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Jahrgedächtnis der Leipzigischen Schlacht: Leipzigischer Studenten-Marcipan. [s. l.], 1632.

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der liesse sich im Römischen Jubeljahr/ so er Anno 1300. auß-
geschrieben/ den ersten Tag im Päbst- den andern im Keyser-
lichen Habit sehen/ ließ das blosse Schwerdt vor jhme hertra-
gen/ wie es Churf. Durchl. zu Sachsen/ als des H. Römi-
schen Reichs Ertzmarschalch/ einem Römischen Keyser vor-
zuführen pfleget/ vnd darneben mit diesen vbel accommodir-
ten Worten außruffen: Ecce duo gladii heic, Sihe/ hier
sind zwey Schwerdter.
Es stunde auch domals Pabst vnd
Keyser Albertus aus Oesterreich in einem Stiffel. Der Pabst
schenckte dem Keyser in odium Philippi Pulcri das König-
reich Franckreich/ als wenns sein wer. Der Keyser vberzog
für sich das Königreich Böhmen/ vnd macht seinen Sohn
zum König drinnen. Er wolte auch hochermelten Hertzog
Friedrichen den Frewdigen (nur damit er sein Lande bekeme)
aus blossem Eigenwillen in die Acht erkleren/ vnd in summa/
sie triebens beyde wie sie wolten. Was nahmen sie aber beyde
für einen Außgang? Diesen. Der Keyser wurd von seines
Brudern Sohn vnd etlichen Oesterreichischen Graffen er-
schlagen. Der Pabst spielte eben eine solche Comoedi mit Kö-
nig Philippo Pulcro in Franckreich/ wie man dißmals auff
Päbstischer seiten mit Jhrer Churf. Durchl. zu Sachsen vor-
gehabt. Denn dasselbe stoltze Bonifättzle wolte hochgemelten
König in Franckreich alle Stiffter/ Klöster vnd Kirchen in sei-
nem Königreich nehmen/ vnd durffte jhme außdrücklich schrei-
ben: Scia tua filialitas, &c. Er solte wissen/ daß er jhm in
geist- vnd weltlichen Sachen vnterthan were. Der König
antwortet jhme per [] Heroicam animose wieder:
Sciat tua maxima fatuitas, &c. Er/ der Pabst müste der gröste
Narr seyn/ daß er jhme diß einbilden dürffte.

Hierüber thet der Pabst den König in den Bann. Allein
der König beschrieb seine Cousins du sang, die Fürsten vom
Geblüt vnd Stände der Kron Franckreich/ die vrtheilten: daß

der
B

der lieſſe ſich im Roͤmiſchen Jubeljahr/ ſo er Anno 1300. auß-
geſchrieben/ den erſten Tag im Paͤbſt- den andern im Keyſer-
lichen Habit ſehen/ ließ das bloſſe Schwerdt vor jhme hertra-
gen/ wie es Churf. Durchl. zu Sachſen/ als des H. Roͤmi-
ſchen Reichs Ertzmarſchalch/ einem Roͤmiſchen Keyſer vor-
zufuͤhren pfleget/ vnd darneben mit dieſen vbel accommodir-
ten Worten außruffen: Ecce duo gladii hîc, Sihe/ hier
ſind zwey Schwerdter.
Es ſtunde auch domals Pabſt vnd
Keyſer Albertus aus Oeſterreich in einem Stiffel. Der Pabſt
ſchenckte dem Keyſer in odium Philippi Pulcri das Koͤnig-
reich Franckreich/ als wenns ſein wer. Der Keyſer vberzog
fuͤr ſich das Koͤnigreich Boͤhmen/ vnd macht ſeinen Sohn
zum Koͤnig drinnen. Er wolte auch hochermelten Hertzog
Friedrichen den Frewdigen (nur damit er ſein Lande bekeme)
aus bloſſem Eigenwillen in die Acht erkleren/ vnd in ſumma/
ſie triebens beyde wie ſie wolten. Was nahmen ſie aber beyde
fuͤr einen Außgang? Dieſen. Der Keyſer wurd von ſeines
Brudern Sohn vnd etlichen Oeſterreichiſchen Graffen er-
ſchlagen. Der Pabſt ſpielte eben eine ſolche Comœdi mit Koͤ-
nig Philippo Pulcro in Franckreich/ wie man dißmals auff
Paͤbſtiſcher ſeiten mit Jhrer Churf. Durchl. zu Sachſen vor-
gehabt. Denn daſſelbe ſtoltze Bonifaͤttzle wolte hochgemelten
Koͤnig in Franckreich alle Stiffter/ Kloͤſter vnd Kirchen in ſei-
nem Koͤnigreich nehmen/ vnd durffte jhme außdruͤcklich ſchrei-
ben: Scia tua filialitas, &c. Er ſolte wiſſen/ daß er jhm in
geiſt- vnd weltlichen Sachen vnterthan were. Der Koͤnig
antwortet jhme per [] Heroicam animosè wieder:
Sciat tua maxima fatuitas, &c. Er/ der Pabſt muͤſte der groͤſte
Narr ſeyn/ daß er jhme diß einbilden duͤrffte.

Hieruͤber thet der Pabſt den Koͤnig in den Bann. Allein
der Koͤnig beſchrieb ſeine Couſins du ſang, die Fuͤrſten vom
Gebluͤt vnd Staͤnde der Kron Franckreich/ die vrtheilten: daß

der
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Zitationshilfe: Jahrgedächtnis der Leipzigischen Schlacht: Leipzigischer Studenten-Marcipan. [s. l.], 1632, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marcipan_1632/13>, abgerufen am 21.11.2024.