Marburger Zeitung. Nr. 79, Marburg, 30.06.1904.Nr. 79, 30. Juni 1904. Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] kam Saseho an die Reihe und nacheinander sollen Tischemulpo und die dortigen Trümmer des Variag und Korietz, sowie Tschinanpho (wo die ersten japa- nischen Truppenausschiffungen stattfanden) ange- laufen werden. Das Einlaufen in Port Arthur bildet den Kulminationspunkt der Vergnügungsreise, aber es geht den Japanern wohl, wie manchen andern Leuten: sie verkaufen das Fell des Bären etwas zu früh. (Ein Schnellzug durch Knaben ge- rettet.) Aus New-York wird geschrieben: Durch (Eine beneidenswerte Gemeinde) ist der kaum 1000 Einwohner zählende Ort Röthen- (Kurze Nachrichten.) In O.-Gyalla Eigen-Berichte. Leibnitz, 28. Juni. (Volksversamm- lung. -- Landwirtschaftliches. -- Hoch- wasser.) Sonntag, den 3. Juli, um 3 Uhr nach- Friedau, 28. Juni. (Lehrer-, bezie- hungsweise Lehrerinstelle.) An der fünf- Wind.-Feistritz, 29. Juni. (Ernennung zum Ehrenbürger.) Die Gemeindevertretung Windisch-Feistritz, 29. Juni. (Evan- gelisches.) Der für Sonntag angekündigte Radkersburg, 29. Juni. (Evangelisches.) Sonntag, den 3. Juli 1904 nachmittags 4 Uhr Marburger Nachrichten. (Audienz.) Der Herr Kreisgerichtspräsident (Ernennungen an Mittelschulen.) Das Ministerium für Kultus und Unterricht hat (Vom Postdienste.) Das Handelsmini- (Todesfälle.) Gestern um 1/41 Uhr nachts (Musikalische Aufführung.) Bei der (Die Sommer-Maturitätsprüfun- gen an der hiesigen Staatsrealschule) wurden am 27. und 28. Juni d. J. unter dem (Lehrstelle für deutsche Sprache, Geographie und Geschichte.) An der k. k. (Kirchfest in Wildhaus.) Am 3. Juli (Gartenkonzerte.) Die von Herrn Re- (Großes Volks- und Sommerfest in Pickerndorf.) Sonntag, den 10. Juli d. J. (Brandini-Seance.) Wie bereits ge- (Von der Marburg--Wieser-Bahn.) Im grünen Zimmer des Kasinos findet morgen um (Eine gefährliche Krankheit der Bienen.) In benachbarten Kronländern, insbe- Nr. 79, 30. Juni 1904. Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] kam Saſeho an die Reihe und nacheinander ſollen Tiſchemulpo und die dortigen Trümmer des Variag und Korietz, ſowie Tſchinanpho (wo die erſten japa- niſchen Truppenausſchiffungen ſtattfanden) ange- laufen werden. Das Einlaufen in Port Arthur bildet den Kulminationspunkt der Vergnügungsreiſe, aber es geht den Japanern wohl, wie manchen andern Leuten: ſie verkaufen das Fell des Bären etwas zu früh. (Ein Schnellzug durch Knaben ge- rettet.) Aus New-York wird geſchrieben: Durch (Eine beneidenswerte Gemeinde) iſt der kaum 1000 Einwohner zählende Ort Röthen- (Kurze Nachrichten.) In O.-Gyalla Eigen-Berichte. Leibnitz, 28. Juni. (Volksverſamm- lung. — Landwirtſchaftliches. — Hoch- waſſer.) Sonntag, den 3. Juli, um 3 Uhr nach- Friedau, 28. Juni. (Lehrer-, bezie- hungsweiſe Lehrerinſtelle.) An der fünf- Wind.-Feiſtritz, 29. Juni. (Ernennung zum Ehrenbürger.) Die Gemeindevertretung Windiſch-Feiſtritz, 29. Juni. (Evan- geliſches.) Der für Sonntag angekündigte Radkersburg, 29. Juni. (Evangeliſches.) Sonntag, den 3. Juli 1904 nachmittags 4 Uhr Marburger Nachrichten. (Audienz.) Der Herr Kreisgerichtspräſident (Ernennungen an Mittelſchulen.) Das Miniſterium für Kultus und Unterricht hat (Vom Poſtdienſte.) Das Handelsmini- (Todesfälle.) Geſtern um ¼1 Uhr nachts (Muſikaliſche Aufführung.) Bei der (Die Sommer-Maturitätsprüfun- gen an der hieſigen Staatsrealſchule) wurden am 27. und 28. Juni d. J. unter dem (Lehrſtelle für deutſche Sprache, Geographie und Geſchichte.) An der k. k. (Kirchfeſt in Wildhaus.) Am 3. Juli (Gartenkonzerte.) Die von Herrn Re- (Großes Volks- und Sommerfeſt in Pickerndorf.) Sonntag, den 10. Juli d. J. (Brandini-Séance.) Wie bereits ge- (Von der Marburg—Wieſer-Bahn.) Im grünen Zimmer des Kaſinos findet morgen um (Eine gefährliche Krankheit der Bienen.) In benachbarten Kronländern, insbe- <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header">Nr. 79, 30. Juni 1904. Marburger Zeitung</fw><lb/><cb/> kam Saſeho an die Reihe und nacheinander ſollen<lb/> Tiſchemulpo und die dortigen Trümmer des Variag<lb/> und Korietz, ſowie Tſchinanpho (wo die erſten japa-<lb/> niſchen Truppenausſchiffungen ſtattfanden) ange-<lb/> laufen werden. Das Einlaufen in Port Arthur bildet<lb/> den Kulminationspunkt der Vergnügungsreiſe, aber<lb/> es geht den Japanern wohl, wie manchen andern<lb/> Leuten: ſie verkaufen das Fell des Bären etwas<lb/> zu früh.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Ein Schnellzug durch Knaben ge-<lb/> rettet.)</hi> </head> <p>Aus New-York wird geſchrieben: Durch<lb/> die Geiſtesgegenwart zweier zwölfjähriger Knaben<lb/> wurde kürzlich bei Groß-Barrington an der New-<lb/> York—Newhavener Eiſenbahn ein großes Unglück<lb/> verhindert. Ein heftiger Regenſturm hatte den ganzen<lb/> Tag gewütet und ungefähr hundert Fuß des Eiſen-<lb/> bahndammes unterwaſchen. Die beiden Knaben be-<lb/> merkten die Stelle und der eine von ihnen, der ein<lb/> rotes Hemd trug, zog dies aus und ſchwenkte es<lb/> unauſhörlich. Trotzdem die Knaben durch tiefes<lb/> Waſſer waten mußten, liefen ſie dem Zuge ent-<lb/> gegen. Der Lokomotivführer bemerkte das Zeichen<lb/> und es gelang ihm, den Zug 50 Meter vor der<lb/> gefährlichen Stelle zum Halten zu bringen. Ohne<lb/> die Geiſtesgegenwart der Knaben wäre der ganze<lb/> Zug die Böſchung hinab in den Houſatonie-Fluß<lb/> geſtürzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Eine beneidenswerte Gemeinde)</hi> </head><lb/> <p>iſt der kaum 1000 Einwohner zählende Ort Röthen-<lb/> bach im Schwarzwald (zum badiſchen Neuſtädter<lb/> Amtsbezirk gehörend). Die finanziellen Gemeinde-<lb/> verhältniſſe liegen hier derart günſtig, daß die Ein-<lb/> wohner nicht nur keinerlei Steuern zu bezahlen<lb/> brauchen, ſondern auch koſtenlos ſämtliches Feuer-<lb/> holz erhalten. Auf Gemeindekoſten wird das Holz<lb/> zerkleinert und dann verteilt. Da trotzdem im Ge-<lb/> meindeſäckel noch viel Geld ſich befindet, wird dieſes<lb/> Jahr ein neues ſchönes Schulgebäude erbaut. Die<lb/> günſtige finanzielle Lage der Gemeinde erklärt ſich<lb/> daraus, daß der Ort umfangreichen und ſehr er-<lb/> tragsfähigen Grundbeſitz hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Kurze Nachrichten.)</hi> </head> <p>In O.-<hi rendition="#g">Gyalla</hi><lb/> (Ungarn) wurden Sonnabend nachmittags und in<lb/> der Nacht zum Sonntag zwei von Norden nach<lb/> Süden gehende heftige Erdbeben verſpürt. — Im<lb/> Tiergarten in <hi rendition="#g">Stettin</hi> iſt ein Schleifenfahrer bei<lb/> Ausübung ſeines Berufes am Kopfe erheblich, wenn<lb/> auch nicht lebensgefährlich, verletzt worden. — Die<lb/> Hitze hat in <hi rendition="#g">Paris</hi> am Freitag allein drei Opfer<lb/> gefordert. Ein 17jähriges Mädchen fiel in der Rue<lb/> R<hi rendition="#aq">é</hi>aumur tot um, in der gleichen Verkehrsſtraße<lb/> wurde ein bejahrter Rentner ohnmächtig und in<lb/> bedrohlichem Zuſtande heimgebracht. Außerdem fiel<lb/> ein Hausdiener beim Fenſterputzen, vom Hitzſchlag<lb/> getroffen, aus dem zweiten Stocke herab und war<lb/> auf der Stelle tot. — Ein Familiendrama hat ſich<lb/> in <hi rendition="#g">Niederpöcking</hi> bei <hi rendition="#g">München</hi> abgeſpielt.<lb/> Der Vorſteher einer Münchner Notariatskanzlei, der<lb/> in dem am Starnberger See gelegenen Orte eine<lb/> Villa beſitzt, hat ſich und ſeine Frau mit Lyſol ver-<lb/> giftet, weil ihre Tochter mit einem Metzgerburſchen<lb/> des Ortes ein Liebesverhältnis unterhält. Dieſe<lb/> Angabe hat der Mann noch vor ſeinem Tode ge-<lb/> macht. Die Aerzte hoffen, die Frau retten zu<lb/> können. — Abgeſtürzt in der <hi rendition="#g">Bondascaſchlucht</hi><lb/> (Graubünden) iſt ein italieniſcher Arzt namens<lb/><hi rendition="#g">Bono;</hi> er ſtarb infolge Schädelbruchs. — Der<lb/> Pächter der Roſegger-Schutzhütte auf der Predul-<lb/> Alp Bergener wurde ermordet aufgefunden. Die Kaſſe<lb/> war geraubt. Ein verdächtiges Individuum wurde<lb/> verhaftet. — In der Nähe von <hi rendition="#g">Roſtow</hi> am Don<lb/> hat ſich ein entſetzliches Unglück ereignet, dem<lb/> faſt zweihundert Frauen und Kinder zum Opfer<lb/> fielen. Ueber den Fluß wollten zweihundertfünfzig<lb/> Frauen und Kinder überſetzen, der faule Boden des<lb/> Bootes brach aber während der Fahrt durch. In-<lb/> folgedeſſen entſtand eine Panik. Die Paſſagiere,<lb/> die nicht ertranken, wurden von der Strömung zu<lb/> einem Mühlengang getragen, wo die Aermſten von<lb/> den Rädern zermalmt wurden. Nur zweiundſechzig<lb/> Perſonen kamen mit dem Leben davon.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Eigen-Berichte.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Leibnitz,</hi> 28. Juni.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Volksverſamm-<lb/> lung. — Landwirtſchaftliches. — Hoch-<lb/> waſſer.)</hi> </head> <p>Sonntag, den 3. Juli, um 3 Uhr nach-<lb/> mittags, findet im Hotel Neuböck, großer Saal, in<lb/> Leibnitz eine für jedermann zugängliche Volksver-<lb/> ſammlung in Angelegenheit des Baues der Sulm-<lb/> talbahn ſtatt. Tagesordnung: Bericht über den<lb/> Stand und bevorſtehende Bauausführung dieſer<lb/> Bahn. Referent Herr Dr. Wilhelm Edler von<lb/><cb/> Kaan, Rechtskonſulent des Exekutivkomitees der<lb/> Sulmtalbahn. — Sonntag, den 10. Juli l. J.<lb/> nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthauſe des Herrn<lb/> Friſch in St. Veit am Vogau eine Wanderver-<lb/> ſammlung der Filiale Leibnitz der k. k. ſteierm.<lb/> Landwirtſchafts-Geſellſchaft ſtatt, bei welcher ein<lb/> Fachmann über die Dienſtbotenordnung einen Vor-<lb/> trag halten wird. — Geſtern war die Au bei<lb/> Leibnitz durch plötzlich eintretendes Hochwaſſer teil-<lb/> weiſe überſchwemmt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Friedau,</hi> 28. Juni.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Lehrer-, bezie-<lb/> hungsweiſe Lehrerinſtelle.)</hi> </head> <p>An der fünf-<lb/> klaſſigen, in der dritten Ortsklaſſe ſtehenden Volks-<lb/> ſchule in St. Thomas bei Friedau kommt eine<lb/> Lehrer-, beziehungsweiſe Lehrerinſtelle zur definitiven<lb/> Beſetzung. Bewerber, beziehungsweiſe Bewerberinnen,<lb/> um dieſe Stelle wollen ihre mit dem Reife- und<lb/> Lehrbefähigungszeugnis, ſowie dem Nachweis des<lb/> Beſitzes der öſterreichiſchen Staatsbürgerſchaft und<lb/> einer Dienſttabelle verſehenen Geſuche im vorge-<lb/> ſchriebenen Dienſtwege bis 22. Juli 1904 an<lb/> den Ortsſchulrat in St. Thomas bei Friedau<lb/> einſenden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Wind.-Feiſtritz,</hi> 29. Juni.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Ernennung<lb/> zum Ehrenbürger.)</hi> </head> <p>Die Gemeindevertretung<lb/> von Wind.-Feiſtritz hat den Notar Herrn Karl <hi rendition="#g">Hauß</hi><lb/> zum Ehrenbürger ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Windiſch-Feiſtritz,</hi> 29. Juni.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Evan-<lb/> geliſches.)</hi> </head> <p>Der für Sonntag angekündigte<lb/> Gottesdienſt entfällt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Radkersburg,</hi> 29. Juni.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Evangeliſches.)</hi> </head><lb/> <p>Sonntag, den 3. Juli 1904 nachmittags 4 Uhr<lb/> wird im evangeliſchen Betſaale zu Radkersburg<lb/> öffentlicher Gottesdienſt abgehalten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Marburger Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Audienz.)</hi> </head> <p>Der Herr Kreisgerichtspräſident<lb/> in Marburg Ludwig <hi rendition="#g">Perko</hi> wurde am 27. Juni<lb/> vom Kaiſer in Audienz empfangen. Am ſelben Tage<lb/> wurde auch Herr Oberlandesgerichtsrat Ignaz<lb/><hi rendition="#g">Pevetz</hi> empfangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Ernennungen an Mittelſchulen.)</hi> </head><lb/> <p>Das Miniſterium für Kultus und Unterricht hat<lb/> erledigte Lehrſtellen an Staatsmittelſchulen verliehen:<lb/> Dem Profeſſor am Kommunalgymnaſium in<lb/> Bregenz Franz <hi rendition="#g">München</hi> eine Stelle am Staats-<lb/> gymnaſium in Marburg; dem Profeſſor am Staats-<lb/> obergymnaſium in Cilli Eduard <hi rendition="#g">Prechtl</hi> eine<lb/> Stelle am Staatsgymnaſium im 18. Wiener Ge-<lb/> meindebezirke; dem Profeſſor am Kommunalgym-<lb/> naſium in Bregenz Franz <hi rendition="#g">Schrempf</hi> eine Stelle<lb/> am Staatsgymnaſium in Cilli; dem Profeſſor an<lb/> der Lehrerbildungsanſtalt in Marburg Dr. Martin<lb/><hi rendition="#g">Wutte</hi> eine Stelle am Staatsgymnaſium in<lb/> Klagenfurt. Zum proviſoriſchen Lehrer an Staats-<lb/> mittelſchulen wurde ernannt Walter <hi rendition="#g">Kaluſcha</hi> für<lb/> das Staatsgymnaſium in Cilli.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Vom Poſtdienſte.)</hi> </head> <p>Das Handelsmini-<lb/> ſterium hat den Poſtaſſiſtenten Ludwig <hi rendition="#g">Joſeck</hi> aus<lb/> Marburg zum Poſtoffizial für Cilli ernannt. —<lb/> Die Poſt- und Telegraphendirektion hat den Poſt-<lb/> aſſiſtenten Viktor von <hi rendition="#g">Suskovic</hi> in Steinbrück<lb/> nach Marburg verſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Todesfälle.)</hi> </head> <p>Geſtern um ¼1 Uhr nachts<lb/> iſt hier der Lokomotivführer-Subſtitut i. P. Herr<lb/> Johann <hi rendition="#g">Blasnik</hi> nach langem, ſchweren Leiden<lb/> im 36. Lebensjahre geſtorben. Das Leichenbegäng-<lb/> nis fand heute um halb 6 Uhr nachmittags vom<lb/> Sterbehauſe, Wattgaſſe 3 aus nach dem Friedhofe<lb/> in Poberſch ſtatt. — Im Krankenhauſe iſt heute um<lb/> 1 Uhr morgens Frau Thereſia <hi rendition="#g">Pircher</hi> geb. <hi rendition="#g">Mull<hi rendition="#aq">é</hi> </hi><lb/> nach kurzem ſchweren Leiden im 52. Lebensjahre<lb/> geſtorben. Das Leichenbegängnis findet morgen um<lb/> 5 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des all-<lb/> gemeinen Krankenhauſes aus nach dem Stadt-<lb/> friedhofe ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Muſikaliſche Aufführung.)</hi> </head> <p>Bei der<lb/> am Sonntag, den 3. Juli d. J. um 10 Uhr vor-<lb/> mittags im Burgſaale ſtattfindenden muſikaliſchen<lb/> Aufführung der Zöglinge der Landes-Lehrerinnen-<lb/> Bildungsanſtalt in Marburg wird der Mädchenchor<lb/> unter Leitung des Muſiklehrers Herrn Franz Schön-<lb/> herr in der 1. Abteilung L. v. Beethovens Chor<lb/><hi rendition="#g">„Die Ehre Gottes aus der Natur“,</hi> das<lb/><hi rendition="#g">„Schlummerlied“</hi> aus Boieldieus Oper „Rot-<lb/> käppchen“ und Dörings <hi rendition="#g">„Ein Bächlein ſpricht<lb/> zum andern“,</hi> in der zweiten Abteilung aber<lb/> die Märchendichtung <hi rendition="#g">„Schneewittchen“</hi> von<lb/> Karl Reinecke zur Aufführung bringen. Die Ange-<lb/> hörigen der Zöglinge und Freunde der Anſtalt ſind<lb/> dazu, ſowie auch zur Beſichtigung der am gleichen<lb/> Tage in der Zeit von 8—12 Uhr im Schulgebäude<lb/><cb/> (Wielandplatz) ausgeſtellen Zeichnungen und Hand-<lb/> arbeiten höflichſt eingeladen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Die Sommer-Maturitätsprüfun-<lb/> gen an der hieſigen Staatsrealſchule)</hi> </head><lb/> <p>wurden am 27. und 28. Juni d. J. unter dem<lb/> Vorſitze des Herrn Landesſchulinſpektors Dr.<lb/><hi rendition="#g">Stornik</hi> abgehalten. Von den 12 Prüflingen<lb/> (11 Schüler der 7. Klaſſe und 1 Externiſt) erhielten<lb/> 2 ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung, 8 wur-<lb/> den reif erklärt und 1 bekam die Erlaubnis, die<lb/> Prüfung aus einem Gegenſtande zu wiederholen.<lb/> Der Externiſt wurde auf ein Jahr zurückgewieſen.<lb/> Es war dies die 30. Maturitätsprüfung an der<lb/> hieſigen Realſchule.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Lehrſtelle für deutſche Sprache,<lb/> Geographie und Geſchichte.)</hi> </head> <p>An der k. k.<lb/> Lehrerbildungsanſtalt mit deutſcher Unterrichts-<lb/> ſprache in Marburg kommt mit Beginn des Schul-<lb/> jahres 1904/05 eine Hauptlehrerſtelle für deutſche<lb/> Sprache als Hauptfach in Verbindung mit Geo-<lb/> graphie und Geſchichte, eventuell für Geographie<lb/> und Geſchichte als Hauptfächer mit ſubſidariſcher<lb/> Verwendung für das deutſche Sprachfach, zur Be-<lb/> ſetzung. Mit dieſer Stelle ſind die normalmäßigen<lb/> Bezüge verbunden. Die gehörig inſtruierten, an das<lb/> k. k. Miniſterium für Kultus und Unterricht ge-<lb/> richteten Geſuche ſind im vorgeſchriebenen Dienſt-<lb/> wege bis 20. Juli d. J. beim k. k. Landesſchulrat<lb/> für Steiermark in Graz einzubringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Kirchfeſt in Wildhaus.)</hi> </head> <p>Am 3. Juli<lb/> findet in der Kapelle des nun im impoſanten und<lb/> ſchönen Stile umgebauten Schloſſes Wildhaus,<lb/> welches an dieſem Tage allen Beſuchern frei zu-<lb/> gänglich ſein wird, das alljährliche Kirchfeſt ſtatt.<lb/> Es lohnt ſich wirklich der Mühe, dieſe Gelegenheit<lb/> zu benützen, um das impoſante Schloß mit ſeinen<lb/> ſchönen Gartenanlagen und der reizenden Umgebung<lb/> zu beſichtigen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Gartenkonzerte.)</hi> </head> <p>Die von Herrn Re-<lb/> ſtaurateur Hummel eingeführten Mittwoch-Konzerte<lb/> im Götz’ſchen Brauhausgarten bewähren ſich auf<lb/> das beſte. In dem ſchönen, ſchattigen und ſtaub-<lb/> freien Garten findet ſich ſtets ein zahlreiches Pu-<lb/> blikum ein, welches mit Vergnügen den flotten<lb/> Klängen der vortrefflich geſchulten Südbahnwerk-<lb/> ſtättenkapelle unter der ausgezeichneten Leitung<lb/> ihres bewährten Kapellmeiſters Herrn Max <hi rendition="#g">Schön-<lb/> herr</hi> lauſcht. Da auch Küche und Keller von beſter<lb/> Qualität ſind, ſo dürfte ſich der Beſuch dieſer Kon-<lb/> zerte nur immer mehr ſteigern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Großes Volks- und Sommerfeſt in<lb/> Pickerndorf.)</hi> </head> <p>Sonntag, den 10. Juli d. J.<lb/> findet in Dr. Othmar Reiſer’s Gaſtwirtſchaft in<lb/> Pickerndorf ein großes Volks- und Sommerfeſt in<lb/> Verbindung mit einem Prachtfeuerwerk, darſtellend<lb/> den ruſſiſch-japaniſchen Krieg, und zwar den Kampf<lb/> der beiden Kriegsflotten, ſtatt. Auch ſonſt wird<lb/> durch diverſe Veranſtaltungen als Tanzboden, Kon-<lb/> fettiſchlacht, Juxbazar, Glückshafen, Juxpoſt u. a. m.<lb/> für die beſte Unterhaltung der Beſucher vorgeſorgt.<lb/> In Anbetracht der umſichtigen Vorbereitungen iſt<lb/> ein guter Beſuch zu erwarten, und iſt alles nähere<lb/> aus den großen Anſchlagplakaten erſichtlich.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Brandini-S<hi rendition="#aq">é</hi>ance.)</hi> </head> <p>Wie bereits ge-<lb/> meldet, gibt der beſtrenommierte Zaubervirtuos Herr<lb/> Prof. <hi rendition="#g">Brandini</hi> aus Wien heute, morgen und<lb/> übermorgen im Götz’ſchen Brauhausgarten Vorſtel-<lb/> lungen. Herrn Brandini geht ein vorzüglicher Ruf<lb/> voraus, ſo daß ſeine unübertroffenen Vorführungen<lb/> gewiß das größte Intereſſe erregen werden. Ein<lb/> Beſuch dieſer Vorſtellungen iſt daher nur wärmſtens<lb/> zu empfehlen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Von der Marburg—Wieſer-Bahn.)</hi> </head><lb/> <p>Im grünen Zimmer des Kaſinos findet morgen um<lb/> 8 Uhr abends eine Sitzung des Eiſenbahnausſchuſſes<lb/> der Marburg—Wieſer-Bahn ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Eine gefährliche Krankheit der<lb/> Bienen.)</hi> </head> <p>In benachbarten Kronländern, insbe-<lb/> ſondere in Niederöſterreich und Krain, iſt an meh-<lb/> reren Orten bei den Bienen die Faulbrutkrankheit<lb/> aufgetreten, welche Krankheit infolge ihrer großen<lb/> Anſteckangsgefahr und ihrer verheerenden Wirkung<lb/> im Brutneſte des Bienenvolkes ganze Bienenſtände<lb/> vernichten kann. Dieſe Faulbrut beſteht in einem<lb/> raſchen Abſterben der Bienenmaden, welche anfangs<lb/> ihren ſchönen weißen Glanz verlieren, einſchrumpfen,<lb/> matt und gelblich werden, endlich in Zerſetzung<lb/> übergehen und ſich in eine bräunlich-graue, ſtinkende,<lb/> fadenziehende Maſſe verwandeln. Auch die bedeckelte<lb/> Bienenbrut bleibt vor der Bienenpeſt nicht verſchont.<lb/> Die Zellendeckel ſind dann eingefallen und haben<lb/> oft kleine unregelmäßige Löcher. Wenn bereits hand-<lb/> große Stücke von faulbrütigen Waben in einem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 79, 30. Juni 1904. Marburger Zeitung
kam Saſeho an die Reihe und nacheinander ſollen
Tiſchemulpo und die dortigen Trümmer des Variag
und Korietz, ſowie Tſchinanpho (wo die erſten japa-
niſchen Truppenausſchiffungen ſtattfanden) ange-
laufen werden. Das Einlaufen in Port Arthur bildet
den Kulminationspunkt der Vergnügungsreiſe, aber
es geht den Japanern wohl, wie manchen andern
Leuten: ſie verkaufen das Fell des Bären etwas
zu früh.
(Ein Schnellzug durch Knaben ge-
rettet.) Aus New-York wird geſchrieben: Durch
die Geiſtesgegenwart zweier zwölfjähriger Knaben
wurde kürzlich bei Groß-Barrington an der New-
York—Newhavener Eiſenbahn ein großes Unglück
verhindert. Ein heftiger Regenſturm hatte den ganzen
Tag gewütet und ungefähr hundert Fuß des Eiſen-
bahndammes unterwaſchen. Die beiden Knaben be-
merkten die Stelle und der eine von ihnen, der ein
rotes Hemd trug, zog dies aus und ſchwenkte es
unauſhörlich. Trotzdem die Knaben durch tiefes
Waſſer waten mußten, liefen ſie dem Zuge ent-
gegen. Der Lokomotivführer bemerkte das Zeichen
und es gelang ihm, den Zug 50 Meter vor der
gefährlichen Stelle zum Halten zu bringen. Ohne
die Geiſtesgegenwart der Knaben wäre der ganze
Zug die Böſchung hinab in den Houſatonie-Fluß
geſtürzt.
(Eine beneidenswerte Gemeinde)
iſt der kaum 1000 Einwohner zählende Ort Röthen-
bach im Schwarzwald (zum badiſchen Neuſtädter
Amtsbezirk gehörend). Die finanziellen Gemeinde-
verhältniſſe liegen hier derart günſtig, daß die Ein-
wohner nicht nur keinerlei Steuern zu bezahlen
brauchen, ſondern auch koſtenlos ſämtliches Feuer-
holz erhalten. Auf Gemeindekoſten wird das Holz
zerkleinert und dann verteilt. Da trotzdem im Ge-
meindeſäckel noch viel Geld ſich befindet, wird dieſes
Jahr ein neues ſchönes Schulgebäude erbaut. Die
günſtige finanzielle Lage der Gemeinde erklärt ſich
daraus, daß der Ort umfangreichen und ſehr er-
tragsfähigen Grundbeſitz hat.
(Kurze Nachrichten.) In O.-Gyalla
(Ungarn) wurden Sonnabend nachmittags und in
der Nacht zum Sonntag zwei von Norden nach
Süden gehende heftige Erdbeben verſpürt. — Im
Tiergarten in Stettin iſt ein Schleifenfahrer bei
Ausübung ſeines Berufes am Kopfe erheblich, wenn
auch nicht lebensgefährlich, verletzt worden. — Die
Hitze hat in Paris am Freitag allein drei Opfer
gefordert. Ein 17jähriges Mädchen fiel in der Rue
Réaumur tot um, in der gleichen Verkehrsſtraße
wurde ein bejahrter Rentner ohnmächtig und in
bedrohlichem Zuſtande heimgebracht. Außerdem fiel
ein Hausdiener beim Fenſterputzen, vom Hitzſchlag
getroffen, aus dem zweiten Stocke herab und war
auf der Stelle tot. — Ein Familiendrama hat ſich
in Niederpöcking bei München abgeſpielt.
Der Vorſteher einer Münchner Notariatskanzlei, der
in dem am Starnberger See gelegenen Orte eine
Villa beſitzt, hat ſich und ſeine Frau mit Lyſol ver-
giftet, weil ihre Tochter mit einem Metzgerburſchen
des Ortes ein Liebesverhältnis unterhält. Dieſe
Angabe hat der Mann noch vor ſeinem Tode ge-
macht. Die Aerzte hoffen, die Frau retten zu
können. — Abgeſtürzt in der Bondascaſchlucht
(Graubünden) iſt ein italieniſcher Arzt namens
Bono; er ſtarb infolge Schädelbruchs. — Der
Pächter der Roſegger-Schutzhütte auf der Predul-
Alp Bergener wurde ermordet aufgefunden. Die Kaſſe
war geraubt. Ein verdächtiges Individuum wurde
verhaftet. — In der Nähe von Roſtow am Don
hat ſich ein entſetzliches Unglück ereignet, dem
faſt zweihundert Frauen und Kinder zum Opfer
fielen. Ueber den Fluß wollten zweihundertfünfzig
Frauen und Kinder überſetzen, der faule Boden des
Bootes brach aber während der Fahrt durch. In-
folgedeſſen entſtand eine Panik. Die Paſſagiere,
die nicht ertranken, wurden von der Strömung zu
einem Mühlengang getragen, wo die Aermſten von
den Rädern zermalmt wurden. Nur zweiundſechzig
Perſonen kamen mit dem Leben davon.
Eigen-Berichte.
Leibnitz, 28. Juni. (Volksverſamm-
lung. — Landwirtſchaftliches. — Hoch-
waſſer.) Sonntag, den 3. Juli, um 3 Uhr nach-
mittags, findet im Hotel Neuböck, großer Saal, in
Leibnitz eine für jedermann zugängliche Volksver-
ſammlung in Angelegenheit des Baues der Sulm-
talbahn ſtatt. Tagesordnung: Bericht über den
Stand und bevorſtehende Bauausführung dieſer
Bahn. Referent Herr Dr. Wilhelm Edler von
Kaan, Rechtskonſulent des Exekutivkomitees der
Sulmtalbahn. — Sonntag, den 10. Juli l. J.
nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthauſe des Herrn
Friſch in St. Veit am Vogau eine Wanderver-
ſammlung der Filiale Leibnitz der k. k. ſteierm.
Landwirtſchafts-Geſellſchaft ſtatt, bei welcher ein
Fachmann über die Dienſtbotenordnung einen Vor-
trag halten wird. — Geſtern war die Au bei
Leibnitz durch plötzlich eintretendes Hochwaſſer teil-
weiſe überſchwemmt.
Friedau, 28. Juni. (Lehrer-, bezie-
hungsweiſe Lehrerinſtelle.) An der fünf-
klaſſigen, in der dritten Ortsklaſſe ſtehenden Volks-
ſchule in St. Thomas bei Friedau kommt eine
Lehrer-, beziehungsweiſe Lehrerinſtelle zur definitiven
Beſetzung. Bewerber, beziehungsweiſe Bewerberinnen,
um dieſe Stelle wollen ihre mit dem Reife- und
Lehrbefähigungszeugnis, ſowie dem Nachweis des
Beſitzes der öſterreichiſchen Staatsbürgerſchaft und
einer Dienſttabelle verſehenen Geſuche im vorge-
ſchriebenen Dienſtwege bis 22. Juli 1904 an
den Ortsſchulrat in St. Thomas bei Friedau
einſenden.
Wind.-Feiſtritz, 29. Juni. (Ernennung
zum Ehrenbürger.) Die Gemeindevertretung
von Wind.-Feiſtritz hat den Notar Herrn Karl Hauß
zum Ehrenbürger ernannt.
Windiſch-Feiſtritz, 29. Juni. (Evan-
geliſches.) Der für Sonntag angekündigte
Gottesdienſt entfällt.
Radkersburg, 29. Juni. (Evangeliſches.)
Sonntag, den 3. Juli 1904 nachmittags 4 Uhr
wird im evangeliſchen Betſaale zu Radkersburg
öffentlicher Gottesdienſt abgehalten.
Marburger Nachrichten.
(Audienz.) Der Herr Kreisgerichtspräſident
in Marburg Ludwig Perko wurde am 27. Juni
vom Kaiſer in Audienz empfangen. Am ſelben Tage
wurde auch Herr Oberlandesgerichtsrat Ignaz
Pevetz empfangen.
(Ernennungen an Mittelſchulen.)
Das Miniſterium für Kultus und Unterricht hat
erledigte Lehrſtellen an Staatsmittelſchulen verliehen:
Dem Profeſſor am Kommunalgymnaſium in
Bregenz Franz München eine Stelle am Staats-
gymnaſium in Marburg; dem Profeſſor am Staats-
obergymnaſium in Cilli Eduard Prechtl eine
Stelle am Staatsgymnaſium im 18. Wiener Ge-
meindebezirke; dem Profeſſor am Kommunalgym-
naſium in Bregenz Franz Schrempf eine Stelle
am Staatsgymnaſium in Cilli; dem Profeſſor an
der Lehrerbildungsanſtalt in Marburg Dr. Martin
Wutte eine Stelle am Staatsgymnaſium in
Klagenfurt. Zum proviſoriſchen Lehrer an Staats-
mittelſchulen wurde ernannt Walter Kaluſcha für
das Staatsgymnaſium in Cilli.
(Vom Poſtdienſte.) Das Handelsmini-
ſterium hat den Poſtaſſiſtenten Ludwig Joſeck aus
Marburg zum Poſtoffizial für Cilli ernannt. —
Die Poſt- und Telegraphendirektion hat den Poſt-
aſſiſtenten Viktor von Suskovic in Steinbrück
nach Marburg verſetzt.
(Todesfälle.) Geſtern um ¼1 Uhr nachts
iſt hier der Lokomotivführer-Subſtitut i. P. Herr
Johann Blasnik nach langem, ſchweren Leiden
im 36. Lebensjahre geſtorben. Das Leichenbegäng-
nis fand heute um halb 6 Uhr nachmittags vom
Sterbehauſe, Wattgaſſe 3 aus nach dem Friedhofe
in Poberſch ſtatt. — Im Krankenhauſe iſt heute um
1 Uhr morgens Frau Thereſia Pircher geb. Mullé
nach kurzem ſchweren Leiden im 52. Lebensjahre
geſtorben. Das Leichenbegängnis findet morgen um
5 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des all-
gemeinen Krankenhauſes aus nach dem Stadt-
friedhofe ſtatt.
(Muſikaliſche Aufführung.) Bei der
am Sonntag, den 3. Juli d. J. um 10 Uhr vor-
mittags im Burgſaale ſtattfindenden muſikaliſchen
Aufführung der Zöglinge der Landes-Lehrerinnen-
Bildungsanſtalt in Marburg wird der Mädchenchor
unter Leitung des Muſiklehrers Herrn Franz Schön-
herr in der 1. Abteilung L. v. Beethovens Chor
„Die Ehre Gottes aus der Natur“, das
„Schlummerlied“ aus Boieldieus Oper „Rot-
käppchen“ und Dörings „Ein Bächlein ſpricht
zum andern“, in der zweiten Abteilung aber
die Märchendichtung „Schneewittchen“ von
Karl Reinecke zur Aufführung bringen. Die Ange-
hörigen der Zöglinge und Freunde der Anſtalt ſind
dazu, ſowie auch zur Beſichtigung der am gleichen
Tage in der Zeit von 8—12 Uhr im Schulgebäude
(Wielandplatz) ausgeſtellen Zeichnungen und Hand-
arbeiten höflichſt eingeladen.
(Die Sommer-Maturitätsprüfun-
gen an der hieſigen Staatsrealſchule)
wurden am 27. und 28. Juni d. J. unter dem
Vorſitze des Herrn Landesſchulinſpektors Dr.
Stornik abgehalten. Von den 12 Prüflingen
(11 Schüler der 7. Klaſſe und 1 Externiſt) erhielten
2 ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung, 8 wur-
den reif erklärt und 1 bekam die Erlaubnis, die
Prüfung aus einem Gegenſtande zu wiederholen.
Der Externiſt wurde auf ein Jahr zurückgewieſen.
Es war dies die 30. Maturitätsprüfung an der
hieſigen Realſchule.
(Lehrſtelle für deutſche Sprache,
Geographie und Geſchichte.) An der k. k.
Lehrerbildungsanſtalt mit deutſcher Unterrichts-
ſprache in Marburg kommt mit Beginn des Schul-
jahres 1904/05 eine Hauptlehrerſtelle für deutſche
Sprache als Hauptfach in Verbindung mit Geo-
graphie und Geſchichte, eventuell für Geographie
und Geſchichte als Hauptfächer mit ſubſidariſcher
Verwendung für das deutſche Sprachfach, zur Be-
ſetzung. Mit dieſer Stelle ſind die normalmäßigen
Bezüge verbunden. Die gehörig inſtruierten, an das
k. k. Miniſterium für Kultus und Unterricht ge-
richteten Geſuche ſind im vorgeſchriebenen Dienſt-
wege bis 20. Juli d. J. beim k. k. Landesſchulrat
für Steiermark in Graz einzubringen.
(Kirchfeſt in Wildhaus.) Am 3. Juli
findet in der Kapelle des nun im impoſanten und
ſchönen Stile umgebauten Schloſſes Wildhaus,
welches an dieſem Tage allen Beſuchern frei zu-
gänglich ſein wird, das alljährliche Kirchfeſt ſtatt.
Es lohnt ſich wirklich der Mühe, dieſe Gelegenheit
zu benützen, um das impoſante Schloß mit ſeinen
ſchönen Gartenanlagen und der reizenden Umgebung
zu beſichtigen.
(Gartenkonzerte.) Die von Herrn Re-
ſtaurateur Hummel eingeführten Mittwoch-Konzerte
im Götz’ſchen Brauhausgarten bewähren ſich auf
das beſte. In dem ſchönen, ſchattigen und ſtaub-
freien Garten findet ſich ſtets ein zahlreiches Pu-
blikum ein, welches mit Vergnügen den flotten
Klängen der vortrefflich geſchulten Südbahnwerk-
ſtättenkapelle unter der ausgezeichneten Leitung
ihres bewährten Kapellmeiſters Herrn Max Schön-
herr lauſcht. Da auch Küche und Keller von beſter
Qualität ſind, ſo dürfte ſich der Beſuch dieſer Kon-
zerte nur immer mehr ſteigern.
(Großes Volks- und Sommerfeſt in
Pickerndorf.) Sonntag, den 10. Juli d. J.
findet in Dr. Othmar Reiſer’s Gaſtwirtſchaft in
Pickerndorf ein großes Volks- und Sommerfeſt in
Verbindung mit einem Prachtfeuerwerk, darſtellend
den ruſſiſch-japaniſchen Krieg, und zwar den Kampf
der beiden Kriegsflotten, ſtatt. Auch ſonſt wird
durch diverſe Veranſtaltungen als Tanzboden, Kon-
fettiſchlacht, Juxbazar, Glückshafen, Juxpoſt u. a. m.
für die beſte Unterhaltung der Beſucher vorgeſorgt.
In Anbetracht der umſichtigen Vorbereitungen iſt
ein guter Beſuch zu erwarten, und iſt alles nähere
aus den großen Anſchlagplakaten erſichtlich.
(Brandini-Séance.) Wie bereits ge-
meldet, gibt der beſtrenommierte Zaubervirtuos Herr
Prof. Brandini aus Wien heute, morgen und
übermorgen im Götz’ſchen Brauhausgarten Vorſtel-
lungen. Herrn Brandini geht ein vorzüglicher Ruf
voraus, ſo daß ſeine unübertroffenen Vorführungen
gewiß das größte Intereſſe erregen werden. Ein
Beſuch dieſer Vorſtellungen iſt daher nur wärmſtens
zu empfehlen.
(Von der Marburg—Wieſer-Bahn.)
Im grünen Zimmer des Kaſinos findet morgen um
8 Uhr abends eine Sitzung des Eiſenbahnausſchuſſes
der Marburg—Wieſer-Bahn ſtatt.
(Eine gefährliche Krankheit der
Bienen.) In benachbarten Kronländern, insbe-
ſondere in Niederöſterreich und Krain, iſt an meh-
reren Orten bei den Bienen die Faulbrutkrankheit
aufgetreten, welche Krankheit infolge ihrer großen
Anſteckangsgefahr und ihrer verheerenden Wirkung
im Brutneſte des Bienenvolkes ganze Bienenſtände
vernichten kann. Dieſe Faulbrut beſteht in einem
raſchen Abſterben der Bienenmaden, welche anfangs
ihren ſchönen weißen Glanz verlieren, einſchrumpfen,
matt und gelblich werden, endlich in Zerſetzung
übergehen und ſich in eine bräunlich-graue, ſtinkende,
fadenziehende Maſſe verwandeln. Auch die bedeckelte
Bienenbrut bleibt vor der Bienenpeſt nicht verſchont.
Die Zellendeckel ſind dann eingefallen und haben
oft kleine unregelmäßige Löcher. Wenn bereits hand-
große Stücke von faulbrütigen Waben in einem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |