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Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2772, Wien, 1696.

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gelauffen. Es gehet auch die Rede/ ob hätte Monsr. de Serquigny/
so einen Frantzösischen Caper commandiret/ ein reich-beladenes Engel-
lisches Schiff erobert.

Auß Pariß/ vom 26. Dito.

Von Pignerol hat man/ daß die Armee deß Königs den 16. von
Villanova auffbrechen/ und Vallen Belagern wollen/ zu welchem Ende
12 Frantzösische/ und eben so viel Savoysche Ingeniers/ unter Com-
mando deß Monsr. de la Para/ bey der Armee angelangt; Seit deme
ist der Marquis de Bouzole/ welcher unter währenden Stillstand sich
als Geissel in Turin auffgehalten/ bey unserm Hoff angelangt/ mit
Bericht/ daß ermeldte Vestung Valenza bereits von denen Unserigen
berennet wäre/ es hätte sich aber der Marquis de Leganez erkläret/
daß er von dem König in Spanien Ordre empfangen/ die Neutralität
anzunehmen/ wofern der Kayser ein gleiches resolviren würde. Der
Marquis de Uxelles wäre mit einem starcken Detachement längst den
Rhein hinauff marschiret/ vorhabens/ den Kayserl. General von Thün-
gen/ welcher diesen Fluß unweit Straßburg zu passiren suchte/ daran
zu verhindern. Der Rath zu Genff hat unsern Residenten/ zur Erkänt-
nuß der grossen Höfflichkeit/ die dessen Deputirte an hiesigen Hoff ge-
nossen/ mit einem prächtigen Banquet tractiret/ und ihn durch 4. Raths-
Herrn abholen/ auch nachgehends durch dieselbe wieder nach Hauß
begleiten lassen. Der Resident saß allein in einem Arm-Stuhl/ und/
als deß Königs und deß Dauphins Gesundheit getruncken wurde/ hat
man allen Geschütz auff denen Wällen/ bey der Gesundheit deß Re-
sidenten aber nur 3. Stück gelöset. Der König befindet sich anjetzo zu
Marly/ allwo er sich noch eine Zeit auffhalten/ und alsdann nach
Fontainebleau gehen will. Es gehet allhier die Rede/ als ob der Car-
dinal von Fürstenberg in Ungnaden wäre/ die Ursach dessen aber ist noch
unbekannt/ doch ist sicher/ daß er sich zum wenigsten biß auff 50.
Meilen von dieser Stadt entfernet hat/ es meinen auch einige/ daß ihn
seine viele Schulden hierzu genöthiget hätten.

Ein anders auß Pariß/ vom 30. Dito.

Man sagt/ daß der Graff von Chateaurenaud 2. reich-beladene
Gallions/ und auff welchen auch eine Menge Baarschafften gewesen/
genommen habe. Wie man vernimbt/ ist der Marquis von [Resmond]
mit seiner Esquadre gegen Norden von Schottland gegangen. Auß

Pie-

gelauffen. Es gehet auch die Rede/ ob hätte Monsr. de Serquigny/
so einen Frantzösischen Caper commandiret/ ein reich-beladenes Engel-
lisches Schiff erobert.

Auß Pariß/ vom 26. Dito.

Von Pignerol hat man/ daß die Armee deß Königs den 16. von
Villanova auffbrechen/ und Vallen Belagern wollen/ zu welchem Ende
12 Frantzösische/ und eben so viel Savoysche Ingeniers/ unter Com-
mando deß Monsr. de la Para/ bey der Armee angelangt; Seit deme
ist der Marquis de Bouzole/ welcher unter währenden Stillstand sich
als Geissel in Turin auffgehalten/ bey unserm Hoff angelangt/ mit
Bericht/ daß ermeldte Vestung Valenza bereits von denen Unserigen
berennet wäre/ es hätte sich aber der Marquis de Leganez erkläret/
daß er von dem König in Spanien Ordre empfangen/ die Neutralität
anzunehmen/ wofern der Kayser ein gleiches resolviren würde. Der
Marquis de Uxelles wäre mit einem starcken Detachement längst den
Rhein hinauff marschiret/ vorhabens/ den Kayserl. General von Thün-
gen/ welcher diesen Fluß unweit Straßburg zu passiren suchte/ daran
zu verhindern. Der Rath zu Genff hat unsern Residenten/ zur Erkänt-
nuß der grossen Höfflichkeit/ die dessen Deputirte an hiesigen Hoff ge-
nossen/ mit einem prächtigen Banquet tractiret/ und ihn durch 4. Raths-
Herrn abholen/ auch nachgehends durch dieselbe wieder nach Hauß
begleiten lassen. Der Resident saß allein in einem Arm-Stuhl/ und/
als deß Königs und deß Dauphins Gesundheit getruncken wurde/ hat
man allen Geschütz auff denen Wällen/ bey der Gesundheit deß Re-
sidenten aber nur 3. Stück gelöset. Der König befindet sich anjetzo zu
Marly/ allwo er sich noch eine Zeit auffhalten/ und alsdann nach
Fontainebleau gehen will. Es gehet allhier die Rede/ als ob der Car-
dinal von Fürstenberg in Ungnaden wäre/ die Ursach dessen aber ist noch
unbekannt/ doch ist sicher/ daß er sich zum wenigsten biß auff 50.
Meilen von dieser Stadt entfernet hat/ es meinen auch einige/ daß ihn
seine viele Schulden hierzu genöthiget hätten.

Ein anders auß Pariß/ vom 30. Dito.

Man sagt/ daß der Graff von Chateaurenaud 2. reich-beladene
Gallions/ und auff welchen auch eine Menge Baarschafften gewesen/
genommen habe. Wie man vernimbt/ ist der Marquis von [Resmond]
mit seiner Esquadre gegen Norden von Schottland gegangen. Auß

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-14T12:27:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2772, Wien, 1696, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mittwochspostzeitungen2772_1696/2>, abgerufen am 21.11.2024.