich die beste Verfassung her- vor ginge, dann würde das Volk allerdings ein Recht dazu ha- ben. Aber dieß sey nicht der Fall. Die englische Verfassung sey die beste, welche die Welt gesehen. Sie allein widerlege die Be- hauptung des Tacitus, daß Monarchie, Aristokratie und Demo- kratie zu keiner dauerhaften Verfassung verschmolzen werden könn- ten. Aenderungen in einer solchen Verfassung müßten mit der größten Vorsicht vorgenommen werden. Die Reform von 1832 wäre allerdings nöthig gewesen, und seitdem wäre das Unter- haus nicht mehr von der Aristokratie gegängelt worden, sondern das Unterhaus habe seitdem die öffentliche Meinung hinlänglich beachtet. Das bewiesen die großen Maaßregeln, welche es ge- troffen: die Abschaffung der Sclaverei, die Eröffnung des Han- dels mit China, die Ablösung der Zehnten, die Erleichterung der Dissenters, die neuen städtischen Verfassungen in England, Schottland und Jrland, die Veränderungen in den Zöllen, in den Postsätzen, und endlich die Aufhebung der Korngesetze. Den- noch erklärte sich Lord J. Russell nicht ganz abgeneigt gegen jede neue Reform. Aber jetzt sey nicht der Augenblick dazu. Die Fe- stigkeit unserer Verfassung unter allen rings umher tobenden Stür- men habe sich die Bewunderung der Welt gewonnen, sich die Achtung selbst der Feinde des britischen Namens gesichert. Jch hoffe, dieses Haus wird nichts thun, um diese Bewunderung, diese Hochachtung einzubüßen. Jhr habt gestanden „Gleich einer Landmark, trotzend jedem Sturm, Und alle rettend, welche danach blicken!“ Jn Jrland organisirt sich die aufständige Partei täglich mehr. Bloß in Dublin gibt es jetzt 40 Clubs, jeden zu 300 Mann; zu- sammen also 12,000 Mann, welche sich wöchentlich wenigstens einmal versammeln, um sich in den Waffen zu üben. Die Kriegs- presse trägt das Jhrige bei, um die Aufregung anzufachen. Sie empfiehlt außer der Pike besonders die Sense, welche sich in Po- len als Waffe bewährt habe. „Wenn Alt= und Jung=Jrland sich vereinigt haben,“ sagt Hr. Duffy, „so wird nicht mehr eine Partei einem Staate gegenüberstehen, sondern vor den Augen von Europa und Amerika werden Jrland und England in die Schranken treten.“ Geld-und Wechselcourse. Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 24. Juni 1848. Papier Geld. Oestr. Met. Oblg. 5% 57 3 / 4 56 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. — 100 7 / 8 „ „ „ 4% 47 1 / 2 46 ditto „ 2 M. — 100 1 / 4 „ „ „2 1 / 2 % 30 5 / 8 30 1 / 8 Augsburg fl. 100 k. S. 119 7 / 8 — „ Bankactien 1040 1030 Berlin Thlr. 60 k. S. — 104 7 / 8 „ 250 fl. L. b. Roths. 58 3 / 4 57 3 / 4 Bremen 50 Th. Ls. k. S. 98 7 / 8 — „ 500 fl. „ „ 93 1 / 2 92 1 / 2 Hamburg Mb. 100 k. S. — 87 5 / 8 „4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 53 52 ditto „ 2 M. — 87 „ 4% „ „ 47 46 Leipzig Thlr. 60 k. S. — 105 Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 68 3 / 4 67 3 / 4 ditto in der Messe. — — „ Prämienscheine. 85 — London Lst. 10 k. S. 121 — Bair.3 1 / 2 Obligation. 71 1 / 4 70 1 / 4 ditto „ 3 M. 119 7 / 8 — Hessen 50 fl. Loose. 53 1 / 2 53 Lyon Frs. 200 k. S. — 94 3 / 4 „ 25 fl. „ 18 1 / 2 17 1 / 2 Mailand Lr. 250 k. S. — 100 1 / 8 „3 1 / 2 % Obl. 71 70 Paris Frs. 200 k. S. 94 3 / 4 — „ 4% „ 76 1 / 2 76 ditto „ 3 M. — — Baden Obligat.3 1 / 2 % 68 3 / 4 67 3 / 4 Wien fl. 100 C. k. S. 101 1 / 2 — „ 50 fl. Loose 37 1 / 2 37 ditto „ 3 M. — — „ 35 fl. „ 23 22 1 / 2 Disconto — 2 Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 70 3 / 4 69 3 / 4 „ Neue 4 1 / 2 % „ 86 3 / 4 85 3 / 4 fl. kr. Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 73 72 Pistolen 9 55 „ 25 fl. Loose. 18 1 / 4 17 3 / 4 Neue Louisd'or 11 6 Frankfrt. Obligat. 3% 77 76 Preus. Friedrichsd'or. 9 57 1 / 2 ditto v. 1839.3 1 / 2 % 90 3 / 4 89 3 / 4 Holl. fl. 10 Stücke 10 5 ditto v. 1846.3 1 / 2 % 84 3 / 4 83 3 / 4 Rand-Ducaten 5 36 Frankf. Taunusbahn 264 260 20 Franken-Stücke 9 39 Holland.2 1 / 2 Integral. 42 1 / 2 42 Engl. Sovereigns 12 2 „ Holländische 4% — — Gold al Marco 382 — „ Syndicats3 1 / 2 % — — Laubth., ganze 2 43 1 / 4 Spanien 5% Active — 16 1 / 4 Preussische Thaler 1 45 „ 3% Innere 16 3 / 4 — 5 Frankenthlr — — Portgl. Cons. à 12 fl. 3% — — Hochhaltig Silber 24 24 Polen fl. 500 Lot. L. Rth. 84 — Gering u. mittelh. 24 18 „ Obl. de fl. 500 4% 58 3 / 4 57 3 / 4 Diverse Actien und Loo se. Brief. Geld. Brief. Geld. Kurhess. Loose. 20 7 / 8 20 5 / 8 Cöln-Minden 66 65 Sardinische Loose. 20 19 Ludwigsh.-Bexb. 52 3 / 4 52 1 / 4 Cöln-Aachen. — — Fr. W. Nordbahn 32 7 / 8 32 1 / 8 Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim, Schott und Thielmann in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 10. Mainz, 25. Juni 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal010_1848/6>, abgerufen am 23.11.2024.