Mainzer Journal. Nr. 115. Mainz, 18. Oktober 1848.[Beginn Spaltensatz]
wißheit wird vermehrt durch die trügerischen Berichte Die neuesten Berichte der "Allgemeinen Zeitung" vom 14. Prag 14. October. ( D. A. Z. ) Fürst Windisch=Grätz Berlin 14. October. ( D. Z. ) Man muß die von Wien Berlin 15. October. ( D. Z. ) Jch theile Jhnen die Liste der Posen 13. October. ( D. A. Z. ) Den letzten Nachrichten Jtalien. Lombardei. Dem Tessiner Republikaner wird von Como Belgien. Brüssel 12. October. Man hegt Besorgnisse für den Win- Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Losse.
Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg. [Beginn Spaltensatz]
wißheit wird vermehrt durch die trügerischen Berichte Die neuesten Berichte der „Allgemeinen Zeitung“ vom 14. Prag 14. October. ( D. A. Z. ) Fürst Windisch=Grätz Berlin 14. October. ( D. Z. ) Man muß die von Wien Berlin 15. October. ( D. Z. ) Jch theile Jhnen die Liste der Posen 13. October. ( D. A. Z. ) Den letzten Nachrichten Jtalien. Lombardei. Dem Tessiner Republikaner wird von Como Belgien. Brüssel 12. October. Man hegt Besorgnisse für den Win- Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Losse.
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg. <TEI> <text> <back> <div> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006"/><cb type="start"/> wißheit wird vermehrt <hi rendition="#g">durch die trügerischen Berichte<lb/> über die ungarische Armee.</hi> Briefe aus Wien behaupten,<lb/> selbst die Nachricht über die Niederlage und Gefangennehmung<lb/> des Generals Rott sey falsch, und General Nugent stände fort-<lb/> während gegen die Magyaren im Felde. Wir müssen erwarten, wie<lb/> dieß sich enthüllen wird; eine bedeutsame Enthullung erzählt man<lb/> aber schon heute: die Ungarn scheinen die den Wienern zugesagte<lb/> Hülfe nur so zu verstehen, daß sie mit den Wienern vereint die Croa-<lb/> ten niederschlagen, im übrigen aber sich neutral verhalten werden.<lb/> Den Ungarn wäre damit freilich der beste Dienst geleistet. Auch<lb/><hi rendition="#g">Polen</hi> haben die Hand in der Wiener Bewegung; mehrere<lb/> wurden nach Krakau gesandt, um Offiziere für die verschiedenen<lb/> Wiener Bürgercorps zu holen. Das neuliche Gerücht, als ware<lb/> bei dem Sturm auf das Zeughaus ( gegen das die demokratischen<lb/> Vereine von Deutschland längst ihre Anschläge gerichtet haben<lb/> sollen ) ein Bruder des in Frankfurt ermordeten Fürsten Lichnows-<lb/> ky gefallen, ergibt sich als falsch. Es war ein vornehmer Pole<lb/> ( die einen nennen ihn Sulkowsky, die anderen Czartorysky ) , der<lb/> einen Trupp gegen das Zeughaus anführte, von einer Kugel ge-<lb/> troffen niederstürzte, und Anfangs für einen Fürsten Lichnowsky<lb/> gehalten wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Die neuesten Berichte der „Allgemeinen Zeitung“ vom 14.<lb/> melden nichts Besonderes. Man glaubt allgemein, die Dinge tä-<lb/> men wieder „in das Geleise!“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Prag 14. October. ( D. A. Z. ) Fürst <hi rendition="#g">Windisch=Grätz</hi><lb/> hat heute Prag verlassen, um den Oberbefehl über die Truppen<lb/> zu übernehmen. Er hat eine vollständige Felddruckerei mitge-<lb/> nommen, um die Armeebefehle und Bulletins zu drucken. Man<lb/> sieht, daß man sich auf eine lange dauernde Operation vorbe-<lb/> reitet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Berlin 14. October. ( D. Z. ) Man muß die von Wien<lb/> einlaufenden Nachrichten mit der größten Vorsicht aufnehmen.<lb/> Die Demokraten unterlassen natürlich nichts, um ihre Sache im<lb/> günstigen Lichte darzustellen. Was die Wiener Blatter stark auf-<lb/> tragen, wird von den <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="14"/>demokratischen Breslauer Zeitungen noch<lb/> dicker überfirnißt, und geht so in die anderen deutschen Zeitungen<lb/> über. Es ist in der That lächerlich zu lesen, wie der Banus nur<lb/> mit 2000 Mann lumpigen Gesindels vor Wien ankommt! Auch<lb/> mit den Siegen der Ungarn hat es wenig auf sich. Jellachich<lb/> wollte wahrscheinlich von Anfang an gar nicht auf Ofen los-<lb/> gehen, sondern auf Wien. Nur sein Nachtrab unter General<lb/> Roth ward geschlagen, und ein Brief aus Wien meldet, daß<lb/> nicht einmal Roth wirklich geschlagen sey! Weiß der Himmel, wo<lb/> die Ungarn jene paar Kroaten, die in Pest eingebracht wurden,<lb/> abgefangen haben. Kaufmannsbriefe, welche hier einlaufen, zeigen<lb/> deutlich, daß viele Wiener Nachrichten, ja selbst ein Theil der<lb/> Reichstagsdekrete mit Lügen durchwoben oder selber Lügen sind.<lb/> Ein einziges Resultat ist gewiß, daß man am 11. von beiden<lb/> Seiten noch nicht zur That schritt, daß man verhandelte. Die<lb/> festen und sicheren Schritte des Reichstages in Wien auf der einen,<lb/> auf der anderen die auch festen aber auswechenden Antworten der<lb/> Befehlshaber, dies und das Zaudern scheint mir anzudeuten, daß<lb/> es nicht auf Schlacht und Sturm, sondern <hi rendition="#g">auf ein Compro-<lb/> miß hinausläuft.</hi> Der alte Minister Freiherr von Pillersdorf<lb/> sitzt und spricht auch in diesem Reichstag! — Die Spannung hier<lb/> auf die Wiener Entwickelung ist nicht zu beschreiben; es ruht dar-<lb/> über Alles.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Berlin 15. October. ( D. Z. ) Jch theile Jhnen die Liste der<lb/> neuen provisorischen Regierung für Schleswig=Holstein mit. Die<lb/> Unterhandlungen hierüber, welche seit vierzehn Tagen gepflogen<lb/> worden, sind mit dem gestrigen Tage als beendigt anzusehen. Die<lb/> Mitglieder sind: Graf Reventlow=Jersbeck, Amtmann v. Heinze,<lb/> Etatsrath Preusser, Graf Adam Moltke ( nicht zu verwechseln mit<lb/> dem Unmöglichen! ) , Landvogt Boysen. Jn diesen Tagen wird der<lb/> Reichskommissär Stedmann die neue Regierung installiren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Posen 13. October. ( D. A. Z. ) Den letzten Nachrichten<lb/> aus dem Königreiche <hi rendition="#g">Polen</hi> zufolge trifft immer mehr <hi rendition="#g">russi-<lb/> sches Militär</hi> daselbst ein, so daß die dortige Armee bereits<lb/> eine Stärke von mehr als 200,000 Mann erreicht haben soll.<lb/> Der größere Theil dieser Truppenmasse steht hart an unserer und<lb/> der galizischen Gränze, so daß die Bestimmung derselben unzwei-<lb/> felhaft für gewisse, leicht zu errathende Eventualitäten berechnet<lb/> ist. Wie es heißt, wird der Kaiser demnächst selbst in Warschau<lb/> erwartet. — Die Wiener und ungarischen Zustände haben hier<lb/> den tiefsten Eindruck gemacht, doch scheint es, daß unsere polnische<lb/> Jugend über die wahre Sachlage daselbst noch nicht genügend<lb/> aufgeklärt ist, weil sich sonst eine größere Theilnahme und Be-<lb/> geisterung für die Sache der stammverwandten Slaven kundgeben<lb/> müßte. Jnzwischen hoffen sie auf den Zerfall der österreichischen<lb/> Monarchie und bauen darauf die dann von Galizien aus zu be-<lb/> werkstelligende Herstellung Polens. Jndessen dürfte Galizien für<lb/> diesen Fall wohl eine schnelle Beute der Russen werden.</p> </div> </div><lb/> <cb n="2"/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Jtalien.</hi> </head><lb/> <p>Lombardei. Dem Tessiner Republikaner wird von Como<lb/> aus berichtet, daß vor wenigen Tagen drei ungarische Abgeord-<lb/> nete nach Mailand gekommen, um den hier liegenden ungarischen<lb/> Truppen den Befehl zur Rückkehr in ihre Heimath zu überbringen.<lb/> Radetzky habe diese Abgeordneten verhaften lassen, worauf die<lb/> ungarischen Offiziere eine Deputation an Radetzky abschickten, um<lb/> die Freilassung ihrer Landsleute zu verlangen. Diesem Begehren<lb/> sey nicht entsprochen worden, was bedeutende Aufregung unter<lb/> den Ungarn verursachte. Der „Eidg. von Luzern“ will wissen,<lb/> die ungarischen Regimenter hätten sich förmlich empört, das Ka-<lb/> stell erstürmt, ihre Obersten, die Radetzky hatte verhaften lassen,<lb/> befreit, und sich zum Meister von ganz Mailand gemacht. Die<lb/> Sperre gegen die Schweiz wurde aufgehoben. Am 15. October<lb/> Abends kam die italienische Post zum erstenmal wieder über den<lb/> Gotthardt in Luzern an. — Jn Bellinzona ging das Gerücht,<lb/> die Ungarn, welche sich in Jtalien befinden, wollten in ihr Vater-<lb/> land zurückkehren und ihren Weg durch die Schweiz nehmen.<lb/> Wahrscheinlich haben die eidgen. Commissarien solche Nachricht<lb/> dem Vorort mitgetheilt und ihn um Truppen ersucht. Das St.<lb/> Gallische Bataillon wird nach Chiasso verlegt.</p> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Belgien.</hi> </head><lb/> <p>Brüssel 12. October. Man hegt Besorgnisse für den Win-<lb/> ter, und allerdings möchte die Lage bedenklich werden; aber zur<lb/> Revolte bedarf der Belgier einer anderen Veranlassung als bloßen<lb/> materiellen Unbehagens; seinem gewaltigen Widerstande hat im-<lb/> mer ein sittliches Motiv zu Grunde gelegen. Hinsichtlich der<lb/> Schwierigkeiten, welche ein roher Winter erzeugen dürfte, hat die<lb/> Regierung unter gestrigem Datum den Provinzialgouverneuren<lb/> dringend anempfohlen, die Errichtung von Vorrathskammern zu<lb/> Gunsten der Armen auf das Angelegentlichste zu betreiben und<lb/> hierbei sich nach einer von der Regierung besonders ausgearbeite-<lb/> ten Anleitung zu richten. Die auf Linderung des Elendes hinar-<lb/> beitende öffentliche und Privatthätigkeit, und die Hebung der Ge-<lb/> schäfte, die sich seit <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="7"/>einiger Zeit bemerkbar macht, wird, wir<lb/> hoffen es, die achtungswerthe Stellung Belgiens mitten in der<lb/> europäischen Verwirrung nicht bloßstellen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">Geld-und Wechselcourse.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <table> <row> <cell><hi rendition="#aq">Frankfurter Börse</hi>.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier.</hi> </cell> <cell><hi rendition="#aq">Geld</hi>.</cell> <cell><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">am</hi> 18. Octob</hi>. 1848.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Geld.</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq">Oestr. Met. 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wißheit wird vermehrt durch die trügerischen Berichte
über die ungarische Armee. Briefe aus Wien behaupten,
selbst die Nachricht über die Niederlage und Gefangennehmung
des Generals Rott sey falsch, und General Nugent stände fort-
während gegen die Magyaren im Felde. Wir müssen erwarten, wie
dieß sich enthüllen wird; eine bedeutsame Enthullung erzählt man
aber schon heute: die Ungarn scheinen die den Wienern zugesagte
Hülfe nur so zu verstehen, daß sie mit den Wienern vereint die Croa-
ten niederschlagen, im übrigen aber sich neutral verhalten werden.
Den Ungarn wäre damit freilich der beste Dienst geleistet. Auch
Polen haben die Hand in der Wiener Bewegung; mehrere
wurden nach Krakau gesandt, um Offiziere für die verschiedenen
Wiener Bürgercorps zu holen. Das neuliche Gerücht, als ware
bei dem Sturm auf das Zeughaus ( gegen das die demokratischen
Vereine von Deutschland längst ihre Anschläge gerichtet haben
sollen ) ein Bruder des in Frankfurt ermordeten Fürsten Lichnows-
ky gefallen, ergibt sich als falsch. Es war ein vornehmer Pole
( die einen nennen ihn Sulkowsky, die anderen Czartorysky ) , der
einen Trupp gegen das Zeughaus anführte, von einer Kugel ge-
troffen niederstürzte, und Anfangs für einen Fürsten Lichnowsky
gehalten wurde.
Die neuesten Berichte der „Allgemeinen Zeitung“ vom 14.
melden nichts Besonderes. Man glaubt allgemein, die Dinge tä-
men wieder „in das Geleise!“
Prag 14. October. ( D. A. Z. ) Fürst Windisch=Grätz
hat heute Prag verlassen, um den Oberbefehl über die Truppen
zu übernehmen. Er hat eine vollständige Felddruckerei mitge-
nommen, um die Armeebefehle und Bulletins zu drucken. Man
sieht, daß man sich auf eine lange dauernde Operation vorbe-
reitet.
Berlin 14. October. ( D. Z. ) Man muß die von Wien
einlaufenden Nachrichten mit der größten Vorsicht aufnehmen.
Die Demokraten unterlassen natürlich nichts, um ihre Sache im
günstigen Lichte darzustellen. Was die Wiener Blatter stark auf-
tragen, wird von den ______________demokratischen Breslauer Zeitungen noch
dicker überfirnißt, und geht so in die anderen deutschen Zeitungen
über. Es ist in der That lächerlich zu lesen, wie der Banus nur
mit 2000 Mann lumpigen Gesindels vor Wien ankommt! Auch
mit den Siegen der Ungarn hat es wenig auf sich. Jellachich
wollte wahrscheinlich von Anfang an gar nicht auf Ofen los-
gehen, sondern auf Wien. Nur sein Nachtrab unter General
Roth ward geschlagen, und ein Brief aus Wien meldet, daß
nicht einmal Roth wirklich geschlagen sey! Weiß der Himmel, wo
die Ungarn jene paar Kroaten, die in Pest eingebracht wurden,
abgefangen haben. Kaufmannsbriefe, welche hier einlaufen, zeigen
deutlich, daß viele Wiener Nachrichten, ja selbst ein Theil der
Reichstagsdekrete mit Lügen durchwoben oder selber Lügen sind.
Ein einziges Resultat ist gewiß, daß man am 11. von beiden
Seiten noch nicht zur That schritt, daß man verhandelte. Die
festen und sicheren Schritte des Reichstages in Wien auf der einen,
auf der anderen die auch festen aber auswechenden Antworten der
Befehlshaber, dies und das Zaudern scheint mir anzudeuten, daß
es nicht auf Schlacht und Sturm, sondern auf ein Compro-
miß hinausläuft. Der alte Minister Freiherr von Pillersdorf
sitzt und spricht auch in diesem Reichstag! — Die Spannung hier
auf die Wiener Entwickelung ist nicht zu beschreiben; es ruht dar-
über Alles.
Berlin 15. October. ( D. Z. ) Jch theile Jhnen die Liste der
neuen provisorischen Regierung für Schleswig=Holstein mit. Die
Unterhandlungen hierüber, welche seit vierzehn Tagen gepflogen
worden, sind mit dem gestrigen Tage als beendigt anzusehen. Die
Mitglieder sind: Graf Reventlow=Jersbeck, Amtmann v. Heinze,
Etatsrath Preusser, Graf Adam Moltke ( nicht zu verwechseln mit
dem Unmöglichen! ) , Landvogt Boysen. Jn diesen Tagen wird der
Reichskommissär Stedmann die neue Regierung installiren.
Posen 13. October. ( D. A. Z. ) Den letzten Nachrichten
aus dem Königreiche Polen zufolge trifft immer mehr russi-
sches Militär daselbst ein, so daß die dortige Armee bereits
eine Stärke von mehr als 200,000 Mann erreicht haben soll.
Der größere Theil dieser Truppenmasse steht hart an unserer und
der galizischen Gränze, so daß die Bestimmung derselben unzwei-
felhaft für gewisse, leicht zu errathende Eventualitäten berechnet
ist. Wie es heißt, wird der Kaiser demnächst selbst in Warschau
erwartet. — Die Wiener und ungarischen Zustände haben hier
den tiefsten Eindruck gemacht, doch scheint es, daß unsere polnische
Jugend über die wahre Sachlage daselbst noch nicht genügend
aufgeklärt ist, weil sich sonst eine größere Theilnahme und Be-
geisterung für die Sache der stammverwandten Slaven kundgeben
müßte. Jnzwischen hoffen sie auf den Zerfall der österreichischen
Monarchie und bauen darauf die dann von Galizien aus zu be-
werkstelligende Herstellung Polens. Jndessen dürfte Galizien für
diesen Fall wohl eine schnelle Beute der Russen werden.
Jtalien.
Lombardei. Dem Tessiner Republikaner wird von Como
aus berichtet, daß vor wenigen Tagen drei ungarische Abgeord-
nete nach Mailand gekommen, um den hier liegenden ungarischen
Truppen den Befehl zur Rückkehr in ihre Heimath zu überbringen.
Radetzky habe diese Abgeordneten verhaften lassen, worauf die
ungarischen Offiziere eine Deputation an Radetzky abschickten, um
die Freilassung ihrer Landsleute zu verlangen. Diesem Begehren
sey nicht entsprochen worden, was bedeutende Aufregung unter
den Ungarn verursachte. Der „Eidg. von Luzern“ will wissen,
die ungarischen Regimenter hätten sich förmlich empört, das Ka-
stell erstürmt, ihre Obersten, die Radetzky hatte verhaften lassen,
befreit, und sich zum Meister von ganz Mailand gemacht. Die
Sperre gegen die Schweiz wurde aufgehoben. Am 15. October
Abends kam die italienische Post zum erstenmal wieder über den
Gotthardt in Luzern an. — Jn Bellinzona ging das Gerücht,
die Ungarn, welche sich in Jtalien befinden, wollten in ihr Vater-
land zurückkehren und ihren Weg durch die Schweiz nehmen.
Wahrscheinlich haben die eidgen. Commissarien solche Nachricht
dem Vorort mitgetheilt und ihn um Truppen ersucht. Das St.
Gallische Bataillon wird nach Chiasso verlegt.
Belgien.
Brüssel 12. October. Man hegt Besorgnisse für den Win-
ter, und allerdings möchte die Lage bedenklich werden; aber zur
Revolte bedarf der Belgier einer anderen Veranlassung als bloßen
materiellen Unbehagens; seinem gewaltigen Widerstande hat im-
mer ein sittliches Motiv zu Grunde gelegen. Hinsichtlich der
Schwierigkeiten, welche ein roher Winter erzeugen dürfte, hat die
Regierung unter gestrigem Datum den Provinzialgouverneuren
dringend anempfohlen, die Errichtung von Vorrathskammern zu
Gunsten der Armen auf das Angelegentlichste zu betreiben und
hierbei sich nach einer von der Regierung besonders ausgearbeite-
ten Anleitung zu richten. Die auf Linderung des Elendes hinar-
beitende öffentliche und Privatthätigkeit, und die Hebung der Ge-
schäfte, die sich seit _______einiger Zeit bemerkbar macht, wird, wir
hoffen es, die achtungswerthe Stellung Belgiens mitten in der
europäischen Verwirrung nicht bloßstellen.
Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 18. Octob. 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 65 1 / 2 — Amsterdam fl. 100 k. S. — 101
„ „ „ 4% 54 1 / 2 — ditto „ 2 M. — 100 1 / 2
„ „ „2 1 / 2 % 34 1 / 4 33 3 / 4 Augsburg fl. 100 k. S. 119 3 / 4 —
„ Bankactien 1100 — ditto „ 2 M. — —
„ 250 fl. L. b. Roths. 73 72 Berlin Thlr. 60 k. S. 105 1 / 2 105 1 / 4
„ 500 fl. „ „ 110 1 / 2 109 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
„4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 64 63 Bremen 50 Th. Ls. k. S. — 99
„ 4% „ „ 56 — ditto „ 2 M. — —
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 73 3 / 4 — Hamburg Mb. 100 k. S 88 3 / 4 —
„ Prämienscheine. 88 1 / 2 87 1 / 2 ditto „ 2 M. — 88 1 / 8
Bair.3 1 / 2 Obligation. 77 76 Leipzig Thlr. 60 k. S. — 105 1 / 8
Hessen 50 fl. Loose. 60 — ditto in der Messe — —
„ 25 fl. „ 20 1 / 2 20 London Lst. 10 k. S. — 120 7 / 8
„3 1 / 2 % Obl. 74 73 ditto „ 3 M. — 120 1 / 8
„ 4% „ 82 1 / 4 81 3 / 4 Lyon Frs. 200 k. S. — 94 7 / 8
Baden Obligat.3 1 / 2 % 72 1 / 4 — ditto „ 2 M. — —
„ 50 fl. Loose 44 1 / 2 — Mailand Lr. 250 k. S. 100 7 / 8 —
„ 35 fl. „ 24 3 / 4 24 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 74 3 / 4 74 1 / 4 Paris Frs. 200 k. S. — 94 7 / 8
„ Neue4 1 / 2 % „ 91 90 3 / 4 ditto „ 3 M. — —
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 80 — Wien fl. 100 C. k. S. 108 1 / 2 —
„ 25 fl. Loose. 20 1 / 2 20 ditto „ 3 M. — —
Frankfrt. Obligat. 3% 77 — Disconto — 2
ditto v. 1839.3 1 / 2 % 90 89
ditto v. 1846.3 1 / 2 % 85 3 / 4 85 fl. kr.
Frankf. Taunusbahn 270 267 Pistolen 9 56
Holland.2 1 / 2 Integral. 44 1 / 2 44 Preus. Friedrichsd'or. 9 57
„ Holländische 4% — 68 1 / 2 Holl. fl. 10 Stücke 10 5
„ Syndicats3 1 / 2 % — 68 1 / 2 Rand-Ducaten 5 36
Spanien 5% Active — — 20 Franken-Stücke 9 38
„ 3% Innere 17 1 / 2 _ Engl. Sovereigns 12 2
Portgl Cons. à 12 fl. 3% — — Gold al Marco 382 —
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. — 92 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
„ Obl. de fl. 500 4% 66 1 / 2 66 Preussische Thaler 1 45
Russland i. R. 3 fl. 4% — 77 1 / 2 5 Frankenthlr — —
„ b. Stieglitz 4% — 77 1 / 4 Hochhaltig Silber 24 24
Gering u. mittelh. 24 18
Diverse Actien und Losse.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Losse 24 5 / 8 24 3 / 8 Cöln-Minden. 74 1 / 2 73 1 / 2
Sardinische Loose. — 25 Ludwigsh.-Bexb. 66 1 / 4 65 3 / 4
Cöln-Aachen. — — Fr. W. Nordbahn. 40 7 / 8 _ /8 } }
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.
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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
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